Sri Lanka Morgen 8: Polonnaruwa (Affen, Königspalast, Parlament, Zahntempel Vatadage, Thuparamaya, Gal Vihara) – Erst die Affen, dann die Menschen
Eine historische Stätte besuchen, um Affen zu beobachten? Das gibt es in Polonnaruwa. Und die historische Stätte kann man natürlich auch besuchen.
Mein Gastgeber bringt mich um 5:30 wieder zum Primatencamp. Gestern nutzt er einen Van, heute einen Motorroller. Für die Organisation ist es schon gut, dass auf der SIM-Karte von Dialog für 4,5 Euro zusätzlich noch 55 Cent Guthaben drauf sind (sollten für etwa 2 Stunden reichen).
Im Primatencamp gibt es Frühstück. Es ist nicht viel. Bananen, Ananas, Toastbrot, Marmelade und Erdnussbutter.
Ceylon-Hutaffen
Um 6 Uhr Abfahrt – wir besuchen um kurz vor halb sieben die alte Stadt von Polonnaruwa noch bevor sie offiziell öffnet. Diese historische Stätte ist gleichzeitig einer der Schauplätze von Im Reich der Affen (Monkey Kingdom). Das Drehen dauerte 3,5 Jahre. Das Budget betrug 17 Millionen USD, von denen das meiste ins Marketing ging.
Dr. Dittus erwartet uns im historischen Polonnaruwa. Wir kommen am Hauptschauplatz Castle Rock vorbei (der Film wurde nur auf Englisch gezeigt).
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Die Erstellung einer Karte dauert für einen Affen mit offensichtlichen Merkmalen etwa 30 Minuten, bei unscheinbaren im schlimmsten Fall 2 Tage.
Poppin dürfte schon tot sein. Das älteste belegte Alter der vom Primatencamp beobachteten Hutaffen betrug 37 bei einer Äffin. Bei uns sitzt Jemuʒa, die mit 28 schon zu alt ist, um Kinder zu kriegen, aber durch ihren hohen Rang weiterhin mit fressen darf wird.
Bei Geburt beträgt die Lebenserwartung etwa 6 Jahre. Hat ein Affe das Alter von 5 Jahren erreicht, steigt sie auf 15 Jahre. Stirbt ein Affe ohne Fremdeinwirkung – was selten ist –, trauern die anderen Tiere etwa eine halbe Stunde, in der sie Fliegen verscheuchen und das Fell säubern. Dann aber kommt der Hunger und Fressen ist wichtiger.
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
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Danach fasst das Männchen sich die ganze Zeit in den Schritt und steckt dann etwas in den Mund... Und so, liebe Kinder, entsteht dann eine Affenfamilie:
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Südliche Hanuman-Languren
Als nächstes kommen wir zu einer Gruppe Südlicher Hanuman-Languren („Grauer Langur“). Sie fressen Blätter, da sie ein Bakterium im Verdauungstrakt haben, durch das sie diese verdauen können.
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Ja, auf dem letzten Bild sind zwei Affen. Ein Baby hängt am Bauch. Man sieht nur den Schwanz.
Manchmal kann man Hutaffen sehen, die das Fell von Languren pflegen. Das Gegenteil tritt nicht auf. Grund dafür ist, dass durch den Speichel, den die Languren selbst bei der Fellpflege aufgetragen haben, das Bakterium zur Verdauung von Cellulose mit gefressen wird. Dadurch können auch Hutaffen in geringem Umfang Blätter fressen. Eigentlich sind sie aber Fruchtfresser. Als solche haben die Hutaffen, obwohl kleiner als die Languren, einen höheren Rang als die Languren.
Anschließend sehen wir noch Weißbartlanguren, aber meine Fotos sind nicht gut. Weißbartlanguren leben in Gruppen von 6 bis 11 oder 12 Tieren. Darunter ist nur 1 Männchen, 3–4 Weibchen und der Rest sind Jungtiere. Damit ein neues Männchen zu einer Gruppe dazustoßen kann, muss es den aktuellen Anführer töten. Außerdem tötet es danach alle Jungtiere.
Historische Stätte Polonnaruwa
Das war’s mit den Affen. Richard darf übernehmen.
Polonnaruwa ist riesig und daher wird sie mit Fahrzeugen befahren. Sie ist die zweite von 16 Königsstädten Sri Lankas (nach Anuradhapura). Wir schauen uns vier Gebäude an.
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Das Gebäude soll mal 1000 Zimmer gehabt haben. Die unteren Stockwerke waren aus Stein, die oberen aus Holz. Nach einer Invasion der Inder blieben entsprechend nur die unteren Mauern übrig.
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Dies ist ein buddhistischer Tempel, in dem der König einen Zahn Buddhas verwahrte, der sehr wertvoll ist. Falls ihr euch jetzt fragt, warum das Foto schief ist: Das Foto oben ist nicht schief. Der Tempel ist schief.
Im schiefen Tmepel können hier die Blume, die wir täglich zu Tagesbeginn vom Fahrer-Team erhalten, opfern (ablegen). Opfer werden hier oft von Affen gefressen. Einer von uns schnappen sie einen Bananenschale aus der Hand. Die Affen „nagen“ zuerst das letzte Fruchtfleisch ab, dann fressen sie die Schale.

Auch das nächste Gebäude ist ein Tempel:
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Eine Besonderheit war der früher darin vorhandene Buddha aus Ziegelsteinen mit Augen aus Edelsteinen. Die Sonne schien früh morgens auf seine Augen. Er wurde mit der Zeit zerstört. Heute noch vorhanden sind hingegen vier Statuen aus Granit, deren Köpfe von Grabräubern abgetrennt wurden, da diese wussten, dass sich darin Edelsteine befanden. Die Köpfe wurden inzwischen mit Zement wieder „angeklebt“.
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Anschließend besuchen wir noch den Tempel Gal Vihara. Er besteht aus vier Buddha-Statuen, wobei die zweite von links hinter Glas ist.
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Zum Mittagessen geht es nochmal ins Affencamp. Es gibt Spagetti mit Chili und sehr viel Knoblauch, Reis, Huhn, Dhal Curry, Rote-Beete-Salat, Bohnensalat und Fischbällchen. Zum Nachtisch gibt es wieder Schoko- und Vanille-Eis, diesmal aber noch Fertig-Schokotorte und Büffeljogurt (ich würde es Quark nennen) mit Palmsirup. Alles sehr, sehr gut. Also in Sachen Essen kann man sich beim Primatencamp nicht beschweren.
Die Rettung für das Zimmerproblem naht, denn wir sind die erste Gruppe, die in Passekudah ein neues Hotel ausprobiert, das The Calm. Richard schwärmt davon. Mein Zimmer ist an sich auch gut. Aber ich muss jetzt weg, die Handtücher suchen.
Aber Gefahr ist laut einer aus der Gruppe schon im Anmarsch, denn das Punisi Rest in Maskeliya soll auch wieder schlecht sein.
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