Katar Teil 5: MIA Park, Katara, Hamad International Airport – Unterwegs in Doha

Eine wilde Sammlung von Bildern, die bei meinem zweiten Zwischenstopp abseits der Touren entstanden sind

geschrieben von Janni Dienstag, 10. Juni 2025 um 00:18 Uhr

Dieser Post enthält diverse Bilder, die chronologisch nach dem 3. Teil entstanden. Eigentlich wollte ich vor diesem Teil noch den Teil zum Museum für Islamische Kunst einfügen, aber Museums-Blogposts sind immer nervig zu erstellen.

Die Reihenfolge deser Bilder in diesem Post ist überhaupt nicht chronologisch.


Neben East-West/West East aus dem ersten Teil gibt es noch ein Kunstwerk von Richard Serra. Es steht im Park des Museums für Islamische Kunst (Museum of Islamic Arts, kurz MIA) und besteht ebenfalls aus dicken Stahlplatten und trägt den Namen „7“ gemäß der Anzahl dieser. Sie stehen nebeneinander mehr oder weniger sternförmig, aber sind weit genug auseinander, dass man hindurch gehen kann. Nach mehreren Versuchen am Abend meines ersten Tages des zweiten Zwischenstopps (8. Juni) sowie in der folgenden Nacht kurz vor Sonnenaufgang gelingt mir mein Lieblingsbild am zweiten Abend:

„7“ von Richard Serra vor der Skyline von Doha vom MIA Park aus betrachtet
„7“ von Richard Serra vor der Skyline von Doha vom MIA Park aus betrachtet

Das ist etwas ärgerlich, weil ich so nicht die Bilder brauche, für die ich vor Sonnenaufang so viel Zeit investiert habe, dass ich die (morgendliche) Blaue Stunde bei dem verpasst habe, das ich eigentlich fotografieren wollte und weshalb ich früh ins Bett gegangen und bereits um 3:45 aufgestanden bin. Immerhin ließ sich durch den Weißabgleich der Kamera irgendwas erreichen:

Skyline von Doha vor Sonnenaufang, gesehen vom MIA Park
Skyline von Doha vor Sonnenaufang, gesehen vom MIA Park

zusätlzich zum obigen Foto von „7“ habe ich am zweiten Abend auch noch das Museum für Islamische Kunst fotografiert:

Museum für Islamische Kunst in Doha kurz nach Sonnenuntergang
Museum für Islamische Kunst in Doha kurz nach Sonnenuntergang

In einem Park gibt es natürlich auch Tiere. Es gibt unzählige Katzen und Tauben, dazu einige Singvögel.

Weißohr-Bülbül auf einem Baum im MIA Park in Doha
Weißohr-Bülbül auf einem Baum im MIA Park in Doha

Die einheimischen Vögel von Katar werden bedroht durch die Hirtenmaina, die sich wohl erst seit kurzem hier invasiv ausbreitet. Ich konnte auf die Schnelle keine Berichte älter als ein Jahr finden. Und die Mainas sind wirklich überall in Doha zu finden!

Hirtenmaina im MIA Park in Doha
Hirtenmaina im MIA Park in Doha
Dau in der Doha Bay im Sonnenuntergang
Dau in der Doha Bay im Sonnenuntergang

Am zweiten Abend mache ich zudem eine „Dau-Kreuzfahrt“. Es gibt die in unterschiedlichen Längen. Da ich keine Ahnung habe, wie ich an die lange Variante komme, mache ich die kurze. Man fährt bei der kurzen einmal zur Mitte der Doha-Bucht und dann wieder zurück. Dauert 20 Minuten.

Weltmeisterschafts-Skulptur im Sonnenuntergang
Weltmeisterschafts-Skulptur im Sonnenuntergang

Die Skulptur, die keinen richtigen Namen hat, erscheint je nach Blickrichtung als 8 (wegen 8 Stadien), als 0 (wegen 0 Kriminalität), als Tropfen (wegen Öl) oder als Herz.

Katara bei Nacht

Ich habe irgendwie falsch verstanden, dass am auch am 9. Juni ein Feuerwerk anlässlich des Opferfestes in Katara stattfinden soll. Auch der Guide von dem Tag meinte das. Stimmt aber nicht.

