Indonesien Tag 10: Sebatu, Tenganan Pegeringsingan Village, Candi Dasa – Noch ein bisschen Kultur?

Nach so viel Gekraxel kommt jetzt noch ein bisschen Kultur. Aber nicht zu viel!

geschrieben von Janni Donnerstag, 9. Juni 2022 um 16:38 Uhr

Checkout ist heute erst um 12. Eigentlich will das Hotel von allen die Reisepässe sehen und kopieren. Ich habe es mir als Herausforderung gesetzt, dies zu vermeiden. Und das schaffe ich auch. Ich gebe dem Hotel einfach keine Chance, ihn von mir persönlich einzufordern.

Puri Gangga Resort in Sebatu auf Bali
Puri Gangga Resort in Sebatu am Vorabend [Sigma 20mm F1,4 Art @ F3,2, 16/10 s (EV−2,3), ISO 200, HDR Auto]

Auf dem Bild sieht alles schön aus. Aber meine Klimaanlage war extrem schwach und in eineim anderen Zimmer gab es Probleme mit Schimmel, sodass die zwei Mädels umziehen mussten.


Wir fahren mit dem Bus zur Tenganan Pegeringsingan Village. Das ist ein Freilichtmuseum, wo man Balinesen beobachten kann, die dort tradionell leben. Klassische Völkerschau also. Ziemlich albern.

Aber vorher: mal wieder Stau nördlich von Candi Dasa. Grund: Zeremonie Odalan zum Geburtstag des Dorftempels, ich vermute Pura Ayu Renini.

Wer mag, darf aussteigen und die Zeremonie angucken. Ich finde, sie sieht fast so aus wie ein typischer Schützenfestumzug in Deutschland. Verschiedene Gruppierungen hintereinander, Musik dazu.

Odalan-Umzug bei Candi Dasa auf Bali
Odalan-Umzug [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/80 s, ISO 100]
Odalan-Umzug bei Candi Dasa auf Bali
Odalan-Umzug
Kleiner Tipp vom Experten: Wenn man die Sonnenschirme tiefer hält, bringen sie auch was! [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/125 s, ISO 100]

Danach geht es weiter zur Tenganan Pegeringsingan Village. Und es stellt sich auch heraus, wofür wir 1 Stunde im Stau gestanden haben: Um anschließend genau einen Kilometer zu fahren bis zum Ziel. Das hat sich ja gelohnt. Nicht.

Im Prinzip ist das Dorf genau so albern, wie ich es mir vorgestellt habe. Es gibt zwei Hauptstraßen, zwischen denen Langhäuser stehen, die als Gemeinschaftseinrichtung dienen.

Gebäude zwischen den Hauptstraßen im Tenganan Pegeringsingan Village bei Candi Dasa auf Bali
Gebäude zwischen den Hauptstraßen im Tenganan Pegeringsingan Village [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 36mm F2,8, 1/2000 s, ISO 100]

Man kann die Häuser der Bewohner betreten, was wir aber nicht machen. Ansonsten gibt es natürlich Souvenirs zu kaufen. Und man kann die Hühner ansehen, die sie bunt gefärbt haben (orange, gelb, pink). In Österreich würde man dazu jetzt den Inder befragen:

Wenn du ein Huhn mit einer anderen Farbe anmalst, ist das Huhn immer noch dasselbe, aber die Farbe hast du trotzdem bezahlen müssen.

Im Hotel in Candi Dasa (wird manchmal zusammengeschrieben), wo wir auf dem Weg zum Tenganan Pegeringsingan Village bereits durchgefahren sind, angekommen, kundschafte ich die Umgebung aus. Einzige Sehenswürdigkeiten in Candi Dasa sind wohl die Lotus Lagoon (Taman Bunga Teratai) und der Guungan-Hügel. Ersterer ist keine richtige Lagune sondern einfach ein sehr großer Seerosenteich, wobei es sich wohl wieder um den Indischen Lotus handeln dürfte, ähnlich wie in Ubud. Einheimische sitzen am Ufer, auf von dort erreichbaren Betonkonstruktionen oder baden im See. Auf der kleinen Insel gibt es offenbar kleine religiöse Gebäude und Figuren.

So spannend ist das nicht. Auch der Guungan-Hügel ist nicht so spannend. Immerhin habe ich dabei viele Informationen für die Auswahl des Restaurants für das Abendessen zusammengetragen. Wieder im Hotel essen wollen wir nach negativen Erfahrungen in Sachen Servicegeschwindigkeit in den letzten beiden Hotels nämlich lieber nicht.

Felder in Candi Dasa auf Bali
Felder in Candi Dasa [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/60 s, ISO 100, HDR Auto]

Wieder im Hotel stelle ich fest, dass die einzige funktionierende Steckdose in meinem Zimmer die des Teekochers im Regal ist. Da man da schlecht arbeiten kann, kann ich meinen Laptop nicht im Netzbetrieb benutzen. Große Klasse. Freie Steckdosen in Bettnähe sind übrigens in Indonesien komplett unbekannt. Wer wegen der Notwendigkeit einer Klimaanlage mit Ohrstöpseln schläft, muss aber zwangsläufig seinen Handywecker in Bettnähe aufbewahren, um ihn zu hören. Das macht das Laden von Handys äußerst problematisch.

Später beim Abendessen im Warung BintAng erfahre ich dass sich an einem der beiden Nachtische kleine Schalter und/oder Drehknöpfe befinden, mit denen man die Steckdosen im Raum schalten kann. Da muss man erstmal drauf kommen!

Den Rückweg zum Hotel trete ich etwas vor den anderen an. Schlaf ist wichtig und so. Leider verpasse ich die Einfahrt und laufe somit ins Nirwana. So heißt das Hotel eins weiter.

In Candidasa stehen an einigen Orten Schilder, die offenbar darauf hinweisen, wo höhere Orte im Falle eines Tsunamis zu finden sind. Das finde ich interessant.


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