Kykladen III Tag 3: Ia, Fira, Akrotiri, Fira, Stuttgart, Hamburg: Exodos

Exodos – ob Auszug, Ausgang oder Flughafen-Gate – der Begriff passt

geschrieben von Janni Sonntag, 24. Oktober 2021 um 23:57 Uhr

Ia am Morgen

Gestern Abend habe ich das Gespräch eines saarländischen und eines pfälzischen Pärchens in Ia mitgebekommen. Eins der beiden hatte ein Hotel in Akrotiri (moderner Ort) und fand den Sonnenaufgang im Vergleich zum Sonnenuntergang enttäuschend.

Das andere Pärchen, das unweit des Aussichtspunktes in Ia sein Hotel hat, wollte sich daraufhin gemeinsam mit mir den Sonnenaufgang hier in Ia ansehen. Tatsächlich treffe ich die beiden auf meinem Rundgang am Aussichtspunkt.

Die Bilder beginnen um 6:47 und damit etwa eine Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang (7:34).

Ia vor Sonnenaufgang
Ia vor Sonnenaufgang [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 44mm F5,6, 25/10 s (EV−2), ISO 200, HDR Auto]

Es ist ungewohnt, Ia bei eigentlichem schönem Licht so leer zu sehen.

Leere Straße in Ia vorm Sonnenaufgang
Leere Straße in Ia vorm Sonnenaufgang [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F5,6, 1/5 s (EV−2), ISO 200, HDR Auto]
Kirchenkuppeln von Ia vor dem Sonnenaufgang
Ia vor Sonnenaufgang [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/25 s (EV−1), ISO 200, HDR Auto]
Ia bei Sonnenaufgang
Ia bei Sonnenaufgang [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/125 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]
Sphinx des Aeifos-Hotels in Ia mit Maske und Hut
Vorbildlich: Die Sphinx des Aeifos-Hotels hält sich bereits seit letztem Jahr an die Maskenpflicht – anders als fast alle, die hier rumlaufen –, hält es dafür aber nicht für nötig, zur Vermeidung eines Öffentlichen Ärgernisses ihre Brüste zu bedecken [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 150mm F5, 1/320 s, ISO 100, HDR Auto]
Nebel über Ia auf Santorini
50 Minuten nach Sonnenaufgang hängt schon wieder Nebel über Thira [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 47mm F5, 1/1600 s (EV−0,3), ISO 100]

Ia am Tag

Bis sich der Nebel gelegt hat, gehe ich im Hotel frühstücken und mein Gepäck zusammenpacken. Bis der Bus um 10:20 direkt vorm Hotel abfährt, sind noch 50 Minuten. Zeit, sich Ia mal bei Tag anzusehen.

Blick von Ia auf die Caldera von Santorini
Blick von Ia auf die Caldera [Sigma 20mm F1,4 Art @ F5, 1/2000 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]
Ia auf Santorini
Ia, Thirassia im Hintergrund links in ungewohnter Klarheit [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 70mm F5, 1/2500 s (EV−0,3), ISO 100]

Akrotiri

So, genug von Ia. Genug vom Heute, wir gehen 3700 Jahre zurück. Wie bereits bei Kriti I gibt es am Ende nochmal Kultur – das damals bei der Minoischen Eruption unter Asche verschüttete Akrotiri. Da dort kein Metall (wertvoll!) gefunden wurde, geht man davon aus, dass die damaligen Einwohner Santorini kurz vor der Eruption geflohen sein müssen, weil es Erdbeben oder kleinere Eruptionen gegeben haben muss.

Aufgrund der Schönheit des modernen Santorini (zumindest an bestimmten Ecken) kann man fast vergessen, dass es hier auch eine Ausgrabungsstätte gibt. Die heißt Akrotiri und befindet sich im äußersten Süden der Insel. Ein Bus fährt direkt zum Eingang.

Der Eintritt kostet 12 Euro. Warum das so teuer ist? Die Ausgrabungsstätte ist komplett überdacht in einer Halle. Und sie ist ziemlich groß. Liest man sich alle Schilder vor Ort durch, dauert der vollständige Rundgang durch die Halle anderthalb Stunden.

Modell von Akrotiri
Modell von Akrotiri [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 34mm F5,6, 1/15 s, ISO 400]

90 Minuten Zeit habe ich nicht, also Schilder abfotografieren um beim Schreiben des Blogposts lesen. So habe ich beim Warten am Gate (im Athener Flughafen Exodos genannt, auf Fira allerdings anders) oder im Flugzeug wenigstens was zu tun. Hier die meiner Meinung nach beeindruckendsten Stellen:

Xeste 4 in Akrotiri
Xeste 4 (Xeste = Quadermauerwerk)
Dieses Gebäude war mit einer Länge von über 20 Metern und einem mindestens 3 Stockwerke hohen Westflügel einzigartig. Es besaß ein Treppenhaus, das mit fast lebensgroßen männlichen Figuren dekoriert war. Man vermutet aufgrund all dieser Merkmale, dass es ein öffentliches Gebäude gewesen sein muss, vielleicht ein Infrastrukturbetrieb. [Sigma 20mm F1,4 Art @ F5,6, 1/13 s, ISO 400]

(Doppelhornplatz-Gebäudekomplex Delta – Einheit Ost habe ich ausgelassen.)

