Kríti (Kreta) III Tag 2 – Muttertag mal anders
(Keine Zusammenfassung)
3:20 Uhr. Ich wach auf. Draußen ist laute Musik. Wahrscheinlich schon viel länger, ich war bloß einfach zu müde. Ich suche meine Ohrstöpsel, kann sie aber nicht finden. Habe ich wohl im Auto vergessen. Also laufe ich zum Auto, hole meine Ohrstöpsel und kurz nachdem ich wieder auf dem Zimmer bin ist um 4 Uhr Schluss mit Musik, noch bevor ich wieder eingeschlafen bin. Na gut, also Ohrstöpsel wieder raus.
Frühstück hier im Porto Casa ist toll. Daran kann man auch teilnehmen, wenn man nicht im Hotel schläft, wenn man dafür bezahlt (wie viel weiß ich nicht).
Nach dem Frühstück geht’s los in Richtung Palmenstrand von Vái. Heute ist es deutlich bewölkter als gestern. Da die Sonne aber immer mal wieder rauskommt, sehen die meisten Fotos trotzdem ganz nett aus.
Die Fahrt zum Strand ist zwar lang, dennoch gibt es immer wieder tolle Ausblicke.
Palmenstrand von Vái
Der Palmenstrand von Vái besteht im Prinzip aus zwei Stränden, nämlich aus Vái und dem nahen Strand Psilí Ámmos südlich davon. Letzterer ist ein Nacktbadestrand und wird nach Durchschreiten der kleinen Pforte beim Vái-Aussichtspunkt im Abstand weniger Meter mit Markierungen auf den Steinen als FKK, Nudist Beach oder schlicht Nude ausgeschildert. Kurz vorm Strand, wo es keinen richtig klaren Weg gibt, enden jedoch die Markierungen. Toll.
Der FKK-Strand ist schön und anders als Vái auch sehr ruhig. Ich halte lediglich an einer Art Mini-Riff meine Füße – ja, das Wasser ist mir noch zu kalt.
An der Straße zum Strand gab es einige religiöse Gebäude, die ich mir auf dem Rückweg ansehe:
Highlight an der Strecke ist das Toploú-Kloster. Es ist nun wirklich nicht das Schönste (weil diverse Bereiche nicht gepflegt werden und weil das Kloster selbst sehr eng ist), und anders als das Kloster gestern kostet es 4 Euro Eintritt. Das liegt vermutlich am enthaltenen Museum mit zahlreichen Büchern, Gewändern und sonstigen Reliquien. Endlich weiß ich, warum die Teile in Age of Empires Gold generieren.
Wir hatten uns ja auf La Gomera über die vielen Investitionsruinen aufgeregt. Auch auf Kreta gibt es dafür ein Sinnbild, die aufgegebene Anlage Diónysos Village am Analoúkas-Strand bei Agía Fotiá etwa auf halber Strecke zwischen Sitía und Vái. Im 111-Orte-Buch von Kreta wird eine Story erzählt, was wohl Archäologen rätseln müssen, die die bis zur Aufgabe 2010 kaum genutzte Anlage im Jahr 4014 ausgraben.
Die Lage ist wirklich bemerkenswert dumm, nicht nur weil der Komplex 3 Autostunden vom nächsten internationalen Flughafen in Iraklio entfernt liegt, sondern auch weil die Strömung hier so stark ist, dass das Schwimmen sehr gefährlich ist und konsistent Müll herantreibt, der sich am Analoúkas-Strand sammelt.
Nachdem man Sitía in Richtung Westen durchfahren hat, kommt man am Marmorsteinbruch von Mochlós vorbei, der imposant von der Straße aus zu sehen ist.
Letzter Halt des Kulturprogramms heute ist Kritsá. Genauer gesagt die Panagía i Kerá. Die hat schon um halb 16 geschlossen. Jetzt ist es kurz vor 19.
So, genug Kultur, jetzt ist Muttertag dran. Ab zu meinen Eltern, die in Mália direkt an der Straße von hier zum Flughafen ihr Hotel haben (Alexander Beach Hotel). Wir essen im ziemlich überteuerten Restaurant in ihrem Hotel zu Abend. Es gibt Fast Food. Na ja. Am Ende mache ich noch ein paar Fotos von ihnen und schreibe eine Karte an die Firma. In der Hoffnung, dass mich die Kollegin an der Rezeption nicht mich zu ihrem neuen Opfer erklärt, wenn Jannik nicht mehr da ist.
