Kríti (Kreta) VII Tag 3: Feenhöhle von Astrakí, Lasíthi-Plateau (Kloster Kimíseos Theotókou Kroustallénias, Kloster Vidianís), Lachanás-Brücke, Diónysos Village, Palmenstrand von Vái – Vergessenes

Vergessene Sehenswürdigkeiten, vergessene Laptops, vergessene Orte – aber definitiv kein Tag zum Vergessen

geschrieben von Janni Mittwoch, 22. Januar 2025 um 19:36 Uhr

Feenhöhle von Astrakí (Neraïdospíleo ton Astrakón)

Frühstück holen wir bei Lidl. Ich bringe Jannik nach Knossós und fahre selbst weiter zur „Feenhöhle von Astrakí“. Das ist keine Höhle, sondern ein Teich, zu dem sich der Fluss in der Astrakianó-Schlucht an einem Damm aufgestaut hat.

Feenhöhle von Astrakí auf Kreta
Feenhöhle von Astrakí auf Kreta

Und Feen sind auch keine da, nur Dohlen. Ärgerlich. Eigentlich wollte ich mir was wünsche, nämlich dass der Weg nicht komplett zugewuchert ist und ich keine Zeckenstiche davon trage. Letztere tue ich aber auch so nicht.

Lasíthi-Ebene

Ich hole Jannik ab und wir fahren zu einem weiteren Ort, den er gerne sehen möchte, aber den ich schon gesehen habe: Diktéon Ándron, besser bekannt als Höhle von Psychró oder Zeus-Höhle. Unterwegs halten wir am Aposeléni-Stausee. Auf dem Weg befinden sich auch die zerstörten Windmühlen an der höchsten Stelle des Passes ins Lasithi-Plateau. Die Höhle, den Stausee und die Windmühlen habe ich 2020 bei einem Tagesausflug besucht.

Blick von der Zeus-Höhle von Psychró (Dikéon Ándron) auf die Lasíthi-Ebene auf Kreta
Blick von der Zeus-Höhle von Psychró (Dikéon Ándron) auf die Lasíthi-Ebene auf Kreta

Das obige Bild kostet uns allerdings 2,50, denn weil ich dafür ausgestiegen bin, nötigen sie Jannik dazu, die Parkgebühren zu bezahlen, was ich erst erfahre, als ich Jannik abhole. Ich mache nämlich in der Zeit eine Besichtigung der veudeb Klöster auf der Ebenen.

Kloster Kimíseos Theotókou Kroustallénias

Ich besuche das Kloster Kimíseos Theotókou Kroustallénias. Es ist ganz hübsch und kostet keinen Eintritt. Man kann die große Klosterkirche besuchen, wo ich mir etwas vom Brot nehme, das aber schon zu hart ist, um es noch zu essen.

Kloster Kimíseos Theotókou Kroustallénias in der Lasíthi-Ebene auf Kreta
Kloster Kimíseos Theotókou Kroustallénias in der Lasíthi-Ebene auf Kreta

Außer mir ist niemand da. Wahrscheinlich Mittagspause. Ich reiße mich zusammen, nicht die Glocke vor der Kapelle im Untergeschoss des Haupthauses zu läuten.

Kloster Vidianís

Anschließend besuche ich noch das Kloster Vidianís, das andere Kloster auf der Ebene. Auf dem Weg stehe ich in einem Ort 20 Minuten im Stau – es gibt kein Vor aber auch kein Zurück. Warum da Stau ist, weiß ich auch nicht.

Kloster Vidianís in der Lasíthi-Ebene auf Kreta
Kloster Vidianís in der Lasíthi-Ebene auf Kreta

Leider finde ich das Kloster nicht so schön wie das davor. Vorm Kloster fotografiert ein Pärchen die Blüten eines Passionsfrucht-Strauches. Auch eine Holzbiene und ein paar andere Bienen schwirren herum.

Passionsfrucht-Blüte mit Biene vorm Kloster Vidianís in der Lasíthi-Ebene auf Kreta
Passionsfrucht-Blüte mit Biene vorm Kloster Vidianís in der Lasíthi-Ebene auf Kreta

Dann hole ich Jannik ab. Er hat sich in einem Café beim Parkplatz der Höhle einen Kaffee gekauft und dazu eine Packung Erdbeeren geschenkt bekommen. Entgegen meiner Befürchtung müssen wir nicht nochmal Parkgebühren bezahlen.

Unser Gastgeber von gestern hatte bereits vor unserer Ankunft in Knossós angerufen – ich habe meinen Laptop vergessen. Den holen wir ab. Das sei nicht so schlimm, meint der Gastgeber, ein anderer Gast habe heute seinen Koffer vergessen.