Amphitheater von Katara Cultural Village bei Nacht
Amphitheater von Katara Cultural Village bei Nacht

Dann bin ich umsonst hergekommen. Immerhin habe ich so einmal die Metro von Doha erlebt. Sie kostet eigentlich 2 QAR (knapp 50 Cent) pro Fahrt, aber der Typ am Ticketschalter wollte mir nur eine Tageskarte für 6 QAR verkaufen. Sie ist voller offensichtlich indischer/pakistanischer Arbeiter und trotz eines Taktes von 3 Minuten (bei Hinfahrt; bei Rückfahrt 6) gut ausgelastet.

Typische Lampe an der klimatisierten Einkaufsstraße von Katara Cultural Village
Typische Lampe an der klimatisierten Einkaufsstraße von Katara Cultural Village

HIA

Am Flughafen gibt es den „Orchard“ (Obstgarten). Da gibt es zwar kein Obst, aber reichtlich Pflanzen. Mitten drin gibt es eine Skulptur, die 22 Tiere an einem Tisch darstellt. Vier Plätze sind frei. Auf dem Spitzmaulnashorn sitzt zudem ein Wiedehopf, der als einziger Bestandteil der Skulptur nicht komplett schwarz ist.

Wildlife Wonderscapes von Gillie and Marc im Hamad International Airport
Wildlife Wonderscapes von Gillie and Marc im Hamad International Airport

Übrigens: Meine Website ist im Flughafen Hamad gesperrt. Das dürfte daran liegen, dass mein Nickname einen christlichen Bezug hat („Heiland“). Sie begründen das mit „local regulations“, aber im Hotel und übers Handynetz funktioniert meine Website.


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Katar Teil 4: Dune Bashing, Binnenmeer, Sandboarding – Nichts als Sand

Eine Tour fehlt noch. Die kommt jetzt.

geschrieben von Janni Pfingstmontag, 9. Juni 2025 um 23:20 Uhr

So, eine der vier Katar-Standardtouren fehlt noch, die Wüsten- oder Süd-Tour. Mit etwa 32 Euro habe ich dafür mit Abstand am wenigsten bezahlt, obwohl ich sie für die aufwändigste halte. Ich teile die Tour mit drei irischen Freunden, die eine bekannte besuchen, die hier als Lehrerin arbeitet.

Erster Stop ist ein Parkour, den man mit einem Quad befahren kann. Der Parkour ist aus Sand, aber bis auf einige Huckel eben. 30 Minuten kosten 150 QAR auf einem Einsitzer- oder 200 QAR (knapp 50 Euro) auf einem Zweisitzer-Quad. Zwei der Iren machen das, ich unterhalte mich in der Zeit mit dem dritten. Er möchte Tipps für Urlaub in Deutschland haben.

Den zweiten Stopp lassen wir ebenfalls links liegen: Kamelreiten. Allerdings gibt es hier kostenlose Toiletten und kostenlosen Milchtee (süß).

Reitkamele in Katar
Reitkamele in Katar

Beim Dune Bashing im Anschluss fährt der Fahrer mit dem Geländewagen über die Dünen. Der Reiz liegt darin, dass er auf dem Kamm der Dünen fährt und dan plötzlich seitlich abbiegt. Gleichzeitig vorwärts fahrend und seitlich rutschend geht es dann nach unten. Ist ganz lustig.

Auf diese Art und Weise erreichen wir das Binnenmeer (Inland Sea):

Binnenmeer von Katar
Binnenmeer von Katar

Weiter geht’s in Richtung richtiges Meer. Hier können wir auf einem Snowboard die Dünen runterfahren. Das Board ist wohl beschädigt, daher dürfen wir nur sitzend. Wer als letztes dran ist, halt einen großen Vorteil, denn er muss das Board nicht wieder hochtragen.

Dünen-Sandboarding am Meer im Katar
Dünen-Sandboarding am Meer im Katar

Wer Schwimmsachen dabei hat, kann im Meer schwimmen. Es gibt auch Fische hier, die man beobachten kann.

Ein Mojarra im Meer vor Katar (Gerres sp.)
Ein Mojarra im Meer vor Katar (Gerres sp.)

Die Fische sind extrem schwer zu fotografieren. Sie heben sich durch ihre Farbe kaum ab, sodass man sie nur anhand ihres Schattens mit der Kamera finden kann.


