Perú Tag 20: Amazonas-Tiefland (Lehmlecke, Canopy, Yacumama-See) – Piranhas und Pannendienst
Und was habt ihr so bei gemacht? – Wir haben ein Boot befreit.
Lehmlecke
Morgens um 6 fahren wir mit dem Boot zu einer Lehmlecke für Papageien. Sie befindet sich direkt neben der Sotupa Eco Lodge.
Es gibt wenig Neues zu sehen. Es sind viele Weddellsittiche anwesend, auf den Bäumen sind einige Rotbugaras.
Auf dem Rückweg sehen wir noch einen Kuhreiher. Das ist nicht wirklich besonders, da es einer der am weitesten verbreiteten Vögel überhaupt ist.
Ein Tier gibt es aber im Green House Tambopata immer zu sehen und das ist Lita. Lita ist ein Papagei mit gebrochenem Flügel. Zur Fortbewegung kann man Lita auf die Hand oder den Arm nehmen und herumtragen.
Anders als gestern sind wir heute glaube ich nur zu dritt. Naben mir gibt es ein kanadisches Pärchen. Dem Mädel davon und mir zeigt ein Hotelmitarbeiter zwei Kreischeulen, die im Baum vor meiner Hütte sitzen.
Canopy
Amerikanische Studenten haben in sehr großer Höhe 7 Plattformen zur Vogelbeobachtung in die Bäume bei der Inkaterra-Lodge gebaut. Eine davon ist ein Baumhaus und kann gemietet werden (Flitterwochen-Suite), wobei kein Bett drin steht sondern nur zwei winzige Klappstühle.
Wirklich Vögel sehen wir nicht, erst recht keine, die nah genug wären, um sie zu fotografieren.
Vorbei an Monkey Island™ werde ich zu meinem nächsten Hotel gebracht. Um diese Zeit sieht man viele Schmetterlinge, die sich ikonisch auf Schildkröten setzen, um deren Tränen zu lecken. Die Tränen dienen der Säuberung der Augenpartie.
Wenn man Tiere sucht, dann müssen immer alle mitmachen. Also halten wir die Augen offen und schreien „Stop“, als wir Schmetterlinge irgendwo sitzen sehen. Zur Überraschung unseres Guides sitzen die Schmtterlinge diesmal jedoch nicht auf einer Schildkröte sondern auf einem Schwarzen Kaiman.
Außerdem sehen wir einige Wasserschweine (am Tage!), die aber reißaus nehmen, als sie sich von uns beobachtet fühlen.
Drei Deutsche, die wir vorm Canopy beim Enai-Hotel abgeholt haben, finden den Standort so gut, dass sie mit aussteigen, um die Stadt zu erkunden. Bei Ankunft begrüßt uns ein Dreizehenfaultier, das allerdings so schlecht im Gegenlicht im Baum sitzt, dass ich mir ein Bild spare.
Das Hotelpersonal wird sich auch wundern, warum vier Leute gemeinsam aus dem Gästebereich kommen, aber nur einer eincheckt.
Die Stadt erkunden mache ich nach dem Check-In auch und laufe zum „Obelisco“, ein Aussichtsturm auf einer Verkehrskreuzung. Erinnert ein bisschen an die Siegessäule in Berlin, sieht aber durch die Konstruktion mit viel Glas ganz anders aus – und ist geschlossen. Nur ein Wachmann ist da. Das Gebäude zerfällt offenbar zusehends.
Nach dem Frühstück um 8 gibt es jetzt um viertel nach 15 erstmal ein Eis und dann geht’s zum nächsten Ausflug mit Green House Tambopata, den ich aber bezahlen muss. Eigentlich hätte sich gelohnt, eine Nacht länger dort zu bleiben, da Verpflegung und dieser Ausflug enthalten gewesen wären, aber ich muss noch Gepäck beim Büro von Corto Maltes Amazonía abholen, das gegenüber von meinem Hotel heute Nacht ist und inzwischen auch auf hat. Laut MPR hat es sonntags (meinem Abflugtag) nicht auf, daher muss ich mein Gepäck heute holen.
Yacumama-See
Der Yacumama-See („Wasser-Mutter“) war eine Empfehlung von einer Deutschen und einem polnischen Pärchen (beide sprachen Deutsch), die gestern mit mir in der Lodge waren. Er gehört zur 4-Tage-Tour. Ich muss 30 Dollar bezahlen.
Der See gehört offenbar Einheimischen, die hier fünf Fiberglas-Boote an Veranstalter von Halbtagesausflügen vermieten.
Viele der Palmen haben keine Blätter mehr. Darin wohnen jetzt Rotbaucharas.
Ziemlich bald nach dem Ablegen erreicht uns ein Hilferuf. Ein Boot ist stecken geblieben. Unser Guide versucht ihnen zu helfen, irgendwie von den Baumstämmen wieder runterzukommen, auf denen ihr Boot aufliegt. Um uns nicht unnötig selbst zu gefährden, tut er das nur verbal.
Als wir die anderen freibekommen haben, ist dem Mädel des kanadischen Pärchens übel. Wir bringen beide zum Ufer. Im Boot sitzt außer dem Guide und mir nur ein anderes Mädel aus Kanada. Sie ist heute neu angekommen.
Nun können wir endlich mit dem Kernelement des Ausflugs beginnen: Piranhas fischen. Kleine setzen wir wieder aus, aber sollten wir große fangen, kommen die mit und im Green House Tambopata auf den Tisch. Und tatsächlich angelt das kanadische Mädel mit der extrem einfachen Angel einen der größten Piranhas, die der Guide je gesehen hat.
Das Treiben bleibt auch einem größeren Schwarzen Kaiman nicht verborgen, der uns deshalb folgt.
Zurück im Hotel suche ich nach einem Abendessen und setze mich dann in mein glücklicherweise klimatisiertes Minizimmer. Beim Bloggen höre ich von draußen seltsame Geräusche. Ich schaue mich um und sehe einen langen Schwanz. Kurz darauf zeigt sich auch das Tier, ein Opossum.
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare zu dieser News.