Perú Tag 11: Ollantaytambo (Casa de Cuyes, Stadtrundgang, Fortaleza/Sonnentempel, Wayra’s Market), Saline von Maras, Huatia-Kochen – Süß und salzig
Zuerst wird es süß (wenn auch mit bitterem Beigeschmack), dann wird es salzig. Und am Ende wird es lecker.
Heute gibt es den ersten von zwei optionalen Ausflügen. Dieser kostet 79 Euro, wovon aber 32 Euro Eintritt sind. Es handelt sich aber um ein Multi-Ticket, das wir nur einmal nutzen (obwohl es ca. 15 verschiedene Stationen sind) und das Yovanna nach der Tour wieder einsammelt – ich weiß nicht, wieso.
Als erstes gehen wir durch Ollantaytambo, das stolz darauf ist, als einzige Inka-Stadt nie von den Spaniern eingenommen worden zu sein. Die Stadt befindet sich im originalen Inka-Zustand.
Seit dem 15. Jahrhundert wurden in dem trapezförmige Mauern verwendet, die besser gegen Erdbeben sind. So kann man schnell erkennen, welche Gebäude vor dieser Zeit errichtet wurden.
Guinea Pig House
Wir erreichen die Casa de Cuyes. Hier werden Meerschweinchen gezüchtet – alle für den Verzehr.
Yovanna zeigt uns im Guinea Pig House aber auch etwas Veganes, nämlich die typischen gefrorenen und dann sonnengetrockneten Kartoffeln (Chuños). Die können sich dann schon mal 30 Jahre halten.
Fortaleza
Wir besuchen die archäologische Stätte von Ollantaytambo. Sie hat keinerlei Namen, wird aber wohl manchmal Fortaleza genannt. Auf der besagten Eintrittskarte steht nur „Ollantaytambo“, das beim Betreten gelocht wird. Manchmal wird sie Stätte auch mit ihrem bedeutendsten Element, dem angefangenen Sonnentempel bezeichnet.
Ollantaytambo war durch seine Lage am Kreuzungspunkt dreier Schluchten bedeutsam und gilt als die zweitwichtigste Inka-Stadt nach Cusco.
Die auffälligen Terrassen waren Teil einer Kultstätte und nicht für die Landwirtschaft.
Die Steine für die Stätte kamen von einem Berg, der etwa 8 Kilometer entfernt ist. Die Rampen hoch und runter sind immer noch gut erkennbar.
Hauptelement ist der angefangene Sonnentempel. Er besteht aus sechs großen Monolithen. Dazwischen sind Fugen angebracht, um zu verhindern, dass die Steine bei Ausdehnung durch Wärme aneinander reiben.
Der Bau des Sonnentempels endete, als die Spanier die Inka-Herrscher umgebracht haben. Übrigens ist der Begriff „Inka“ eigentlich ausschließlich für den König gedacht. Noch erkennbar sind vier erhabene größere Elemente, die mal Pumas waren. Außerdem sieht man drei „pixelige“ Rautenmuster, Chacana genannt.
Ein weiterer Tempel ist der Wassertempel. Dort befindet sich die Zeremonialquelle. Woher das Wasser kommt, ist nicht bekannt. Die Inka hatten Angst, von ihren Feinden vergiftet zu werden, daher ist der Wasserlauf unterirdisch.
Der Bus holt uns ab und bringt uns zu Yovannas Laden/Café, Wayra’s Market, etwas außerhalb von Ollantaytambo. Wayra ist ihr Spitzname, der ‚Wind‘ bedeutet. Wir dürfen, wie bereits frühere Gruppen, eine Wand im Café mit Grüßen bekritzeln. Der 1. Stock ist wegen Corona unfertig, ebenso das Dach. Ihr Nutzen ist noch nicht klar, das Gebäude ist aber nicht als Wohnhaus gedacht. Vielleicht ein Restaurant. Es befindet sich zwar ein Hotel gegenüber, von dem werden aber wohl keine Leute zum Essen vorbeikommen.
Eine Nacht kostet aktuell 400 Euro, das ist laut Google weniger als die Hälfte des Normalpreises. Zur Anreise muss man hochkraxeln. Die Leute unten rechts im Bild sind auf halber Höhe. Herunter geht es über eine Seilrutsche.
Saline von Maras
Der Bus bringt uns zum Start der heutigen Wanderung. Der Startpunkt unserer Wanderung ist bei 13,319821°S, 72,154929°W. Von dort gehen wir bergab zur Saline von Marasal. 4km gibt das Schild am Startpunkt des Weges an, und dafür soll man 40 Minuten brauchen. Klar, auf einer abschüssigen, rutschigen und nicht befestigten Strecke.
Yovanna nimmt es offenbar ernst, denn sie ist sehr schnell unterwegs, sodass sich die Gruppe auseinander zieht. Selbst ich komme über weite Strecken nicht hinterher.
Aus dem Berg tritt Salzwasser aus. Es hat eine Temperatur von 30° und enthält 60% Salz. Die Saline wird von 120 Familien als Kooperative betrieben, die das Salz an die Firma Marasal verkaufen.
Heute gibt es 3000 Becken, früher waren es mal mehr als doppelt so viele. Von Mai bis September werden 300t Salz gewonnen. Alle 3 Tage wird neues Wasser eingeleitet (siehe den Wasserlauf unten rechts im vorherigen Bild) und jeden Monat wird „geerntet“.
Das fertige Produkt heißt Inka-Salz. Es enthält kein Jod, sodass der Kropf bei Frauen aus Ollantaytambo so verbreitet war (80%), dass sich das bis heute als Bezeichnung für die Einwohner hält.
Wir bekommen auch ein kleines Päckchen der mittleren der drei Qualitätsstufen. Danach laufen wir zum kleinen Ort Tarabamba, wo uns der Bus abholt.
Huatia-Kochen
Auf dem Weg zum Mittagessen, das wir heute kochen, holen wir bei Wayra’s Market diejenigen ab, die nicht mit beim kostenlosen Ausflug dabei waren und stattdessen hoch zum vorhin erwähnten Steinbruch der Ruinen gelaufen sind. Ein Taxi hat sie danach zu Wayra’s Market gebracht.
Der Bus fährt uns noch ein kleines Stück weiter. Dort heißt es Avocados aushöhlen, Lauchzwiebeln und Paprika schneiden und Limetten pressen.
Als die Guacamole fertig ist, gräbt unsere Gastgeberfamilie vier verschiedene Kartoffelsorten (darunter auch die Süßkartoffel) und Saubohnen aus einem Erdofen aus. Wir verzehren die Kartoffeln ungeschält. Die Saubohnen muss man aber von beiden Schalen befreien.
Das Gericht ist sehr einfach und sehr lecker. Und eins der sehr wenigen in Peru ohne Fleisch – und sogar noch vegan!
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