Katar Teil 2: Nationalmuseum, Katara Cultural Village, The Pearl Island, Souq Waqif – Den Vogel abgeschossen

Alles für den Falken! Alles für den Club! Wir alle ha’m ’nen Vogel!

geschrieben von Janni Sonntag, 25. Mai 2025 um 09:45 Uhr

Dieser Post behandelt den 24. Mai 2025 und entstand taggleich. Er konnte aufgrund von technischen Problemen, vermutlich bei meinem Webhoster, nicht hochgeladen werden.


Ich habe ganz spontan – nicht mal eine Stunde vor der Strartzeit – noch eine Tour gebucht. Los geht’s pünktlich um 15:00 Uhr. Erster Punkt ist praktisch direkt um die Decke bei meinem Hotel:

Nationalmuseum

Die Fassade des Nationalmuseums von Katar ist einer Wüstenrose nachempfunden
Die Fassade des Nationalmuseums von Katar ist einer Wüstenrose nachempfunden
Aufgeblasene Skulpturen vorm Nationalmuseum von Katar
Aufgeblasene Skulpturen vorm Nationalmuseum von Katar

Das Museum ist in 5 Gallerien chronologisch gegliedert. Der Eintritt kostet 25 QAR, knapp 6 Euro. Normal kostet es mehr und dann gibt es auch mehr zu sehen, aber es gibt aktuell nur die 5 Gallerien.

Es ist eine schnelle Abhandlung. In 40 Minuten durch da – ohne Guide. Na gut.

Gebäudeornamente im Nationalmuseum von Katar
Gebäudeornamente im Nationalmuseum von Katar
Golfschwerter im Nationalmuseum von Katar
Golfschwerter im Nationalmuseum von Katar

Bevor Katar der heutige Öl-Staat und Doha eine Metropole wurde, war es ein Land der Perlentaucher. Wenn man Glück hatte, fand man in den gesammelten Austern eine Perle. Die Chance beträgt etwa ein Promille.

Perlen
Perlen

Und dann ging’s halt zur heute bekannten Ölgewinnung. Sprit ist übrigens sehr günstig hier: 1,9 QAR, also etwa 45 Cent, kostet der Liter. Das mit dme Öl ist auch wichtig, denn nachdem die Zuchtperle erfunden wurde, war‘s das für die Perlentaucherei.

Ölpumpen im Nationalmuseum von Katar
Ölpumpen im Nationalmuseum von Katar

Wie bereits im letzten Post erwähnt, sind die Menschen nach Doha gezogen. Die Stadt ist in kürzester Zeit gewachsen.

Kleiner Küstenort: Doha im Jahre 1954 (weiß) im Vergleich zur heutigen Größe (dunkel) im Nationalmuseum von Katar
Kleiner Küstenort: Doha im Jahre 1954 (weiß) im Vergleich zur heutigen Größe (dunkel) im Nationalmuseum von Katar

Und natürlich gibt es auch das wichtigste Ereignis in der Geschichte Katars:

Vergabe der FIFA-WM 2022 an Katar
Vergabe der FIFA-WM 2022 an Katar

Das dürfte mehr Bestechungsgeld gekostet haben das in Deutschland 2006, wo wir (genauer: die Satirezeitschrift Titanic) an den Neuseeländer eine Kuckucksuhr und Schwarzwälder Schinken gezahlt haben. (Das ist kein Scherz, das stimmt wirklich.)

Ein relativ großer Teil am Ende des Museums befasst sich mit dem Konflikt mit Saudi-Arabien im Jahr 2017. Inzwischen ist aber wieder alles knorke.

40 MInuten rum. Also wieder raus. Gar nicht so einfach. Eingang zu finden war auch schon schwer ohne Guide, da der Eingang nicht im Gebäude ist, wo man die Eintrittskarten kaufen kann. Allerdings kommt man an den Kassen wieder raus...

Katara Cultural Village

Skyline von Doha
Skyline von Doha

Weiter geht’s zur Katara Cultural Village. Unterwegs steht auf Autobahnausfahrt ein Jet Ski. Da haben sie glaube ich was falsch verstanden.

