Südostasien II Tag 10: Langkawi-Seilbahn/SkyCab, SkyBridge, 3D Art in Paradise, SkyRex, Pulau Dayang Bunting/Schwangere Jungfrau, Pulau Singa Besar, Pulau Beras – Berge und Meer
Und dazwischen noch Dinos und 3D-Kunst im Paradies
Heute ist kein Programm vorgesehen, wie überhaupt Langkawi. Wir organisieren uns selbst was.
Langkawi-Seilbahn (SkyCab)
9 Uhr. „Gruppe Janni“ (7 Leute) trifft sich zur Abfahrt zur Langkawi-Seilbahn. Die kostet 89 RM (mit SkyBridge). Für 50 RM mehr kann man ein Express-Ticket buchen. Daher denken wir, dass man gerade an einem Sonnabend wie heute wahrscheinlich viel anstehen muss und fahren möglichst früh hin.
Eigentlich wollen wir zwei 4-Sitzer buchen, weil das billiger als ein 10-Sitzer ist. Neben mir hat noch einer Grab, der das auch schon am ersten Nachmittag in Singapur für uns organisiert hat. Ich habe mir das erst in KL installiert.
Wir kriegen aber nicht mal einen der zwei 4-Sitzer. Also muss einer von uns einen 10-Sitzer buchen (die einzige weitere Klasse ist der 6-Sitzer, jeweils ohne Fahrer gezählt). Der andere mit Grab hat ein iPhone und bei ihm sind die Preise viel höher als bei mir. Ich zahle 59 für den 10-Sitzer, den wir sofort finden, er hätte 73 zahlen müssen.
So sind wir 10 Minuten nach Öffnung der Seilbahn (halb 10) vor Ort. Man muss nur noch den Eingang finden, denn das Touri-Dorf, in dem das ist, befindet sich gerade im Umbau.
Die Seilbahn wurde April 2001 bis August 2002 von Doppelmayr gebaut und am 1. November 2002 eröffnet. Die größte Spannweite beträgt 950 Meter und die Gesamtlänge 2,2 Kilometer. Bei 3 m/s dauert die Fahrt etwa 15 Minuten. In den 65 Gondeln können 1233 Menschen pro Stunde transportiert werden. Wohl auch deshalb müssen wir nicht nennenswert anstehen.
Wir fahren erst auf die Mittelstation. Der 42° steile Anstieg unmittelbar davor verleiht der Langkawi-Seilbahn die Ehre, die steilste der Welt zu sein. Bei der Mittelstation ist aber nichts, da der Skywalk geschlossen ist. Er trägt den Namen Adlernest. In der Mitte des runden Endes des Skywalks liegen Eier und die Brücke dorthin ist als Adlerkopf dekoriert. Mit Adlern haben sie es hier. Angeblich soll der erste Teil des Inselnamens vom Wort für Adler (malaysisch: helang) bzw. Falke (indonesisch: elang) abgeleitet sein.
Also fahren wir weiter zur Bergstation. Der Höhenunterschied ist gering.
Ansonsten hat man von hier oben einen tollen Ausblick über Langkawi.
Beim Ticket für die Seilbahn sind immer noch drei weitere Attraktionen dabei. Wir besuchen 3D Art in Paradise. Klingt nach Museum, jedoch handelt es sich um mehrere Räume mit zig großen Wandmalereien zu völlig verschiedenen Themen, in die man sich so stellt, dass man einem markierten Punkt aus die Illusion entsteht, man wäre Teil des Bildes. Mir liegt leider gerade kein gutes Bild vor. Wer die Bilder veröffentlichen möchte: Das Selfie-Museum ist direkt gegenüber. Der letzte Raum enthält lediglich Schwarzlicht-Bilder (also Bilder, bei denen einzelne Stellen unter Schwarzlicht fluoreszieren) ohne dass man sich „hineinstellen“ kann.
Während die anderen sich etwas zu trinken kaufen, überprüfe ich die beiden anderen Attraktionen. Im SkyDome bin ich allein unter 2 bis 3 Jahre alten Kindern und ihren Eltern. Okay, wieder raus hier und zum SkyRex. Da steht irgendwas von 4D-Kino mit Dinosauriern. Eine aus unserer Gruppe ist großer Fan von Dinosauriern. Ich hole sie und zwei andere kommen auch mit. Es läuft ein knapp 5 Minuten langer 3D-Film. Der 3D-Effekt scheint irgendwie falschherum zu sein. Ist aber auch egal. Story: Wissenschaftler haben Dinos geklont und bieten eine Fahrt mit einem Safari-Fahrzeug durch die Urzeit an. In einem solchen Fahrzeug sitzt man, während die Dinos plötzlich zu randalieren beginnen. Man ist mittendrin, wenn das Auto durch die Gegend geschleudert wird. Uns vieren hat es gefallen. Keine Ahnung, warum die anderen drei nicht mit drin waren.
Langkawi Island Hopping Alanona/Surai (Tiger Line)
Ich habe mir während unseres Besuchs der SkyBridge einen Inseltrip über WhatsApp organisiert, der bei Wikivoyage empfohlen wurde. 40 RM kostet er, knapp 8 Euro. Er geht wohl etwa 3 bis 4 Stunden und man besuch zwei Inseln sowie die Adler bei einer dritten.
