Ródos (Rhodos) Tag 3: Kolýmbia, Líndos, antikes Kámiros, Profítis Ilías, Ágios Nikólaos Foundouklí, Monólithos, Kolýmbia, Paradísi – Dem Himmel ganz nah
...vorausgesetzt, man hat 5 Euro
Im Urlaub schon um 6 Uhr aufstehen? Ja, aber nur für den Sonnenaufgang in Líndos um 7:05. Bzw. die Zeit davor. Blaue Stunde gibt es nämlich nicht nur abends, sondern auch morgens. Vermutlich sind abends aber mehr Lichter an.
So, nun aber zurück zum Hotel zum Frühstück. Übrigens das einzige Mal, dass ich nicht in den letzten 20 Minuten zum Essen komme.
Danach auschecken und wieder ab auf die Piste. Es geht zum antiken Kámiros. Erstmalig wurde ca. 1000 v.Chr. an der Stelle eine Stadt errichtet, nach einem Erdbeben aufgegeben, in hellenistischer Zeit neu errichtet und 157 n.Chr. bei einem Erdbeben wieder zerstört. Da es hier eine frühchristliche Kirche gab, kann die Stadt aber erst im 4. Jahrhundert endgültig aufgegeben worden sein.
Laut Reiseführer soll man so früh wie möglich dorthin kommen. Bei meiner Ankunft um kurz vor 9 – geöffnet ist von 8 bis 20 – scheint außer mir keiner da zu sein. Später kommen noch ein paar andere Leute. Eine Frau trägt FFP2-Maske. Bei 5 Besuchern auf einem gigantischen Außengelände. Wie gigantisch? So gigantisch:
Man stelle sich vor, die Frau hätte die Gamescom gesehen: 100.000 Besucher. Drinnen. Ohne Maske. Die wäre vor Schreck tot umgekippt.
Übrigens gehören fast alle Inseln vor der türkischen Mittemeerküste zu Griechenland.
Von Kámiros, das am Ende meines Besuchs dann doch von zwei größeren Touristengruppen besucht wird, fahre ich nach Profítis Ilías. Das ist ein Gebirge und der Name eines Ortes dort, der aber im Prinzip nur aus dem Hotel Élafos („Hirsch“) von 1929 besteht – mitten im Nirgendwo im Gebirge. Gefühlt heißt jedes zweite Gebirge in Griechenland Profítis Ilías – die anderen Pantokrátor.
Fährt man die Straße weiter, kommt man zum einem Ort, der zwar auf dem Wegweiser als Kloster bezeichnet wird, für mich aber eher eine Kapelle ist. Unterwegs muss man in Sachen Wildwechsel aufpassen: Nicht Hirsche, Ziegen oder Kühe – nein, es sind Pfauen, die den Weg kreuzen und dabei möglichst nicht überfahren werden möchten.
Neben dem Kirchlein befindet sich eine Feuerwache sowie ein Brunnen (eine Quelle). Das Wasser ist sehr lecker!
Weiter geht es für mich nach Monólithos. Unterwegs muss man auf der Straße wieder aufpassen, denn überall sitzen Schmetterlinge auf dem heißen Asphalt.
Monólithos ist bekannt für seine 1476 von Johanniter-Großmeister Pierre d’Aubusson errichtete Burg (Kástro Monolíthou) auf einem einsamen Felsen (daher der Name). Von der Burg ist nicht so viel geblieben (sie selbst wurde übrigens bereits auf einer byzantischen Ruine errichtet) bis auf ein paar Reste. Innerhalb der Burg ist eine Kapelle errichtet worden, Ágios Panteleímonas.
Das Kirchlein ist geöffnet. Man kann hineingehen, auch wenn die Tür geschlossen ist.
Damit habe ich auch alle Sehenswürdigkeiten auf der Karte von meinem Mietwagenanbieter abgehakt. Und die meinten, ich wäre zu kurz hier. Hab ich’s denen gezeigt!
Ich mache mich wieder auf den Weg zum Hotel. Mittagessen steht an. Keine Ahnung, ob ich überhaupt darf, aber da ich zu Mittagessen am Anreisetag nicht da war, mache ich das einfach. Das Hotel (Marianna Palace) hat keine Armbänder, da es nur die Verpflegungsart All Inclusive gibt. Unterwegs steht noch ein Stopp an: Das Kloster Panagía Ypsenís.
Nach dem Mittagessen besuche ich noch das Neue Kloster Tsambíka. Das ist aber gerade im Umbau (die orthodoxe Kirche hat aber auch einen Schotter) und deshalb nicht so schön. Na dann mal noch ein paar mal in Ródos-Stadt sinnlos verfahren und dann ab zum Flughafen.
Mein Ziel war, auf Rhodos kein Geld für Nahrungsmittel auszugeben. Das habe ich geschafft (unterwegs habe ich Leitungswasser getrunken). Es kommt noch Sprit hinzu. Die günstigsten Tankstellen der Insel sind ziemlich nah bei den Autovermietern: die Shell-Tankstelle etwas nördlich davon und die EKO direkt daneben. (Die Tankstellen der beiden Marken direkt bei den Autovermietern einige hundert Meter südlich sind deutlich teurer.) Bei Shell ist Bleifrei 95 ausverkauft – kein Wunder bei dem Kampfpreis. Die EKO-Tankstelle direkt daneben ist den Preis mitgegangen und hat noch was. Bei knapp 700 gefahrenen Kilometern habe ich offenbar keine 28 Liter verbraucht – das macht 56,14 Euro. 4 Liter aug 100 Kilometer pro Person – das ist doppelt so viel, wie das Flugzeug auf dem Hinweg gebraucht hat.
Zu den Tankkosten kommen neben Eintritten noch 5 Euro Gebühren von TUI, weil ich beim Web-Checkin ein Häkchen vergessen habe. Du klickst auf Checkin. Dann muss den den Flug auswählen. Was du hier für einen Flug auswählst, ist egal, die Auswahl existiert nur, weil TUI es lustig fand. Anschließend kommt eine extremst lange Seite und irgendwo in der Mitte musst du einen Haken setzen, dass du wirklich wirklich wirklich einchecken möchtest – denn sonst kann das ja keiner wissen, wenn du auf der Website auf Checkin gehst und alle notwendigen Daten ausfüllst (inkl. der E-Mail-Adresse für den Bordkarten-Versand). Es erscheint keine Fehlermeldung, du musst einfach am Flughafen 5 Euro per Kreditkarte zahlen. (Die Checkin-Seite sieht übrigens auch nach erfolgreichem Web-Checkin genau so aus wie davor – man kann sie so oft ausfüllen, wie man will.) Wer keine Kreditkarte hat, bleibt für immer auf Rhodos. Im Nachhinein ärgere ich mich extremst, dass ich nicht gesagt habe, dass ich keine Kreditkarte hätte. Dann das komplette Prozedere bis zum Ablehnen des Bordings durchlaufen, anschließend mich über meine gesetzlichen Rechte im Falle einer anlasslosen Nichtbeförderung aufklären lassen (zu denen die Person verpflichtet ist) und den ganzen Betrieb des Flughafens komplett aufhalten. Aber so sind die Fluggesellschaften – pünktlich fliegen nein danke, Gebühren ja gerne.
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