Südostasien II Tag 18: Ko Raya Nai (Batok Bay, Siam Bay), Ko He/Coral Island Kahung Beach – Ersatzprogramm
Nicht das, was ich gebucht habe, aber trotzdem gut.
Heute mal wieder allein unterwegs. Das Ziel sind die drei Inseln Ko Raya (oft Racha geschrieben, zumal auch das Hotel dort so heißt), Ko He (normalerweise Ko Hey, Coral Island oder Kahung Beach genannt) und Ko Mai Thon (meist Maiton geschrieben).
Abholung ist außergewöhnlich spät. Dennoch gibt es auch im Büro dieses Anbieters wieder ein kostenloses Frühstücksbüffet – aber keine Messer. Man soll die kleinen Kaffee-Umrühr-Stäbchen benutzen. Kein Problem, ich bin wie immer vorbereitet und habe Besteck dabei. Zwei komplette Sätze. Man weiß ja nie. So einfach lasse ich mir nicht die Butter vom Brot nehmen! Meine Unterkunft bietet nämlich kein Frühstück, daher ist das perfekt, auch wenn die Auswahl sehr klein ist. Toast mit Salzbutter ist aber okay, es gäbe auch noch Marmelade. Und drei Säfte. Und Gebäck.
Durchgeführt wird die Tour von der Firma Nikorn Marine. Kurzes Briefing, was wir heute so machen: Ko Raya und Ko He. Ich frage den Guide, was mit Maiton ist. Er meint, sie von Nikorn würden das gar nicht machen. Für alle Änderungen ist es jetzt auch zu spät. Anda Krabi wird mir später erzählen, dass Maiton nur für Privattouren möglich sei, was ich nicht so recht glaube, aber ist jetzt auch egal, denn da sind wir schon fast auf Ko Raya.
Die Tour heute ist ein Drittel günstiger als die gestern, und wir sind nicht mal halb so viele Leute. 15 Teilnehmer, allerdings zuzüglich einer Handvoll Leute, die als Fährfahrt mitgenommen werden.
Ko Raya Nai: Batok Bay (Bungalow Bay)
Erster Halt ist am Anleger Batok Beach auf Ko Raya Nai. Da haben wir 50 Minuten Zeit. Eigentlich möchte ich zum Aussichtspunkt im Süden laufen, aber ein Einheimischer, der mir auf dem Moped entgegen kommt, rät mir davon ab. Ich probiere noch ein bisschen auf der Insel herumzulaufen, aber früher oder später scheint man auf dem Grundstück des Racha-Hotels zu landen.
Also gehe ich schnorcheln. Ich kann das, der Rest nicht. Warum? Der Anbieter hat vergessen, vor dem Landen die Ausrüstung zu verteilen. Nach dem Landen fahren die Boote nämlich in der Regel vom Anleger weg, um Platz zu machen.
Ich bin aber halt immer auf wirklich alles vorbereitet. Als wir letztens auf Ko Rawi waren und ich mein Mittagessen mit von mir mitgebrachtem Salz gewürzt hatte, fragte eine Mitreisende, ob ich eine MicroSD-Speicherkarte dabei hätte. Natürlich hatte ich eine dabei. Sogar originalverpackt.
Und das Schnorcheln lohnt sich.
Die anderen waren einige Male beim Riff vorm Hotel auf Ko Lipe schwimmen. Dabei wurden sie von weißen Fischen gebissen. Und weil jetzt hier plötzlich alles voll mit irgendwelchen weißen Fischen ist, kann ich das Schnorcheln kaum genießen.
Ko Raya Nai: Siam Bay
Danach geht es mit dem Boot einmal ums Eck. An der Siam Bay können wir nicht landen, daher schnorcheln wir vom Boot aus.