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Katar Teil 3: al-Chaur (Hafen, Fischmarkt, Purple Island), as-Subara-Fort, Dschumail-Geisterstadt – Explore the North

Der dritte der vier häufigsten Katar-Halbtagesausflüge steht an – und ich habe mein Super-Tele doch nicht umsonst dabei!

geschrieben von Janni Pfingstsonntag, 8. Juni 2025 um 20:04 Uhr

Ich habe vorgestern Abend noch in Sansibar noch einmal einen Tagesausflug in den Norden von Katar gebucht. Der findet auch tatsächlich statt – und zwar um 9 Uhr.

Der Flieger war eine halbe Stunde überpünktlich. Das dürfte meine erste Fernreise sein, bei der auf den internationen Flügen ein kleines Flugzeug eingesetzt wird. Ein A320 (A7-AHY).

So bin ich bereits um kurz vor 6 im Hotel, kann aber natürlich noch nicht einchecken. Early Check-in soll fast so viel wie eine Nacht kosten. Ich lege mich auf das Sofa in der Rezeption – es lädt allerdings auch dazu ein, weil die „Rückenlehne“ nahezu eben ist. Kurz darauf bekomme ich ein Upgrade und Early Check-in für die Hälfte des gezahlten Preises angeboten. Möchte ich aber auch nicht. Gegen viertel vor 9 darf ich kostenlos einchecken. Wahrscheinlich entweder aus Mitleid oder weil ich sie gestört habe.

Bringt mir jetzt natürlich nicht viel – geht ja gleich los. Außer mir mit dabei ist ein Australier/Serbe. Er hat ein geringfügig anderes Programm gebucht, daher machen wir einfach beides, was am Ende aber dazu führt, dass wir 50 Minuten überziehen (ich meine, wir haben bei der Abendtour letztes mal noch mehr überzogen). Die vier Standard-Ausflüge in Katar dauern normalerweise 4 Stunden, was zumindest teilweise die stets inkludierte Abholung enthält.

al-Chaur (Al Khor)

Erster Halt ist die Stadt Al-Khor. In der Nähe wohnen viele der Bauarbeiter. In Katar wird ständig gebaut. Der Emir hat ständig neue Ideen – und Geld.

Was er auch hat: Boote. Sämtliche der Fischerboote hier in Al Khor gehören nämlich dem Staat. Sie werden von den hiesigen Firmen gemietet.

Katarisches Fischerboot im Hafen von Al Khor
Katarisches Fischerboot im Hafen von Al Khor

Praktischerweise befindet sich auch der Fischmarkt im Ort. Er ist überraschend klein.

Fischmarkt von al-Chaur
Fischmarkt von al-Chaur

Purple Island

Purple Island ist ein Feuchtgebiet bei Al Khor. Wie feucht, das hängt von den Gezeiten ab. Gerade ist Ebbe.

Purple Island bei Al Khor
Purple Island bei Al Khor

Falls ihr euch jetzt fragt, wo denn hier das namensgebende Lila ist – hier:

Eurycarcinus orientalis in Purple Island bei Al Khor
Eurycarcinus orientalis in Purple Island bei Al Khor
Felsformation in Purple Island bei Al Khor
Felsformation in Purple Island bei Al Khor

Das Feuchtgebiet ist zudem für Vögel bedeutend. Es gibt sogar eine Vogelbeobachtungshütte. Seine Bedeutung ist aber nur relativ. Denn in absoluten Zahlen ist nicht viel los.

Weißohr-Bülbül in Purple Island bei Al Khor
Weißohr-Bülbül in Purple Island bei Al Khor

as-Subara (Al Zubarah)

Fort Al Zubarah
Fort Al Zubarah

Al Zubarah ist ein Fort oberhalb des gleichnamigen Perlenfischerortes. Der wurde 1811 von den Omanis und 1878 in einem lokalen Konflikt zerstört. Der Herrscher von Qatar baute daher 1938 das Fort. Nachdem sich seit den frühen 1920ern die Zuchtperle von Japan aus durchsetzte, war das Thema aber ohnehin durch. Das Fort dient nur noch dem Tourismus.

Im Fort Al Zubarah
Im Fort Al Zubarah

Der gleichnamige Ort ist heute eine Ruine – zerstört von einer Sturmflut. Dagegen half auch das Fort nicht.

Obwohl auf dem Wegweiser vom Fort der Weg zum Ticket-Schalter beschrieben wird, ist der Eintritt frei.