Blaue Moschee (2010) des Katara Cultural Village
Blaue Moschee (2010) des Katara Cultural Village

Die Katara Cultural Village ist... Ja, was eigentlich? Keine Ahnung. Da gibt’s auf jeden Fall die obige Moschee. Die hat eine Türkin (also eine Frau) aus Elementen verschiedener muslimischer Nationen zusammengestellt. Das Minarett kommt beispielsweise aus Marokko.

Taubentürme vor der Blauen Moschee im Katara Cultural Village
Taubentürme vor der Blauen Moschee im Katara Cultural Village

Im Cultural Village gibt es eine Einkaufsstraße. Da gibt es eine Stelle, wo von unten gekühlte Luft aufsteigt. Voll keine Energieverschwendung. Auch ziemlich pompös: Die paar Meter von der Einkaufsstraße zum Amphitheater mit dem Golfcart fahren. Kostet nichts.

Amphitheater im Katara Cultural Village – 5000 Leute passen rein
Amphitheater im Katara Cultural Village – 5000 Leute passen rein

The Pearl Island

Noch so ein Prunkprojekt: The Pearl Island. Es wird Venedig kopiert.

Little Venice auf The Pearl Island, im Hintergrund Katara Towers
Little Venice auf The Pearl Island, im Hintergrund Katara Towers

The Pearl ist übrigens der einzige Ort in Katar, wo Ausländer Immobilien erwerben dürfen. (Verkaufen auch.)

Souq Waqif

Letzter Punkt heute: Souq Waqif, auf Deutsch schlicht fester Markt. Wir besuchen den Falken-Suk. Der heißt nicht so, damit man nicht die Orientierung verliert – würde man eh – sondern weil es hier alles für Falken gibt. Alles. Sogar ein eigenes Krankenhaus:

Anmeldetresen im Souq Waqif Falcon Hospital - man beachte die Vorrichtung, wo man seinen Falken auf die Waage absetzen kann
Anmeldetresen im Souq Waqif Falcon Hospital - man beachte die Vorrichtung, wo man seinen Falken auf die Waage absetzen kann
Abteilungen des Souq Waqif Falcon Hospital
Das Souq Waqif Falcon Hospital hat alles, damit man seinen Falken wieder ganz kriegen kann

Ja, ihr habt richtig gelesen. „Alles für den Falken. Alles für den Club. Wir alle ha’m ’nen Vogel.“ Für einen guten Falken kann man 2 Millionen Dollar loswerden, meint der Guide. Da lohnt es sich schon, den hier flicken zu lassen.

Wer das nötige Kleingeld nicht hat, findet auf dem Souq Waqif aber auch den kleinen Vogel für das kleine Geld:

Vogelmarkt im Souq Waqif in Doha
Vogelmarkt im Souq Waqif in Doha
Bismalla Hotel auf dem Souq Waqif war 1950 das erste Hotel Katars. Mit ganzen 2 Zimmern. Und das hat sich bis heute nicht geändert.
Bismalla Hotel auf dem Souq Waqif war 1950 das erste Hotel Katars. Mit ganzen 2 Zimmern. Und das hat sich bis heute nicht geändert.

So, das war’s mit der Tour. Der Guide hat verplant, dass er einen Gast beim Hafen zur Dhow-Tour rauslassen soll. Das holt er dann später nach und nur so kriege ich die Chance, ein Bild von der nächtlichen Skyline zu machen:

Nächtliche Skyline von Doha, rechts das Museum für Islamische Kunst
Nächtliche Skyline von Doha, rechts das Museum für Islamische Kunst

Jetzt ab zum Flughafen. Die automatische Passkontrolle funktioniert bei mir nicht. Erst will sie, dass ich meinen Pass weiter nach rechts schiebe, als möglich ist. Dann kommt es zu einem unbekannten Fehler. Ich glaube, ich bin zu groß. Gedacht ist das System ab 130 cm, aber die Schiene, auf der die Kamera fährt, endet bei etwa 195 cm. Also manuelle Kontrolle.

Tschüs Katar. Bis in zwei Wochen.


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