Tansania Tag 11: Gewürzfarm, Jambiani Beach – Menschen-Affen
Auf zum letzten offiziellen Programmpunkt: eine gute Stunde Führung durch eine Gewürzfarm.
Um 9 geht’s los zum letzten offiziellen Programmpunkt dieser Reise: Wir besuchen eine Gewürzfarm. Sie befindet sich nördlich von Dole (was beim Verkehr am Mittwochmorgen ein Problem ist), hat aber keinen richtigen Namen. Das könnte damit zusammenhängen, dass nur Ausländer Gewürze ausführen dürfen. Ansonsten kümmert sich der Staat um den Export.
Die Tour beginnt nicht mal mit einem Gewürz sondern mit einem Obst:

Sternfrüchte werden unreif, daher muss der Mann da hoch klettern. Unser Guide stellte ihn zu Beginn vor mit „Das ist unser Affe“. Wenn wir das sagen würden, wär’s Rassismus. Er begleitet uns auf der ganzen Tour.
Weiter geht es zu Eukalyptusbäumen, die für das Holz angeaut werden. Ihre Blätter riechen nach Zitronenverbene. Eukalyptus, Teak, Mahagoni und Mangrove gehören dem Staat und dürfen nicht von Privatleuten gefällt werden.
Dann kommen wir zum ersten richtigemn Gewürz:


Weiter geht es zum Jackfruchtbaum. Er hat die größten Früchte der Welt, wobei die hier auf Sansibar nicht so groß wie anderswo werden, z.B. in Indien. Roh gegessen wird das gelbliche Fruchtfleisch ohne die weißen Fäden. Die Kerne kann man kochen und dann wie Kartoffeln nutzen, aber roh sind sie sehr hart.

Auf Sansibar wird Kaffee angebaut. Da die Insel relativ flach ist, wird natürlich kein Arabica sondern Robusta angebaut. Der wächst recht hoch – wenn man ihn lässt.
Die nächste Pflanze kennen wir auch, aber sie wird anders genutzt:

Auf Sansibar nutzen sie auch die roten Fasern. Sie lassen sich wie die geriebene Nuss benutzen und schmecken auch so. Das Fruchtfleisch kann man auch benutzen.
Wir schauen uns ein paar Knollen an: Ingwer und Kurkuma. Die brauchen jeweils 5 Monate bis zur ernte und liefern dann 3–4 kg Ingwer bzw. 6–7 kg Kurkuma.


Kommen wir zu einem weiteren Gewürz, das wir probieren dürfen:

Die Rinde von Kassia (normalerweise wird Kassia als Zimt bezeichnet, aber Kassia ist Kassia) riecht und schmeckt, wie Kassia halt riecht und schmeckt (nach Zimt). Die Wurzel hingegen riecht wie Wick Vaporub. Ich esse die Rinde, der Rest traut sich nicht.
Kommen wir jetzt zur Königin der Gewürze: Vanille. Die muss man 10 bis 11 Jahre bewässern und weitere 10 Jahre später trägt sie Früchte – wenn man sie von Hand bestäubt. Zudem ist Vanille eine Schmarotzerpflanze, die nur an zwei Bäumen wächst. Das erklärt, warum sie so teuer ist.

Danach bekommen wir einen Hut auf und es gibt es noch ein paar Früchte zum Probieren.

Man sollte beachten, dass es hier nirgendwo eine europäische Toilette gibt. Wir sagen das dem Guide, er fährt uns mit dem Bus 50 Meter weiter – wo es auch keine gibt. Toll.
Wir fahren über eine Stunde zum Fun Beach Hotel so ziemlich am anderen Ende der Insel. Es ist sehr schön und sieht genau so aus wie auf den Bildern. Anders als der Tembo House ist es nur ein 3-Sterne-Hotel, man spart somit an der selbst zu entrichtenden Touristensteuer (4 statt 5 USD pro Nacht).


Ich möchte etwa einen Kilometer zum nächsten Supermarkt gehen. Die Getränke im Hotel sind halt schon teuer. „Mit dem Hut?“, fragen die anderen. „Ja“, meine ich und gehe mit der Palmblätter-Krone von der Gewürzfarm zum Supermarkt. Dort spricht mich eine Kundin auf meine Krone an: „Nice Hat!“, meint sie.
Im Supermarkt bekommt man bei Kartenzahlung 3% Rabatt. Ich frage, warum. „I don’t know. Maybe because we love you.“, meint die Verkäuferin.

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