Costa Rica Vormittag 3: Tortuguero-Nationalpark – Regen-Wald
Wir schöpfen aus den Vollen. Also den vollen Booten.
Um 8:30 ist Abfahrt zur Tour mit offenem Boot durch den Tortuguero-Park. Die ist tatsächlich mal inklusive!
Und netterweise schüttet es wie aus Eimern. Wir überbrücken die Zeit, indem wir klären, was wir morgen für die Reise zu den Indianern brauchen. Hätte man auch in die Gruppe schreiben können, wäre aber zu einfach. Daher so.
Warum man mit offenem Boot fährt? In Costa Rica ist vieles in den Bäumen, während in Afrika vieles am Boden ist. Ich denke, dass die Produktion von Cabrio-Booten mit elektrischem Verdeck eine Marktlücke sein müsste.
Irgenwann hört es dann auf und wir können los. Da aus rechtlichen Gründen nur 18 Touristen in ein Boot dürfen, wir aber 19 sind, fahren wir mit zwei Booten. Die müssen sich anmelden, damit nicht zu viele im gleichen Kanal fahren.
Als ich meine Kamera aus meinem Dryback hole, beißt mich irgendetwas zweimal in die rechte Hand. Das tut schon recht weh, aber es gibt in Costa Rica außer einem sehr geringen Malariarisiko nichts, das einen unbringen kann. Es gibt noch Dengue, das von der Ägyptischen Tigermücke (die in Ägypten nicht vorkommt) übertragen wird, aber bei Erstinfektion harmlos ist. Unser Guide ist seit 1997 hier und hat noch nie Moskitospray benutzt.
Noch kurz rüber zum nahen Nationalpark-Büro zur Anmeldung und dann geht es rauf auf die Kanäle.
Kurz darauf zeigt uns ein Leguan, dass „Leguan“ von „Hinlegen“ kommt, denn er Leguan von gestern Abend beim Paddeln liegt immer noch genau an derselben Stelle.
Und dann beginnt es wieder zu schütten. Wir kommen kurz im Anleger des Kayak-Verleihs von gestern Abend unter. Dort werden Ponchos verteilt und wir können Langnasen-Fledermäuse angucken, die unter dem Dach des Anlegers wohnen. Als Besonderheit halten sie sich mit allen vier Extremitäten am Balken fest, wobei sie bei den Händen nur den Daumen benutzen.
Die Leute, die in der Mitte des Bootes sitzen, müssen schöpfen, damit wir keine Probleme kriegen durch den starken Regen. Ich mache einige Fotos mit meiner Unterwasserkamera.
Zwischendurch hat sich ein Anolis (die Eidechse, die ich gestern am Kayakverleih mit Blitz fotografiert habe), ins Boot verirrt. Unser Guide kümmert sich um sie und setzt sie kurz vor Ende der Tour an einem Baum ab, wobei wir uns im Spinnennetz einer Goldseidenspinne vertüdeln, deren gelbes „Garn“ nur leider das stärkste der Welt ist und dessen Nutzbarkeit untersucht wird.
Irgendwann hört es dann wieder auf zu regnen und ich kann meine Kamera wieder rausholen. Ich habe zwar jetzt eine neue Kamera, aber für Tage wie diese meine alte dabei, die seit einem Bad im Roten Meer aber noch anfälliger für Feuchtigkeit ist. Daher sind alle Bilder in diesem Post ab hier mit Vollautomatik gemacht, da viele Einstellungen bei Feuchtigkeit nicht mehr funktionieren.
Warum wir eigentlich herumfahren: Wir wollen einen Kaiman sehen. Tatsächlich finden wir irgendwann einen, durch Mithilfe anderer Boote.
Außerdem finden wir auf diese Art und Weise einen winzig kleinen Kaiman am Ufer:
Als wir dann zurück am Anleger der Lodge sind, fängt es wieder an zu regnen.
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