Al Jumail Abandoned Village

Al Jumail ist eine Geisterstadt bzw. eine Ruinenstadt. Im 18. Jahrhundert starteten die Briten von hier eine Golderkundung. Der Ort wurde recht bald aufgegeben und zerviel. Etwa 30 bis 40% der Häuser sind heute restauriert. Der Ort ist kostenlos und öffentlich zugänglich.

Zerfallenes Haus in Al Jumail
Zerfallenes Haus in Al Jumail
Einige restaurierte Häuser in Al Jumail
Einige restaurierte Häuser in Al Jumail
Restaurierte Moschee in Al Jumail
Restaurierte Moschee in Al Jumail
Ein Raubwürger in Al Jumail knackt einen erbeuteten Kern
Ein Raubwürger in Al Jumail knackt einen erbeuteten Kern


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Tansania Tag 14: Menai Bay (Kwale-Sandbank, Kwale-Lagune, Kwale-Affenbrotbaum) – Sechser im Wetter-Lotto

Wenn das unberechenbare Wetter mal zu deinen Gunsten ist...

geschrieben von Janni Sonnabend, 7. Juni 2025 um 21:21 Uhr

Ich habe gestern Abend einen Ausflug über Get Your Guide gebucht. 69,90 Euro habe ich bezahlt: Transfer, Schnorcheltour, Schnorchelausrüstung, Früchte, Mittagessen – alles drin... Als ich um 6 aufwache und es schüttet wie aus Eimern, ärgere ich mich. Nach kurzer Unterbrechung und etwas Hoffnung schüttet es kurz darauf noch einmal.

Aber: Gebucht ist gebucht. Und wenn man schnorchelt, ist unten ja auch Wasser.

Die Abholung ist etwas chaotisch – ich bekomme die Abfahrtszeit erst nach der Abfahrtszeit –, funktioniert aber letztendlich problemlos. Ich habe einen privaten Transfer von Jambiani fast einmal über die Insel nach Fumba. Der Fahrer meint, es würde 2 Stunden dauern – am Ende dauert es 1:15. Dann nochmal eine Dreiviertelstunde warten und dann geht es gegen Viertel nach 10 los.

Erster Halt ist die Kwale-Sandbank. Ob sie da ist, hängt von der Tide und dem Tidenhub ab. Heute ist sie da, obwohl gerade Flut ist.

Kwale-Sandbank in Sansibar
Kwale-Sandbank in Sansibar

Auf der Kwale-Sandbank kann man schwimmen, aber Fische gibt es hier nicht zu sehen. Dafür gibt es zwei andere Dinge: einen Seestern, der angespült wird, und eine Geisterkrabbe.

Seestern auf der Kwale-Sandbank in Sansibar
Seestern auf der Kwale-Sandbank in Sansibar

Geisterkrabben hatten wir jetzt schon oft genug im Blog. Während wir das winzige Eiland erkunden – aktuell ist es etwa nur wenige hundert m² groß – schnibbelt die Crew reichlich Früchte. Auf die heute 10 Gäste (das Boot kann 14 Gäste aufnehmen) kommen 6 Crewmitglieder. Dazu gehört auch der Guide, den eine Deutsche mitgebracht hat, die hier einen dreitägigen Urlaub von einem dreiwöchigen Voluntariat an einer Grundschule verbringt.

Auf der Sandbank sind gut 50 Leute, würde ich vermuten. In der Hauptsaison, die Ende Juni beginnt, wird’s eng.

Danach geht es zum Schnorcheln wieder ein Stück zurück Richtung Fumba.

Da gibt es dieselben Fische wie die letzten beiden Male zu sehen, aber sie sind teils besser erkennbar. Ich beobachte einige Minuten zwei Anemonenfische beim Spielen, aber es gelingt mir kein gutes Foto, weil sie doch recht weit weg sind..

Dreifleck-Preußenfisch in Sansibar
Dreifleck-Preußenfisch in Sansibar

Nach dem Schnorcheln fahren wir zur Lagune von Kwale Island. Dort befindet sich ein Mangrovenwald. Bei Flut kann man in die Lagune fahren. Das Wasser ist gerade knapp 2 Meter tief.

Mangrovenwald in der Lagune von Kwale Island in Sansibar
Mangrovenwald in der Lagune von Kwale Island in Sansibar
Felsformationen in der Lagune von Kwale Island in Sansibar
Felsformationen in der Lagune von Kwale Island in Sansibar

Wer mag, kann mal kurz in den Mangrovenwald schwimmen. Es sieht da recht schön aus. Auf einer Mangrove leben kleine schwarze Krebse.

