Meine Sony α7R II und Tests von Noname-Objektiven

Ab 2019 benutze ich eine Sony α7R II, die ich am 29.12.2018 als Grauimport für 1.249,25 Euro erworben habe.

Ich habe sie in Botsuana zerstört und mir am 30.11.2019 in einem Laden in Hannover eine neue gekauft.

Objektive

Marken-Objektive

HerstellerProduktBrennweiteBlendeFokusVergrößerungBajonettGewichtKaufdatumPreis (neu)
SonySEL70300G70–300 mmF4,5–5,6 – F22–29AF 90–90 cm – ∞0,31FE28.12.2018917,30
TamronA03628–75 mmF2,8–2,8 – ??AF 19*–39 cm – > ∞*0,34FE12.01.2019732,89
Sigma412965 „Art“20 mmF1,4 – F16AF 28 cm – ∞0,14FE26.05.2019748,70
TamronA22E „A11E G2“150–600 mmF5,0–6,3 – F16–18AF 220–220 cm – ∞0,256EF15.06.2019881,10
Sigma259965 „Art“105 mmF1,4 – F16AF 100 cm – ∞0,12FE20.06.20201.152,13

* = eigener Messwert

Das Sony-Objektiv ist ein Grauimport. Beide Tamrons habe ich bei einem deutschen Fachhändler erworben. Das lange Objektiv hat ein Arbeitskollege „Die Lange Anna“ getauft, als wir auf Helgoland waren. Das weite Sigma kommt von einem britischen Fachhändler, das Sigma-Porträt-Objektiv (von mir „Die Fette Hoppe“ genannt) von Saturn.

Für den Ultratelebereich habe ich mir das Tamron 150–600mm Generation 2 für Canon EF gekauft. Die Generation 1 ist bei hohen Brennweiten unbrauchbar, während das vergleichbare Produkt von Sigma bei kleinen Brennweiten nicht zu gebrauchen ist.

Pläne

Es gibt grundsätzlich Überlegungen, die beiden Tamrons zu ersetzen:

Außerdem folgende Erweiterungen:

Noname-Objektive

Ich besitze folgende Noname-Objektive für das Vollformat:

HerstellerProduktBrennweiteBlendeFokusVergrößerungBajonettGewichtKaufdatumPreis (neu)
Kelda900mm Mirror Lens855 mm*F8,0MF 300 cm* – > ∞*0,313*T02.01.2019121,91
50 mmF1,4 – F22MF 56 cm* – > ∞*0,113*FE03.01.2019101,49
85 mmF1,8 – F22MF 102 cm* – > ∞*0,095*FE10.01.201977,64
YongNuoYN50mm (Gen 1)50 mmF1,8 – F22AF 45 cm – > ∞*0,15EF25.01.201936,02

* = eigener Messwert

Beim 900-mm-Objektiv handelt es sich um ein Spiegellinsenobjektiv, sodass die Blende nicht eingestellt werden kann. Es wird unter vielen Namen verkauft (Opteka, Jintu uvm.), der Name Kelda steht nur auf der Verkaufsverpackung, die angegebene Internetseite keldalens.com existiert aber nicht. Seine Schärfe ist äußerst bescheiden und schlägt nicht mal digital gezoomte Bilder von 200-mm-Objektiven. Es leidet unter starker chromatischer Aberration (nur horizontal), obwohl das für Spiegellinsenobjektive als nahezu unmöglich gilt, und geringem Kontrast. Das 85-mm-Objektiv hat extreme Probleme mit Streulicht (kann durch Anbringen einer weiteren Streulichblende mit 72 mm auf die bestehende von 55 mm reduziert werden), sticht aber durch sehr gute Schärfe und nicht messbare Verzeichnung hervor. Sehr helle Punkte bluten lila aus. Mit 77 Euro ist es das günstigste Sony-FE-Objektiv überhaupt und nicht nur meiner Meinung nach unterbewertet. Das Noname-50-mm-Objektiv ist ebenfalls anfällig für Streulicht und bei Offenblende hat es eine sehr unschöne Koma und sphärische Aberration je weiter der Fokus entfernt ist. Dazu kommt eine leichte Kissenverzeichnung. Beide Noname-Objektive sehen sich ohne Streulichblende zum Verwechseln ähnlich. Das Yongnuo macht vieles deutlich besser und ist trotz Autofokus nochmals eine ganze Ecke günstiger.

