Costa Rica Vormittag 9: Selvatura Park Monteverde – Alternativprogramm
Wo alle dasselbe machen, mache ich etwas anderes. Daher gibt’s jetzt Frösche, Schlangen und Schmetterlinge!
Dieser Post enthält etliche Bilder von Schlangen und einer toten Ratte, mit der eine gefüttert wird.
Heute besuchen wir bei Santa Elena („Monteverde“) den Selvatura Park. Auf 3,4 km² sind etliche Touri-Attraktionen verstreut. Es gibt noch einige ähnliche Attraktionen hier in der Gegend. Ist ein bisschen wie mit der Nachtwanderung. Wir werden auch wieder vom Unternehmen abgeholt. Der Busfahrer Julio hat heute seinen Ruhetag.
Von MPR aus ist der Treetop Walk enthalten, davor können wir andere Dinge machen. Unser Guide hat extra organisiert, dass der Laden etwas früher aufmacht, als er das normalerweise tun würde, damit wir vor den anderen bei der Canopy Tour (Zipline, dt. Seilrutsche) dran kommen. Und danach geht’s zu den Faultieren. Beides kostet jeweils extra (so um die 75 Dollar für die Seilrutsche und 42 Dollar für die Faultiere). Das machen auch alle. Alle bis auf ich. Ich schaue mir lieber die Reptilien (und Amphibien) an und die Schmetterlinge an, das kostet jeweils die Hälfte (je 1,15×104 Colones) von den Faultieren. Früher gab es auch was mit Kolibris, was auch immer noch beworben wird, aber das ist seit einiger Zeit geschlossen, weil neue Regeln das Füttern der Tiere verhindern. Ich habe einfach keine Lust auf das Warten zwischen den Ziplines und ein Faultiere habe ich im Vogelpark nahe meinem Wohnort schon oft gesehen. Und unverhältnismäßig teuer ist es auch noch.
Reptilien- und Amphibienhaus
Unser Guide handelt auch für mich etwas aus: Während man da normalerweise jeweils nur während der 45-minütigen Führung drin bleiben darf, darf ich nach der Führung so lange drin bleiben, wie ich möchte. Und da es noch früh ist, habe ich bei beiden eine Privattour.
Von den 25 in Terrarien gezeigten Tieren haben die Frösche fast alle keinen deutschen Namen, weshalb wissenschaftliche Namen und die Übersetzungen in Anführungszeichen angegeben sind.
Erstes Tier der Führung ist Rana warszewitschii („Warszewitschs Frosch“), der aber schon mal schöner hier auf dem Blog zu sehen war. Er wäre vor 30 Jahren mal fast ausgestorben, weil er ein Pilz seine Atmung durch die Haut verhinderte. Ein Verwandter ist ausgestorben. Warum dieser Frosch überlebt hat, ist nicht bekannt.
Ansonsten haben sie hier auch noch einen Stirnlappenbasilisken. Aber wir haben ja schon schöne Basilisken in der Wildnis gesehen.
Man würde erwarten, dass eine Privattour schneller als eine große Tour ist, aber ich überziehe durch langsames Fotografieren die Dauer auf knapp eine Stunde. Viel mehr zu fotografieren gibt es dann auch nicht mehr. Ob da noch die Schmetterlings-Tour direkt im Anschluss passt? Ja.
Schmetterlingshalle
In der Schmetterlingshalle gibt es 25 Arten von Schmetterlingen, insgesamt 2000 bis 2500 Individuen.
Die Bananenfalter sind die größten Schmetterlinge Costa Ricas und werden hier mit fermentierten Bananen gefüttert, wobei sie nur die Flüssigkeit trinken. Das Muster an der Unterseite der Flügel ist interessant. Falls ihr es nicht gesehen habt, hier an einem anderen Exemplar:
Das sieht doch sehr nach Schlange aus! Und so schützt sich der Falter vor Fressfeinden. Andere Tarnungen von Schmetterlingen sind Blätter, Äste, Pfeilgiftfrösche oder Regentropfen.
Es werden wöchentlich 2000 Puppen gekauft, denn würde man sich die Tiere hier vermehren lassen, würden sie alles auffressen. Die Raupen werden daher entfernt, denn die Schmetterlinge paaren sich natürlich dennoch, wonach sie sterben. Da das Paaren hier nur 2 statt wie in der Natur 7 Tagen dauert, liegen entsprechend viele tote Schmetterlinge herum, wobei kleine Räuber die Körper fressen, sodass vor allem Flügel herumliegen.
Den Falter sieht man hier ständig, aber er ist schwer zu fotografieren. Anders als das Bananenfalter sieht er von der Unterseite total unspannend aus und wenn er sitzt, hat er fast immer die Flügel geschlossen.
Das Blaue auf der Oberseite sind Schuppen, die ihn vor Regen schützen. Fässt man den Falter dort an, verliert er diese und ist dadurch vor Regen schlechter geschützt. Das sieht man auf dem Bild oben sehr gut.
Die Puppen werden in Kästen aufgehängt. Wenn man Glück hat, schlüpft gerade einer.
Übrigens ist in der Puppe während der Metamorphose praktisch nur Wasser. Da der Schmetterling weniger Feuchtigkeit enthält als die Raupe, kommt während des Schlüpfens beim Öffnen der Puppe ein Wasserstrahl heraus. Gelegentlich findet man aber auch natürlich vorkommende Puppen in der Halle:
Nicht nur beim Morpho unterscheiden sich Ober- und Unterseite deutlich. Auch beim Malachitfalter ist das der Fall:
Der sehr ähnliche Pracht-Passionsfalter, mit dem er sich in der Verbreitung überschreitet, sieht von oben sehr ähnlich aus, von unten aber fast wie von oben.
Nach den Schmetterlingen versuche ich noch einer Empfehlung der Guides von der Nachtwanderung zu folgen. Irgendwo abbiegen und die Straße bis zum Ende gehen. Da sollen schöne Vögel in einem Baum sein. Die einzige Straße, die hier irgendwohin führt, ist die zum Reserva Santa Elena. Aber auf dem Parkplatz finde ich keine Vögel und auch keinen besonders herausstechenden Baum.
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare zu dieser News.