Malediven Tag 3 – Kanduoih-giri (Fish Tank Dive Site), Himmafushi, Himmafushi-Sandbank, Hulhumalé, Malé – Atoll-Tour

Einmal durch das östliche Kaafu-Atoll

geschrieben von Janni Sonntag, 26. Januar 2025 um 21:47 Uhr

Positive Überraschung: Gutes Wetter. Mal sehen wie lange.

Negative Überraschung: Zum Startpunkt meines heutigen Tagesausflug auf der anderen Hauptinsel zu kommen, ist nicht einfach, wie ich mir das gedacht habe (Boot). „Hulhumalé only bus“, sagt die Frau am Fahrkartenschalter am Fährterminal, als ich Tickets kaufen möchte. Als ich zum Bus. 200 Meter entfernt. „Tickets in the Terminal“, sagt der Fahrer. Sie wollen einen hier doch verarschen. Ich hab der Frau im Terminal eben doch gar nicht gesagt, dass ich mir Fähre fahren möchte, warum hat die mir kein Ticket verkauft? Also am besten gleich zwei kaufen. Kosten 10 MVR pro Strecke, also etwa 60 Cent. Bus ist natürlich weg. Der nächste fährt in 20 Minuten. Wer dachte, Nahverkehr in Deutschland wäre kompliziert...


Nächste negative Überraschung: Ich finde den Startpunkt nicht. Denke ich zumindest. Dazu trägt bei, dass ich nicht weiß, wie der Anbieter des bei Get Your Guide gebuchten Ausflugs heißt. Als dann aber ein Mini-Pickup mit drei Touris auf der Ladefläche kommt, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich hier richtig bin. Irgendwie tauchen dann um 9 – laut Bestätigung sollte man bei Eigenanreise (die einzige Möglichkeit für Leute aus Malé) um halb 9 da sein – auch Leute auf, bei denen „tours.mv“ auf dem Shirt steht. Die können mich einchecken.

Nach (westlichen) Touris zu suchen, scheint auf den Hauptinseln der Malediven keine gute Idee zu sein – wir sind etwa 15 Leute und die knappe Mehrheit scheint aus der Region zu kommen, weshalb sie für uns schwer von Malediviern zu unterscheiden sind.

Kanduoih-giri – Fish Tank Dive Site

Eigentlich sollte dann noch irgendeine Einweisung passieren, aber um 9:30 fahren wir dann ohne Einweisung los. Erster Stopp ist südlich der Insel Kanduoih-giri. Die bewohnte Insel sieht nach nicht viel aus, auch der Ort, an dem wir halten, tut das nicht. Und wie man falsch liegen kann:

Ein Stachelrochen
Ein Stachelrochen
Schrift-Feilenfisch
Schrift-Feilenfisch
Ein Igelfisch
Ein Igelfisch
Leopard-Drückerfisch
Leopard-Drückerfisch
Ein Nasendoktorfisch
Ein Nasendoktorfisch
Ein Stachelrochen
Ein Stachelrochen
Typische Szene, mit dem Indopazisischen Sergeant und Rotzahn-Drückerfisch
Typische Szene, mit dem Indopazisischen Sergeant und Rotzahn-Drückerfisch

Außer den genannten gibt es noch häufig den Schwarm-Wimpelfisch zu sehen. Die drei stellen die mit Abstand meisten Exemplare hier. Ich glaube, der Rotzahn-Drückerfisch ist auch auf dem Einreisestempel, zusammen mit einer Schildkröte.

Ein Stachelrochen
Ein Stachelrochen
Ein Nasendoktorfisch
Ein Nasendoktorfisch

Danach fahren wir weiter nach Norden in Richtung Himmafushi (besser bekannt als Gefängnisinsel). Als wir fast da sind (etwa auf Höhe des Hochzeitspavillon des Lankanfushi-Resorts südlich davon), drehen wir um und fahren zurück. Was ist los? Herd angelassen?

Robinson-Crusoe-Retreat (links) auf Lankanfushi (hinten)
Robinson-Crusoe-Retreat (links) auf Lankanfushi (hinten)

Unmittelbar nördlich von Hulhumalé Phase 2 sehen wir eine große Delfinschule Ostpazifischer Delfine (wer hat sich den Namen für einen Delfin ausgedacht, den es in allen Längengraden gibt?.

