Ionisches Meer (Kérkyra IIII) Vormittag 5: Paxós, Panagiá – 15. August (Mariä Entschlafung)
Das größte Inselfest auf Paxós – aber die wenigsten Informationen dazu. Zeit, das zu ändern.
Dieser Post behandelt den 15. August 2023 auf Panagiá Paxón. Der Text entstand taggleich, die Bildunterschriften nicht.
Heute ist ein komplizierter Fall, denn ich möchte gerne die Prozession auf Paxós’ vorgelagerter kleiner Insel Panagiá sehen. Wie man das macht, dazu findet sich im Internet nichts. Also muss ich das selbst herausfinden.
Nach der Ankunft von Korfu gehe ich vom Anleger zum Hauptort Gaḯos (etwa 1 Kilometer). Irgendwo am Hafen höre ich „Panagiá“. Da, wo auch die Boote nach Andípaxos ablegen, befindet sich eine weitere lange Schlange einheimisch wirkender Leute. Ich beobachte sie weiter und mir fällt auf, dass Sie für eine Fahrt mit einem Boot 5 Euro bezahlen. Die Fahrt nach Andípaxos kostet aber 20 Euro. Es muss also irgendwas anderes sein. Also stelle ich mich auch mal an.
In der Tat kommt man so nach Panagiá. Die Veranstalung findet vormittags und mittags statt. Die letzten Boote zurück fahren gegen 13 Uhr. Wer nicht bis zum nächsten 15. August einen auf Robinson Crusoe machen möchte, sollte das beachten.
Ich glaube, dass der Zusatz Bellianíton sich auf den Gelehrten, Arzt und Politik Ioánnis Vellianítis bezieht, der um 1750 auf Paxós geboren wurde. Er war unter anderem an der ersten Verfassung der damals unabhängigen Ionischen Inseln beteiligt.
Es gibt in der griechischen Geschichte zwei Regionen, die mit der adjektiv „ionisch“ gemeint sein könnten. Die ionischen Inseln im Westen schreibt man im Omikron, die Region Ionien im Osten mit Omega (beide Buchstaben werden heute identisch ausgesprochen, wie das deutsche kurze O). Letztere befand sich etwa auf halber Höhe der Türkischen Ägäis (Festland) und von ihr rührt der heutige Name für Griechenland in vielen Sprachen, z.B. türkisch Yunanistan.
Zur Veranstaltung gehört auch, dass man eine Rindfleischsuppe isst, die wie die Insel Panagiá heißt. Man bekommt sie kostenlos mit einem Stück Zitrone und einem kleinen Stück dunklem Brot im eingezäunten Bereich vor der Kirche rechts.
Die eigentliche Prozession ist um 10:30 und jetzt nicht so mega spannend. Eine Reliquie wird vom Eingang des ummauerten Bereichs in die Kirche getragen. Das war’s dann auch schon.
Im Büro links neben der Kirche, das auch durch einen unscheinbaren Gang mit dieser verbunden ist, gibt es zudem Kaffee. Es hat genau wie die Kirche einen Hinterausgang, von dem man den Leuchtturm sehen kann.
Die gesamte Insel ist zugänglich und man kann sie erforschen. Groß ist sie nicht.