Südostasien II Tag 19: Mu Ko Similan (Ko Similan, Ko Ba-Ngu, Ko Payu, Ko Miang) – Das beste Schnorcheln kommt zum Schluss

Mu Ko Similan klingt wie ein Hustensaft, ist aber ein schöner Ort zum Schnorcheln.

geschrieben von Janni Dienstag, 5. März 2024 um 05:56 Uhr

Abreisetag. Flug geht aber erst um 22:45 Uhr. Zwei andere aus unserer Gruppe, die auch verlängert haben, kommen mit mir zu den Similan-Inseln. Eigentlich wollte ich die etwas nördlich davon gelegenen Surin-Inseln buchen, aber bei dem Anbieter, mit dem ich geschrieben habe, war die Bezahlung so chaotisch und bei einem anderen dann spontan nicht mehr möglich. Die Ausflüge zu den Surin- und zu den Similan-Inseln starten früh und kommen (wie der erste meiner vier Ausflüge ab Phuket) am Flughafen vorbei, sodass man den Ausflug als Flughafentransfer nutzen kann. Kostet zwar 300 THB und damit mehr als die Rückkehr zum Hotel und Rückfahrt mit dem Smartbus (100 THB), aber zeitlich ist es perfekt.

Der Grund, warum ich eigentlich die Surin- statt die Similan-Inseln besuchen wollte, obwohl die Similan-Inseln vom DuMont-direkt-Reiseführer empfohlen werden, liegt daran, dass dort weniger los sein soll. Was das heißt, sehen wir bei Ankunft unseres Transfers bei Fantastic Similan Travel, dessen Gebäude wie ein Hangar aussieht:

Fantastic Similan Travel
Fantastic Similan Travel

Alles ist super organisiert, fast schon zu organisiert: Wir bekommen bei Ankunft eine Strandtasche in die Hand gedrückt. Strandmatte, Handtücher und Schnorchelzeug sind drin, Flossen ebenfalls kostenlos. Frühstück etwas größer als die letzten zwei Tage ist mit drin. Eines der drei Mittagsmenü wählt man bei Ankunft anhand von Fotos aus, auf denen es etwa so aussieht wie ein Menü im Flugzeug, nur etwas größer. Am Ende gibt es auch noch ein Abendessen. Dazu aber jeweils später mehr.

Nach dem Frühstück ruft uns „‚Lady‘ Gaga“. Wobei, Gaga sind solche Personen alle, daher lasse ich das mit den Anführungszeichen außem rum. Wir sind heute Team Grün. „Lady“ Gaga wiederholt alles sehr oft und gestikuliert sehr.

Dann geht es an Bord. Der Kapitän heiße Jack Sparrow, meint „Lady“ Gaga. Ich hoffe, er ist nicht der schlechteste Kapitän, von dem ich je gehört habe. Oder der schlechteste Pirat.

Ko Similan (Ko 8)

Erster Halt ist Ko Similan. Die neun Inseln sind von Süden nach Norden durchnummeriert. Die südlichsten 3 sind als Schildkrötenreservat komplett gesperrt. Aktuell gilt das auch für den Strand von Ko 9, dazu später mehr.

Sailboat Rock (auch Sail Rock) auf Ko Similan
Sailboat Rock (auch Sail Rock) auf Ko Similan

Wir haben eine Stunde Aufenthalt auf der namensgebenden und größten Insel des Archipels. Typische Aktivität ist das Besuchen des oben abgebildeten Felsens.

Ausblick von Sailboat Rock (auch Sail Rock) auf Ao Kuerk Bay (Donald Duck Bay) auf Ko Similan
Ausblick von Sailboat Rock (auch Sail Rock) auf Ao Kuerk Bay (Donald Duck Bay) auf Ko Similan

Der Wanderweg zum Felsen ist ein Rundweg, der nur in eine Richtung begangen werden soll. Der Weg zum Felsen führt durch einige teils sehr niedrige Lücken in Felsen. Der Rückweg ist hingegen ein Waldweg.

