Perú Tag 6 – Arequipa (Kloster Santa Catalina, Complejo Cultural UNSA, Jesuitenkirche, Mirador de Yanahuara, Plaza de Armas): Das bunte Kloster

Wieso wird man Nonne? Und wie oft kann man als Janni sinnlos zum Hotel zurückkehren, nur um sofort danach wieder dorthin zurückzugehen, wo man herkommt? Dieser Tag liefert keine Antworten.

geschrieben von Janni Christi Himmelfahrt, 9. Mai 2024 um 06:13 Uhr

Der Tag heute könnte kaum unterschiedlicher als der Gestrige sein: Wir machen alle zu Fuß und es gibt viel zu sehen.

Man merkt die 2.300 Meter Höhe. Zumindest ich merke sie. Eine Etage die Treppe rauf, zack aus der Puste. Bis zum Kloster ist es aber nicht weit.

Plaza San Francisco in Arequipa
Plaza San Francisco in Arequipa

Kloster Santa Catalina de Siena

Zweifellos die Hauptsehenswürdigkeit in Arequipa ist das Kloster Santa Catalina. Wir bekommen eine Führung auf Deutsch. Der ganze Besuch macht werden der für diese Aktivität viel zu großen Gruppe überhaupt keinen Spaß. Immerhin: Die Fotos sind schön.

Das Kloster wurde 1579 Jahrhundert gegründet und erstreckt sich auf über 20.000 m². Wir besuchen als erstes die Sprechzelle. Hier empfingen die Nonnen Besuch – einmal im Monat. Damals gab es Zuhörer, die das Gespräch und die Mitbringsel untersuchten. Verboten waren beispielsweise Spiegel und Schmuck.

Sprechzelle im Kloster Santa Catalina in Arequipa
Sprechzelle im Kloster Santa Catalina in Arequipa

Auch heute noch sollen die zwei verbliebenen Novizinnen (zusätzlich zu 15 Nonnen im Neuen Kloster nebenan) hier Besuch empfangen, erzählt man uns. Warum, wird nicht klar. Möglicherweise damit die Besucher nichts ins Kloster kommen müssen, meint jemand von meiner Gruppe. Da sind die griechischen Klöster, die ich so kenne, anders. Besonders das Agía Móni auf Kýthira.

Anders als damals dürfen die Nonnen heute das Kloster verlassen.

Ruhehof im Kloster Santa Catalina in Arequipa
Ruhehof im Kloster Santa Catalina in Arequipa

Wir besuchen ein Zimmer einer Nonne. Nonnen durften beim Einzug 25 Gegenstände mitbringen. Falls ihr jetzt schreit: „Das sind ja mehr als zehnmal so viele mit im Dschungelcamp“ – stimmt, aber das umfasst auch Matratzen und Bettwäsche und so’n Zeug. Übrigens konnten keine Einheimischen Nonnen werden.

Nonnenzelle im Kloster Santa Catalina in Arequipa
Nonnenzelle im Kloster Santa Catalina in Arequipa

Nun zieht sich die Gruppe samt Führerin so weit auseinander, dass es keinen weiteren Text mehr gibt.

Novizenzimmer im Kloster Santa Catalina in Arequipa (ich vermute, diese offizielle Beschreibung für diesen Hof im Flyer ist falsch, da es offenbar kein Zimmer ist)
Novizenzimmer im Kloster Santa Catalina in Arequipa (ich vermute, diese offizielle Beschreibung für diesen Hof im Flyer ist falsch, da es offenbar kein Zimmer ist)
Klosterhof im Kloster Santa Catalina in Arequipa
Klosterhof im Kloster Santa Catalina in Arequipa
Straße Córdoba im Kloster Santa Catalina in Arequipa
Straße Córdoba im Kloster Santa Catalina in Arequipa

Übrigens sind nicht alle Straßen im Kloster nach großen Niederladen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft benannt.

Straße Granada im Kloster Santa Catalina in Arequipa
Straße Granada im Kloster Santa Catalina in Arequipa

Eine Frage bleibt uns allen am Ende noch. Warum. Wird. Man. Nonne?


Nach dem Besuch des Klosters gehen auf ein Dach des Gebäudes gegenüber des Eingangs. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Kuppel der Klosterkirche mit den Vulkanen dahinter.

Kuppel der Kirche des Santa-Catalina-Klosters mit Chachani-Vulkan im Hintergrund
Kuppel der Kirche des Santa-Catalina-Klosters mit Chachani-Vulkan im Hintergrund

Und Stück weiter südlich befindet sich der Complejo Cultural der Uni. Das ganze erfolg im Schnelldurchlauf. Es gibt hier unter anderem eine Karrikaturenausstellung. Am meisten in Erinnerung bleibt uns vermutlich die folgende Figur:

Figur am Fuße einer Palme im Complejo Cultural UNSA in Arequipa
Figur am Fuße einer Palme im Complejo Cultural UNSA in Arequipa

Vor kurzem war das wohl noch ein Einhorn. Jetzt ärgere ich mich.

Über die Plaza de Armas kommen wir zur Jesuitenkirche. Die Kathedrale gegenüber ist tagsüber ein Museum. Um 18 Uhr soll sie eine Kirche sein, die man kostenlos besuchen kann, meint Yovanna. Daher besuchen wir die Jesuitenkirche.

Jesuitenkirche (Templo La Compañía de Jesús) in Arequipa
Jesuitenkirche (Templo La Compañía de Jesús) in Arequipa

Gleich um die Ecke ist ein Innenhof (eigentlich sind es zwei), der zu der Jesuitenkirche gehört. Er wird durch einen auffälligen Funkmasten verschandelt.

