Malta Nachmittag 10: Mdina, Mosta, Simar, Gżira, Valletta, Sliema – Auf Umwegen zurück
...und dabei gar nicht mal so viel gesehen
Der Bus von Mdina fährt zwar wegen Straßensperrungen komplett anders als nach Plan und lässt einige Orte aus, aber in meinem Ziel Mosta hält er zum Glück dann doch. Ich besuche die dortige Kirche.
Die nach dem Pantheon in Rom erbaute Kirche ist neben ihrer großen und ohne Gerüst gebauten Kuppel vor allem dafür bekannt, dass dort im Zweiten Weltkrieg drei deutsche Bomben aufschlugen: Zwei prallten an der Kuppel ab, ene jedoch durchbrach sie und fiel in die Kirche, in der gerade eine Messe abgehalten wurde. Die Bombe explodierte jedoch nicht. Was hier als Wunder angesehen wird, begründen andere damit, dass die aus Libyen kommenden deutschen Flugzeuge mit leeren Bomben geflogen seien, aus Angst vor einem Abschuss, oder dass die Bombe durch die tschechoslowakischen Zwangsarbeiter sabotiert wurde, die sie gebaut haben.
Der Pilot, der sie abgeworfen hat (oder haben soll) war später einmal in der Kirche. Ihm wurde vergeben.
Nachdem ich mir die Kuppel und die Bombe angesehen habe, suche ich den Luftschutzbunker. Planlos stolpere ich quer über den hinteren Teil der Kirche, was den Mitarbeitern der Kirche nicht gefällt. Dabei habe mich doch einfach nur verlaufen.
Eine Frau am Eingang zeigt mir, dass sich der Luftschutzbunker vor der Kirche befindet. Anders als der weitestgehend originalgetreu gelassene Bunker von Mġarr ist der in Mosta umgebaut worden. Auf der kirchenzugewandten Seite stehen Vitrinen mit Exponaten und die abgewandte Seite ist dicht an dicht mit Infotafeln zugepflastert.
Nach dem Besuch der Kirche und des Bunkers fahre ich zum Simar-Vogelreservat. Bzw. ich möchte dorthin fahren, denn der Bus ist zwanzig Minuten verspätet. Das kann man über die QR-Codes an den Bushaltestellen sehen, nicht jedoch auf Google Maps.
Im Vogelreservat ist nichts los. Vögel sehe ich keine, nur eine Schmuckschildkröte beim Sonnen.
Auch bei meinem nächsten Ziel, dem Fort Manoel, habe ich kein Glück. Es hat zwar normalerweise am letzten Sonntag des Monats (also heute) geöffnet, wie das auf Google steht – diesen Monat aber nicht, da das wegen einer Hochzeit verschoben wurde, erzählt mir ein Wachmann an der Zufahrt zum (bis auf der Fort frei begehbaren) Ostteil der Manoel-Insel in Gżira.
Ich fahre daher nochmal nach Valletta.
In der obigen Kirche darf man eigentlich während des Gottesdienstes keine Fotos machen, mahnt ein Schild. Ein Wachmann sagt, wenn man im hinteren abgetrennten Bereich bleibt, dürfe man kurz rein. Andere Leute machen auch Fotos und der Wachmann spielt mit dem Handy.
Ich esse beim Burgers.Ink, einer hiesigen Burgerkette, einen Halloumi Dawg, ein recht großer Hot Dog mit paniertem Halloumi statt Würstchen. Pommes sind inklusive, Preis ist 8 Euro. Das ist okay.
Danach laufe ich zur Belagerungsglocke, von wo aus ich heute die Blaue Stunde genießen möchte.
Es ergeben sich keine wirklich schönen Bilder: Richtung Wuestenwind’s Beach und Fort St. Elmo (Kriegsmuseum) sind immer Teil der Mauer um die Belagerungsglocke mit drauf und der Blick auf die Drei Städte bringt gegenüber gestern wenig Neues.
Also ab zu den anderen, die an der Sliema-Promenade im Restaurant The Smokehouse eingekehrt sind. Nach dem Essen (bzw. nur Trinken für mich) geht es für die meisten zurück zum Hotel.
Kurz darauf treffen wir uns aber noch mit einigen anderen in einem Hotelzimmer auf Etage 7, in der ich auch untergebracht bin. Ich lerne: Fenster auflassen ist kein Problem, denn Mücken können nicht so hoch fliegen.
Wir hören querbeet Musik, gehen aber schon nach rund einer Stunde zum Klang von „Wir sagen Dankeschön“ (40 Jahre die Flippers) wieder auseinander. Nein, der Musikwunsch kam nicht von mir! Ich hatte das Lied nur scherzhaft erwähnt, als das baldige Ende klar wurde. Die jüngsten Teilnehmer unserer Gruppe waren hellauf begeistert und wollten das unbedingt hören...
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