Costa Rica Tag 11: Rincón de la Vieja – Thermales Wunderland
Erst angucken, dann baden.
Für 49 Euro kann man über MPR den Zusatzausflug zum Nationalpark Rincón de la Vieja dazubuchen, den einzigen offiziellen dieser Reise: Der Eingang zu einigen Wegen am Fuße des Vulkans ist 4,5 Kilometer vom Hotel Hacienda Guachepelín weg, man könnte also auch auf eigene Faust hingehen. Ich weiß allerdings nicht den Eintritt, da er nicht ausgehängt ist. Wenn die Hacienda Guachepelín ausgebucht ist, wird allerdings ein deutlich weiter entferntes Hotel gebucht, sodass der Ausflug auf eigene Faust keinen Sinn ergäbe. Die Straße zum Nationalpark gehört der Hacienda Guachepelín, die von Hotelfremden eine Maut von 8×102 Colones erhebt.
Beim Zusatzausflug macht man zunächst mit Führung den Rundweg namens Pailas (Töpfe). Der ist gut ausgebaut und größtenteils gefestigt. Wer will, kann nachmittags noch einen Wasserfall besuchen. Der Vulkan selber darf inzwischen nicht mehr bestiegen werden, da es zu Unfällen kam.
Würgefeigen dominieren hier die Vegetation: Ein Vogel scheidet Samen auf Wirtsbaum aus. Dann sendet der Samen Luftwurzeln herunter. Wenn sie den Boden erreichen, werden sie immer dicker und erwürgen irgendwann den Wirtsbaum. Das dauert aber zig Jahre.
Am Rand des Weges liegt ein Baum, der mitsamt Würgefeige umgestürzt ist. Merksatz: „Wenn du innen drin hohl ist, bist du nicht so stabil.“
Auch ein anderer umgestürzter Baum ist interessant, denn dieser ist auf den Weg gefallen und wurde dann zersägt.
Costa Rica nur Baumringe statt Jahresringe, da keine Jahreszeiten. Alter nach Umfang oder C14-Methode. Der helle Teil ist tot gewesen.
Wir befinden uns hier in einem Trockenwald. Trocken – das bedeutet Kakteen. Hier wachsen die auf den Bäumen.
Man muss aber vorsichtig sein: Es gibt auch Bromelien mit Stacheln, damit keine Tiere die fressen, nämlich die Tillandsien, die wie Kakteen mit dünneren Blättern aussehen.
Bei der thermalen Aktivität ist es kein Wunder, dass Costa Rica Strom auch durch Geothermie erzeugt. Praktisch der gesamte Strom hier ist erneuerbar. Die Energie und Umwelt sind in Costa Rica dasselbe Ministerium. Unser Guide meint, dass sei in Costa Rica als einzigem Land so. Das ist falsch. Gegenbeispiel: Deutschland seit 10 Jahren.
Wir bekommen erklärt, wie ein Geothermiekraftwerk funktioniert:
Zunächst einmal braucht es eine Hitzequelle. Sie ist 800 bis 1200°C heiß und etwa 10 km tief. Und man braucht in der Nähe einen unterirdischen See (bis 360°C, 1 km tief), der entsteht durch eine undurchlässige Schicht drunter und zumindest teilweise durchlässige drüber. Mit dem Wasser macht das Kraftwerk einen Kreislauf, wobei der Schlamm getrennt werden muss.
So, genau Text, jetzt gibt’s Bilder vom Nationalpark. Für die Fumarolen gilt: Je gelber, desto schwefeliger.
Mir geht es nicht gut. Daher kann ich am Nachmittag auch nicht mit zum Wasserfall. Schade. Da wir nicht wissen, woran es liegt, lasse ich die weiteren zwei Fumarolen aus, wobei der Volcacito ohnehin gesperrt ist. Bleibt nur noch der jahreszeitabhängige Wasserfall. Er führt jetzt zu Beginn der Trockenzeit noch Wasser:
Also ja, Wasserfall der Nachmittagswanderung gibt es nicht. Vielleicht kriege ich später noch von den anderen die Erlaubnis, eines ihrer Bilder zu zeigen.
Zum Hotel gehören auch heiße Quellen, Termales de Río Negro. Sie stehen nicht auf dem Programm, aber wenn man diese Unterkunft hat, kommt man kostenlos rein. Voraussetzung ist, dass mindestens alle, die zum Wasserfall gewandert sind, dorthin möchten, da sich die Quellen an einer Stichstraße auf dem Weg zwischen Hotel und Nationalpark befinden und der Bus wartet. Es wird kein Zeitlimit vorgegeben.
Ich habe meine Kamera mitgenommen – warum weiß ich auch nicht mehr. Während ich mich gerade sehr darüber ärgere, begegnen wir aber einer Kapuzineraffenfamilie.
Wir bleiben ungefähr zwei Stunden dort. Als wir um 17 zum Ausgang aufbrechen, ist es schon recht dunkel:
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