Madeira Tag 3: Ponta Delgada, Santana (Casas Típicas), Achada do Teixeira, Pico Ruivo, Achada do Teixeira, Santana, Chão do Pasto, Pico do Arieiro, Ribeiro Frio, Farol da Ponta do Pargo, Porto Moniz – Partypanda
Am 5. Mai wird subtrahiert. Aber davor kutschiert Janni erschöpfte Briten über Madeira.
Als ich die Hotels gebucht habe, hatte ich noch nicht auf dem Schirm, was es überhaupt auf dieser Insel zu sehen gibt und war vor einer Gleichverteilung so mehr oder weniger ausgegangen. Die Planung kam dann erst auf dem Hinflug zustande und zeigte: Ich habe genau eine Besichtigung in der Westhälfte vor. Derzeit befinde ich mich in der Mitte der Nordküste, also geht es nach dem Frühstück erstmal nach wieder nach Osten.
Casas Típicas de Santana
Im Prinzip ist die Fahrt zu meinem ersten Stopp, den Häusern von Santana, eine Fahrt zurück und Luftlinie auch nicht wirklich weit. Luftlinie zumindest. Mit dem Auto braucht man fast eine Stunde. Und das trotz der vielen Tunnel, die mit EU-Geldern in die zerklüftete Landschaft geschlagen wurden.
Ich kaufe mir Postkarten. Als ich sie schreibe, frage ich mich, warum ich sonst immer zuerst die Adresse drauf geschrieben habe – denn deshalb muss ich Text immer hochkant draufschreiben, was komisch aussieht. Daher schreibe ich diesmal zuerst den Text.
Die Antwort auf meine Frage bekomme ich nach Einstecken der Postkarten sofort: Weil ich nämlich so vergesse, die Anschrift überhaupt draufzuschreiben. Das ist mir so peinlich, dass ich in dem Laden im rechten der zwei Häuser keine neue Postkarte kaufen mag.
Von Achada do Teixeira zum Pico Ruivo und zurück
Von Santana geht es weiter nach Achada do Teixeira. Hier befindet sich auf 1592 Metern Höhe ein großer (kostenloser) Parkplatz und ein Lokal. Jetzt um kurz nach 11 ist noch nicht viel los hier und man findet problemlos einen Parkplatz auf der Fläche.
Unterhalb des Gipfels, dem höchsten Madeiras, befindet sich ein Café im folgenden Bild oben rechts). Auf halber Strecke hat man diesen Blick auf den Blick auf den Wanderweg vom Pico do Arieiro hierüber (im folgenden Bild unten links).
Kurz darauf schallen englische Evergreens und passendes Gegröhle von eben diesem Wanderweg zu mir.
Nach einem kurzen Stopp bei dem Ausflugslokal mache ich mich auf den Weg zum Gipfel. Die Engländer haben inzwischen zu mir aufgeschlossen und rennen zu Holding Out for a Hero (meist falsch „I Need a Hero“ genannt) an mir vorbei den Berg hoch. Eine Minute später überholen sie mich noch einmal und ich habe keine Ahnung, wann ich sie dazwischen wieder überholt haben muss.
Am Nordende der Aussichtsplattform auf dem Pico Ruivo treffen wir uns wieder. Ich höre raus, dass sie zum Pico do Ariero nicht wieder zurücklaufen möchten und biete an, sie mitzunehmen. Es stellt sich heraus, dass die Gruppe aber deutlich größer ist und noch wesentlich mehr – alle ungefähr in meinem Alter – dazu gehören, unter anderem drei Leute, die hier gerade Fotos machen, wie ich mit Sony-Kamera. Ein Mädel aus der Gruppe fragt sie, warum sie so viel Zeug mitnehmen würden, schließlich würde ich auch mit meiner Fototasche hinkommen.
Man sieht jetzt nicht in alle Richtungen so wirklich viel, weshalb ich auf dem Gipfel weiter nach Süden gehe. Dort sind viele Madeira-Buchfinken. Ein Mädel aus der Gruppe der Engländer findet einen komischen Kieselstein: „Ed Sheeran war hier ... warte, fünfter fünfter 2023 – das war ja noch nicht“, meint sie. Ich finde es interessant, dass Engländer die Formulierung „fünfter fünfter“ benutzen, da ich sie für etwas typisch (bundes)deutsches hielt.
Sie googelt „Ed Sheeran Subtract Pebble“, findet aber nichts, außer dass „Subtract“ tatsächlich am 5. Mai erscheint (u.a. auf Musikcassette – ich fass es nicht). Auch die Farben stimmen:
Im Nachhinein (beim Schreiben dieses Posts) halte ich aber das Datumsformat mit Punkten für unüblich in England, was dagegen spricht, dass Ed Sheeran wirklich hier war. Genau wie dort wird auch in Portugal der Schrägstrich für Datumsangaben bevorzugt. Also keine Ahnung, wer den Stein geschrieben hat.
Die Engländer ziehen weiter, ich fotografiere in der Zeit die hiesigen Buchfinken.
Beim Fotografieren finde ich noch einen weiteren Kieselstein. Er ist beschriftet mit Werbung für einen tschechischen Yoga-Club oder so.
Als ich wieder am Café vorbeikomme, spricht mich ein Mädel an, ob mein Angebot noch steht und was ich habe möchte. Ja, sage ich, aber ich möchte nichts dafür haben. Zwei Mädels und ein Typ schließen sich mir an und wir wandern nach Achada do Teixeira.