Über mein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Geschenk freut sich meine Mutter sehr. Es bekommt einen Ehrenplatz bei meinen anderen Reisemitbringseln. Auch wenn sie dieses Mal selbst mein Mitbringsel mit nach Hause bringt.
Nun aber ab auf die Autobahn. Da einige Lkw vor mir sind, die sich im Gegensatz zu normalen Autofahrern sehr exakt an die Verkehrsregelnempfehlungen halten, dauert es ein paar Minuten länger.
Auf dem kurzen Stück von der Abfahrt der Autobahn (VOAK) zum Flughaken werde ich von grellen, bunten Lichtern aus dem Tower geblendet. Da scheint wohl Party zu sein.
Für die Autorückgabe ist niemand da. Ich stelle das Auto so, wie es entgegengenommen habe. Auf Kreta sind die Mietwagenanbieter fast alle direkt neben dem Flughafen. Somit bin ich bereits 13 Minuten später am Gate, zwei Minuten später startet das Boarding. Sollte es zumindest. Tut es aber nicht. Denn erst 26 Minuten nach dem Boardingaufruf darf der erste seine Karte scannen. Wie wohl alle Gates auf Kreta ist auch dieses ein Bus-Gate.
Zurück geht es mit einer Boeing 737 MAX 8 D-AMAB
von TUIfly. Ihr wisst schon, das Ding was längere Zeit nicht fliegen durfte, weil es zwei Abstürze durch falsche Software gab. Na dann mal hoffen, dass der Fehler behoben ist.
Das Flugzeug ist nicht sehr voll. Die hintersten Reihen und ein paar Plätze vorne sind leer. Die Flugbegleiterin fragt Leute, ob sie sich dorthin setzen möchten. Ich möchte und bekomme eine freie Reihe. In der Mitte des Flugzeugs sind zwar auch Reihen frei, aber das sind kostenpflichtige Sitze, die sie nicht ohne Zahlung besetzen dürfen. Die freie Reihe hätte ich beim Hinflug aber dringender gebraucht. Na ja.
Im Tower ist immer noch Partybeleuchtung, als wir zur Startbahn rollen.
Ich spreche mit dem Pärchen in der Reihe hinter mir. Sie finden meine Muttertagsaktion eine ziemlich verrückte Sache – im Positiven.
Der Flug ist trotz 20 Minuten Verspätung beim Abflug pünktlich in Hannover.
Bezahlen im Parkhaus muss ich nicht mehr, weil ich reserviert hatte. Warum reservieren, wenn es 2,50 extra kostet? Zum einen ist das Parkhaus bei meiner Ausfahrt als voll ausgeschildert. Zum anderen hatte ich eine Parkdauer von 48 bis 49 Stunden erwartet (tatsächlich: 48:23 Stunden) und wusste aus dem Trip mit den Kollegen im August/September 2019, dass man bereits eine Stunde früher einfahren kann als angegeben. Das steht vorab nirgendwo sondern erst auf dem Ticket. Den QR-Code auf dem Ticket kann man bei Einfahrt übrigens thoeretisch vom Handy abscannen, das ist aber etwas kompliziert und dauert etwas.
Also zurück nach Hause und erstmal schlafen! 130 km/h an den meisten Stellen zu fahren, wo das erlaubt ist, braucht schon knapp 50 SOC des e-up auf der Rückfahrt, sodass es auf der kompletten Strecke oder gar hin und zurück nicht möglich ist. Es wäre aber eine Aral-Tankstelle mit Schnellladern an der Strecke.
Nachtrag: Eigentlich wollte ich gerne mal die Insel Chrysí (Gaidaronísi – „Eselsinsel“) besuchen, die im Süden von Kreta bei Ierápetra liegt, aber die Saison beginnt erst am 15. Mai – bzw. überhaupt nicht mehr, da wegen den dort illegal hausenden Hippies, die dort Ziegen hielten und illegale Tavernen betreiben, der Grundwasserspiegel gesunken sei. Die Insel wurde deshalb von den Behörden kurz vor Saisonbeginn dauerhaft gesperrt. Der Anbieter Cretan Daily Cruises hat die Tour aber am 16. Mai (gestern) auf Facebook beworben für den 31. Mai. Ich versteh’s nicht. Vielleicht mal buchen, wenn ich mal wieder auf Kreta bin...
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