Ostpazische Delfine (Spinnerdelfine) auf den Malediven
Ostpazische Delfine (Spinnerdelfine) auf den Malediven

Himmafushi

Nun also den ganzen Weg zurück nach Himmafushi. Dort ist Mittag im Moscow Yeda. Es gibt Büffet mit Reis, Reis mit Gemüse, Hähnchen-Curry, gegrilltes Hähnchen mit undefinierbarer (aber interessanter) roter Soße, Gemüse und eine undefinierbare Suppe/Soße. Da es keine Suppentassen gibt, tippe ich auf Soße.

Hafen von Himmafushi
Hafen von Himmafushi

Nach dem Mittag laufe ich mal kurz ans andere Ende der Insel, hinter dem Gefängnis. Dort soll der Jailbreak-Strand sein. Ich suche nach Lightning-Kabels, die aus der Wand gucken, kann aber keine finden. Gut, dass ich Android habe.

South East Beach, der – der Name sagt es – nordöstliche Strand von Himmafushi
South East Beach, der – der Name sagt es – nordöstliche Strand von Himmafushi

Himmafushi-Sandbank

Südlich von Himmafushi ist eine Sandbank. Man kann da mit unserem großen Boot nicht hin, sondern muss eine beträchtliche Strecke waten.

Mit uns an der Sandbank ist ein einziger kleiner, durchsichtiger Fisch. Er ist zwar sehr neugierig und bleibt auch die ganze Zeit da, aber zu scheu zum Fotografieren. Kurz darauf besucht uns aber eine Krabbe. Die erregt die Aufmerksamkeit von Touristen, die mit einem kleinen Boot von Himmafushi gekommen bin, sodass sie schnell ins Wasser verscheucht wird.

Gehörnte Geisterkrabbe
Gehörnte Geisterkrabbe

So, das war’s dann mit dem Ausflug. Hat alles ohne Zwischenfälle geklappt – aber das Mitbringen von Feuerwerk war laut Beschreibung auch explizit verboten, was soll da noch schiefgehen?

Wir sehen auf der Rückfahrt nach Hulhumalé nochmal kurz einige Delfine direkt vor uns, die aber sehr schnell wieder weg sind.

Hulhumalé Phase 2 (links) und 1 (dahinter), davor Kanduoih-giri
Hulhumalé Phase 2 (links) und 1 (dahinter), davor Kanduoih-giri

Der Ausflug endet bereits um halb 16 und damit eine halbe Stunde zu früh. Da hätten wir ruhig zweimal schnorcheln können.

Ich schaue mich im Central Park von Hulhumalé Phase 1 um. Um 16 Uhr ist da aktuell ein Food-Festival. Da es bis dahin noch etwas Zeit ist, laufe ich auch kurz rüber nach Hulhumalé Phase 2.

Hulhumalé Phase 2 (rechts)
Hulhumalé Phase 2 (rechts)

Beim Food-Festival kaufe ich mir eine Süßigkeit und ein indisches Gericht namens Bhar Puri. Ich weiß nicht, ob ich so undeutlich spreche, aber irgendwie kommt es zu Verständnisproblemen mit den Verkäufern, die immer denken, ich wollte Dari Puri haben. Dafür reicht mein Geld aber nicht, zumindest, wenn ich – illegalerweise – die vier kleinsten Geldscheine ausführen möchte (zusammen genau 5 Euro).

Burgertorte auf dem 8. Food-Show-Festival von Hulhumalé
Ungesund auf unerwartete Art: Burgertorte auf dem 8. Food-Show-Festival von Hulhumalé

Direkt südlich des Festivals ist eine Bushaltestelle. Der erste Bus, der kommt, ist nur für den Verkehr zwischen Hulhumalé Phase 1 und 2. Ich frage, ob an der Haltestelle Busse nach Malé fahren – ja. Die nächsten zwei Busse – Hulhumalé Phase 2 nach West Park (auf Malé) und Hulhumalé Phase 2 nach Carnival (ebenfalls auf Malé) fahren aber an mir vorbei. Ich laufe zur vorherigen Bushaltestelle der Busse, wo der Bus von Phase 1 nach West Park gerade hält. Er hält anschließend auch an der Haltestelle, wo man mich gerade eben nicht mitgenommen hat. Halten die Busse von Phase 2 da nicht oder was? Ich kapier’s nicht.

West Park ist von meinem Hotel aus am anderen Ende der Insel. Der Fußweg dauert etwa 25 Minuten.