Schwimmen im Mangrovenwald von Kwale Island in Sansibar
Schwimmen im Mangrovenwald von Kwale Island in Sansibar

Die anderen melden sich – bei ihnen schüttet es immer wieder. Ich hingegen habe seit Abfahrt vom Hotel keinen Tropfen Regen abgekriegt. Also doch alles richtig gemacht.

Letzter Stopp ist Kwale Island. Da gibt es Mittagessen. Wer Meeresfrüchte mag, kommt bei dieser Tour voll auf seine Kosten, denn es gibt eine riesige Menge und Auswahl davon. Ansonsten gibt es Reis, Pommes und ein rotes (aber mildes) Curry. Getränke sind auch dabei.

Strand von Kwale Island in Sansibar
Strand von Kwale Island in Sansibar

Kwale Island ist im Prinzip ein riesiger Touri-Markt, der den gesamten Strand einnimmt. Hinter den vielen Läden versteckt sich ein alter Affenbrotbaum. Der ist angeblich 1.500 Jahre alt. Da er ein Flachwurzler ist, ist er irgendwann mal umgekippt. Wann, ist nicht bekannt. Er hängt jetzt nur noch mit wenigen Wurzels im Boden, was aber reicht, dass er weiterlebt. Er verliert aber in der Trockenzeit zumindest teilweise seine Blätter. Das gilt auch für einen neuen Baum, der oben drauf gewachsen ist.

Kwale-Baobab
Kwale-Baobab

Dann treten wir die Rückfahrt an – und zwar ganz tradionell nur mit Segelkraft. Dazu gibt es nochmal Früchte.

Da ich unser eigenes Boot nicht beim Segeln fotografieren kann, hier ein etwas größeres anderes.

Ein Dau-Boot mit Segel auf dem Weg von Kwale nach Unguja (üblicherweise falsch Sansibar genannt)
Ein Dau-Boot mit Segel auf dem Weg von Kwale nach Unguja (üblicherweise falsch Sansibar genannt)

Die Tour endet gegen viertel vor 16. Mein Fahrer hat auf mich gewartet.


So, dann mal ab zum Hotel. Die anderen kriegen Panik, dass ich um halb 17 noch nicht da bin, weil sie bereits um halb 19 mit dem Transfer fahren wollen, wenn er dann schon da ist. Eine aus der Gruppe, die zwei Tage früher abgereist ist, meinte, es wäre bei ihr wegen Stau knapp geworden bei der standardmäßigen Abfahrtszeit von viertel nach 19. Ich bin aber wie geplant um 17 Uhr im Hotel, kann da noch duschen und umpacken und dann geht’s auf den Weg zum Flughafen. Den erreichen wir ohne nennenswerten Stau.

Da das Gepäcksystem kaputt ist, müssen wir unsere Koffer am Schalter labeln und dann am Sperrgepäck-Schalter abgeben. An der Sicherheitskontrolle zieht eine Frau leere Plastikflaschen ein. Anders als bei der Sicherheitskontrolle gibt es im Sicherheitsbereich aber auch keine Wasserspender, um sie wieder aufzufüllen.

Das Handyinternet im Flughafen ist eine Katastrophe, das kostenlose WLAN ist einigermaßen brauchbar.


Ach ja, stimmt, Reisebewertung! 8/10 fürs Festland (eigentlich besser, aber Minuspunkte für den sinnlosen Trip in die Nord-Serengeti), 6/10 für Sansibar (da in Sansibar-Stadt irgendwie nicht so klar war, was das hier eigentlich sein soll). Für die Gruppe gibt es eine 1/3, was auch daran liegt, dass wir die Safari leider getrennt gemacht haben und es kaum Dinge gab, die man zusätzlich zur Grund-Tour gemeinsam machen konnte.


