Katar Teil 1: Kamelrennbahn von asch-Schahaniyya, Zekrit (Mushroom Rocks, Richard Serra’s East-West/West-East, Strand) – East-West/West-East

Richard Serra hat’s vorgemacht. Ich mach’s nach.

geschrieben von Janni Sonntag, 25. Mai 2025 um 09:42 Uhr

Dieser Post behandelt im Hauptteil den 24. Mai 2025 und entstand taggleich. Er konnte aufgrund von technischen Problemen, vermutlich bei meinem Webhoster, nicht hochgeladen werden.


Qatar Airways fliegt letzten Juli von Hamburg. Zeit für mich, das mal auszuprobieren und damit die drei weitesten Strecken von Hamburg (Dubai, Doha und ... Las Palmas) jeweils einmal geflogen zu sein.

Außer Qatar fliegen auch nicht so viele Airlines nach Moshi und Sansibar, die Start- und Endpunkte meiner nächsten YLT. Da wären noch Turkish Airlines und Ethiopian. Flugzeiten bei Ethiopian sind eine absolute Katastrophe und bei Turkish Airlines liegen die Flüge so, dass ich keine Touristanbul machen könnte. Da die eigentliche Reise an einem Sonntag beginnt und an einem Sonnabend (genauer: dem vor Pfingsten) endet, möchte ich aber irgendwas machen. Also wird’s Qatar, auch wenn mir da die Flugzeiten nicht gefallen.


Der Sicherheitsfilm bei Qatar ist Cringe (neudeutsch für Fremdscham) pur weil es gewaltsam versucht, lustig zu sein. Auch Cringe: Ich schaue mir im Bordentertainment Mysteries Decoded an. Eine skeptische Journalistin spricht in der Doku, von der sie hier acht Folgen haben, die ich mir alle reinziehe, mit Leuten, die an Übernatürliches glauben. Und die sagen ihr dann einfach so: „In dem Berg da drüben hat das Militär eine Basis gemeinsam mit Aliens errichtet.“ Oder dass sie daran glauben, dass Schlafdämonen Leute im Schlaf töten. Immerhin lerne ich so, dass die Schlafdämonen auf Sansibar die Gestalt von Fledermäusen haben (sollen).


Mein Hotel, Premier Inn, hat einen kostenlosen Flughafenshuttle. Der fährt nur siebenmal am Tag, aber das kommt irgendwie hin. Dann erstmal schlafen. Es folgt der einzige Tag in Doha, bei dem ich nicht total müde sein werde.

Mein Guide für die von mir gebuchte Nord-Katar-Tour schreibt mir, dass ich der einzige bin, und daher den Aufpreis für eine Privattour zahlen muss. Okay, dann soll er aber die typische West-Tour machen, denn die kann man grundsätzlich nur privat machen. Vielleicht krieg ich ja eine geteilte Nord-Tour auf dem Rückweg (8./9. Juni) hin.

Also los in die Hitze. Es sollen 46° werden heute.


Kamelrennbahn von asch-Schahaniyya

Eine große Leidenschaft der Kataris – die andere kommt im zweiten Teil – sind Kamelrennen. Dafür wird auf halber Strecke zwischen Doha und der Westküste eine gigantische Infrastruktur vorgehalten wird. Da Kamelrennen wesentlich länger als Pferderennen sind – so 7 bis 10 Kilometer meint mein Guide – werden auch wesentlich längere Kurse vorgehalten.

Starttore der Kamelrennbahn von asch-Schahaniyya in Katar (ich stehe in dem Bereich, wo die Kamele warten)
Starttore der Kamelrennbahn von asch-Schahaniyya in Katar (ich stehe in dem Bereich, wo die Kamele warten)

Zekrit Pilzfelsen (Zekreet Mushroom Rocks)

Wind und – der seltene – Regen haben über 8 bis 10 Millionen Jahre interessante Felsformationen entstehen lassen. Deren oberer Teil ist ehemaliger Meeresgrund, unten drunter Kalkstein.

Zekreet Mushroom Rocks in Katar
Zekreet Mushroom Rocks in Katar

Einer der Felsen hat auch ein Loch. Er wird als „Auge“ bezeichnet.

Zekreet Eye Mushroom Rock in Katar
Zekreet Eye Mushroom Rock in Katar

East-West/West-East von Richard Serra

East-West/West-East von Richard Serra im Brouq-Naturschutzgebiet nördlich von Zekreet in Katar
East-West/West-East von Richard Serra im Brouq-Naturschutzgebiet nördlich von Zekreet in Katar

Ist Jannis Kamerasensor kaputt? Nein. Da stehen einfach über eine Strecke von einem Kilometer vier 25 Meter hohe und 15 Zentimeter dicke Stahlplatten mitten im im Nirgendwo. Ist halt Kunst. Serra (1938–2024) erhielt den Auftrag von der Museumsbehörde. Eine weitere Arbeit von ihm steht vorm Museum für Islamische Kunst. Kommt vielleicht auf dem Rückweg dran.

Die Platten stehen halt wirklich im Nirgendwo und sind ohne 4x4-Geländewagen nicht zu erreichen. Eine Schotterpiste führt dorthin. Schilder weisen darauf hin, zuliebe des Nationaltiers, der Arabischen Oryx, doch bitte nicht schneller als 80 zu fahren. Ich würde auf einer Schotterpiste ohnehin nicht schneller fahren.

Ein Straßenschild in Katar bittet um Rücksicht auf Oryx
Ein Straßenschild in Katar bittet um Rücksicht auf Oryx

Wir sehen übrigens keine. Die einzigen Tiere, die wir sehen, sind Tauben und Spatzen. Und die hier:

Zekrit (Zekreet)

Junge Kamele in einem Stall in Zekrit in Katar
Junge Kamele in einem Stall in Zekrit in Katar

Zekrit ist zum größten Teil eine Geisterstadt. Nur eine Handvoll Leute lebt hier. Zekrit hat das Schicksal vieler Orte in Katar ereilt – die Leute sind nach Doha gezogen.

Verlassene Wohnwagen in Zekrit in Katar – Peter Lustigs Herz würde bluten
Verlassene Wohnwagen in Zekrit in Katar – Peter Lustigs Herz würde bluten

Trotzdem befindet sich dort eine Bauruine, die recht neu aussieht, aber laut Guide seit 3 Jahren so da steht. Klar, wenn man in eine Geisterstadt zieht, einfach was Neues bauen. Oder vielleicht ist dem Bauherrn erst später aufgefallen, dass ja rund herum viele leere Hütten stehen und er hat’s sein gelassen?

Zekrit hat einen vor allem im Winter beliebten Badestrand. Jetzt ist das Wasser zu warm – 31° im Meer vor Doha, hier in der flachen Lagune noch mehr.

Strand von Zekrit (Zekreet Beach) in Katar
Strand von Zekrit (Zekreet Beach) in Katar

Nun kommt auch bei meinem East-West/West-East wieder der „West-East“-Teil dran: Ab zurück nach Doha.


Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu dieser News.

Kommentar schreiben

Gib eine Zahl zwischen achthundertfünfunddreißig und achthundertachtzig ein:
(in Ziffern)