Costa Rica Nachmittag 3: Tortuguero-Nationalpark – Frösche, Kröten, Schildkröten

Auf der Suche nach dem Erdbeerfrosch und Babyschildkröten

geschrieben von Janni Sonnabend, 9. Dezember 2023 um 20:23 Uhr

Viertel vor 14. Zeit fürs Nachmittagsprogramm. Gerade hat es mal wieder wie aus Eimern geschüttet, jetzt ist es besser.

Tortuguero-Hügel
Tortuguero-Hügel

Wir besuchen den 119 Meter hohen Hügel von Tortuguero. Er ist vulkanischen Ursprungs und hat keinen spezielleren Namen als diesen. Der Weg hinaus besteht ausschließlich aus Betonplatten, und Treppen aus ebensolchen, ist also einfach zu gehen. Eintrittskarten erhält man digital. Teilweise sitzt am Anfang des Pfades jemand, der sie kontrolliert, aber heute ist niemand da. Das ist auch gut so, denn ansonsten müssten wir ns an die Regel halten, dass nur 10er-Gruppen erlaubt sind, und um 10 Minuten versetzt zu gehen. Da wir aber sehr unterschiedlich schnell gehen (und fotografieren), zieht sich die Gruppe schon bald auseinander.

Wir suchen nämlich den Erdbeerfrosch. Er ist eine Art der Pfeilgiftfrösche, die so heißen, da die Indianer ihr Gift verwendet haben. Dabei sind Frösche nicht mal per se giftig, sondern nehmen das Gift von ihrer Beute auf.

Erdbeerfrosch
Erdbeerfrosch
Blick vom Tortuguero-Hügel, links das Meer
Blick vom Tortuguero-Hügel, links das Meer
Weg am Tortuguero-Hügel
Weg am Tortuguero-Hügel

Dann machen wir dem Namen Tortuguero („Schildkrötenland“) alle Ehre, denn wir schauen uns welche an.

Grüne Meeresschildkröten, die man hier sehen kann, legen zwischen Ende Juli und Ende Oktober ihre Eier am Strand ab. Dazu graben sie Löcher, die knapp 50 Zentimeter tief sind und gut einen Meter Durchmesser haben. Die Kleinen schlüpfen dann zwei Monate später und machen sich auf zum Meer. Die Schildkröten kommen dann an denselben Strand zur Eiablage zurück, aber halt nur die Weibchen. Die Männchen werden nie wieder an Land gehen.

Piste 16/34 des Flughafens Tortuguero
Piste 16/34 des Flughafens Tortuguero

Der Strand ist kilometerlang und verläuft parallel zur Piste des Flughafens. Um hier Schildkröten zu finden, die gerade schlüpfen, hilft es, Tipps von Insidern zu bekommen. Die kriegen wir – gegen 25 Dollar pro Nase! – von einem Ex-Wilderer. Ich finde es teuer, aber die anderen meinen, dass dadurch wenigstens keine Eier mehr zum Essen gedammelt werden.

Strand von Tortuguero
Strand von Tortuguero

In so einem Loch befinden sich zig Schildkröten. Nachdem sich die ersten freigegraben haben, ist bei „unserem“ Loch der Hohlraum zusammengebrochen. Dadurch befinden sich jetzt zig Schildkröten in einem steilen Loch.

Kleine grüne Meeresschildkröten in ihrem Loch
Kleine grüne Meeresschildkröten in ihrem Loch

Damit die Schildkröten wieder zurück an diesen Strand finden und ausreichend Flossen ausbilden, müssen sie den Weg zum Meer selbst laufen. 5 Minuten Sport und man ist fit – ein Traum. Wir dürfen sie also nicht anfassen, sondern höchstens Hindernisse aus dem Weg entfernen.

Kleine grüne Meeresschildkröte in Tortuguero
Kleine grüne Meeresschildkröte in Tortuguero
Die Welle wird die kleine grüne Meeresschildkröte gleich ins Meer spülen
Die Welle wird die kleine grüne Meeresschildkröte gleich ins Meer spülen

Nachdem die Schildkröten im Meer sind, kommt ein Raubvogel angeflogen. Angeblich soll er eine Schildkröte geholt haben, aber ich kann keine in seinen Fängen erkennen.

Nun gehen wir wieder zurück zum Boot. In dem Moment, wo wir alle drin sind, kommt es zum Wolkenbruch. Gutes Timing.


Noch kurz was zur Vollpension in der Pachira Lodge: Die costaricanische Küche ist sehr langweilig. Wegen des Wetters (an der Atlantikküste) und der Küche fährt keiner nach Costa Rica. Frittierte Kochbananenscheiben und Reis und Bohnen sind das höchste der Gefühle. Ansonsten gibt es nur euroäische Gerichte vom Büffet. Obwohl es ein Büffet ist, wird fast alles von den Mitarbeitern auf die Teller getan. Dadurch dauert es teils recht lange. Ich fand, dass das Mittagessen heute dem Abendessen gestern sehr ähnlich war.


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