Costa Rica Tag 1 und 2: San José, Tortuguero-Nationalpark – Zusammen
Nach sehr vielen Solo-Reisen gibt es jetzt wieder eine Gruppenreise.
Dieser Post beginnt eine Serie vom 25. November bis 10. Dezember 2023.
Dieser Post enthält ein Makro-Foto von einer kleinen Spinne.
Bis auf eine, die schon da ist, fliegen wir alle 18 von Frankfurt. Und das, obwohl es zeitweise nicht so aussah, dass wir alle zusammen einen Platz kriegen, da eine von uns eine Absage von MPR bekommen hat. Das war sehr kurzfristig und sie hatte die Flüge einzeln gebucht, was ich diesmal aus Kostengründen nicht gemacht habe – gleicher Preis wie vom Anbieter und bei dem ist wenigstens Gepäck dabei. Ich fliege ab/bis Bremen, weil nur derselbe Flug ab Frankfurt teurer gewesen wäre – ein Hoch auf den Umweltschutz! Auffällig beim Zubringer: Die Sicherheitseinweisung besteht nur aus der Verwendung des Gurtes, das aber zweimal. Und wenn wir auf dem Steinhuder Meer notwassern wollen? Und bei 7,5 Kilometern Höhe wäre ein Druckverlust auch nicht so angenehm.
Am Ende hat sich das mit dem Zimmer der Mitreisen aber geregelt. Wie wir vor Ort erfahren, ist nämlich eine kurz davor abgesprungen. Mit 19 sind wir die mit Abstand kleinste Marco-Polo-Gruppe, da bisher alle ausgebucht waren und nur in Südafrika III eine kurzfristig jemand abgesagt hat.
Aber dafür müssen wir nach Ankunft gegen 19 Uhr Ortszeit den Guide erstmal finden. „Der Marco-Polo-Guide kommt immer etwas später“, sagt man uns am Ausgang. Na dann. Und ich hatte schon Panik, dass ich ihn oder sie nicht gefunden habe.
Es ist übrigens eine sie. Sie hat dieses Jahr 13 der 16 Termine gemacht, jetzt den vierten in Folge – ohne Ruhetag. Da es der letzte für dieses Jahr ist (es gibt außer Silvesterreisen und manchmal Neuseeland keine Young Lines mit Start im Dezember und Januar), ist dann Ruhe. Sie hat aber auch schon mal 7 hintereinander gemacht.
1997 ist die ausgebildete Reiseverkehrskauffrau aus dem Rheinland hierher gekommen, nachdem sie vorher fünf Jahre in Australien war, dort zunächst für die Liebe, dann um Geld für Costa Rica zu sparen Sie wollte gerne nach Lateinamerika und hat sich anhand von Lonely-Planet-Reiseführern für Costa Rica entschieden. Nach 6 Monaten bei einem Wildkatzenprojekt war sie 8 Monaten auf einer Vogelfinca. Dann begann sie die Arbeit als Reiseleiterin.
Das Aufnahmevermögen ist nicht mehr so groß nach 12 Stunden Flug. Daher schnell ins Bettchen, als wir um 22 Uhr im Hotel sind. Es gibt noch eine PET-Flasche Wasser, die wir auf der Reise immer am Bus auffüllen können. Morgen gibt es um 6:15 Frühstück und um 6:50 geht es los...
Das nächste Hotel, die Pachira Lodge (eigentlich ist eine andere Lodge desselben Besitzers vorgesehen, aber die haben sich irgendwie überbucht) ist nicht mal weit weg, trotzdem brauchen wir rund einen halben Tag dorthin. Das liegt auch daran, dass ein großer Teil des Weges mit dem Boot zurückgelegt wird. Aber der Reihe nach.
Erster Halt ist ein Geldautomat. Uns wird empfohlen, 2,5×105 Colones abzuheben, die Landeswährung. Die ist ziemlich wenig wert (ca. 575 Colones sind ein Euro), daher benutze ich der Übersichtlichkeit halber wie bereits in Indonesien die wissenschaftliche Notation. Ebenfalls wird der US-Dollar verwendet, aber der Automat hier kann keine US-Dollar ausgeben, obwohl er das anbietet. Die 2,8×105 sollten die ersten 4 Tage reichen, meint der Guide. Abheben bei der Banco de Costa Rica kostet keine Gebühren.
