Südostasien II Tag 7: Tanah Rata/Cameron Highlands (Sungai Palas, Mossy Forest, BOH Tea) – Eine Tasse Süßes

Vanilletee, Karamelltee, Obstgarten-Eistee und Pfirsich-Eistee. Aber das Süßeste kommt zum Schluss.

geschrieben von Janni Mittwoch, 21. Februar 2024 um 12:09 Uhr

Nachtrag

Nach den Höhlen haben wir auf dem Weg nach Tanah Rata („Cameron Highlands“) noch unseren Mittagsstopp an einer Autobahn-Raststätte gehabt. Die meisten sind zu McDonald’s gegangen. Malysia ist sehr günstig. Ein Menü bei McDonalds kostet so um die 3 Euro, McFlurry als Nachtisch war im Angebot und kostete 65 Cent. Die ganzen Nobel-Hochhaushotels in Kuala Lumpur kosten so um die 100 Euro pro Nacht.

Was für eine Toilette ist es? Ich kann es einfach nicht erkennen!
Was für eine Toilette ist es? Ich kann es einfach nicht erkennen!

Übrigens: Das Traders Hotel, wo wir in der Skybar waren, hat auf Stockwerk 26 einen „Health Club“ – anders ausgedrückt: Escort. Männer können für etwa 1000 Euro pro Nacht „ausgeliehen“ werden, Frauen ab 300, sagt Jaya.

Kurz nach der Raststätte geht es noch rund 60 Kilometer über Serpentinenstraßen. Dabei regnet es sehr. Kurz vor unsere nächsten Hotel halten wir an einem Café/Teeladen von Cameron Valley. Jeder bekommt einen Tee ausgegeben.

Cameron Valley Tea
Cameron Valley Tea

Das Hotel heißt Heritage und ist schon etwas älter. Matratzenhärtegrad ist „Griechenland“. Immerhin ist es das einzige, in dem wir nur 1 Nacht sind. In allen anderen bleiben wir zwei.

Sonnenuntergang in den Cameron Highlands
Sonnenuntergang in den Cameron Highlands

Zum Abendessen geht es dann vom Hotel, das am südlichen Rand des Ortes auf deiner Klippe liegt, ins nicht weit entfernte Ortszentrum. Nach dem Abendessen gehen wir noch einkaufen oder bei Starbucks einen Kaffee trinken. Einer aus der Gruppe ergattert noch eine Tasse mit dem Landes- und Ortsnamen (allerdings nur Kuala Lumpur) im alten Design, das ihm besser gefällt. „Ich möchte die Tasse von einem anderen Starbucks auf dieser Reise, über das es sogar ein Lied gibt“, meine ich. Aber niemand der Anwesenden weiß, welches ich meine.


Nächster Tag. Frühstück ähnlich wie gestern: Viel Warmes, wenig Westliches.

Zu unserer Überraschung ist es trocken und einigermaßen sonnig. Hat es sich vielleicht doch gelohnt, den teuersten Termin dieser Reise zu buchen?

Ach ja teuer: Der optional für 135 Euro buchbare Kochkurs in George Town morgen fällt aus.

OrtAktivitätMPR 2024MPR 2021MPR 2019Straßenpreis 2024Teilnehmer
KneipentourKuala Lumpur11569n.a.404/20 0/20
RadtourKuala Lumpur8585n.a.5513/20
KochkursGeorge Town1356565901/20 0/20
KajakLangkawi85656540?
Ko Phi PhiKo Yao Yai149149109n.a.?
Preisvergleich Ausflüge ST5616 2024. Preise ohne Transfer, was nur auf Langkawi ein Problem sein dürfte, da extern buchbare Ausflüge am anderen Ende der Insel starten, 30 Kilometer entfernt.

Man merkt an der Übersicht, dass wir auch nicht alles mit uns machen lassen. Erinnert mich an die Story in Südafrika 2022.


