Teneriffa II (Kanaren VI) Tag 4: Los Gigantes, Casa Fuerte de Adeje, Montaña Clayofita Los Christianos, Teide-Nationalpark (Mirador El Tabonal Negro, Minas de San José, El Portillo) – Durch die Mitte zum Start

Die letzten ausgelassenen Punkte auf der Teneriffa-Planung von letztem Jahr sind fällig!

geschrieben von Janni Sonntag, 11. Juni 2023 um 19:20 Uhr

Nach dem nächtlichen Ausflug im Hotel noch mal kurz ins Bettchen, aber schlafen kann ich nicht. Dann frühstücken und die Südküste ansehen. Die hatten wir – mit Ausnahme von Masca – beim letzten Mal komplett ausgelassen. Obwohl mein Auto nur 2 Stunden auf diesem Parkplatz unter einem Baum stand, wurde es von Vögeln im Baum komplett vollgeschissen...

Mein erster Halt ist Alcalá. Die Promenade soll schön sein, aber so schön finde ich sie nicht.

Ich fahre weiter nach Abama. Dort soll ein Strand sein, wo man nur mit einer (kostenlosen?) Seilbahn des Ritz-Carlton hinfahren kann, auch wenn man nicht im Hotel ist. Aber die öffentlichen Parkplätze sind voll. Durch Verwirrung lande ich irgendwie auf dem Parkplatz des Ritz-Carlton, der überwiegend leer ist. Dass ich hier nicht parken darf, weiß ich, aber es gibt einen niedlichen Vogel hier, den ich fotografiere.

Gebirgsstelze auf Teneriffa
Gebirgsstelze auf Teneriffa

Dann kommt aber ein komischer Vogel auf einem Golfcart und fragt nach meiner Zimmernummer. Ich will schon wieder wegfahren, als er noch irgendwas mit Polizei labert, aber ich verstehe ihn nicht.

Woher weiß er, dass ich hier nicht her gehöre? Vermutlich daran, dass ich keine Armbanduhr. Reiche Menschen sind nämlich allesamt so dumm, dass sie nicht wissen, dass jedes Handy die Uhrzeit anzeigen kann, und geben zehntausende Euros für Uhren aus.

Dann fällt mir beim Verlassen des Parkplatzes auf, dass er eine Schranke hat, die mir vorhin nicht aufgefallen ist, weil sie wohl oben war. Das könnte es auch sein. Ich fahre erstmal einen Kilometer weit weg. Dort wähle ich mein nächstes Ziel aus. Auf dem Weg komme ich aber nochmal am Ritz-Carlton vorbei. Nun steht dort ein Polizeiauto und ein Abschleppwagen, aber auf dem Abschleppwagen befindet sich bereits ein Fahrzeug – nämlich ein Golfcart. Trotzdem schnell weg hier.

Casa Fuerte de Adeje

Die Casa Fuerte de Adeje wurde ursprünglich 1556 gegen Piratenangriffe erbaut. Später wurde sie zu einer Tomatenfabrik und dann durch ein Feuer in Teilen zerstört.

Innenhof der Casa Fuerte de Adeje auf Teneriffa
Innenhof der Casa Fuerte de Adeje auf Teneriffa
Ausstellung der Casa Fuerte de Adeje auf Teneriffa
Ausstellung der Casa Fuerte de Adeje auf Teneriffa

Eine junge Frau, deren Familie das Anwesen jetzt gehört, erklärt einem gerne die Hintergründe (auf Englisch). Sie haben auch Flyer erstellt (auch auf Deutsch). Dennoch kostet die Casa Fuerte keinen Eintritt, aber man freut sich natürlich, wenn Gäste trotzdem eine Spende da lassen. Bisher werden sie auch nicht von der Gemeinde unterstützt, nur für den Umbau des Eingangs bekamen sie kürzlich erstmals etwas Geld.

Der Turm – das einzige mehrstöckige Gebäude des Komplexes – kann nicht besichtigt werden, da die Mutter der Frau darin wohnt. Der östliche Teil des Grundstücks gehört einer anderen Familie und kann nicht besichtigt werden:

Nicht zugänglicher Teil der Casa Fuerte de Adeje auf Teneriffa
Nicht zugänglicher Teil der Casa Fuerte de Adeje auf Teneriffa

Montaña Clayofita

Vorbei am Camino Virgen de la Encarnacion, dessen Torbogen sich als wenig fotogen erweist, gelange ich nach Los Christianos. Mitten im Ort befindet sich ein unbebauter Vulkankrater. Der Gipfel ist 103 Meter hoch. Eine Stele steht hingegen am anderen Ende des halbkreisförmigen Kraterrandes.

Los Christianos auf Teneriffa, gesehen vom Gipfel des Montaña Clayofita
Caldera des Montaña Clayofita auf Teneriffa
Caldera des Montaña Clayofita auf Teneriffa

Wobei, das „unbebaut“ stimmt nur so halb. In der Mitte der Caldera stehen zwei ... Bauten:

Kuscheltierfriedhof und Weg zu den beiden Hütten in der Caldera des Montaña Clayofita in Los Christianos auf Teneriffa
Kuscheltierfriedhof und Weg zu den beiden Hütten in der Caldera des Montaña Clayofita in Los Christianos auf Teneriffa

In der Caldera befinden sich zwei Höhlen. Die linke der beiden ist auf dem vorherigen Bild oben rechts zu sehen, die rechte nur angedeutet.