Sie sind 38 Leute aus der Gegend um Manchester, die sich über eine Facebook-Gruppe kennengelernt haben, erzählt mir der Typ. Sein nächstes Ziel ist wohl Deutschland. Mein übernächstes Ziel ist Kos, wo er schon war, aber nur All Inclusive, sodass er mir nichts erzählen kann.
Casas Típicas de Santana
Die Fahrt im jetzt ziemlich vollen Fiat Panda dauert laut Google Maps eine Stunde – für drei Kilometer Luftlinie. „Wart ihr schon bei den ikonischen Häusern von Santana?“, frage ich. Waren sie noch nicht. Also holen wir das nach, es liegt ja auf dem Weg und ich war mit den Fotos von heute Morgen nicht komplett zufrieden.
Unter den Häusern von Santana gibt es eine kostenlose Toilette. An vielen entlegenen Stellen kosten diese übrigens 1 Euro.
Chão do Pasto (Pico das Cruzes)
Anschließend schauen wir noch auf der ER-202 nach einer Möglichkeit zum Parken, die ich gestern nicht gefunden habe. Das Mädel auf dem Beifahrersitz ist erschöpft eingeschlafen und kriegt das alles nicht mehr mit. Als wir eine Haltemöglichkeit am Picknickplatz Chão do Pasto gefunden haben, kommt sie zwar kurz mit, dreht aber nach wenigen Metern um und bleibt im Auto, während wir anderen uns auf die Suche nach einem Aussichtspunkt machen. Da gibt es auch einen Aussichtspunkt (Pico das Cruzes), wie ich erst jetzt beim Bloggen herausfinde, aber wir schlagen uns durchs Gebüsch und sehen das hier:
Pico do Arieiro (Pico do Areeiro)
Ich lasse die Engländer, die die beiden Stopps sehr schön fanden, auf dem Parkplatz raus. Da sie meinen, der Parkplatz weiter oben würde etwas kosten, parke ich auch. Ich bekomme von zwei der drei jeweils 10 Euro – das ist die Hälfte des Geldes, für das ich heute morgen vollgetankt habe. An der Tankstelle waren es zwar nur 7/8, aber als ich bei Achada do Teixeira auf dem Berg stand, war das Auto plötzlich vollgetankt. Leider befindet sich die Mietstation auf Meereshöhe...
Vom Parkplatz führen ein Weg und eine Straße hoch zum Gipfel. Wo der Weg die Straße auf halber Strecke kreuzt, befindet sich ein Stein mit einer großen Anzahl an Echsen.
Die Tierchen liegen hier auch gerne mal mit mehreren übereinander, aber da zuckt dann in der Regel eine, wenn man näher kommt, laufen sie alle wieder in die Spalten.
Als ich oben auf dem Pico Ruivo war, habe ich ein Video von der Umgebung gemacht, das mit dem Gipfelstein endet, auf das jemand den Baden-Württemberg-Aufkleber („Nett hier“) geklebt hat. Das habe ich an die Sardinien-Gruppe geschickt, da wir uns am vorherigen Wochenende in Frankfurt sowohl über Madeira als auch diese Sticker unterhalten haben. Einer aus der Gruppe, der seine Freudin bei der Reise kennengelernt hat und mit ihr letztes Jahr auf Madeira war, hat inzwischen eines seiner Bilder vom Pico Ruivo zurückgeschickt – es ist alles weiß. Ich muss zuerst an El Hierro denken – jetzt am Pico do Ariero (eigentlich/offiziell Pico do Areeiro) sehe aber auch ich jetzt nur Wolken. Okay, Bilder schenken wir uns. Der Parkplatz dort oben ist jetzt am Nachmittag fast leer und für Kurzzeitparker (1 Stunde) kostenlos, wobei das glaube ich auch keiner überprüfen könnte, da die Ankunft nicht festgehalten wird.
Ich fahre noch kurz zu einem Ort, der als Ort zum Beobachten von Vögeln ausgeschildert ist. Eine Bildtafel zum Bestimmen ist auch da – aber keine Vögel.
Nach Westen zum Farol da Ponta do Pargo
Ich habe Zeit und fahre einen Umweg über Serra de Agua und die ER-105. Es ist dichter Nebel. Zum Glück fahre ich nicht schnell, als plötzlich das hier auftaucht:
Ich frage mich, wer die wandelnden Steaks hier wieder einfängt, wenn sie bereit für den Teller sind. Die großen haben immerhin eine Ohrmarke.
Über die ER-210 komme ich zum Farol da Ponta do Pargo.
Bei diesem Leuchtturm soll man den Sonnenuntergang gut beobachten können – wäre die nicht hinter den Wolken am Horizont (glaubt man beim Bild vom Leuchtturm gar nicht). Den Leuchtturm machen sie auch nicht (zeitnah) an. Toll. Also weiter zum Hotel. Aber noch ein Licht geht nicht an: Der rechte Scheinwerfer meines Autos. Die kurvige Straße nach Porto Moniz ist aber auch kaum befahren und es gibt ja noch das Tagfahrlicht (Begrenzungslicht). Es kommt mir ein einziges Auto entgegen.
Porto Moniz
Porto Moniz im Westen ist der nördlichste Punkt Madeiras. Genauer gesagt, die vorgelagerten Inseln.
Mein Hotel, das Salgueiro, ist direkt daneben. Ich finde Meeresrauschen sehr entspannend zum Einschlafen, also die Schiebetür etwas aufmachen.
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