CCTV-Mini-Objektive (C-Bajonett)

Außerdem habe ich alle vier chinesischen CCTV-Mini-Objektive mit manuellem Fokus für das C-Bajonett importiert, die aber nicht mal das APS-C-Format ausfüllen (Brennweite ist nominal, nicht 35mm-Äquivalent):

HerstellerProduktBrennweiteBlendeFokusVergrößerungGewichtKaufdatumPreis (neu)
Winotar Fujian25mm 1/2 25 mmF1,4 – F44*46 cm* – > ∞*0,064*30.12.201813,33
35 mm17 cm* – 22 cm*0,258*
50 mm13 cm* – 15 cm*0,448*
TL 3516 B35 mmF1,6 – F22*46 cm* – ≤ ∞*0,093*20,53
unbekannt35 mmF1,7 – F∞*37 cm* – > ∞*0,126*15,83
NEWYI 50mm 2/3 50 mmF1,4 – F∞*137 cm* – > ∞*0,052*17,88

* = eigener Messwert, bei der kleinsten Blende unter der Annahme, dass die Lichtstärke korrekt ist

Eigentlich hätte allen ein Adapter beliegen sollen, tatsächlich kam nur bei 25-mm-Objektiv einer mit. Er rastet nicht ein, sodass man ihn mit einem Finger festhalten muss, während man scharfstellt.

Die Schärfe aller CCTV-Objektive lässt zum Rand sehr nach (nur das 50-mm-Objektiv ist dahingehend gerade noch akzeptabel), sie leiden unter Verzeichnung und jeweils unter entweder sphärischer oder äußerer chromatischer Aberration. Dem 25-mm-Objektiv liegen zwei Zwischenringe bei, um es zu einem Makroobjektiv zu machen. Sie passen zwar auf die anderen Objektive (da sie das C-Bajonett haben), führen aber aber dort zu geringem zentralen Konstrast. Die Naheinstellgrenze aller Objektive wird mit 30 cm angeben (was nicht stimmt, siehe Tabelle) die kleinste Blende ist ebenfalls bei allen falsch. Das größte von ihnen, das 35 mm F1.6, fokussiert vermutlich ganz knapp nicht bis unendlich, der Rest weit darüber hinaus.

Angegebene Preise für China-Importe enthalten Auslandseinsatzgebühr und Shoop-Cashback.

Beispielbilder der wenig bekannten Vollformat-Objektive

Das Bild vom Mond und der Milchstraße sind auf Stativ mit Selbst- oder Fernauslöser entstanden. Bei den anderen Bildern wurde die Kamera in der Hand gehalten.

Anmerkung: Das ist weder mein Hund noch meine Katze. (Mein Pinguin übrigens auch nicht.)

