Indonesien Vormittag 20: Mushroom Bay, Blue Lagoon Ceningan, Old Tree Ceningan, Lembongan-Mangroven, Mahagiri-Strand, Jungut Batu, Yellow Bridge, Gala-Gala Underground House, Mushroom Bay – Das beste kommt zum Schluss
Nusa Lembongan und Nusa Ceningan sind überwiegend als Tauch- und Schnorchelplätze bekannt. Was haben sie an Land (oder zumindest über Wasser) zu bieten? Und ist Gala-Gala komplett gaga?
Da ich mich nicht entscheiden kann, ob ich mit Motorroller oder Fahrrad fahren kann, fragt mich Aldy vom Hotel (die Person, mit der ich vorgestern wegen meines Plan B geschrieben habe), ob er mich mit seinem Motorroller über die Inseln fahren und mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zeigen soll. Knapp 20 Euro will er dafür haben. Eine Freundin von ihm, die hier für eine Naturschutzvereinigung von Nusa Penida Tiere untersucht, kommt auch mit. Ich sage zu. Davor gibt es noch ein paar Scheiben Toast mit Butter und ich unterhalte mich mit einem stark gepiercten Typen aus Berlin. Der ist hier als digitaler Nomade Software-Entwickler, wobei er eine singapurische Freundin dabei hat, die er sich irgendwo in Vietnam angelacht hat. Neben uns drei scheint das Hotel nur von einem deutschen Pärchen belegt zu sein. Der Nomade meint, ich sollte auch versuchen, das zu werden. Würde ich gerne. Darf ich aber nicht.
Nusa Ceningan
Nusa Lembongang ist mit Nusa Ceningan über die Gelbe Brücke verbunden. Sie stürzte am 16. Oktober 2016 ein, was zu 9 Toten und etlichen Verletzten führte. Die Brücke wurde rasch wieder aufgebaut. Ein Foto folgt später, wenn wir die Brücke nochmal besuchen und das Licht günstiger ist.
Blue Lagoon
Es ist leider recht bewölkt, wobei für wenige Minuten immer mal kurz die Sonne rauskommt. Das ist auch bei der Blauen Lagune der Fall, wo ich in einigen wenigen Sekunden des Sonnenscheins folgendes Bild erhasche:
Old Tree
Auf einer Wiese am Meer stehen einige alte Bäume. Es waren wohl mal mehr, inzwischen steht eigentlich nur noch der hier:
Zuerst war ich vom schlechten Wetter enttäuscht, aber gerade beim Bloggen finde ich, dass es perfekt passt.
Nusa Lembongan
Mangroven
So, genug Nusa Ceningan, wieder rüber nach Nusa Lembongan. Und dort zu den Mangroven. Aldys Freundin haben wir abgehängt, während es kurz ein paar Tröpfchen von oben gab. Egal. Vielleicht ist sie ja da, wenn ich mit meiner Magroven-Bootstour fertig bin? Die sind relativ standardisiert, dauern 25 Minuten und kosten 2×105 Rupiah. Ist also auch nicht so wirklich billig für so kurze Zeit, aber gut. Ich will lieber nicht noch einmal selbst das Kajak probieren.
Mahagiri-Strand
Gut, genug Boot gefahren. Weiter zum Mahagiri-Strand. Der kann nicht viel, außer gut aussehen:
Jungutbatu-Hügel
Vom Hügel südlich von Jungutbatu (der keinen wirklichen Namen hat) hat man einen schönen Blick auf den touristisch bedeutendsten Ort.
Wir essen dort Mittag im Restaurant Horison Hills. Der Veggie-Burger mit Pommes ist extrem gut und mit 3,50 Euro auch sehr günstig. Ich würde sagen, zweitbestes Essen auf der Reise. Wie gestern wird anders als überall sonst keine Tax und kein Service-Entgelt verlangt. Ich zahle außerdem Aldys kleines Bier und runde auf.
Yellow Bridge
Auf dem Weg zur Yellow Bridge, die wir uns jetzt nochmal ansehen wollen, kommen wir an einem Friedhof vorbei, wo die bunten Regenschirme an den Grabsteinen auffallen. Wie die da wohl halten? Hier oben auf der Insel wird sicher oft Sturm sein.
