Indonesien Tag 7: Ubud, Tegal Sari Luwak Coffee, Jatiluwih-Reisterrassen, Pura Ulun Danu Beratan, Git-Git-Zwillingswasserfälle, Candi Budha Kalibukbuk – Kaffeefahrt plus
In Deutschland stellt neben Pfingsten auch das 9-Euro-Ticket die touristischen Verbindungen nach Sylt auf den Härtetest. Pfingsten auf Bali ist hingegen recht entspannt.
Offiziell soll man seine Koffer bis 8 Uhr an die Rezeption gebracht haben und um 8:30 zur Abfahrt erscheinen. Wie schon beim letzten Mal warten wir noch bis 8:45, bis die Koffer verladen werden und wir in den Bus gehen. Warum weiß keiner so genau. Und das bei einer Tageslänge kurz vor der Wintersonnenwende von etwa 11,5 Stunden.
Die Koffer werden übrigens in ein einzelnes Fahrzeug geladen. Vermutlich kann kein Bus mit genug Platz für Gruppe und Gepäck eingesetzt werden auf den Straßen hier in Bali.
Tegal Sari Luwak Coffee
Erster Halt heute ist ein ... ja, was ist das eigentlich? Kaffeeladen? Wir laufen auf einem engen Pfad durch deren Garten, wo etliche Pflanzen stehen. Unser Reiseleiter Gusti (das ist ein Standardname für alle Mitglieder der Kaste Wesia (diverse Schreibweisen existieren)) erzählt zwar was zu den Pflanzen, z.B. dass Kaffee oft unter Kakao angepflanzt wird, da er auf den Schatten des Kakaobaums angewiesen ist. Da die Wege sehr eng sind, kriegen es nur die fünf Leute mit, die direkt hinter ihm stehen.
Zuerst gibt es 11 Tee- und Kaffeesorten zu probieren. Katzenkaffee kostet 5×104 Rupiah extra.
Danach kann man die Produkte – natürlich – auch kaufen. Eine Packung Zitronengrastee – der von unserer Gruppe recht einstimmig als bestes Produkt empfunden wurde – kostet 1,2×105 Rupiah für 250 Gramm, was 25 Tassen ergeben soll. Alle Produkte, die sie hier verkaufen, sind Instantprodukte. Der Krümeleistee Zitrone von Aldi schmeckt sehr ähnlich, ist aber günstiger.
Jatiluwih-Reisterrassen
Diese Reisterrassen sind Unesco-Weltkulturerbe! Daher kostet allein die Fahrt in das Gebiet 4×104 Rupiah Eintritt.
Pura Ulun Danu Beratan
Danach fahren wir weiter das Gebirge hoch. Da dort oben keine geeigneten Wasserläufe für die Reisproduktion sind, wird dort stattdessen Gemüse angebaut, wie wir das von zu Hause im Garten kennen.
Am Beratan-See befindet sich die Tempelanlage Ulun Danu Beratan (ob da jetzt ein E im letzten Wort ist, dazu gibt es unterschiedliche Angaben). Die Anlage ist natürlich wieder kostenpflichtig. Sie ist außerdem als weitläufige Parkanlage gebaut.
Zentraler Bestandteil sind zwei Wassertempel. Ein Frauentempel mit 3 Dächern (Gusti sagt immer „Dach-Dächer“) und ein Männertempel mit 11. Da zum Fotografieren hinzufahren, ist im Prinzip unnötig, denn jeder von uns hat ein Foto davon in der Tasche: den 5×104-Rupiah-Schein. Die Anzahl der Dächer ist immer ungrade, damit ein Gleichgewicht entsteht, mit dem „Ober-Gott“ Shiva dazwischen.
Einige von uns wollen Mittag essen. Eigentlich sind die bereits vor unserer Abreise ins Restaurant vor Ort gegangen und haben Kleinigkeiten bestellt. Das Restaurant brauchte allerdings fast eine Dreiviertelstunde, um ein einfaches Sandwich zu servieren, weshalb sich unsere Abreise entsprechend um eine Dreiviertelstunde verzögerte.
In Reiseführern stehen immer Hinweise dazu, was man tun will, wenn man Einheimische fotografieren möchte. Dass irgendwelche Asiaten uns fotografieren möchten, kommt aber ebenfalls oft vor. Einem aus der Gruppe wurde auch schon mal einfach so spontan in den Bart gefasst. Ist das so besonders, einen Bart zu haben?
Auf jeden Fall drehe ich den Spieß jetzt um und fotografiere die Asiaten wie sie unsere Gruppe fotografieren, während wir auf die Leute aus dem Restaurant warten! Nehmt das!
Ach ja Fotomotive: Einige hundert Meter nördlich liegt das so genannte Handara-Tor, ein für den Hinduismus hier typisches „gespaltenes Tor“. Für 4×104 Rupiah kann man hier ein Foto machen, wie man dadurch läuft. Es ist einiges los und ein rotes Schild bittet, sich anzustellen. Das Tor ist, wenn man nicht selbst hindurchgehen oder einen Anblick frei von anderen Touristen haben möchte, auch problemlos von der Straße zu fotografieren. Leider sind die Farben durch die Tönung der Busscheiben nicht so schön, weshalb ich es auslasse.
Git-Git-Zwillingswasserfall
Zu den Git-Git-Wasserfällen führt ein längerer, teils glitschiger Weg.
Statt die hier im Norden üblichen 2×103 Rupiah für die Toiletten zu bezahlen, pinkle ich etwas abseits nahe einigen (modernen) Ruinen in die Wildnis. Als uns ein kleines Mädchen auf dem Rückweg Krimskrams verkaufen will, schenke ich ihr das gesparte Geld.
Lovina-Kalibukbuk
Heute (und morgen) übernachten wir in Lovina. So einen Ort gibt es eigentlich gar nicht. Es ist ein Zusammenschluss aus einigen Orten. Wie genau der entstanden ist, darum ranken sich einige Legenden. Dass es ein bisschen klingt, wie Love (in) Indonesia scheint zumindest nicht unerwünscht zu sein. Dass der Name nicht hierher gehört, erkennt man schon an der Schreibweise, denn ein V gibt es im Indonesischen nicht. Es kommt bei einigen wenigen europäischen Lehnwörtern vor, z.B. vitamin, und wird dann wie im Deutschen als f gesprochen.
Nach Ankunft im Hotel mache ich mich auf zur einzigen Sehenswürdigkeit in Lovina-Kalibukbuk, nämlich dem buddhistischen Tempel. Der Ort ist herrlich untouristisch. Das gestern erwähnte T-Shirt hätte ich hier nicht gebraucht – ich werde nicht angequatscht.
Der Eintritt ist frei. Auf Google Maps ist der Tempel zweimal eingezeichnet, der nördlichere davon ist richtig.
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