Erster Halt ist Pulau Dayang Bunting (indonesisch für „Insel-Dame-Schwanger“), üblicherweise übersetzt als Insel der Schwangeren Jungfrau. Den Namen verdankt sie dieser Gebirgskette:
Okay, den Babybauch sehe ich, aber woran man da jetzt erkennen können soll, dass es sich um eine Jungfrau handelt, weiß ich nicht. Jungfrau hier, Jungfrau da – in katholischen oder orthodoxen Ländern selbstverständlich, aber in einem muslimischen Land?
Die Insel der Schwangeren Jungfrau ist bekannt für ihren Süßwassersee, den größten des Langkawi-Archipels, der immerhin aus 99 Inseln bei Flut und 104 bei Ebbe besteht. Die Gezeiten sind durchaus erkennbar hier.
Am Steg sind viele Schwalben, die sich aber nicht fotografieren lassen. Also gehe ich zum See. Der kostet für Ausländer 6 RM Eintritt. Dort kann man Wassersport machen. Ich würde gerne ein Tretboot mieten, aber das darf ich nicht alleine. Alle anderen Gefährte sind mir für meine Kamera nicht geheuer.
Also gehe ich zurück zum Anleger. Ich höre ein Rascheln im Gebüsch. Eine große Echse, sage ich zum alten Paar hinter mir. Aber so weit im Gebüsch, dass man nicht fotografieren kann, obwohl ich die Lange Anna dabei habe.
Die kann ich aber kurz darauf gebrauchen, als ich am Anleger zwar immer noch keine Schwalben, dafür aber Affen entdecke. Das Paar von eben erklärt mir, sie seien schon einige Zeit auf Borneo gewesen und ihnen sei bisher erst 1 Affe untergekommen, der ein bisschen Aggressiv war, aber nur ein bisschen.
Ich schaue mir weiter die Affen an.
Und wie gerufen kommen in dem Moment drei französische Girls um die Ecke. Ein Affe geht zu einer davon hin, die offenbar muslimisch gekleidet ist, und zuckelt ein kleines bisschen am Gewand. Genervt gibt sie dem Affen ihren Melonensaft (würde ich von der Farbe her vermuten):
Da der Affe mit dem Drink deutlich tiefer sitzt als ich, setze ich mich auf den Boden, aber dann kommt schon ein Affe und möchte an die Wasserflasche in der Seitentasche meines Rucksacks. Daher springe ich auf.
Der Affe springt daraufhin der einen Französin an ihren Jeans-Hotpants in den Schritt. Sie schreit und lässt ihr Getränk fallen, wohl irgendwas mit Mango. Der Affe klettert damit auf den Baum und frisst den Inhalt, wobei er sich komplett bekleckert. Den Deckel bekommt ein anderer Affe.
Dabei schauten sie zu Beginn noch so nett. Aber das passiert, wenn man Affen füttert. Sollte man von Anfang an lassen. Mich wundert, dass die nicht vorher schon aggressiv mir gegenüber waren.
Wir fahren weiter zu einer Bucht der Pulau Singa Besar („Insel-Löwe-Groß“), in der sich oft Adler aufhalten. Die Bilder sind aber nicht besser als die von gestern.
Nächster Halt ist Pulau Beras Basah („Insel Reis Nass“), aber oft „Kräuterinsel“ genannt. Dort gibt es nicht viel zu sehen. Man kann aber schnorcheln. Es gibt unfassbar viele Korallen und der Strand ist so flach, dass das Schnorcheln aber sehr schwierig ist, wenn man nicht auf Korallen treten möchte.
Immerhin, es ist endlich Zeit für die beliebte Reihe „unnötig paradiesische Bilder“, die in Indonesien ihren Anfang nahm. In Malaysia sprechen sie nicht nur dieselbe Sprache wie in Indonesien, sondern sie haben auch ähnlich schöne Strände:
So, es geht zurück.
Ich stoße zu einigen anderen, die sich in Pantai Tengah südlich des Pantai Cenang (Chenang-Strand) zwei Liegen und einen Sonnenschirm gemietet haben. Bei ihnen ist auch das jüngere unserer beiden Pärchen, die aus Enttäsuschung über unser Hotel umgezogen sind. Einige haben nämlich dreckige Bettwäsche und braunes Wasser auf dem Zimmer gehabt (ich nicht) und das Hotelpersonal hat das wohl auch ignoriert. Jaya bzw. dessen Agentur sagt, sie würden Nadia in Zukunft vermeiden. Die Bewertungen auf Booking.com sind an sich okay, nur bei Preisleistung eine Katastrophe.
Wir besuchen erneut das Sandy Beach Restaurant. Die gestern ohne Alkohol. Mittags waren welche davon und schwärmten vom frischen Fisch. Uns wurde aber auch gestern beim Reingehen mitgeteilt, dass das ein Restaurant und keine Bar ist. Und essen kann man da wirklich sehr gut. Und auch günstig. Für etwa 2,70 Euro hat man seine Nudeln nach wahlweise Singapur- oder Mamak-Art (Mamak scheint das lokale Wort für Street Food zu sein). Beim Thema Fisch is(s)t man dann bei gut 10 Euro. Anders als gestern müssen wir heute 10% Service bezahlen und sitzen nicht direkt am Strand.
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