Kanaren II Tag 1: Verden, Lengerich, Greven, Granadilla de Abona, Güímar, Candelaria, Puerto de la Cruz – Kanarfreitag

Das große Glück in Osnabrück?

geschrieben von Janni Karsonnabend, 16. April 2022 um 00:59 Uhr

Nachdem sich im Januar bereits die Absage der Japan- und Korea-Reise abgezeichnet hat habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Funfact: Korea hat genau heute den Freedom-Day beschlossen und die Reise hat auch die Mindestteilnehmer erreicht.

Ursprünglich wollte ich über Ostern aufs griechische Festland, aber die Flüge wurden gestrichen. Nächster Funfact: Es wäre am Ostersonntag und Ostermontag richtig schlechtes Wetter in Thessaloniki gewesen. Die Sachen kommen dann über Himmelfahrt.

Dann habe ich mir überlegt, noch einmal Segen mit G-Adventures zu machen, nur halt nicht in Griechenland sondern auf den Kanaren, wo die das auch anbieten – das letzte Mal vor der Sommerpause in der kommenden Woche. Diese Reisen dauern allerdings nur 6 statt 7 Nächste, sind deutlich teurer als Griechenland und die Kanaren sind viel weiter auseinander als die Kykladen, sodass man auch mal einen ganzen Tag auf dem Meer verbringt, statt mittags anzukommen.

Also habe ich mir überlegt, ob man die darin enthaltenen drei Kanaren (Teneriffa, La Gomera, La Palma) im selten Zeitraum nicht auch so bereisen kann. Da ich es ohnehin blöd fand, dass El Hierro nicht dabei ist, habe ich auch diese Insel noch hinzugefügt. Zwischenzeitlich war zusätzlich noch Gran Canaria eine Überlegung, aber am Ende blieb es bei den erstgenannten vieren.

Dann ging es ans Programm. Flüge rausgesucht: 70,77 nach Teneriffa von Münster-Osnabrück. Kann man nichts sagen. Abflug 14:00, da muss man nicht so früh raus wie beim teureren Flug um 8 Uhr ab Hannover. Start auf Teneriffa ist also gesetzt. Wie kommt man auf die anderen Inseln? Fähren fahren zwischen Los Christianos im Süden von Teneriffa zu allen anderen drei Inseln. Zeiten von Teneriffa nach El Hierro am Ostersonntag passen gut. Auch am Donnerstag von La Gomera nach La Palma passt. Aber: Man kann aber nicht von El Hierro zur nächstgelegenen Inseln mit dem Schiff fahren, also müssen wir also zurück nach Teneriffa fliegen und dann nach La Gomera (obwohl das auf dem Weg liegt). Greta rotiert. Ist ein bisschen wie Kykladen, nur dass da nicht alle Inseln einen Flughafen haben.

Noch kurz meinen Kollegen Jannik gefragt, ob der mitkommt. Macht er. Und so machen wir uns morgens um 7:15 auf zum FMO in Greven. Aufgrund der sehr kurzen Anschlusszeit in Ibbenbüren fahren wir über Lengerich. Die Bahn-App macht wieder, was sie will und berechnet einen doppelt so hohen Preis wie tatsächlich bei Einzelbuchung. Danke für nichts.

Der FMO ist ein kleiner Flughafen. Nach Abflug des Eurowings-Fluges nach Palma um 11:25 werden da die Sicherheitskontrollen geschlossen und man kommt erst wieder um 12:10 rein, da der nächste Flug erst besagter Flug nach Teneriffa ist. Die Boeing 737-8KN (9H-CXF) ist auch relativ pünktlich und mit 4:20 Stunden Flugzeit relativ schnell. Anders als Billigflieger aber auch anders als Condor darf man bei Corendon ein großes und ein kleines Gepäckstück bereits im kleinsten Tarif (Eco) mitnehmen. Angeblich soll es einen Promo-Tarif geben, wo nur ein kleines Handgepäckstück erlaubt ist, aber dazu konnte ich nichts finden. Da die meisten Leute wohl pauschal gebucht und deshalb Aufgabegepäck haben, ist das platztechnisch auch kein Problem. Essen und Trinken kostet extra. Es gibt keinerlei Unterhaltungsmöglichkeiten während des Mittelstreckenfluges.