Und so beenden den heutigen Tag, wie der letzte begann und endete:

König-Salman-Moschee in Malé in der Blauen Stunde, vom Hotelrestaurant des Summer Beach aus gesehen
König-Salman-Moschee in Malé in der Blauen Stunde, vom Hotelrestaurant des Summer Beach aus gesehen

Blaue Stunde ist übrigens überraschend früh. Das ist auch gut so, denn währenddessen checke ich online für meinen Flug ein und das System sagt mir, ich soll sogar schon 90 Minuten vorher am Flughafen sein. Also schnell runter und den Flughafenshuttle des Hotels bestellen.

Zusammen mit mir fährt eine Holländerin hin, etwas jünger als ich. Sie war gerade in Sri Lanka und war jetzt 5 Tage auf ... Himmafushi! Sie findet die Insel schön. Es gebe zwei Bikini- und zwei Nicht-Bikini-Strände, sagt sie. (Den von mir fotografierten kannte sie nicht.) Die Bikini-Strände wären immer so voll, sagt sie.

Flug mit Sri Lankan Airlines

Bei der Buchung des Flugs habe ich immer wieder das Logo von Sri Lankan gesehen, allerdings nur in klein. Ich hielt das für eine Chili, auch wegen der Farben rot sowie grün und orange. Erst als ich die Pfauen für den Kreta-Post identifziert habe (Blauer oder Grüner Pfau, wobei grün ungewöhnlich wäre), habe ich zufällig auf der Wikipedia-Seite zu Pfauen gelesen, dass das Logo von Sri Lankan ein Pfau sein soll... Und das, obwohl Pfauen nicht gut fliegen können.

Für mich bleibt es eine Chili.

Die Sitzplätze sind seltsam nummeriert: Die erste Reihe (Business) ist die 6. Dann kommen 7 und 8 und dann ... 21. Die Plätze rechts tragen die Nummern H, J und K. Klingt zuerst komisch, aber offenbar hat Sri Lankan ihre Sitzplatznummern über Flugzeuge vereinheitlicht. 21K ist bestimmt immer der erste Economy-Platz rechts am Fenster. Hab ich noch nie gesehen, aber ich glaube 2022 bei Air Serbia hatten sie in der ATR 72 auch Sitznummern A, C, D und F, sodass das mit Schmalrumpfflugzeugen übereinstimmt.

Es wird ein Sicherheitsvideo gezeigt. Es ist, ähnlich wie bei Oman Air, einer Rundreise durch Sri Lanka nachempfunden. Das danach muss das ja ’ne ziemlich geile Reise jetzt werden.

Bei Start und Landung darf keine Elektronik benutzt werden. Nicht mal Flugmodus. Gilt offenbar nicht für den Ofen in der Galley, denn das „Chicken-Sandwich“ (eher eine Chicken-Tasche nach deutscher Definition) wird direkt nach Ausschalten der Anschnallzeichen serviert. Dazu gibt es zwei Getränke-Optionen: A-Saft oder O-Saft. Wasser gibt es nicht. Die Säfte kommen offenbar aus Griechenland, denn die Kartons sind nur auf Griechisch und Englisch beschriftet. Globalisierung yay!


Einreise nach Sri Lanka mit vorher gekauftem Visa ist easy. Einfach Pass vorlegen, fertig. Sonst wollen sie nichts, auch nicht das Gesundheitsformular, das man auch nicht online hätte ausfüllen können, da es down ist.

Sri Lanker kaufen riesige Mengen Dinge im Duty Free. Es gibt einen Haushaltsgroßgeräte-Duty-Free hier. Das müssen sie dann aber verzollen. Entsprechend große Gepäcktrolleys und Schlangen beim Zoll gibt es.

Geld am Automaten und eine SIM-Karte kriegt man auch ohne Probleme. Ich werde vom Hotel abgeholt, das auf der anderen Seite der Lagune liegt. Heute war Namenstag des Schutzpatrons St. Sebastian (die Gegend um die Negombo-Lagune ist katholisch), daher ist dort alles rot-weiß-blau beleuchtet (eigentlich müsste es rot-weiß-rot sein, wie die österreichische Flagge, aber sie hatten wohl keine Beleuchtung ohne Blau).

Nun stellt sich eigentlich nur noch eine Frage: Warum steht ein grüner Steiger (ja, das Nutzfahrzeug) zwischen den Gepäckbändern?


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