Indonesien Tag 6: Ubud, Tua, Cau Chocolates, Ubud – Reisreise
Janni und die Schokoladenfabrik
Heute steht der so genannte Live-Moment an. Soll immer ein Highlight der Reise sein, ist es meiner Meinung nach aber nie. Meist irgendwas kulturelles, war es in Slowenien einfach nur die Rafting-Tour (die im Blog aus gesundheitlichen Gründen fehlt, obwohl ich sie gemacht habe).
Hausbesuch
Erster Halt ist das Haus der Familie Alep in Tua, nördlich von Ubud. Das hat keine besondere Markierung, aber aufgrund eines Selfies, das ich mit in die Sonnenbrille gesteckten Blüten eines Baumes gemacht habe, lokalisiere ich es bei 8,4151415°S und 115,1816250°O.
Wir bekommen dort eine Tanzvorführung das balinesischen Tanzes Pendet von einer Tanzlehrerin und drei Schülerinnen. Heute ist Sonntag, daher geht das. Aber heute ist ohnehin der erste Ferientag der 4-wöchigen Schulferien.
Neben dem Tanz gibt es zur Begrüßung ein „Gebäck“ namens Pisang Rai, was aber eher Bananen in einem relativ flüssigen Teig oder sowas sind, als ein Gebäck. Dazu Kokosraspeln.
Dann bekommen wir eine Tanzeinheit, um auch den Pendet zu der Musik tanzen zu können, die sich fast so anhört wie die Musik, die in den Pokémon-Spielen in der Stadt Lavandia läuft.
Anschließend stellen wir etwas Tradionelles her. Die 7 Jungs flechten aus einem Palmenblatt eine Dekoration für Feiern. Die 18 Mädels stellen typische Hindu-Opfer her, die man hier vor den Häusern liegen sieht.
Nun können wir noch versuchen, einen mehrstöckigen Korb mit Früchten und Muffins (Apem Gula Merah) auf dem Kopf zu tragen (mit Anfassen – machen die Balinesen auch).
Cau Chocolates (Desa Coklat Bali)
Bei Cau Chocolates kann man – entgegen des Namen – sich nicht nur über die Bio-Schokoladenherstellung informieren, sondern auch Reis anbauen. Das machen wir dann auch zuerst.
Zuerst muss gepflügt werden. Dazu hat man früher das Balirind verwendet, jetzt gibt es aber auch hier Traktoren.
Anschließend werden Setzlinge eingepflanzt, die etwa eine Woche alt sind.
Bis zur Ernte dauert es dann 4 bis 6 Monate, je nach Reispflanze. Der so genannte Alte Reis braucht 6 Monate, liefert aber auch 150 bis 200 Körner je Pflanze. Der schnellwachsende Reis trägt nicht so viel.
Bali hat genug Wasser. Es ist zwar etwas ungleich verteilt (eher auf den Süden), aber es gibt genug. Da Bali sehr bergig ist, hat sich in den meisten Gebieten die Terrassenwirtschaft durchgesetzt, die vorgestern Thema war.
Richtige Jahreszeiten gibt es nicht, zumindest keine, die für die Landwirtschaft von Bedeutung wären.
Auch wenn der Reis, den wir gepflanzt haben, noch wächst, kriegen wir trotzdem ein Mittagessen im Restaurant der Schokoladenfabrik.
Jetzt erfahren wir dann noch etwas über Schokolade.
Im Garten der Kakaofabrik wachsen aber noch viele andere Nutzpflanzen: „Papaya, Papaya, Coconut, Banana“ – Alexander Marcus hätte seinen Spaß gehabt.
Nun hat aber erst einmal jemand anders seinen Spaß und klettert einfach mal so oben auf die Palme, um ein paar Kokosnüsse zu ernten.
Danach bekommen wir jeder eine Kokosnuss aufgeschnitten und dürfen den Inhalt trinken. Ich nicht, ich darf meine Kokosnuss selber öffnen.
Viele Leute denken ja, in einer Kokosnuss befände sich Kokusmilch. Das ist Quatsch. Kokosmilch wird aus dem Fruchtfleisch und Wasser püriert. Die Flüssigkeit einer Kokosnuss heißt Kokoswasser. Sie ist vor allem in jungen Kokosnüssen enthalten. Das wenige Fruchtfleisch (nur etwa 1 bis 2 Millimeter dick), das unsere Kokonüsse haben, können wir anschließend auch noch auslöffeln.
Nach Rückkehr ins Hotel schaue ich mir noch den Campuhan Ridge Walk (Weg auf dem Kamm über einer Schlucht) an, aber der beeindruckt mich nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass der wie oft empfohlen bei Sonnenaufgang viel schöner ist. Auch vom Saraswati-Tempel bekomme ich kein wesentlich schöneres Bild hin, obwohl ich ein Stativ dabei habe. Mit Schönwetterleuchten wie gestern wäre bestimmt mehr drin gewesen.
Im Ubud-Palast findet eine Kecak-Vorführung statt, weshalb ich nicht reinkomme. Kecak ist ein anderer Tanz Balis. Abend wird du alle paar Meter angequatscht, ob du Karten dafür kaufen willst. Neben dem üblichen „Taxi?“, „Massage?“ oder „Tattoo?“. Spontan ein Tattoo stechen lassen – würde ich auf Bali nicht machen, höchstens bei Joko und Klaas.
Ich würde ja feiern, wenn die Klamottenläden T-Shirts mit folgendem Aufdruck anbieten würden:
NO TAXI
NO MASSAGE
NO TATTOO
NO KECAK
Und auf der Rückseite dann irgendwie so: I survived Bali
Ich hab Bali heute trotz großer Müdigkeit auch ohne so ein T-Shirt überlebt und gehe jetzt mal etwas früher schlafen, nachdem ich meine Kamera repariert habe. Ein Teil des Griffs hatte sich abgelöst. Die Rezeption des Hotels konnte mir Kleber geben. Dann hatte ich aber versehentlich das SD-Kartenfach ebenfalls zugeklebt. Aber die Rezeption hatte auch ein altes, rostiges Teppichmesser. Dadurch war dann wieder alles im Lot. Puh!
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