Sungai Palas

Wir werden mit vier Geländewagen abgeholt. Warum? Keine Ahnung, denn wir fahren ausschließlich auf befestigten Straßen und bei allen Orten, die wir besuchen, stehen normale Touri-Karren herum. Nachteil der Landrover: Kopffreiheit. Leute über 1,80 können nicht aufrecht darin sitzen. Ich muss natürlich zugeben, dass ich auch verwöhnt bin, da ich privat eine erheblich größere Karre fahre, nämlich einen e-Up. Noch etwas, was beim E-Up besser ist: Er ist schmaler. Sinnvoll bei der sehr engen Straße, die wir fahren.

Erster Halt ist irgendwo im Nirgendwo an einer Straße. Auf Google Maps heißt der Ort Kuil Sri Muniswarar Jalan Gunung Brinchang. Hier bekommen wir etwa über Tee erklärt. Der Text kommt erst deutlich weiter unten, weil da ein hilfreiches Bild ist.

Supra Maniam
Supra Maniam

Die hiesige Teeplantage wurde 1929 gegründet und wird aktuell in 3. Generation geführt – von einer Frau. Unser Führer ist auch schon 74 Jahre alt. Viele nennen ihn Superman und wundern sich, dass er nicht fliegen kann, sagtr er.

Die Tee-Ernte hier erfolgt überwiegend durch Ausländer, die sehr wenig verdienen. Der genaue Lohn ist durch diverse Widersprüche nicht zu beziffern. 35 Sen oder Cent? Pro Kilogramm oder pro Pfund? Man weiß es nicht. Der Bereich wären somit 7 bis 70 Cent pro Kilo. Auf jeden Fall nicht viel. 200 bis 250 Leute arbeiten hier.

Alle 5 Jahre muss beschnitten werden. Tut man das nicht, wird aus der Pflanze ein Baum, von dem man schlecht ernten kann. Offiiell lebt so eine Teepflanze 100 Jahre, aber es sind wohl auch deutlich ältere Exemplare bekannt.

Teeplantagen in den Cameron Highlands bei Tanah Rata
Teeplantagen in den Cameron Highlands bei Tanah Rata

Mossy Forest

Ausblick vom Aussichtspunkt am Start des Mossy-Forest-Wegs
Ausblick vom Aussichtspunkt am Start des Mossy-Forest-Wegs

Weiter geht es zum Mossy Forest. Das ist ein etwa einen halben Kilometer (hin und zurück zusammen) langer Bohlenweg durch einen Nebenwald. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist Moos an den Bäumen gewachsen. Das macht es in Deutschland zwar auch, aber hier auf dem Gipfel Aras Ketinggian an der Grenze zwischen Perak und Pahang in genau 2.000 Metern Höhe ist so so windstill, dass das Moos rundum wächst.

Codonoboea hispida Syn. Henckelia hispida im Mossy Forest bei Tanah Rata in den Cameron Highlands
Codonoboea hispida Syn. Henckelia hispida im Mossy Forest bei Tanah Rata in den Cameron Highlands

Auf halber Entfernung zwischen Startpunkt und Ende des Rundwegs steht ein Turm. Die Wolken hängen tief und man kann Gewächshäuser und Folienkulturen in der Ferne erkennen. Es sind hier oben „nur“ knapp über 20 Grad.

Blick nach Norden vom Mossy-Forest-Turm bei Tanah Rata in den Cameron Highlands
Blick nach Norden vom Mossy-Forest-Turm bei Tanah Rata in den Cameron Highlands
Mossy Forest
Mossy Forest

Sungai Palas BOH Tea

Nun geht es weiter zur Teefabrik von BOH Tea. Unterwegs kommen wir bei den Arbeiterunterkünften vorbei. Die Unterkunft selbst müssen sie nicht bezahlen, aber Strom und Wasser.