Eine Demoiselle (Gattung Chrysiptera, Art unbekannt, da viele sehr ähnlich aussehen) – das Blau scheint zu reflektieren oder zu fluoreszierenAls ich wieder aufs Boot steigen möchte, gebe ich meine Kamera vorab einem von der Mannschaft zum Halten, um beide Hände frei zu haben. Der macht aber Fotos von mir. Eigentlich fehlt noch ein Blogpost „Bescheuerte Fotos von Janni“. Da gibt es absolute Highlights – wobei, eher Lowlights.
Ko He (Coral Island, Koralleninsel): Kahung Beach
Letzter Halt ist Ko He. Hier gibt es Mittag und wir bleiben 3 Stunden hier. Bei unserer Ankunft ist es, wie auch bei den vorherigen Stopps, ziemlich leer. Mittagessen ist ähnlich wie gestern. Sechs Sachen kann man sich nehmen. Geschmack ist gut. Ich kriege wieder vom scharfen Hühnchen Schluckauf.
Derweil setzt sich ein Orienthornvogel, nach dem auch das Restaurant Hornbill benannt ist, vor seinen Nistkasten. Der Kasten ist etwa so groß wie ein kleiner Kühlschrank. Fotografieren kann ich den Vogel nicht wirklich. Später sehe ich auch keine mehr, nur einen weiteren Nistkasten. Sie seien gerade am Brüten und daher meist im Nistkasten, sagt man mir.
Ein großer Teil der Einrichtungen hier scheinen Nikorn zu gehören. Im Osten befinden sich Reste einer Bungalowanlage. Fast alle der blauen Dächer (es gibt Anzeichen dafür, dass sie einst mit Gras o.ä. verdeckt waren) in vorderster Strandlage sind eingestürzt. In den Hütten sieht es allerdings aus wie eh und je, bloß dass halt die Decke runtergekommen ist. Alles ist noch da, von Matratzen bis zum Wasserkocher. Und alle Glas-Schiebetüren sind auch noch intakt. Nur das Bettlaken und Bettzeug fehlen in allen Hütten. Ein Mann deutet an, dass meine Anwesenheit nicht erwünscht ist. Der Guide erzählt mir später, das sei wegen Covid. Finde ich etwas seltsam, dass nur die vorderen Häuser zerstört zu sein scheinen, aber der Zeitpunkt könnte vom Zustand her hinkommen. Tsunami von vor 20 Jahren auf jeden Fall nicht.
Traditionell glaube ich ja Reiseleitern nicht und laufe zum Westende des Strandes, um die Schnorchelbedingungen zu prüfen. Schnorcheln soll man nur zwischen den beiden Ponton-Anlegern. Heute stimmen die Hinweise, denn am Westende gibt es überhaupt nichts, außer Quallen. Am offiziellen Schnorchel-Strand gibt es nicht nur was zu sehen, sondern auch keine Quallen.
Von irgendwo her vernehme ich unter Wasser ein leises Schmatzen. Ich schaue mich um und sehe einen riesigen Grünwangen-Papageifisch. Im späteren Verlauf fällt mir das Geräusch immer wieder auf. Warum habe ich das früher nicht gehört?
Zusammengefasst, ein schöner Ausflug. Außerdem ein Drittel billiger als das gestern trotz viel kleinerer Gruppe, wenn auch nicht so gut organisiert. Das wäre sicher auch was für meine Gruppe gestern gewesen, zumal Abholung später und Rückkehr früher. Um 16:30 bin ich wieder in der Unterkunft, wozu auch beiträgt, dass der Chalong Pier nur 15 Minuten entfernt ist, von wo die Tour startete.
Ich fand die drei Stunden auf Ko He etwas zu lang, und genau da hätte die Weiterfahrt nach Maiton geholfen – wenn sie stattgefunden hätte.
Morgen geht es abweichend zum Post von vorgestern mit Mu Ko Similan statt Mu Ko Surin weiter (oder besser: zu Ende), da letzteres nicht gebucht werden konnte. Die beiden sind wohl sehr ähnlich, aber Surin sei weniger touristisch, meint Mo.
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