Sri Lanka Vormittag 11: Kandy (Zahntempel Sri Dalada Maligawa, Zentralmarkt, Isini Gems) – Auf den Zahn gefühlt
I take you to the Kandy shop.
Wieso hockten gestern 500 Leute in einem Theater in einer Stadt im Binnenland? (Und es gibt noch etliche weitere Theater dieser Art in der Stadt.) Der Grund dafür ist die wichtigste Sehenswürdigkeit Kandys, der Zahntempel Sri Dalada Maligawa. Darin soll ein linker Eckzahn von Buddha sein. Der wurde zerfleddert wie ein katholischer Heiliger.
Vorher Frühstück. Wer draußen frühstücken will, muss dem Hotelpersonal des Thilanka bestätigen, dass einem klar ist, dass man damit Affen anlockt. Während sich die Familie am Nachbartisch nachholt, schnappt sich hingegen eine Glanzkrähe ein großes Stück von einem zurückgelassenen Teller. Ich habe im Hotel bisher keine Affen gesehen.
Zahntempel Sri Dalada Maligawa
Da wir – anders als viele andere Reisegruppen – zweimal in Kandy übernachten, können wir uns die Zeremonie am Vormittag ansehen. Die Zeremonie um halb 6 wollte uns Richard nicht antun, daher wird es die um kurz vor 10.


Die Zeremonie ist aber erstmal eine halbe Stunde Getrommel. Zeit, sich noch ein bisschen umzusehen. In einem Raum wird ein altes Buch auf Palmyra-Palmblättern aufgebewahrt. In dem Raum ist Fotoverbot.
Danach will Richard noch irgendwas zeigen, aber eine andere und ich verlieren ihn und die Gruppe. Wir stehen dann irgendwo, wo gleich der Höhepunkt der Zeremonie sein wird. Richard findet uns wieder und meint, wir sollten da bleiben.

Ich hingegen glaube nicht an irgendwelche Mythen und bin mir sicher, dass der Zahn schon längst von der Zahnfee geholt wurde!

Vom Tempel selbst gelangen wir zum Neuen Schreinraum. Hier befinden sich 21 Bilder, die besondere Ereignisse mit dem Zahn zeigen. Beispielsweise sollte er mal zerstört werden, doch er „erhob sich in den Himmel und funkelte wie ein Stern“. Als die Briten den Zahn in Beschlag nahmen, gab es zwei Jahre Dürre, die erst endeten, als der Zahn zurückgebracht und exponiert wurde.

Für etwas mehr Abwechslung besuchen wir auf Wunsch von einem aus der Gruppe die nahe anglikanische Kirche St. Paul’s. Zwischen ihr und dem buddhistischen Zahntempel steht ein Hindutempel. „Das könntet ihr mal nach Arabien exportieren“, meint eine aus der Gruppe.
Kandy Municipal Central Market
Richard zeigt uns den Zentralmarkt von Kandy.



Wir bekommen Amla (hier Nelli genannt) zum Probieren. Sie heißt auch Indische Stachelbeere, ist hart, mehlig, schmeckt sauer bis bitter, aber enthält viel Vitamin C.
Isini Gems
Wir besuchen, angeblich auch auf Wunsch aus der Gruppe, einen Juwelier. Immerhin: Es gibt kostenlos was zu trinken.
Es wird ein kurzer Film (auf Deutsch) gezeigt, wie im traditionellen Mitteln Edelsteine geschürft werden:
Dafür wird ein Schacht ausgehoben, der mit Holz des Kautschukbaums ausgekleidet wird, da dieses viel Wasser aufnimmt. Das Grundwasser wird mit einer benzinbetrieben Pumpe entfernt – das einzige, was nicht manuell geht. In 15 bis 20 Metern Tiefe werden dann horizontale Stollen ausgetrieben. Kerzen werden nicht nur für Licht, sondern auch zum Erkennen von Gasen eingesetzt. In den Stollen wird dann Kies gewonnen, der mit dem abgepumpten Wasser gereinigt und auf Edelsteine untersucht wird. Man kann auch Kies aus einem Fluss verwenden.

In Sri Lanka gibt es keine Diamanten, Smaragde und Opale, da es dafür Vulkanismus bräuchte. Stattdessen wird der weiße Saphir als „srilankanischer Diamant“ bezeichnet.

Lustig: Ein Treppenhaus der Firma ist wie eine traditonelle Mine gestaltet.

Nur eine oder zwei von uns kaufen was. Die Rechnung gibt es – wie vieles hier – mit Nadeldrucker auf Endlospapier gedruckt. Kennt man in Deutschland fast nur noch vom Flughafen.
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