Tansania-FAQ

Hier ein paar Dinge, die ich gerne vorher gewusst hätte, teils zu dieser Reise, meist aber allgemein:

Geld
Schilling (auch auf Sansibar). US-Dollar kann man vor Ort nicht direkt erhalten sondern muss erst Euro gegen Schilling und dann Schilling gegen Dollar tauschen, bei entsprechend katastrophalem Kurs. (Es gibt am Flughafen Automaten, die behaupten, US-Dollar auszugeben, aber das stimmt nicht.) Mit Schilling sind die Preise normalerweise am günstigsten. Euro ist keine gute Idee, da nicht beachtet wird, dass der Euro aktuell deutlich mehr wert ist als der Dollar. Man kann in Hotels, Apotheken und Läden ab etwa 40 m² mit Karte zahlen. Beim ersten Hotel kostet die Kartenzahlung 4%, beim Jambiani-Supermarkt ca. 1 km letzten Hotel gibt’s hingegen 3% Rabatt bei Kartenzahlung – „maybe because we love you“. Der einzige Vorteil von Dollar ist, dass man ihn nach der Rückreise noch für irgendwas verwenden könnte. Wenn euch diese Möglichkeit egal ist, gibt es nicht einen einzigen Grund, US-Dollar zu verwenden. Fremdwährung schon in Deutschland zu besorgen ist bekanntlich Abzocke.
Geld abheben
Kostet bei fast allen Automaten ca. 1,5×104 (5 Euro). Im Hafenterminal von Stone Town gibt es die KCB (am Gebäude steht Ciné Afrique, da rechter Eingang und dann sofort rechts unter der Treppe), wo es offiziell 103 kostet, de-facto aber 0 – wenn der Automat denn geht. Falls nicht, kann man in unmittelbarer Nähe für 104 Geld abheben.
Visum
Die Bearbeitungszeit des Visums ist extrem variabel und die Vergabe erfolgt nicht nach der Eingangsreihenfolge. Visum bei Einreise war zu unserer Zeit möglich. Es ist bei letzterem wichtig, dass man bei der Zahlung die Quittung mitnimmt.
Impfung
Bei Einreise aus einem Gelbfieber-Endemiegebiet ist ein Nachweis über eine Geldfieberimpfung nötig. Das betrifft auch den Flug mit ET bei dieser Reise. Die Notwendigkeit kann abgewendet werden, wenn man nachweisen kann, dass man maximal 12 Stunden im Endemiegebiet war. Offiziell muss man auch nachweisen, dass man den Flughafen nicht verlassen hat – das ist jedoch unmöglich. Bei der Einreise nach Sansibar vom Festland wurde unser Impfstatus nicht geprüft.
Strom
Im touristischen Umfeld gibt es in Tansania ausschließlich Universal-Steckdosen. Es ist kein Adapter nötig.
SIM-Karte
Der Kauf ist kompliziert, da ein Reisepass und Fingerabdrücke benötigt werden. Telekom-Nutzer können ein Paket buchen, ansonsten E-Sim, wobei E-Sim bekanntlich Abzocke ist. Das Netz ist oftmals schlecht. Digitales Nomadentum kann man sich somit schenken, wenn man auf VPN angewiesen ist.
Internet
Funktionierte in allen Unterkünften unzuverlässig, im Tembo House aber noch am besten.
Sonnenschutz
Das inkludierte Programm enthält keinen Aufenthalt in der Sonne für mehr als ein paar Minuten am Tag. Die Kilimandscharo-Wanderung ist in dichtem Wald, danach sitzt man auf dem Festland den kompletten lichten Tag im Auto und steigt nur für Toilette oder das Mittagessen (im Schatten) aus. Aufgrund der extrem schmalen Gassen in Stone Town kriegt man auch da keine Sonne ab, außer die Sonne steht wirklich im Zenit. Wer keine Lust auf Sonne hat, ist hier also richtig.
Mückenschutz
Ich fand's bis auf die Tsetsefliegen in der Nord-Serengeti nicht schlimm. Es gibt in allen Hotels, nicht jedoch den beiden Camps, Moskitonetze über den Betten. Auf Sansibar kommt gegen 19 eine Frau und sprüht die Netze mit RAID ein.
Klima
Das erste Hotel und beide Hotels auf Sansibar sind klimatisiert. Die anderen sind nicht klimatisiert, es kühlte sich jedoch zumindest zu unserer Reisezeit abends ab. Die Temperatur in der Serengeti fiel beispielsweise bis zum Morgen auf 17 Grad.
Duschen
Hat in keinem Hotel für alle funktioniert.
Betten
In den meisten Fällen hart. Erinnert mich an Griechenland, wo ich die Matratzen liebevoll Modell Líthos (gr. für Stein) nenne.
Sicherheit
In Moshi waren wir vorsichtig. In Sansibar-Stadt fühlten sich viele auch nicht wohl auf der Straße.
Armut
Ist schlimm. Man wird ständig von irgendwelchen Verkäufern angesprochen. Am Strand quatschen einen Kinder an: „Give me money“
Verkehr
die Fahrweise ist abenteuerlich, die Straßen oft sehr schlecht. Und auf guten Straßen sorgen viele Temposchwellen dafür, dass sie sich wie schlechte Straßen anfühlen. Es gibt nichts wie Uber, zumindest nichts, was brauchbar funktioniert.
Wetter
Tut euch den Gefallen und deinstalliert eure Wetter-App vor der Reise. Sie ist nutzlos. Es gibt keine Wettervorhersage für Tansania. Wetter-Online zeigte an jedem Abend dieser Reise maximal 5 Stunden Sonne und ansonsten nur Regen an. Ihr habt ja gesehen, wie viel Regen und Sonne es gab...
Leitungswasser
Kann man natürlich nicht trinken. Der Guide meinte, man solle damit auch nicht Zähne putzen, aber mit Flaschenwasser Zähne zu putzen steht auf meiner Not-To-Do-Liste, daher hab ich Leitungswasser benutzt.