Warum wir 450 Euro brauchen? Weil die Reise nur ein Rumpfprogramm ist. Es gibt kaum enthaltene Aktivitäten. Die müssen alle vor Ort gebucht werden, sind sehr teuer und nur in Bar zu bezahlen. Für heute bis übermorgen werden vom Guide gleich 7,5×104 Colones einkassiert (also ca. 120 Euro), womit drei Ausflüge (die günstigsten der Reise, sagt sie) und ein kleines Mittagessen bezahlt wird, was alleine schon 15 Euro kostet.
Unterwegs halten wir an einem Supermarkt. Wir kaufen uns jeder einen 6-Liter-Kannister Wasser, ich zudem noch diverse Erfrischungsgetränke. Es gibt ein Paket mit drei 2,5-Liter-Flaschen verschiedener Zero-Getränke, von dem ich gleich zwei kaufe. 5,8×103 kostet das zusammen, also 15 Liter für 10 Euro. Das ist dann wieder günstig. In Supermärkten und – wenn gerade kein Stromausfall ist – in Hotels kann man mit Kreditkarte zahlen.
Eigentlich ist Costa Rica ein vergleichweise hochentwickeltes Land und kein Entwicklungsland.
Mir ist so etwas immer zu subjektiv, daher habe ich das objektive Janni-Bewertungssystem für Entwicklungsländer (oder fachspr. Shithole Country) erstellt:
Ein Land ist genau dann ein Entwicklungsland, wenn staatliche Eintritte nach rassistischen Prinzipien variieren. Dies ist in Costa Rica der Fall. Damit ist Costa Rica nach dem Janni-Bewertungssystem ein Entwicklungsland.
Allerdings ist es in Costa Rica relativ aufgeräumt. Es liegt kaum Müll am Straßenrand. Aber die Straße vom Supermarkt bis zum Bootsanleger ist dann wieder Dritte Welt.
Und das, obwohl hier ein Bananenanbaugebiet ist. Vorbarbeiter im Bananenbau sind Costa-Ricaner. Die Arbeiter sind Nicaraguer, die für 2 USD Stundenlohn arbeiten. Man erkennt es an den Baseball-Felder im Camp, denn während die Costa-Ricaner Fußball spielen, spielen die Nicaraguer Baseball.
Am Anleger laden wir unsere Sachen in ein Boot, das uns über das ausgedehnte Kanalsystem in dieser Region dann zur Lodge im Dschungel bringt. Da gibt’s dann auch Mittagessen. Eine Spinne am Anleger hat jetzt schon Mittag.
Das gute der langen Bootsfahrt ist: Man kann ein paar Tiere sehen. Da hätten wir zum Beispiel:
Eigentlich soll man den sehr seltenen Seekühen zuliebe nur 15 fahren – wir fahren 39. Das ist so wie im Bus, wo über dem Busfahrersitz ein Schild von Studiosus hängt, den Motor bei Nichtgebrauch abzuschalten. Macht er nicht. Marco Polo gehört zu Studiosus und wir haben den Vorteil, den Bus ihrer gleichnamigen Premiummarke benutzen zu dürfen. Dadurch hat jeder zwei Plätze, und es sind noch welche frei.
Anders als im Katalog angegeben können wir die Tortuguero-Dorfdisco heute nicht besuchen. Nicht nur sind wir in der falschen Lodge und somit durch eine Wasserstraße getrennt – bereits vor vielen Jahren wurde der Reisebeginn von Donnerstag auf Sonnabend geändert, sodass man nicht mehr übers Wochenende in Tortuguero ist (sondern von Sonntag auf Dienstag bzw. bei der ersten Reise dieses Jahr aufgrund eines anderen Programms von Dienstag auf Donnerstag). Studiosus hat es bis heute nicht geschafft, den Text im Katalog zu ändern.
Bei Ankunft gibt es gleich Mittagessen. Dann geht es auf die Zimmer. Die haben keine verschließbaren Fenster, sondern in den Fensterzargen befinden sich nur Fliegengitter. Davor ist ein Gitter. Somit gibt es auch keine Klimanlage, aber einen Deckenventilator.
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