Wir durchqueren die beiden Innenhöfe und gelange zum Marktplatz Mercado San Camilo. Hier haben wir 45 Minuten Zeit, uns einen Saft oder so zu kaufen. Macht kaum einer, denn gleich gibt es Mittag. Wir kriegen aber auch ein bisschen Cherimoya zum Probieren, eine lokale Pflanze. Der Geschack ist irgendwie unbeschreiblich da anders als alles andere, was ich vorher gegessen habe. Am ehesten passt noch „Drachenfrucht in Süß und mit Geschmack“.

Mittagessen ist im Restaurant Zigzag. Dort gibt es Alpaka, was auch die meisten nehmen. Ich nehme den Arequipa-Röstitaler (er heißt auch wirklich Roesti in der Speisekarte) mit der für diese Region typischen gefüllten Paprika. Auffällig ist, dass nur der „Deckel“ der Paprika rot und sehr scharf ist. Der Rest der Paprika ist grün und wie das gesamte restliche Gericht überhaupt nicht scharf.

Mundo Alpaca

Ich suche mir eine Mitstreiterin und wir gehen uns angucken, was sie gerade gegessen hat. Mundo Alpaca ist eine Firma, die Produkte aus der Wolle von Neuweltkamelen herstellt. Gerade ist eine Fütterung im Gange. Wir bekommen ein bisschen Grünzeug zum Füttern.

Leider lassen sich die Kamele nicht wirklich streicheln. Das sah bei Lara Croft in Tomb Raider immer sehr einfach aus. Von der haben sich alle Kamele streicheln lassen (und vermutlich nicht nur Kamele).

Rest Rest der Besuchergruppe, der bei unserer Ankunft bei der Fütterung war, ist weg. Daher können wir uns durch den Eingang hinausstehlen. Das ist verboten, denn man soll durch den Shop gehen. Schließlich sind der Besuch und das Füttern ja kostenfrei.

Lama-Cria (span. „Jungtier“) bei Mundo Alpaca in Arequipa
Lama-Cria (span. „Jungtier“) bei Mundo Alpaca in Arequipa
Lama bei Mundo Alpaca in Arequipa
Lama bei Mundo Alpaca in Arequipa

Iglesia y Mirador de Yanahuara

Über die Grau-Brücke kommen wir zum Yanahuara-Aussichtspunkt, den Yovanna empfohlen hat. Der Aussichtspunkt ist nicht spannend. Dort sind einfach ein paar Bögen und wenn man schräg durchschaut, sieht man einen der Vulkane.

Misti-Vulkan durch einen der Bögen des Yanahuara-Aussichtspunkts in Arequipa fotografiert
Misti-Vulkan durch einen der Bögen des Yanahuara-Aussichtspunkts in Arequipa fotografiert

Wir besuchen noch die zugehörige Kirche. Sie ist nicht wirklich schön, nur bemerkenswert lang.

Daher gehen wir jetzt wieder ins Zentrum. Die Casa del Moral („Maulbeerbaum“) hat leider geschlossen. Daher gehen wir weiter zur Kirche San Agustín. Sie sieht von außen exakt so aus wie die Jesuitenkirche von heute Mittag. Rein dürften wir vermutlich nicht, weil ich mir gerade ein Eis gekauft habe.

In das Kulturzentrum der Uni dürfen wir auch nicht rein, weil wir da keine Studenten sind. Mir fällt erst beim Schreiben dieses Posts auf, dass wir wohl beim falschen Eingang rein sind und den richtigen Eingang bereits heute Mittag besucht haben (das mit der Palmenfigur).

Wir besuche noch die Casa Tristan del Pozo, können damit aber nicht wirklich etwas anfangen, was es in diesem Museum zu sehen gibt. Immerhin: Der Eintritt bei allen Aktionen nach dem Mittag ist kostenfrei.

Wir gehen zum Hotel, aber schon nach kurzer Zeit wieder zurück zur Plaza de Armas. Wir (immer noch ich und meine Mitstreiterin vom Nachmittag) schauen uns um, ob wir irgendwo ganz oben aufs Dach der Arkaden kommen. Von unserem Abendessen gestern, dem wir fünfmal von verschiedenen Leuten fotografiert und gefilmt wurden, was mir tierisch auf die Nüsse ging, konnte man zwar hoch aufs Dach, aber nicht nah genug an die Kante. Einige von uns hatten aber Leute gesehen, die dort rumliefen. Das nördlichste Restaurant der Westarkaden lässt uns auf das Dach. Dazu muss man ein Geländer unterqueren. Das zweitnördlichste Lokal hat von seiner Rooftop-Bar eine Pforte, während man die Rooftop-Bar des Restaurants von gestern offenbar nicht aufs Dach verlassen kann.

Kathedrale von Arequipa an der Plaza de Armas, im Hintergrund der Misti-Vulkan
Kathedrale von Arequipa an der Plaza de Armas, im Hintergrund der Misti-Vulkan

Wir gehen mal wieder zum Hotel nur um danach wieder zur Plaza de Armas zurückzukehren. Diesmal zum veganen Restaurant Omphalos. Die sind irgendwie komplett überfordert und wir (zwei) warten fast anderthalb Stunden auf unser Essen. Es sind fast nur Deutsche dort. Heute Mittag sei es da schneller gegangen, wird mir später eine Mitreisende erklären, die dort zum extrem günstigen Mittagsmenü (13 S/) war, weil sie kein Alpaka essen wollte.


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