Ríchtis-Schlucht: Lachanás-Brücke

Wir fahren in Richtung Palmenstrand von Vái. Unterwegs halten wir oberhalb der Ríchtis-Schlucht. Ich laufe zur Lachanás-Brücke, Jannik bleibt beim Auto. Irgendwie habe ich mir die Lachanás-Brücke größer vorgestellt.

Lachanás-Brücke in der Ríchtis-Schlucht auf Kreta
Lachanás-Brücke in der Ríchtis-Schlucht auf Kreta

Die Schlucht kostet Eintritt, hab ich ja auch 2023 bezahlt, aber so spät ist niemand mehr da. Die Brücke ist praktisch direkt vorm Eintrittshäuschen.

Man kann übrigens mit dem Auto direkt zur Brücke fahren, es gibt dort aber nur drei Parkplätze. Wie man bei so vielen Parkplätzen sein Auto wiederfindet? Sie sind glücklicherweise nummmeriert.

Diónysos Village

Diónysos Village bei Agía Fotiá auf Kreta
Diónysos Village bei Agía Fotiá auf Kreta (2022) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/400 s (EV−1), ISO 100]

Nicht nur der Besuch des jeweils höchsten Berges jeder Insel gehört bei Jannik und mir zum Pflichtprogramm, auch der Besuch von Lost Places. Und Kreta hat da sozusagen ein ganzes Dorf, wobei das gar nicht mal so „lost“ ist.

Eingang zu Diónysos Village auf Kreta
Eingang zu Diónysos Village auf Kreta

Als wir uns dort nämlich umsehen, stellen wir fest, dass einige Leute dort wohnen. Laut Aushängen gehen sie seit Jahren gerichtlich gegen die Firma vor, die ihnen die Wohnungen verkauft oder vermietet hat.

2022 schrieb ich basierend auf dem 111-Orte-Buch, dass die bestehenden 400 Einheiten nur ein Siebtel der Größe seien. In einem Fenster kann man an einem Modell sehen, was das bedeutet:

Modell von Diónysos Village auf Kreta, unten rechts der existente Teil, in dem wir uns befinden
Modell von Diónysos Village auf Kreta, unten rechts der existente Teil, in dem wir uns befinden
Leeres Schwimmbecken in Diónysos Village auf Kreta
Leeres Schwimmbecken in Diónysos Village auf Kreta – „Täglich geöffnet von 8 bis 19 Uhr“ (auf Deutsch)
Gebäude in Diónysos Village auf Kreta
Einige Gebäude in Diónysos Village sehen ganz gut aus, andere eher nicht

Palmenstrand von Vái

Mit den letzten Sonnenstraßen des Tages erreichen wir den Palmenstrand von Vái. Wir genießen den Sonnenuntergang.

„Der Stein der Vái-sen“
„Der Stein der Vái-sen“

Auf dem Rückweg kommen wir nochmal an Diónysos Village vorbei, das da weit ab jeglicher Tourirouten außer der nach Vái liegt. Ich denke, dass Sitía den Vinzéndzos-Kornáros-Flughafen attraktiver machen sollte. Aktuell gehen da nur ein paar von der griechischen Regierung subventionierte Inlandsflüge. Aber um beispielsweise Ryanair mit Subventionen anzulocken, müsste Sitía aber erstmal das Geld haben, wendet Jannik ein.

Dionýsos Village in der Blauen Stunde – man kann an der Beleuchtung etwa erahnen, was bewohnt ist
Dionýsos Village in der Blauen Stunde – man kann an der Beleuchtung etwa erahnen, was bewohnt ist

Dann geht es in Sitía einmal von Nord nach Süd. Dabei muss man auf viele querende Mauswiesel (Zwergwiesel) aufpassen. Sie werden manchmal als eigene Unterart namens Kretawiesel (Mustela nivalis galinthias) bezeichnet.

Unsere heutige Unterkunft heißt wieder was mit Sonne und Studio & Apartments, nämlich Helios (altgr. für Sonne). Der Weg Eine ältere Dame empfängt uns herzlich oberhalb von Makrý Gialós. Kuchen steht bereit, aber wir gehen zum Abendessen runter zum Dorf in ein Fastfood-Restaurant namens Obelix, da der Rest schon zu hat. Während der Weg zur Unterkunft heute (allerdings nur, weil wir von Norden kamen) recht einfach ist, ist der kurze Weg ins Dorf eine Katastrophe, da wir über Brachland müssen, das zudem noch zwei Meter über Straßenhöhe liegt.

Die Unterkunft haben wir gebucht, weil hier morgen früh ein Bootsausflug nach Koufonísi Lasíthiou stattfindet, der aber wegen Windes kurz nach Buchung der Unterkunft abgesagt wurde. Außer einen Tag später passt es bei uns auch nicht mehr in unseren Plan.


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