Mond
links: Mond, der obwohl auf 35% verkleinert immer noch nicht wirklich scharf ist und chromatische Aberration und niedrigen Kontrat zeigt [Kelda (Jintu, ProOPTIC, Opteka, m1zeng, Lightdow, Fotga, Andoer, Dörr Danubia, Walimex) 900mm F8,0 (Spiegellinsenobjektiv), 1/30 s (???) (EV−3), ISO 400]
rechts: zum Vergleich mit einem guten Objektiv in Originalgröße [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/2000 s, ISO 400]
Katze liegt auf Bett
„Püppi“ [Noname (VBESTLIFE, Jintu, Lightdow, Fotga, Acehe) 85mm F1,8 @ F1,8, 1/25 s, ISO 800]
Katze liegt auf Bett
„Püppi“, die Probleme des Objektivs mit Streulicht sind deutlich erkennbar [Noname (VBESTLIFE, Jintu, Lightdow, Fotga, Acehe) 85mm F1,8 @ F1,8, 1/40 s, ISO 1600]
Australische Hüpfmäuse
Australische Hüpfmäuse im Taronga-Zoo in Sydney [Noname (VBESTLIFE, Jintu, Lightdow, Fotga, Acehe) 50mm F1,4 @ F1,4, 1/160 s (EV−1), ISO 8000]
Zwergpinguin
Zwergpinguin in Melbourne-St Kilda [YongNuo 50mm F1,8 (Gen. 1) @ F1,8, 1/30 s (EV−1), ISO 1600]
Milchstraße
Milchstraße, fotografiert in Yulara nahe des Ayers Rock [YongNuo 50mm F1,8 (Gen. 1) @ F1,8, 10 s (EV−0,3), ISO 1600]
Kleiner weißer Hund mit Handschuh im Maul
„Frieda“ (in etwa das obere rechte Viertel eines Bildes) [Noname (VBESTLIFE, Jintu, Lightdow, Fotga, Acehe) 85mm F1,8 @ F1,8, 1/2000 s (EV-0,7), ISO 100]
Kleiner weißer Hund vor Blütenblättern
„Frieda“, man erkennt sehr gut das Bokeh an den Blütenblättern [Noname (VBESTLIFE, Jintu, Lightdow, Fotga, Acehe) 85mm F1,8 @ F1,8, 1/1000 s (EV-0,7), ISO 100]
Kleiner weißer Hund versucht, einen Handschuh auf einem Baum zu erreichen
„Frieda“, hier sieht man noch etwas besser das Bokeh auf verschiedenen Entfernungen vom Fokus [Noname (VBESTLIFE, Jintu, Lightdow, Fotga, Acehe) 85mm F1,8 @ F1,8, 1/1600 s (EV-0,7), ISO 100]

Adapter (EF-E)

Für das Canon-EF-Bajonett habe ich einen Adapter von Andoer (also im Prinzip Noname), dessen Autofokusleistung sehr schwankt, aber immerhin mit dem YongNuo recht brauchbar funktioniert, solange genug Licht da ist. Er kostete nur 33,73 Euro. Außerdem besitze ich den offiziellen Sigma-Adapter MC-11 (173,31 Euro), den ich mir am 05.05.2019 in den USA bestellt habe, denn der Andoer-Adapter funktionierte auf der Photohaven-Messe in Hamburg mit der ersten Generation des Tamron und dem vergleichbaren Sigma-Produkt sehr schlecht... Generation 2 hatte ich vorm Kauf noch nicht in den Händen, da Tamron bei der Messe nur die Generation 1 dabei hatte, es funktioniert mit dem Andoer-Adapter allerdings tatsächlich genau so schlecht wie die anderen 150-600er. Der MC-11 erlaubt nicht, die Blende des YongNuo einzustellen. Beim Tamron mag er manchmal trotz korrekter Autofokus-Einstellung nicht automatisch fokussieren, wenn das Objekt unter 10 Meter oder über ca. 100 Meter entfernt ist (dann hilft meist das Drehen am Fokusring) und/oder man wenig Akku hat. EF-S-Objektive passen übrigens mechanisch nicht auf den MC-11, da er nur für Sigma-Objektive gedacht ist und Sigma nie EF-S-Objektive hergestellt hat. Der YongNuo-Adapter EF-E II (Firmware: V5beta3) ist zumindest mit dem Tamron ein kleines bisschen besser als der MC-11. Perfekt ist auch er aber bei weitem nicht. Ich werde mal die V6 probieren. Im Auslieferungszustand (ich glaube mit V3) hat er überhaupt nicht mit dem Tamron funktioniert.