Pithoi-Lagerraum in Akrotiri
Pithoi-Lagerraum
Dies war das erste Gebäude, das ausgegraben wurde – 1967. Es wurde nach den dort vorhandenen Tonkrügen (Pithoi) benannt. [Sigma 20mm F1,4 Art @ F5,6, 1/13 s, ISO 400]

(Haus der Damen habe ich ausgelassen.)

Platz mit Westhaus (links) in Akrotiri
Westhaus (links am Bildrand)
Mit einem Erdgeschoss und 2 Stockwerken zumindest im Ostflügel. Als Wandgemälde hatte es Fischer und eine junge Priesterin. Das Haus ist so beeindruckend, dass die Virensoftware-Firma Kasperski einen 3D-Film dazu erstellen ließ, der hier auf Englisch mit russischen Untertiteln und auf Griechisch mit englischen Untertiteln abweschselnd läuft. [Sigma 20mm F1,4 Art @ F3,5, 1/25 s, ISO 400]

Irgendwas fehlt noch. Ach ja, Tiere. Bei so vielen Mauern gibt es in den Ausgrabungsstätten immer sehr viele Mauereidechsen. Drinnen nicht, aber draußen.

Kykladen-Mauereidechse
Kykladen-Mauereidechse (Weibchen?) [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/640 s, ISO 100]

Ab nach Hause

Eurowings Europe (A319 OE-LYY) hat es eilig und schließt das Boarding bereits zu dem Zeitpunkt komplett ab, als es erst beginnen sollte (eine halbe Stunde vor Abflug). Touristenflug eben. Der Flug nach Hamburg (A319 OE-LYW) hat hingegen wegen einer „Luftraumüberlastung“ einige Minuten Verspätung, die er aber wieder rausholt. Bei der Landung ist der Mond rot, und ich weiß nicht wieso. Als ich später zu Hause nochmal auf den Mond schaue, ist er ganz normal weiß.

Da ich jetzt schon viel Geld ausgegeben habe, überlege ich, wie ich günstig vom Flughafen Hamburg nach Rotenburg (Wümme) komme. Das Bahnticket kostet 16,10. Geht das günstiger? Ja! Im Niedersachsentarif gibt es seit letztem Jahr das 50-Kilometer-Ticket für 6 Euro. Der am weitesten entfernte Ort von Rotenburg (Wümme), der innerhalb des 50-Kilometer-Radius liegt, ist Klecken. Das HVV-Ticket vom Flughafen nach Klecken kostet 3,16. Durch Teilung in einen HVV- und einen Niedersachsentarif-Anteil wäre man aber auch ohne das 50-Kilometer-Sonderticket günstiger weggekommen (wichtig für die Zeit zwischen 3 und 9 Uhr, wo es an Werktagen nicht gilt). Wieso finde ich das eigentlich erst jetzt heraus?

HVV-AnteilTeilungNDS-Tarif50km-TicketRB41RE4
SummeSumme 50kmSummeSumme 50km
keine 16,10 € 16,10 € 16,10 €
3,16 € Harburg 13,30 € 16,46 € 16,46 €
3,16 € Hittfeld 11,40 € 14,56 €
3,16 € Klecken 10,60 € 6,00 € 13,76 € 9,16 €
6,98 € Buchholz i.d.N. 10,00 € 6,00 € 16,98 € 12,98 € 16,98 € 12,98 €
6,98 € Sprötze 8,90 € 6,00 € 15,88 € 12,98 €
8,49 € Tostedt 7,70 € 6,00 € 16,19 € 14,49 € 16,19 € 14,49 €
10,04 € Lauenbrück 4,60 € 14,64 €
10,04 € Scheeßel 3,40 € 13,44 €
Wo man eine Fahrt zwischen Hamburg (Hbf oder Airport) und Rotenburg (Wümme) teilen sollte (Tarifjahr 2020/21): In den Ausschlussstunden des 50km-Tickets (Mo–Fr 3–9 Uhr) in Scheeßel, sonst in Klecken

Lustigerweise wurde ich auch genau bei der Einfahrt nach Klecken kontrolliert und hab dann dem Kontrolleur erklärt, warum ich am Laptop sitze und mich nicht auf den Ausstieg vorbereite...


Da ich das seit Neuseeland nicht mehr gemacht habe, hier meine komplett subjektive Bewertung aller Reisen in der Corona-Zeit:

YLT in Europa ist irgendwie nicht so meins. Sardiniens erste Hälfte war wirklich, wirklich gut, ansonsten na ja. Zeit für Fernreisen.

Für nächstes Jahr stehen Griechisches Festland II (selbst organisiert im April) sowie von MPR-YLT Korea (Mai), Japan (Mai/Juni), Malta (September) und Guatemala (November) an. Mal sehen, was davon klappt.

Am 11. Dezember steht die Sardinien-Reunion in Stuttgart an.


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