Gala-Gala Underground House
Und jetzt noch ein bisschen Wahnsinn, wo man ihn nicht erwartet: Gala-Gala Underground House. Zur Story: Der Bauer, Tänzer, Schattenpuppenspieler und Priester (das sind mehr Berufe als ich sie habe!) Made Byasa. Als Puppenspieler las er gerne Hindu-Eposse, wobei ihn der Mahabharata-Epos zu dem Projekt inspirierte, das wir jetzt besuchen. In dem Epos hat Pandawas ein Spiel gegen Korawas verloren und muss daher mit seiner Familie 12 Jahre im Wald leben. Aus Angst, dass Korawas ihn immer finden könne, baute er einen Höhle mit dem Namen Gala-Gala. Und das machte Made Byasa auch, von 1961 bis 1976.
Die untere Hälfte des Schildes mit der Geschichte ist in so schlechtem „Englisch“, dass ich nicht verstehe, worum es da überhaupt geht. Ist ja auch egal. Zeit für Bilder von 500 m² Wahnsinn unter Lembongan.
Es gibt zwar nur einen Eingang, aber fünf Ausgänge. Da muss ich jetzt auch hoch. Und will ich auch. Denn es ist da unten überraschend warm.
Dann noch Geld zum Bezahlen der Tour abheben. Die beiden Geldautomaten, die an einer Stelle auf beiden Seiten einer Straße stehen, wollen beide kein Geld ausgeben. Ein deutsches Mädel steht ebenfalls planlos mit ihrem Motorroller davor. „Auch DKB?“ fragt sie? Etwas weiter versteckt im Hai Tide Resort kennt Aldy aber noch einen. Und der funktioniert, obwohl er von einer Bank ist, die auch einen der beiden erstgenannten Automaten betreibt. Immerhin – Geld abheben ist wie überall komplett kostenlos. Wir fahren noch zurück zu den anderen beiden Automaten, um dem Mädel Bescheid zu geben, aber sie ist schon weg.
Dann zum Hotel. Es ist 13:45, das Boot geht um 14:30. Ich darf in Zimmer 1 duschen. Total nett. Dann bringt er meinen Koffer die kurze Strecke zum Hafen. Die war ich gestern barfuß gelaufen.
Ich finde, der heutige Tag (der Blog ist mit diesem letzten Post der Reihe wieder taggleich) war der beste der Reise. Also: Falls ihr einfach mal planlos auf Nusa Lembongan seid – fragt einfach im Canda (Aussprache: [k-]) in Mushroom Bay nach einer Tagestour mit Aldy. Er freut sich sicher. Und hätte ich nicht die Buchung der direkten Fähre von Lombok nach Lembongan verkackt, hätte ich ihn gar nicht kennengelernt.
So – das war’s! Im Austausch mit der Folgegruppe nannte ich es #UrlaubWieFrüher – und das stimmt. Nicht nur, weil es richtig weit weg ging. Es hat sich auch vor Ort keiner an irgendwelche Coronaregeln gehalten. Jetzt haben mindestens 3 der Gruppe laut Antigentest Corona, aber keine Symptome. Ich habe noch keinen Test gemacht. Bin auch mit leichtem Husten schon nach Griechenland und hierher geflogen. Mein Motto dieser Tage, wenn ich demnächst fliege: Ignorance is bliss – Unwissenheit ist ein Segen.
Ich bedanke mich bei allen Beteiligten. Die Reise kriegt eine 7/10. Wie immer gefiel mir vom Programm her mein selbstorganisierter Teil besser als das Gruppenteil, aber das ist auch planerisch nicht ohne. Zumal ich diesmal die komplette Planung hier gemacht habe. Letztendlich habe wir alle viel gesehen und es hat sich gelohnt. Nach so langer Zeit.
Es folgt hier im Blog an Flugreisen dieses Jahr: Kérkyra I (Páxi), Kérkyra II (diapontische Inseln), Malta, Ródos, Kríti IIII, Guatemala. Dazwischen 9-Euro-Ticket-Aktionen. Und ebenfalls (hoffentlich) wie früher: Breminale, Kirchlintler Schützenfest und Gamescom.
Haut rein! Bis dann!
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