Perú Tag 13: Aguas Calientes (Alcamayo-Wasserfälle, Museo de Sitio Manual Chávez Ballón, Botanischer Garten) – Mehr als Machu Picchu
Natürlich kommen die anderen Sehenswürdigkeiten von Aguas Calientes nicht an Machu Picchu ran, aber anschauen kann man sie trotzdem.
Erstaunlicherweise bin ich nachts nicht durch den Lärm der Bahn aufgewacht. Die Züge fahren mitten durch die Stadt direkt an meinem Fenster vorbei. Noch schlimmer sind die Ansagen des Bahnhofs direkt gegenüber, denn die sind ellenlang und werden in Endlosschleife wiederholt.
Alcamayo-Wasserfälle (Cascadas Alcamayo)
Das Programm beginnt heute wieder erst um 9:30 Uhr. Da kann ich ja wieder irgendwo hochlaufen. Diesmal sind es die Alcamayo-Wasserfälle. Vom Ort fürt ein weg dorthin, der laut Google „größtenteils flach“ sein soll. Man muss aber erheblich hinauf. Dann muss man in einem Café Eintritt bezahlen – 20 S/, ziemlich teuer. Dann sieht man zwei Wasserfälle:
Auf dem Weg zurück zur Stadt begleitet mich der Hund aus dem Café bis fast zur Stadt.
Jetzt aber ganz schnell ins Hotel. Ich werde etwas zu spät. Sollen die anderen einfach schon loslaufen zum Museum, ich käme dann nach, schreibe ich. Bei 35 Minuten bis zu zum Museum laut Google sollte ich ja locker aufholen können.
Museo de Sitio Manual Chávez Ballón
Tatsächlich stehe ich, obwohl ich an der Brücke über den Urubamba unnötig aufgehalten wurde, innerhalb von 20 Minuten im Museum – allein. Ich rufe eine in der Gruppe an. Sie sind noch auf dem Weg, weil sie in der Stadt auf dem Hauptplatz waren. Ich laufe somit den halben Weg zur Stadt wieder zurück und dann wieder mit der Gruppe zum Museum. Hätte mir ja ruhig einer sagen können, dass sie nicht direkt zum Museum laufen!
Die Gruppe ist um ein Mitglied reicher geworden: Eine Motte hat sich auf Yovannas Pulli gesetzt. Sie wird uns jetzt einige Stunden begleiten, da sie sich auch von Bewegungen nicht stören lässt. Am Ende sitzt sie unter Yovannas am Kragen hängenden Sonnenbrille.
Der Rest der Gruppe ist irritiert, dass ich überhaupt Wasserfälle besucht habe. Im Programm stehen nämlich welche, die aber ausfallen. Die seien aber in die andere Richtung (in der auch das Museum ist) und „kaputt“, meint Yovanna.
Das Museum widmet sich Machu Picchu. Es präsentiert Rekonstruktionen und Funde.
Einziger in Machu Picchu gefundener Gegenstand aus Edelmetall ist ein goldener Armreif. Er wurde 1999 gefunden. Daher geht man davon aus, dass Hiram Bingham andere Edelmetallgegenstände geklaut und in sein Heimatland USA gebracht.
Botanischer Garten
Der Gärtner lädt uns ein, uns den botanischen Garten des Museums zu zeigen. Er spricht nur Spanisch, aber Yovanna übersetzt.
Nach Rückkehr zum Ort, der etwa 2,5 Kilometer vom mitten im Nirgendwo gelegenen Museum entfernt ist, gehen wir zum Mittagessen. Ich schaue mir noch den zentralen Marktplatz an, den ich heute Vormittag verpasst habe.
Mit der Bahn zurück
Wir fahren mit der Bahn nach Cusco. Wir sind 40 Minuten vor Abfahrt im Bahnhof. Man soll 30 Minuten vor Abfahrt da sein, steht auf dem Ticket. Wenn du deinem Psychologen sagst, dass du in Deutschland mehr als 5 Minuten vor Abfahrt am Bahnhof bist, schreibt der dir sicher eine schwere Zwangsstörung ins Attest. Und in Peru ist das normal. So kann man dann mindestens eine halbe Stunde lang immer dieselbe Ansage in ununterbrochener Dauerschleife anhören. Okay, manchmal wird doch unterbrochen, weil sie jemanden suchen, aber auch das immer und immer wieder. Im Vergleich zu einem peruanischen Provinzbahnhof ist jeder deutscher Hauptbahnhof eine Entspannungsoase.
Die Bahn fährt gut 10 Minuten zu spät ab. Nach 30 Minuten Schaukeln bei 25 km/h (das ist die übliche Höchstgeschwindigkeit, in der Gegend um Ollantaytambo ist die maximale Geschwindigkeit teils 39 km/h) machen wir am Halt Cedrobamba eine Notbremsung. Am Fenster läuft ein Mitarbeiter von Perurail mit Sturmmaske und Handschuhen herum. Nach rund 10 Minuten geht es weiter, was die Leute im Wagen mit Jubel empfangen.
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