Weg vom Sailboat Rock (auch Sail Rock) auf Ko Similan
Weg vom Sailboat Rock (auch Sail Rock) auf Ko Similan

Schnorcheln kann man hier theoretisch auch, obwohl das nicht explizit vorgesehen ist – zu sehen gibt es nämlich auch nichts.

Ko Ba-Ngu (Ko 9)

Das ändert sich, als wir bei Ko Ba-Nga vom Boot ins Wasser springen. Alles voller Fische. Meine beiden Mitreisenden finden (mindestens) drei Anemonenfische („Nemo“), ich leider nicht. Der Strand, vor dem wir sind (auf Google Maps heißt er Breakfast Bend), ist gesperrt, weil da Schildkröteneier sind.

„Breakfast Bend“ auf Ko Ba-Ngu
„Breakfast Bend“ auf Ko Ba-Ngu
Weißfleck-Doktorfisch
Weißfleck-Doktorfisch
„Andamanen-Falterfisch“ (Chaetodon andamanensis)
„Andamanen-Falterfisch“ (Chaetodon andamanensis)

Der Grund sieht jetzt nicht so wirklich gesund, aber auch nicht komplett schlecht aus. Ein paar Korallen scheinen da zu sein. Bewerten kann ich das natürlich nicht vernünftig.

Grund von Breakfast Bend auf Ko Ba-Ngu
Grund von Breakfast Bend auf Ko Ba-Ngu
Riesen-Drückerfisch wühlt den Meeresboden auf
Riesen-Drückerfisch wühlt den Meeresboden auf

Der Riesen-Drückerfisch macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist der größte Fisch, den ich auf dieser Reise gesehen habe. Er wird bis zu 75 Zentimeter lang.

Baskenmützen-Zackenbarsch
Baskenmützen-Zackenbarsch
Blaustreifen-Doktorfisch
Blaustreifen-Doktorfisch
Chlorurus microrhinos
Chlorurus microrhinos: „Jetzt hole ich dich, Janni!“
Schachbrett-Junker
Schachbrett-Junker
Funken-Papageifisch
Funken-Papageifisch

Ko Payu (Ko 7)

Eigentlich ist Ko Payu die Schildkröteninsel. Gestern haben sie wohl auch eine gesehen, sagt „Lady“ Gaga Wir sehen keine. Der Stopp ist auch kürzer als offiziell angegeben. Insgesamt sind wir nur rund 1:15 zum Schnorcheln im Wasser.

Gestreifter Borstenzahn-Doktorfisch
Gestreifter Borstenzahn-Doktorfisch
Weißkehl-Doktorfisch
Weißkehl-Doktorfisch
Kurznasen-Doktorfisch – und ich dachte erst, ich hätte ein See-Einhorn gesehen!
Kurznasen-Doktorfisch – und ich dachte erst, ich hätte ein See-Einhorn gesehen!
Diamant-Picassodrückerfisch
Diamant-Picassodrückerfisch

Auffällig ist, dass der Diamant-Picassodrückerfisch ausgewachsen einer der kleinsten Fische hier ist, während der Riesen-Drückerfisch einer der größten ist.

Nashornfisch
Nashornfisch

Der obige Fisch heißt übrigens auf Englisch Einhornfisch. Also ich habe heute auf jeden Fall ein Einhorn gesehen!

Ko Miang (Ko 4)

Schnorcheln kann man, obwohl das nicht explizit Teil des Programms ist, auch auf Ko Miang. Sogar an zwei Stränden. Vorher aber Mittagessen. Man kriegt das oben erwähnte Menü. Außerdem gibt es eine von drei Suppen, die sich in der Schärfe unterscheiden. Die Leute von Fantastic Similan Travel laufen aber durch die Reihen und verteilen an weiter Hungrige (kalte) Chicken Nuggets (die nicht Teil des Chicken-Menüs sind), Ketchup sowie Nachschlag für Reis und Gemüse.

Zweifarben-Fruchttaube auf Ko Miang
Zweifarben-Fruchttaube auf Ko Miang

Einer von denen, die hier für Nachschlag herumlaufen, sieht mich mit der Langen Anna (mein größtes Objektiv) hantieren und sagt, dass es hier Fledermäuse gebe. Er findet aber gerade keine.

