Indonesien Tag 3: Sanur, Sobangan, Tanah Lot, Sanur – Bali von Sonnenaufgang bis -untergang
Von Scheißkaffee und Dingen, die während der Menstruation verboten sind – heute geht es um die wirklich wichtigen Dinge
Pantai Karang
6 Uhr. Wecker klingelt. Aufstehen oder nicht? Hmm... Okay, wat mutt, dat mutt.
In der Umgebung des Hotels, direkt beim deutschen Honoralkonsulat, befindet sich ein Ort, an dem man den Sonnenaufgang beobachten kann. Auf der Karte heißt er Pantai Karang (Korallenstrand). Bekannt ist er vor allem für seinen Sonnenaufgang.
Danach nochmal 2 Stunden schlafen. Dann Frühstück. Dann SIM-Karte kaufen. Zu letzterem lieber nicht viel sagen, es ist eine Katastrophe. Es hat rund eine Stunde gedauert. Plus je eine Stunde hin- und zurücklaufen. Vermutlich sollte man seine SIM-Karte lieber bei einem dubiosen Händler um die Ecke kaufen.
Immerhin habe ich jetzt 25 GB Datenvolumen (allerdings nur HSPA) und 25 Minuten in G20-Länder (z.B. Deutschland) und ins Inland. Für gerade einmal 1×105 Rupiah.
Pura Taman Ayun
Um 14 Uhr geht’s auf zur Tempel-Tour. Aufgrund von Stau brauchen wir für 20 Kilometer Luftlinie bzw. 28 Kilometer Fahrtstrecke fast 2 Stunden.
Im Tempel Raman Ayun (Pura bedeutet Tempel, Taman Ayun bedeutet schöner Garten) gibt es wie sonst auch einen öffentlichen Bereich und einen Bereich nur für Betende. Die Tempel kosten Eintritt, unterschiedlich viel ja nach Größe und Bedeutung des Tempels. Der Zutritt für Frauen ist während ihrer Menstruation strengstens verboten. (Wie das überprüft wird, konnte ich nicht nachvollziehen.)
Hahnenkämpfe sind eigentlich verboten, aber es gibt Ausnahmen zu religiösen Zwecken.
Wir lernen noch einige weitere Sachen über die hinduistische Religion, die hier dominiert. Bali ist übrigens die einzige Region außerhalb von Indien, Nepal und Mauritius, wo das so ist. So glaubt man nicht nur an Götter, sondern gleichberechtigt auch an das Böse. Das Böse ist immer groß und dick. Gänge werden schmal gebaut, da das Böse da so nicht durch passt. Vor Häusern findet man eine Schale mit Opfergaben (auch in Tempeln sieht man die, dort aber dann viel mehr). Sie sind meist quadratisch von knapp 10 Zentimetern Länge und aus Palmenblättern. Darin befinden sich meist Blumen. Eigentlich sieht die Religion vor, dass sie dreimal täglich getauscht werden – aus Kostengründen machen viele das aber nur einmal am Tag.
Tempel feiern ihren Geburtstag einmal im Jahr. Ein dem zugrundeliegendes balinesisches Jahr hat 210 Tage. Ziemlich bekloppt – wie kommt man darauf?
Daneben gibt es noch einen kleinen Wald, der aber wenig schön zum Fotografieren ist.
Pura Tanah Lot
Tanah Lot („Land inmitten des Meeres“) ist das bekannteste Fotomotiv von Bali. Meist kennt man den Tempel bei Flut, wenn hohe Welle dagegen schlagen. Gerade ist aber Ebbe. Dann kann man stattdessen trockenen Fußes zum Felsen gehen. Der Felsen selbst in Gläubigen vorbehalten.
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr für Scheißkaffee viel Geld bezahlt hat? Indonesier kennen das wortwörtlich. Fleckenmusangs fressen die Früchte des Kaffeebaums. Sie können nur das Fruchtfleisch verdauen und scheiden die Kerne wieder aus. Die werden gesammelt, gereinigt und geröstet. Das ganze heißt dann Katzenkaffee, oder auf Indonesisch Kopi Luwak (das erste Wort heißt Kaffee, das zweite Fleckenmusang).
So, weiter geht’s.
Um halb sieben ist aber auch Schluss und das Licht auf der Tempelinsel wird ausgeschaltet. Zeit, zurück zum Bus zu gehen. Wieder Stau. Wieder fast 2 Stunden für die von hier 21 Kilometer Luftlinie bzw. 27 Kilometer Fahrtstrecke zurück zum Hotel, wobei wir einen großen Umweg fahren, um vom Stau auszuweichen. „Ich glaube, Bali braucht auch mal ein 9-Euro-Ticket“, meine ich. 1 Liter Normalbenzin (nur 92 Oktan!) kostet hier übrigens 1,25×104 Rupiah, etwa 83 Cent.
Heute haben wir ausnahmsweise Halbpension. So können wir auch den Geburtstag einer Mitreisenden feiern. Auch gestern hatten wir schon einen Geburtstag.
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