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Tansania Nachmittag 13: Blue Lagoon – Im Zickzackkurs zum Schnorcheln

Wir probieren es noch einmal mit dem Schnorcheln.

geschrieben von Janni Freitag, 6. Juni 2025 um 22:27 Uhr

Fünf von uns haben eine Tour zur „Blue Lagoon“ gebucht. Eigentlich wollten wir das machen, was wir gestern nicht gemacht haben, aber dafür sind wir zu spät (es startet um 8, als wir ankommen, ist es schon 10). Die Blue Lagoon ist irgendwo eine halbe Stunde nördlich von hier etwa zwei Kilometer südlich des bekannten Restaurants The Rock. Da wollten wir eventuell heute Abend hin, aber nach zigmal Umentscheiden machen wir inzwischen glaube ich dasselbe wie gestern nochmal.

Umso überraschter bin ich auch, als wir dann mit dem Transfer beim The Rock parken, also eigentlich viel zu weit gefahren sind. Hmm.

The Rock auf Sansibar
The Rock auf Sansibar

Mich wundert nicht nur, dass wir nördlich von unserem Ziel aussteigen, sondern dass wir noch weiter nördlich fahren und da zum Schnorcheln aussteigen. Drei von uns springen rein. Daumen runter: Zu trüb vom Sand. Klar, bei etwas Wellengang und keiner großen Tiefe wird halt der Sand aufgewirbelt. Unser Guide findet in der Suppe einen Seestern, den er uns zeigt:

Seestern
Der Seestern liebt dich wirklich.

Wir haben keine Ahnung, wir er den gefunden hat.

Er schnibbelt für uns ein bisschen Obst (okay, viel Obst!) und dann geht's los nach Süden zur Blue Lagoon. Da ist auch nur ein anderes Boot außer uns, mit zwei Gästen. Drei weitere kommen später, als wir schon fast fertig sind.

Als wir reinspringen, kommen uns erstmal indopazifische Sergeants begutachten. Sie sind sehr neugierig, aber ich habe sie inzwischen schon so oft gesehen, dass ich mir keine Mühe gebe, sie zu fotografieren. Unter die Sergeants mischen sich einzelne Sechsstreifen-Junker und Scherenschwanz-Sergeants.

Scherenschwanz-Sergeant in der Blue Lagoon von Sansibar
Scherenschwanz-Sergeant in der Blue Lagoon von Sansibar
Sechsstreifen-Junker in der Blue Lagoon von Sansibar
Sechsstreifen-Junker in der Blue Lagoon von Sansibar

Ansonsten sieht man in weiter unten einige Doktorfische, Wimpelfische, Falterfische und Papageifische. Leider ist das Meer zu trüb, um diese vernünftig zu fotografieren. Schwarze Fische kann ich nicht einmal identifizieren, da sie zu dunkel sind. Weiterhin gibt es je einen neugierigen Thalassoma hebraicum („Goldstreifen-Junker“) und Dreifleck-Preußenfisch, von denen mir keine guten Fotos gelingen.


Nachdem wir uns mehrmal umentschieden haben, gehen wir abends zum gleichen Italier (Marea) wie gestern (ich war gestern Nachmittag zudem bei einem anderen Italiener, Pompetti, beim Jambiani-Supermarkt, was auch gut und etwas günstiger war). Jeder darf seinen schönsten, blödsten und lustigsten Moment nennen.


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