Kreta VI Tag 6: Plakiás (Gonates-Klippe, Palígremnos), Ammoúdi, Ágios Paḯsios, Schinária, Préveli-Brücke, Prevéli-Kloster – Strände und Küste
Und ein Schweinehotel hätten wir auch noch zu bieten...
Der Grieche fragt sich jetzt wahrscheinlich: Strände und Küste – ist das nicht dasselbe? Auf Griechisch heißen Strand und Küste beide Paralía. Die Coastal Road of Ágios Vasílios (Küstenstraße von Ágios Vasílios), der ich heute folge, heißt auf Griechisch Agiovasiliotikos Paraliakos. Ich habe teilweise das Gefühl, dass die Anzahl der verschiedenen Wörter im Griechischen sehr gering ist.
Bevor ich mich auf meinen heutigen „Coastal Road Trip“ aufmache, schaue ich mir den Strand bei meiner Unterkunft an.
Gonates-Klippe in Plakiás
Erst nach meinem letzten Besuch auf Kreta habe ich erfahren, dass man den Weg an der Gonates-Klippe noch weiter gehen kann und dann den Überbleibseln eines darin versteckten deutschen Anlegers aus dem Zweiten Weltkrieg kommt. Zeit, das nachzuholen.
Nach diesem etwas längeren Tunnel, wo eine (Handy-)Taschenlampe sehr hilfreich ist, kommt ein weiterer, kürzerer Tunnel. An dessen Ende befindet sich der geheime Hafen:
Schnorcheln in Plakiás
Vom Weg an der Klippe sehe ich zwei Kinder schnorcheln. Es liegen viele Felsen im Wasser, was den Fischen bestimmt gefällt. Ich schaue nach.
Zu meiner Überraschung befinden sich die meisten Fische relativ nah am Strand.
Der Kugelfisch ist durch den Suezkanal ins Mittelmeer gewandert und breitet sich jetzt nach Westen aus.
Ich fahre nach Soúda westlich von Plakiás, finde den Strand aber nicht so schön, dass ich da schwimmen möchte. Ein Kloster, das Erzengel-Michael-Kloster Fínikas, ist ausgeschildert, aber die Straße wird irgendwann zu unwegsam und bis zum Kloster ist es da noch zu weit, um mal eben hinzulaufen. Also geht es weiter zu den Stränden östlich von Plakiás.
Unteregs halte ich bei der Kandína O Pétros an (oft falsch Kantína geschrieben, bedeutet Imbiss). Sie liegt direkt an der Landstraße von Plakiás nach Osten und ist sehr gut bewertet. Da ich der erste Kunde bin, muss um 11:30 der Grill angeheizt werden. Dazu benutzen die beiden Eigentümer einen Fön. Ich esse ein Gýros Píta. Als Dank für die 1 Euro Trinkgeld bekomme ich ... die Visitenkarte. Und zwar ausdrücklich wegen des Trinkgeldes. Verstehe ich nicht, ist aber auch egal-
Ammoúdi / Ágios Paḯsios
Ich möchte den Strand Ammoúdi (wörtl. „Sandstrand“) besuchen, aber da ist mir dann doch noch zu viel los. Es gibt noch zwei andere Strände in der Gegend, Mikró Ammoúdi und Klisídi, aber da ist auch viel los. Bilder gibt es nicht, denn das sind FFK-Strände.
Als ich mich in der Gegend umschaue, fällt mir die Kirche auf dem nahen Hügel und das große Kreuz daneben auf. Ich steige die 107 Meter hinauf.
Wer sich nach dem Aufsteig nach einer Erfrischung sehnt: In dem Kirchlein gibt es einen Kühlschrank mit Getränken. Es stehen keine Preise dran und es gibt keine englischsprachige Beschriftung, weshalb ich nicht weiß, was es damit auf sich hat. Kostenlos ist auf jeden Fall, dem Gebet vom Band zu lauschen.
Etwas unterhalb des Kirchleins auf dem Weg dorthin gibt es eine größere Voliere mit Vögeln: Steinhühner, Wachteln und Fasane. Die sind bestimmt nicht (nur) zum Angucken hier...
Schinária
Ein weiterer beliebter Strand auf Kreta ist Schinária. Er liegt ein Stück landeinwärts in einer eher ruhigen Bucht. Fische befinden sich vor allem an der westlichen Steilwand. Das Licht ist aber jetzt gerade nicht so gut, weshalb mir keine guten Aufnahmen gelingen.
Oberhalb von Schinária befindet sich ein Loch im Felsen, das aber wegen des Sonnenstandes schwer zu fotografieren ist, und die Ruine eines Hotelrohbaus. Jetzt leben Schweine darin.
