Kroatien II Tag 5: Korčula-Stadt, Lumbarda, Korčula-Stadt, Trogir – Einmal geschüttelt, bitte
Die wahrscheinlich schlimmste Fährfahrt in meinem Leben – davor aber erstmal ein paar Bilder. Und danach auch.
Ich bin schon früh wach. Na dann kann ich auch noch ein bisschen mit dem Auto herumfahren, das ich erst um 10:15 zurückgeben muss. Ich habe nämlich Korčula-Stadt noch nicht bei Tage fotografiert und die Strände von Lumbarda auch noch nicht.
Eigentlich soll heute den ganzen Tag Weltuntergang sein. Gestern Abend ist noch spontan die Warnung aufgetaucht, dass eine Verbindung zwischen Split und Dubrobik ausfallen könnte. Der Hinweis wurde allerdings heute Morgen wieder entfernt.
Also gehe ich das Auto abholen und fahre zum Aussichtspunkt. Da heißt es: warten. Es gibt nämlich drei Wolkenschichten, die alle nur kleine Löcher haben: Die unterste und dickste Schicht bewegt sich schnell nach Westen, die mittlere (nur die ist in der Wetteronline-App zu sehen) zieht schnell nach Osten. Und die oberste Schichte zieht sehr langsam nach Westen. Bis sich da eine Lücke so ergibt, dass das gewünschte Gebiet beschienen wird, kann es dauern. Nach 40 Minuten Warten scheint dann die Sonne auf Korčula-Stadt:

Lumbarda
Hätten wir das abgehakt. Dann ist es jetzt Zeit, sich im Gebiet des Griechen umzusehen. Der hiesige Wein heißt nämlich Grk („der Grieche“). Ach ja, Kroatisch enthält echt „die schönsten Konsonanten des Alphabets“, wie es mal in einem Einspieler zu irgendeinem dämlichen TV-Total-Event formuliert wurde (ich glaube, es war die Autoball-EM).
Im Ort Lumbarda rennt mir um Haaresbreite ein Hund vors Auto. Und das genau auf der Höhe des „Hunde verboten“-Schildes – welch Ironie! (Das Schild bezieht sich aber auf den Strand, auch wenn es an der Straße steht (in Gegenrichtung).)
Neben dem Wein soll es auch ein paar schöne Strände um Lumbarda haben. Schön gilt aber wahrscheinlich nur, wenn die Sonne vernünftig scheint und es nicht allzu stürmisch ist.

Die Insel ist an dieser Stelle sehr dünn. Von einer Seite zur anderen sind laut Google Maps 6 Minuten. Auf der anderen Seite sieht es so aus, wenn die Sonne mal kurz raus kommt:

Und was liegt zwischen den beiden Stränden? Natürlich Grk-Weinfelder.

So, jetzt noch tanken und dann Auto zurückgeben.
Korčula-Stadt
In Korčula-Stadt war ich noch nicht oben beim Turm und unten beim Kloster. Beginnen wir mit dem Turm, den man vom Aussichtspunkt über eine Treppe durch einen Urwald erreicht. Der viele Wald hat der Insel den altgriechischen Namen „Mélaina Kórkyra“ („Schwarzes Korfu“) eingebracht, was dann zu „Korčula“ verwurstet wurde. Altgriechisch konnte, wie viele andere Sprachen auch, „blau“ und „grün“ nicht vernünftig unterscheiden.

Kloster zu besuchen scheint in Kroatien anders zu sein als in Griechenland. Dieses Kloster besteht eigentlich nur aus der Kirche, während in Griechenland ein Innenhof existiert, in dem eine Kirche steht. Oder auch mal mehr. Ich weiß nicht, ob man die Kirche besuchen kann, und lasse es lieber bleiben.
Nochmal kurz aufs Zimmer – die sehr nette Gastgeberin hat mir Late Check-out gegeben – und dann aufs Boot. Nun ja, wie soll ich es ausdrücken ... es war zum Kotzen. Ich selber nicht, aber ein großer Teil der Passagiere haben gekotzt. Die meisten mehrfach. Das zweite Drittel der Strecke von Korčula nach Hvar ist man dann langsamer gefahren. Das führte zu einer Verspätung von 20 Minuten. (Griechenland staunt. Außer die Small Cyclades Lines.)
Trogir
Ankunft in Split. Es regnet sehr, hört aber bald auf. Ich laufe zum Busbahnhof und fahre nochmal nach Trogir.
Nachdem die Marina von Trogir am Mittwoch noch zu sehen war, ist sie jetzt in mehreren Reihen mit Luxusjachten „zugeparkt“. „Das sind private Luxuskreuzfahrten“, meinen einige Deutsche, die mit einer gemieteten Jacht im Hafen im Ort gegenüber liegen. „Die Herrschaften haben auch keine Lust, durchgeschüttelt zu werden.“

Okay, ab zum Flughafen. Übrigens: Wer in Split Bustickets am Schalter kauft, spart 50% gegenüber dem Preis im Bus. Es gibt bloß nur an wenigen Orten einen Schalter. In Trogir gibt es einen und der hat am heutigen Sonntag auch geöffnet. Die Tickets könnte man theoretisch auf Vorrat kaufen, denn sie müssen im Bus entwertet werden, aber sie sind relationsgebunden (Richtung egal). Auf der Fahrt von Split nach Trogir vorhin wurden die Tickets sogar kontrolliert (durch einen Kontrolleur, der zugestiegen ist).
Am Gate gibt es Probleme. Die Scanner starten ständig neu. Es kommen ein paar Leute durch. Dann stehen wir noch ein bisschen auf dem Vorfeld herum. Der Pilot meint, es hätten noch irgendwelche Leute gestreikt. Computer streiken, Mitarbeiter streiken. Passt dann ja.
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