Was er meint, sehe ich kurz darauf beim Weg zum kleineren Strand (Had Lek). Ko Miang hat nämlich zwei Strände, dazwischen ein Waldweg, der beim Überqueren eines Hügels als Bohlenweg ausgeführt ist. Am Beginn des Waldweges kommen Schreie von den Bäumen. Ich denke an Affen, aber dann sind es nur Flughunde.

Kalong?-Flughunde auf Ko Miang
Kalong?-Flughunde auf Ko Miang

Viel Zeit zum Fotografieren der Flughunde nehme ich mir nicht, denn auf dem Waldweg und am kleinen Strand sind abartig viele Mücken, anders als bei allen anderen Orten auf dieser Reise auch am Tage.

Kragentaube auf Ko Miang
Kragentaube auf Ko Miang
Waldweg auf Ko Miang
Waldweg auf Ko Miang
Strand Had Nah auf Ko Miang
Strand Had Nah auf Ko Miang

Nach knapp 2 Stunden Aufenthalt auf Ko Miang geht es zurück. Nach knapp anderthalb Stunden Fahrt (wir haben die offizielle Route rückwärts gemacht mit rund 30 Leuten) erreichen wir den Anleger gegen viertel vor 17. Dort gibt es jetzt Abendessen. Es gibt zwar nur Nudeln mit Ei, Getränke und diverse Süßigkeiten (in Papierförmchen mit Einhornmotiv!), aber das ist besser als nichts für mich, der erst in sechs Stunden den Flug hat. Und es gibt Duschen! Großartig. Wie der ganze Ausflug. Der hat uns allen drei super gefallen. Ich bin auch nicht traurig, dass wir nicht auf Ko Surin waren.

Der Transfer klappt auch problemlos. Ich checke erstmals am Automaten ein. Meinen Sitzplatz für den ersten Flug scheine ich nicht ändern zu können, aber der Automat hat mir ohnehin den Fensterplatz 22A zugewiesen. Zwar hätte ich lieber einen rechten Fensterplatz, aber das ist besser als nichts. Nun muss ich nur noch mein Gepäck loswerden, wenn der echte Schalter öffnet.


Das war also die Reise, die im dritten Anlauf dann doch stattgefunden hat und das dann auch noch zu meinem Wunschtermin, dem teuersten. Hat sie sich gelohnt? Auf jeden Fall. Ich gebe ihr eine 9/10, weil der Abschnitt in Singapur so lieblos war und ich gerne mehr Tiere außerhalb des Wassers gesehen hätte. Vielleicht hätte eine Nachtwanderung oder ähnliches das aufgepeppt. Zur Wertung kommt noch Gruppenwertung 2/3. 3/3 ist für Reisen, die keine Zeltreisen sind, schwer zu erreichen. Da jetzt beide Wertungen Gleichstand mit Australien 2019 haben, muss ich sagen, dass mir letzteres im Direktvergleich ein kleines bisschen besser gefallen hat.

Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Danke an alle Beteiligten!


Es sind keine Reise-Blogposts geplant, bis es am 3.5. mit Peru weitergeht – wenn nicht wieder was dazwischen kommt. Denn die Reise habe ich ebenfalls schon drei- oder viermal gebucht... Flüge sind da immerhin über MPR, weil man hier – wie bei den meisten Südamerika-Reisen – keine eigenen Flüge buchen darf.

Und falls da schon wieder irgendeine Revolution in die Quere kommt, gibt es ja immer noch Kreta, am 15.6. mit Jannik. Wenn es denn klappt, denn Brussels Airlines hat mir gerade meine Umsteigezeit in Brüssel-National auf planmäßig 10 Minuten verkürzt... Ich darf jetzt kostenlos umbuchen, muss aber widerstehen, nur aus Prinzip erstmals mit der BCS3 („Airbus A220-300“) fliegen zu wollen und dafür einen völlig sinnlosen Umweg über Zürich-Kloten nach Brüssel-National zu wählen...


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