Grund für die Aufgabe des Hotels bereits vor über 20 Jahren soll die damals schlechte Straße gewesen sein, schreibt ein italienischer User auf Google Maps.
Auf dem Weg nach Préveli komme ich an einem weiteren Ort vorbei, der dem Zerfall preisgegeben ist: Ein alter VW-Bus ist am Straßenrand geparkt. Darin sitzt ein riesengroßer Plüschbär. Erst nachdem ich angehalten und fotografiert habe, fällt mir auf, dass zudem noch drei Katzen darin leben.
Géfyra Prévelis („venezianische“ Brücke von Préveli)
Kurz danach erreiche ich die Préveli-Brücke. Sie ist nicht venezianisch, obwohl das manchmal behauptet wird, sondern wurde erst viel später von Mönchen der Préveli-Klöster erbaut.
Píso Moní Préveli (Préveli-Kloster)
Mit dem ersten Wort im griechischen Namen müsste es eigentlich „hinteres Préveli-Kloster“ heißen. Das andere ist nicht das vordere, sondern das untere Préveli-Kloster (Káto Préveli). Ich war eben da und es hat gerade geschlossen.
Dass es recht hoch ist, muss eine Italienerin erfahren, die gerade die Straße entlangläuft. Ich überlege kurz, ob ich sie frage, ob sie mitkommen will. Aber als ich am Aussichtspunkt ein Foto des Préveli-Klosters von weitem mache, sprich sie mich schon an. Ich bin ihr Retter, meint sie. Sie kommt gerade vom Palmenstrand von Préveli. Später fährt sie der Bus zurück nach Réthymno.
Der Parkplatz des Préveli-Klosters ist voller Katzen. Als ich 2020 da war, war nur eine Katze da, die sich auf meinen Schoß gelegt hat.
Im Kloster gibt es eine Ausstellung, in der man wie meistens nicht fotografieren darf (in der Klosterkirche auch nicht), und in der sich auch der obligatorische Laden des Klosters befindet. Ich kaufe zwei Tüten Oregano (40 Gramm) zu je 2,50. Das dürfte günstiger sein, als man in Deutschland welchen kaufen kann, und vermutlich deutlich besser schmecken. Außerdem scheinen da nicht so viele verholzte Teile drin zu sein wie bei dem, den ich im Mai bei „Wildkräuter von Kreta“ gekauft habe. Der Geschmack stellt sich zu Hause als wirklich großartig heraus.
Außerdem gibt es dort ein Gehege mit Schildkröten, die sich aber schlecht fotografieren lassen, ein Gehege mit Wild und einen größeren Käfig mit Singvögeln..
Agía Galíni
Ich unternehme einen zweiten Versuch, Agía Galíni in der Blauen Stunde zu fotografieren. Diesmal klappt es:
Bereits bei bei meinem ersten Besuch auf Kreta hatte ich überlegt, das Hotel Idi in der Nähe des Zarós-Sees zu buchen. Mir gefiel damals die Umgebung und der Garten. Für den Garten ist es jetzt natürlich schon zu dunkel. Aber man kann mal zum Zarós-See gehen. Es ist auch Vollmond.
Und na ja, irgendwie habe ich ihn mir deutlich größer vorgestellt. In der deutschen Sprache wäre man nicht sicher, ob es ein großer Teich oder ein sehr kleiner See ist. Ich weiß aber nicht, ob er künstlich angelegt wurde, was die eigentliche Unterscheidung zwischen Teich und See ist.
Es gibt ein Restaurant am Ufer, aber irgendwie macht das fotografisch nicht viel her. Und es scheint auch schon zu schließen. Ich gehe zum Restaurant des Hotels, dass sich nicht im Hotel befindet, sondern in einem eigenen Gebäude einige zehn Meter die Straße entlang. Es sind etliche griechische Familien dort, die natürlich rauchen, obwohl das in Griechenland strengstens verboten ist. Würde Griechenland die angedrohten Strafen fürs Rauchen in Restaurants einziehen, wäre die griechische Schuldenkrise nach ein paar Tagen beendet. Ich kapiere aber auch nicht, warum die Deutsche Bahn ständig die Preise erhöht, anstatt einfach mal Bußgelder von den ganzen Rauchern auf den Bahnsteigen einzukassieren. Da könnten sie sich bestimmt die nächsten 4 oder 5 Preiserhöhungen schenken. Und negative Reaktionen sind auch egal – wer Bahn fährt macht das ja, weil er keine Alternativen hat.
Genug der Nachtgedanken. Ab ins Bettchen.
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