Auf Teneriffa gelandet, will niemand irgendwelche QR-Codes sehen. Seit etwa einer Woche braucht man auch in Spanien kein PLF mehr ausfüllen, wenn man ein digitales EU-Zertifikat hat – aber wie gesagt wollen sie nicht einmal das sehen. Corona ist offenbar wirklich vorbei.

Entsprechend schnell sind wir beim Mietwagenanbieter Cicar. Die Schlange für den Mietwagen-Schalter daneben, „Auto Reisen“, geht einmal durchs Terminal.

Ich habe beim Mietwagen die kleinste Kategorie gebucht. Und es wurde: Ein SUV mit Erdgas-Hybridantrieb. Okay...

Pyramiden von Güímar

Jannik steuert das SUV sicher nach Güímar, obwohl dort etliche Straßen mit Pollern versperrt sind, ohne dass das auf Google Maps steht. Wir schauen durch den Zaun auf die so genannte Pyramiden von Güímar – denn seit dem Amphitheater in Cagliari weiß ich, dass Zaunplätze manchmal sogar die besseren sein können. Und diesmal liegt das sogar noch nicht mal am Geiz, sondern weil die Pyramiden schon seit einer Dreiviertelstunde geschlossen haben. Die Gucklöcher in der Hecke hatte ich bei Google Streetview gesehen.

Pyramiden von Güímar
Pyramiden von Güímar [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 49mm F8, 1/250 s, ISO 100]

Was genau es mit den Pyramiden auf sich hat, ist übrigens nicht bekannt. Man vermutet, dass sie von den Ureinwohnern stammen.

Candelaria

Weiter geht es nach Candelaria. Auf der gesamten Fahrt zählen wir die Plakatwände jeweils für Lidl und für den Loro Parque. Beides ist morgen dran.

Davor aber – weil jetzt sofort – die Basilika von Candelaria (Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria), gewidmet der Schutzheiligen der Kanaren, der Jungfrau von Candelaria.

Basilika von Candelaria
Basilika von Candelaria [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/200 s, ISO 100, HDR Auto]

Rein können wir nicht, nur vom Eingang au reinschauen, denn gerade ist ein Gottesdienst. Wir können vom Eingang aus aber keinen Priester entdecken – stammt die Predigt vom Band?

Puerto de la Cruz

Es ist sehr diesig – offenbar durch Staub. Man sieht das auf dem Bild von der Basilika nicht, aber in Wirklichkeit ist es wirklich sehr diesig. Die Wolkengrenze scheint bei einigen hundert Metern zu sein, sodass kein Horizont zu sehen ist, weil das Meer in den Wolken verschwindet.

Puerto de la Cruz im Sonnenuntergang
Puerto de la Cruz im – sehr diesigen – Sonnenuntergang [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F3,5, 1/800 s, ISO 100]

Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage ist der Ferienpark Eden. Eine Übernachtung mit Halbpension im Einzelzimmer kostet knapp 50 Euro. Die Zimmer sind Studios und sehr groß. Das Abendessen ist völlig okay. In Sachen Preis-Leistung dürfte der Ferienpark unter den sieben Hotel auf der Reise voranpreschen.

Nach dem Abendessen gehe ich ohne den müden Jannik zum Mirador La Paz. Das ist sogar ein bisschen anstrengend, weil Puerto de la Cruz sehr hügelig ist. Überhaupt die ganze Insel.

Playa de Martiánez, vom Mirador La Paz aus bei Nacht fotografiert
Playa de Martiánez [Sigma 20mm F1,4 Art @ F2,8, 8/1 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]
Lago Martiánez, vom Mirador La Paz aus bei Nacht fotografiert
Lago Martiánez – ein Freibad, entworfen von Casar Manrique – wie das Logo unseres Mietwagenanbieters [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 144mm F8, 25/1 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

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