Teepflücker-Unterkunft von BOH Tea bei Tanah Rata in den Cameron Highlands
Teepflücker-Unterkunft von BOH Tea bei Tanah Rata in den Cameron Highlands

Wir müssen uns beeilen. Zur vollen Stunde geht die Tour los. Aber zum Probieren von vier Instanttees reicht die Zeit dann doch noch.

Letztendlich ist die Gruppe für die Führerin viel zu groß (zusammen mit anderen Gästen sind wir so um die 50 Leute), deshalb uns Jaya alles selbst erklärt. Immerhin hat er diesen Setzkasten zur Hilfe:

Setzkasten mit Teeblättern in unterschiedlichem Verarbeitungsgrad
Setzkasten mit Teeblättern in unterschiedlichem Verarbeitungsgrad

Grob gesagt läuft der Prozess nach der Ernte wie folgt ab:

  1. Zuerst lässt man die Blätter 12 bis 16 Stunden über Nacht welken.
  2. Dann „bricht“ man die Blätter
  3. Nun folgt die Fementation für etwa 2,5 Stunden
  4. Jetzt wird der Tee 20 Minuten bei 100 Grad getrocknet und riecht erst hier erstmalig nach Tee
  5. Abgefüllt wird in fünf verschiedenen Güteklassen; zudem gibt es Palas Premium, der nur aus jungen Blättern hergestellt wird, die jede Woche (statt alle 3 Wochen) geerntet werden

Nach der Erklärung anhang des obigen Setzkastens kommt die im Katalog angepriesene Fabrikführung. Sie dauert keine 5 Minuten. Und es herrscht Fotoverbot. Jaya meint, die hätten Angst, dass wir in Deutschland eine Teefabrik aufmachen. Aber für ein paar Cent pro Kilogramm würden wir das eh nicht hinkriegen.

Der fertige Tee ist dann aber teurer, wie wir im Teeladen feststellen. Während wir eben direkt vor der Fabrik und dem Laden abgesetzt wurden, ist unsere Abholung nun ein bisschen weiter weg, sodass wir hinab durch die Teeplantage gehen. Mir fallen auf, dass aus einem Strauch neben dem Weg komische Hühnergeräusche kommen. Ich schaue nach:

Welpen
Welpen

Okay, keine Hühner. Die Mama ist auch irgendwo in der Nähe.


Unser Fahrer fährt bei der Rückfahrt zu weit, liefert uns dann aber doch bei unserem Bus ab. Der Bus fährt dann mit uns (aber ohne Jaya) etwa 100 Meter(!) zum außerplanmäßig inkludierten Mittagessen. Alle freuen sich auf die schönen Gerichte auf der Speisekarte – am Ende gibt es nur Reis mit kalten Hähnchenteilen (Chicken Rice) und furchtbaren Tee. Auch Jaya fand die Empfehlung, die er von Supra Maniam bekommen hat, teuer und nicht gut. „Morgen wieder Indisch“, sagt er. Da essen wir dann „mit Fingern, nicht mit Händen“. Mal sehen, wie wir das machen.


Für die Fahrt weiter nach Pinang („Betelnuss“, dt. Penang) gibt Jaya 2 bis 3 Stunden an. Google Maps hält das für utopisch. Nach 2 Stunden machen wir eine Pause an einer Raststätte in Bukit Gantang – ziemlich genau auf halber Strecke. Ich kaufe mir zwei Kugeln Eis für 5 RM (knapp einen Euro) und Ananas in Stücken für 10 RM. Da ist auch wieder dieses süße Gewürz bei. Von Jaya gibt’s noch ’ne Mandarine dazu, dann geht es weiter.

Wir fahren über die neue, südliche Brücke. Sie heißt einfach nur Zweite Penang-Brücke.

„Schwimmendes Fischerdorf“ südlich der Zweiten Penang-Brücke
„Schwimmendes Fischerdorf“ südlich der Zweiten Penang-Brücke
Kanal in Bayan Lepas auf Penang
Kanal in Bayan Lepas auf Penang

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