Kykladen IIII Abend 5 (Schinoússa): Mesariá, Schinoússa-Chóra, Mesariá – Kleiner Abendspaziergang

Kleine Insel, kleine Hunde, kleines Restaurantangebot

geschrieben von Janni Sonntag, 25. Juni 2023 um 14:07 Uhr

Stefáni empfängt mich bei Ankunft der Expréss Skopelítis um 16 in Mersíni, dem Hafen Schinoússas. Das ist so üblich auf den Kleinen Kykladen, dass man von seiner Unterkunft im Hafen abgeholt wird. Autovermietungen gibt es nämlich keine, Transfer auch nicht (da man keine Pauschalreisen buchen kann). Wer anders als ich Koffer dabei hat, käme sonst damit nicht zum Hotel, denn viele Straßen sich auch nicht befestigt. Wobei, vergesst, was ich geschrieben habe. Selbst bei großen, namhaften Reiseveranstaltern interessiert es keinen, wie man Hotel kommt, wenn dazwischen nur überflutete Erdwege liegen.

Überall auf Schinoússa scheint rege Bautätigkeit zu herrschen. Privatunterkünfte (Rooms) meint Stefáni. Nach der Ankunft im Hotel Chárama (Eigenschreibweise Harama) schaue ich mich in der Umgebung um. Es liegt direkt vorm winzigen Ort Mesariá im Norden Schinoússas (das ‚S‘ und das ‚CH‘ werden übrigens getrennt gesprochen). Der Ort hat ein Kirchlein und offenbar einen kleinen Hühnerhof. Die Hühner kann man vom Hotel aus beobachten.

Ich gehe daher zum Hauptort, der auch auf dieser Insel wahlweise wie die Insel, Panagía oder Chóra heißt. Wie jeder Fußgänger komme auch ich zwischen Mesariá und dem Hauptort an einem Haus vorbei, auf dessen Flachdach etwa zwei Meter über Straße zwei kleine Hunde (nicht jung, einfach nur klein gezüchtet) alle vorbeigehenden Leute ankleffen. Da die dann einfach weitergehen, denken die Hunde wahrscheinlich, sie hätten die Leute abgewehrt, und machen immer so weiter.

Im Hauptort haben kaum Retaurants auf, weshalb ich wieder zum Hotel gehe. Das hat nämlich ein Restaurant. Ich bin aber zu früh, meint Typ, der gerade seine Makarónia Kimá (das ist der griechische Ausdruck für ‚Spagetti Bolognese‘) isst.

Ich komme in einer Stunde nochmal wieder und bestelle das, was ich auch sonst oft in Griechenland bestelle: Dakos und Pommes. Dakos ist eine kretische Vorspeise mit hartem Gesternzwieback. Pommes sind in Griechenland sehr teuer (rund 5 Euro pro Portion), allerdings werden sie frisch geschnitten und deshalb ausschließlich als frittierte Kartoffeln und nicht als Pommes bezeichnet. Es gibt keine Soße dazu, nur etwas Salz und Oregano.

Ich bekomme noch eine Zugabe aus der Küche: Kritharóto. Das ist ein Kofferwort aus Kritharáki (das griechische Wort für Orzo-Nudeln, wörtlich Gerst(enkörn)chen) und Risotto. Es handelt sich um eben diese Nudeln mit Tomtatensoße und zartem Rindfleisch.

Dann ab aufs Zimmer. Von dort kann man die Blaue Stunde in Mesariá beobachten.

Blaue Stunde in Mesariá auf Schinoússa
Blaue Stunde in Mesariá auf Schinoússa

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