Mirador El Tabonal Negro

Ich fahre noch ein drittes Mal zum Nationalpark. Ich schaue im Internet, ob es Sehenswürdigkeiten auf dem Weg gibt. Nein, höchsten den Pino Gordo, ein großer Nadelbaum.

Auf dem Weg kommt mir das erste Mal auf meinen Reisen ein deutsches Auto mit E-Kennzeichen entgegen. Es ist: ein e-up!, wie ich auch einen fahre, aber in weiß. Wie der hier wohl hergekommen ist?

Am Pino Gordo angekommen sind viele Besucher weniger vom Baum fasziniert als vom Bus, der hier vor 23 Stunden ausgebrannt ist.

Ausgebrannter Bus am Pino Gordo auf Teneriffa
Ausgebrannter Bus am Pino Gordo auf Teneriffa

Angesichts dessen ist erstaunlich, dass niemand der 50 Insassen verletzt wurde. Auch ich finde den Bus nicht interessant und fahre weiter zum Mirador El Tabonal Negro im Nationalpark.

Mondlandschaft am Mirador El Tabonal Negro im Teide-Nationalpark auf Teneriffa
Mondlandschaft am Mirador El Tabonal Negro im Teide-Nationalpark auf Teneriffa
Wildprets Natternkopf am Mirador El Tabonal Negro im Teide-Nationalpark auf Teneriffa
Wildprets Natternkopf am Mirador El Tabonal Negro im Teide-Nationalpark auf Teneriffa

Der Natternkopf auf dem Bild ist im Beginn seiner Blüte, die etwa einen Monat dauert und nach der er abstirbt. Er ist mit seiner Blüte relativ früh dran.

Minas de San José

Der Parkplatz des Sendero de Montaña Blanca ist voll, also weiter zum nächsten Aussichtspunkt, Minas de San Jose. Obwohl keine 3 Kilometer vom Mirador El Tabonal Negro entfernt, sieht die Gegend hier komplett anders aus.

Landschaft am Aussichtspunkt Minas de San José im Teide-Nationalpark auf Teneriffa
Landschaft am Aussichtspunkt Minas de San José im Teide-Nationalpark auf Teneriffa

El Portillo (Teide-Besucherzentrum)

Auf dem Weg zum Flughafen fahre ich noch kurz am Besucherzentrum ran. Das macht gerade zu. Men erzählt mir, dass man gerne außerhalb der Öffnungszeiten den botanischen Garten besuchen darf, wenn amn die Pforte schließt, sodass keine Kaninchen reinkommen.

Also schaue ich mir noch ein bisschen den botanischen Garten an, in der Hoffnung, noch ein gutes Bild von einer Echse zu machen.

Kanareneidechse im botanischen Garten des Teide-Besucherzentrums El Portillo auf Teneriffa
Kanareneidechse im botanischen Garten des Teide-Besucherzentrums El Portillo auf Teneriffa
Weg im botanischen Garten des Teide-Besucherzentrums El Portillo auf Teneriffa mit Blick auf den Teide
Weg im botanischen Garten des Teide-Besucherzentrums El Portillo auf Teneriffa mit Blick auf den Teide

So, jetzt aber ab zum Flughafen. Ich bin spät dran und tanken muss ich auch noch. Kostet immerhin nur um die 1,20 hier.

La Tarta del Teide auf Teneriffa
„Mmmh! Marmorkuchen!“ – La Tarta del Teide auf Teneriffa
Barrierefreier Flughafen: Zur Behindertentoilette muss man einfach nur die Treppe hinaufgehen
Barrierefreier Flughafen: Zur Behindertentoilette muss man einfach nur die Treppe hinaufgehen

Die Autorückgabe läuft wie immer problemlos. Ich erreiche den Flughafen etwa 50 Minuten vor Abflugzeit. An der Sicherheitskontrolle kein Anstehen. Und der Flieger in der Hull-City-Sonderbemalung ist – obwohl die Prognosen zunächst eine kleine Verzögerung sahen – auch schon da.

Zur Abflugzeit sitzen auch schon alle im Flieger. Aber dann ein Problem: Das Flugzeug sei unvorteilhaft beladen worden und 20 Passagiere müssten jetzt von vorne nach hinten umziehen. Die Leute haben allerdings keine Lust und das ganze geht nur äußerst langsam vonstatten. Mich betrifft es nicht, denn ich sitze wieder fast ganz hinten. Neben mir ist sogar ein Platz frei und er bleibt es als einziger im hinteren Teil auch. So kann ich ein bisschen arbeiten, wofür ich eine Maus mitgebracht habe. Gearbeitet habe ich auf dem Hinflug auch schon, da bei meinem Projekt in der Firma gerade umfangreiche Preislisten digitalisiert werden müssen. Das geht wunderbar im Flugzeug, da kein Internet nötig ist und es datenschutzrechtlich auch völlig unkritisch ist, denn die Vorlagen sind öffentlich verfügbar. Somit habe ich viel erlebt und 0 Urlaubstage benutzt.

Ach ja, eine Sache war ja noch: Der Flieger nimmt wegen des Fluglotsenstreiks einen ungewohnten Weg. Normalerweise passiert die Flugroute von Teneriffa nach Hannover Lissabon, die Biskaya und Paris. Heute fliegen wir hingegen über Gibraltar, Valencia, Barcelona, Marseille und Frankfurt. Der Aufenthalt im französischen Luftraum ist somit minimal.

Unmittelbar nach dem Aufsetzen des Fliegers springen einige Passagiere auf und rennen zur Tür. Das Kabinenpersonal bittet um Verständnis. Ich bin irritiert.


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