Kreta IX Tag 1 und 2: Gav́dos – Seltsame Lebensformen
Wenn ein Typ mit Gitarre nachts mitten auf der Straße steht und die Hippies am Strand hausen, dann bist du auf oder um Kreta
Die Farben sind in diesem Blogpost stärker als normal und als von mir gewünscht. Das ist mir leider erst beim Bloggen aufgefallen.
Meeting ist vorbei. Mein Chef bringt mich zum Nikolaus-Kopernikus-Flughafen in Breslau. Der macht übrigens in zwei Wochen für anderthalb Monate dicht zwecks Umbau.
Am Gate prüfen die Mitarbeiter von Ryanair bei vielen Passagieren die Größe des kleinen Handgepäckstücks. Bei mir nicht, obwohl es ziemlich knapp war, als ich das eben mal an einem anderen Gate in die Lehre gepackt habe.
Am Sonntag bei Wizzair war beim Boarding ein so großes Chaos, dass noch nicht einmal zwischen Priority- und Standard-Passagieren unterschieden wurden.
Bereits 20 Minuten vor Abflug sitzen alle Passagiere fertig auf den Sitzen. Dennoch geht’s nicht los. Keine Ahnung, warum. An hohem Verkehrsaufkommen liegt’s nicht, da vor unserem Flug eine 35-minütige Lücke im Flugplan ist.
Ankunft in Chaniá. Ich habe mir ein Auto bei Protos Deutsche Autovermietung gemietet. Per WhatsApp, da die Website taggleiche Buchungen nicht zuließ. Wegen meines Rückflugs von Iráklio habe ich eine Einwegmiete gebucht. Während einige Autovermietungen dafür über 100 Euro haben wollten, kostet sie bei Protos in Chaniá sogar weniger als eine normale Miete, weil pro Nutzung der Station am Flughafens Chaniá 20 Euro fällig werden, in Iráklio aber nichts.
Es ist jetzt kurz vor 22. Während man in Sachen Supermärkte noch ein bisschen was erreichen kann – der Super Mini Market an der Straße Flughafen ist groß, günstig und bis 23 Uhr geöffnet – haben die meisten Tankstellen um 21 Uhr geschlossen. Was ist da denn bitte los? Es gibt aber eine Automatentankstelle an der Straße zum Flughafen, sodass ich mein bei Übergabe fast leeres Auto auftanken kann.
Da ich morgen nach Gav́dos möchte, habe ich eine Unterkunft irgendwo einigermaßen zwischen Flughafen und dem Hafen in Chóra Sfakíon mit Frühstück gesucht. Blieb nur eine übrig, das Almyrída Village and Waterpark Hotel. Die Bewertungen sind äußerst durchwachsen. Erstaunlicherweise sind sie auf Holidaycheck ziemlich gut.
Das Hotel liegt nicht direkt an der VOAK sondern und man muss ein Stückchen fahren. Und dabei ist dann Vorsicht geboten: Plötzlich läuft da ein Typ mit Gitarre einfach in der Mitte der Straße von Kalýves herum!
Für 38 Euro mit Frühstück ist das ältere Hotel in Almyrída dann absolut okay. Ich verlaufe mich jedes Mal, wenn ich zur Rezeption will. Wie mir erst beim Bloggen auffällt, liegen aber alle Zimmer in einer geraden Reihe. Peinlich, sich dennoch zu verlaufen.
Ich habe einigermaßen gut geschlafen. Zeit fürs Frühstück, doch in meinem Zimmer höre ich ein Wiehern. Tatsächlich: Gegenüber meines Zimmers befindet sich ein Streichelzoo mit einem Pony und einigen Schafen. Drei Katzen sind auch da. Das Pony und eine Katze lassen sich auch Streicheln.
Beim Frühstück soll man eigentlich Messer auf den Tisch gelegt bekommen. Ich bekomme keine. Deja-vu: Auch in unserem Hotel Polen gab es einen Mangel an Messern.

Ich schaffe es mit dem Auto pünktlich nach Chóra Sfakíon. Meine Lieblingsparkplätze an der Straße zur Tankstelle sind jetzt mit Pollern blockiert, aber ich finde irgendwo anders dann doch noch was Kostenloses.

Wir halten unterwegs zweimal. Die Orte kenne ich zwar schon, aber sie sind immer wieder schön anzusehen. Außerdem macht es Spaß, das geschäftige Treiben am Hafen zu beobachten.


Nachdem ich a href="/2023/november/tag-3-und-4-gavdos-der-suedlichste-punkt-europas/">letztes Mal in Gav́dos vor allem das Kap Trypití (südlichster Punkt Europas) unter die Lupe genommen habe, möchte ich mir diesmal die anderen Teile von Gav́dos ansehen. Daher habe ich mich auch für eine andere Unterkunft entschieden, Consolas. Sie liegt unweit des bekanntesten Strandes der Insel, Sarakíniko. Der liegt im Norden.

Ich möchte zum nordwestlichsten Punkt der Insel gehen. Dabei kommt man an weiteren Stränden vorbei.
An diesen Stränden befinden sich uralte Zedern und zahlreiche Behausungen von Aussteigern: viele Wacholder und selbstgebautete Hütten. Das erinnert mich an Chrysí.


Eigentlich möchte ich noch weiter zum Strand Pýrgos (meist Pirgos geschriebene), aber ein streunender(?) Hund hat was dagegen. Also gehe ich hoch zum Kirchlein, dass dem Strand seinen Namen gab:

Von dort oben beobachte ich den Sonnenuntergang, der durch Wolken tief am Horizont leider entfällt. Danach muss ich noch vom Berg runterkommen. Ich verlaufe mich mehrmals und kriege Panik, finde aber doch den Weg zurück in die Zivilisation. Also so sehr Zivisilisation, wie das auf Gav́dos halt geht.

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geschrieben von Janni