Filter

52 mm55 mm67 mm72 mm
UVUltraviolettxxxx
UV MC HDUltraviolett Multicoated x x
CPLZirkularpolarisation xxx
FLDFlourid x
Grey GradGrauer Verlauf x
Blue GradBlauer Verlauf xx
Orange GradOrangefarbener Verlauf x
Star 44-strahliger Stern
Star 66-strahliger Stern x
Star 88-strahliger Stern xx
ND 2Neutraldichte, −1 Stop
ND 4Neutraldichte, −2 Stops
ND 8Neutraldichte, −3 Stops xx
Close Up +1Nahlinse, 1 dpt
Close Up +2Nahlinse, 2 dpt
Close Up +3Nahlinse, 3 dpt
Close Up +4Nahlinse, 4 dpt
Close Up +10Nahlinse, 10 dpt xx

Der Filter oben links war beim YongNuo-Objektiv dabei, der Rest stammt von KnightX.

Ich habe einige davon nach Australien mitgenommen und überhaupt keine Filter benutzt, außer den dauerhaft aufgeschraubten UV-Filtern (die nur zum Schutz vor Kratzern dienen, nicht zum Schutz vor UV).

Auf meiner Kykladen-Reise 2020 habe ich erstmals Filter genutzt. Dabei handelt es sich um den CPL-Filter für nahezu alle Fotos, die als Hauptmotiv das Meer zeigen.

Unterwassergehäuse

Für Unterwasseraufnahmen benutze ich ein Unterwassergehäuse der deutschen Firma ewa-marine. Es eignet sich bis 67 mm Filterdurchmesser und ca. 15 cm Objektivlänge. Ich habe es am 10. Februar 2019 auf der Messe Photohaven in Hamburg für 180 Euro erworben und einen Regenschutz derselben Firma dazubekommen. Das Gehäuse habe ich in Australien an 3 Tagen verwendet, den Regenschutz am Tag im Urwand von Cairns. Ein paar schöne Fotos finden sich hier (hat eine Mitreisende mit meiner Kamera gemacht).

Unterwasserfoto
Buckelkopf-Papageifisch im Großen Barriere-Riff (die Ausprägung des Buckelkopfes schwankt stark, bei diesem Exemplar ist sie ziemlich gering)
Ringelbrassen
Ringelbrassen (eventuell auch einige Goldstriemen darunter) auf Mallorca

Da es bei 28mm Vignettierung zeigt (siehe oben), benutze ich seit Oktober 2019 eine Kabelbinder-Schlaufe. Ich zoome ganz rein, sodass sich ein weiteres Stück Tubus zeigt, auf das ich den Kabelbinder schiebe. Dadurch ist die weiteste Brennweite bei 42–43mm. Den Kabelbinder kann man wiederverwenden, denn obwohl er sich im Betrieb nicht löst, kann man ihn von Hand nach vorne wegschieben.

Ein Meerpfau frisst aus einem Seeigel
Männlicher Meerpfau frisst aus einem Seeigel, aufgenommen nahe Chania
Gewöhnlicher Krake steckt in einer Ritze
Gewöhnlicher Krake bei Lavadi Beach auf Iraklia [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 41mm F2,8, 1/400 s, ISO 100]

Auf dem Blog gibt es nur Fotos aus Salzwasser. Ich habe das Unterwassergehäuse einmal im Lake Taupo für ein (Teil-)Gruppenfoto eingesetzt, das es aber nicht aufs Blog geschafft hat.

Mitnahme auf Flugreisen

HerstellerBrennweiteAustralienMallorca I*Indien/NepalMallorca II*Süd-Afrika IINeuseelandKriti I*Kriti II/Kykladen*
Sony 70–300 mm x x x x x x x
Tamron 28–75 mm x x x x x x x x
Sigma 20 mm x x x x
Tamron 150–600 mm x x x
Sigma 105 mm
50 mm x
85 mm x x x
YongNuo 50 mm x x x
ewa-marine x x x x x x

x = mitgenommen; * = Reise mit nur Handgepäck

Ich kann mir nicht mehr erklären, wie ich Die Lange Anna und das Unterwassergehäuse im Handgepäck mit nach Malle gekriegt habe.