Kroatien II Tag 4: Korčula-Stadt, Pupnatska Luka, Prišćapac, Vela Spila Vela Luka, Korčula-Stadt – Gerüchteinsel
Auf Korcula soll es viele Wildscheine geben und Marco Polo soll hier geboren sein. Bestätigen kann ich leider beides nicht.
Korčula-Stadt
9 Uhr. Schnell zum Konzum und ein bisschen Frühstück kaufen. Dann zu Titan-Rent direkt gegenüber. Auto mieten.
Der Laden meint es wohl mit unbefestigten Straßen richtig ernst. Wer falsch fährt, kriegt die Kaution (800 Euro) nicht wieder, selbst wenn nichts passiert (vorgestern gab es überhaupt keine Kaution). Aber: Ich habe mich bereits routinemäßig informiert, wo auf meiner geplanten Route asphaltierte Straßen sind und wo man versehentlich auf unbefestigte Straßen kommen kann: Pupnatska Luka („Bucht von Pupnat“) nur von Osten, Hum (ein Berg) nur von Norden beim Tommy-Markt in Vela Luka. „Hum ist kein Berg, das ist ein Hügel“, meint der Vermieter. „Ich komme aus Norddeutschland und alles über 10 Meter ist ein Berg“, entgegne ich.
Titan-Rent vermietet eher Roller und Pedelecs. Das Auto müssen sie erst holen. Ich schaue mir in der Zeit Korčula-Stadt an. Es sind mehrere Führungen unterwegs. Daher ist es recht voll in den engen Gassen, die im 13. Jahrhundert zum Schutz vorm Nordwind (Bora) so angelegt wurden.


Wegen der engen Gassen ist das Fotografieren von Architektur schwierig. Dieser Turm hier steht am Rande der Stadt und ist daher gut zu fotografieren:


Ich bin euch noch was schuldig zum Thema Marco Polo: Korčula meint, er wäre hier geboren worden. Wie praktisch, dass die Kathedrale dem Heiligen Markus (Kroatisch Sv. Marko) gewidmet ist!

Und es gibt ein Geburtshaus, das Marko Polo Centar:

Nun aber zurück zum Autovermieter. Er gibt noch ein paar Tipps, wo ich hin könnte. Na dann los.
Pupnatska Luka
Wir beginnen mit der bereits erwähnten Pupnatska Luka. Die Bucht hat entfernt so etwas wie Sand. An machen Stellen.

Prižba/Prišćapac
Der Ort Prižba ist bekannt für die Halbinsel Prišćapac. Sie sieht ganz niedlich aus.

Auch Prišćapac hat seine eigene kleine St.-Markus-Kapelle. Ich gönne mir die 160 Höhenmeter auf knapp 1 Kilometer länge. Das Kirchlein erinnert mich an die Kirchlein, die Griechenland so verstreut sind.

Vela Luka
Ich fahre in Richung Vela Luka. Unterwegs komme ich in Blato vorbei. Auffällig ist der Hügel mit einem Kirchlein. Das heißt übrigens nicht St. Markus sondern St. Virus.

Den Berg Hum schenke ich mir. Einspurige Straßen sind nichts für mich. Und als zum anderen Aussichtspunkt auf Vela Luka fahre, bin ich auf einer eben solchen. Die Asphatierung endet vor der Vela Spilia, der großen Grotte. Na gut, dann kann man da mal rein. Auch wenn 4 Euro echt viel sind für ein paar Infotafeln. Die Höhle darf nur mit Helm betreten werden. Ich bin mir unsicher, ob er vor Steinschlag oder Scheiße von den zahlreichen Tauben schützen soll.

Story: Man hat hier bei Ausgrabungen Funde gemacht, die sich auf etwa 20.000 Jahre zurückverfolgen lassen, in denen Menschen in der Höhle gewohnt zu haben scheinen. Getöpferte Menschen- und Tierfiguren (aber keine Gefäße) ließen sich auf etwa 17.000 Jahre vor heute datieren – die ältesten Töpferwaren der Welt. Sie wurden 2.500 Jahre lang hergestellt und verschwanden dann plötzlich für 10.000 Jahre.
Zum Teil fand man hier auf einem Quadratmeter 1.500 bis 2.000 Gegenstände, davon etwa 15% Werkzeuge. Das ist ziemlich ordentlich.

Immerhin: Durch die Lavendelsäckchen, die die Frau am Eintrittsschalter verkauft, riecht die gesamte Höhle intensiv nach Lavendel.
Dann noch kurz zum besagten Aussichtspunkt laufen, um den herum der Tourismusverband einen botanischen Garten angelegt hat (kostenlos) – aber die Sonne steht schon ziemlich tief. Also ab zurück nach Korčula-Stadt.

Die Schilder stehen gefühlt jeden Kilometer. Die Länge scheint zufällig. Ich hatte es einmal, da stand ein Schild „Wildschweine auf 2 Kilometer“ und nach 500 Metern ein weiteres „Schweine auf 4 Kilometer“ – da hab ich mich verarscht gefühlt. Und noch schlimmer. Ich habe keine gesehen. Das einzige Tier war ein Wiesel von der Größe eines Eichhörnchens. Gestern Abend beim Aussichtspunkt waren Mäuse zugegen. Außer vor Wildschweinen wird in sehr seltenen Fällen noch vor Hasen und einmal auch vor Kühen gewarnt. So viel zum Thema Fauna auf Korčula.
Aussichtspunkt-Check in Korčula-Stadt
Korčula-Stadt hat einige Aussichtspunkte. Aber welcher ist der beste? Bei vielen hat man Vegetation im Weg. Gestern war es recht deutlich. Mir ist heute Morgen auf Wikipedia aufgefallen, dass es auch einen Ort geben muss, an dem die Vegetation nur unten ist und man fast die ganze Stadt sieht.
Er befindet sich vom gestern erwähnten Aussichtspunkt mit dem kleinen Korčula-Schriftzug (auf Google „Panorama Korčula“) aus ein Stück weiter südlichöstlich (auf Google Maps „Korcula Viewpoint“). Von dort aus führt ein mit sehr großem Schotter (geologisch fachsprachlich Schutt) ein Weg nach unten zum Ort aufgeschüttert. Da sollte vielleicht mal irgendwann eine Treppe gebaut werden? Der Schutt sieht sehr frisch aus, ist aber auf den Bildern von Google Streetview von Juli 2024 schon drauf. Den Schutt hinab befindet sich ein herabgefallenes Baumhaus. Auf dem Schutt direkt beim Baumhaus ist es auch noch schön, weiter runter sieht man nichts mehr.

Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare zu dieser News.