Südostasien II Tag 7: Tanah Rata/Cameron Highlands (Sungai Palas, Mossy Forest, BOH Tea) – Eine Tasse Süßes
Vanilletee, Karamelltee, Obstgarten-Eistee und Pfirsich-Eistee. Aber das Süßeste kommt zum Schluss.
Nachtrag
Nach den Höhlen haben wir auf dem Weg nach Tanah Rata („Cameron Highlands“) noch unseren Mittagsstopp an einer Autobahn-Raststätte gehabt. Die meisten sind zu McDonald’s gegangen. Malysia ist sehr günstig. Ein Menü bei McDonalds kostet so um die 3 Euro, McFlurry als Nachtisch war im Angebot und kostete 65 Cent. Die ganzen Nobel-Hochhaushotels in Kuala Lumpur kosten so um die 100 Euro pro Nacht.
Übrigens: Das Traders Hotel, wo wir in der Skybar waren, hat auf Stockwerk 26 einen „Health Club“ – anders ausgedrückt: Escort. Männer können für etwa 1000 Euro pro Nacht „ausgeliehen“ werden, Frauen ab 300, sagt Jaya.
Kurz nach der Raststätte geht es noch rund 60 Kilometer über Serpentinenstraßen. Dabei regnet es sehr. Kurz vor unsere nächsten Hotel halten wir an einem Café/Teeladen von Cameron Valley. Jeder bekommt einen Tee ausgegeben.
Das Hotel heißt Heritage und ist schon etwas älter. Matratzenhärtegrad ist „Griechenland“. Immerhin ist es das einzige, in dem wir nur 1 Nacht sind. In allen anderen bleiben wir zwei.
Zum Abendessen geht es dann vom Hotel, das am südlichen Rand des Ortes auf deiner Klippe liegt, ins nicht weit entfernte Ortszentrum. Nach dem Abendessen gehen wir noch einkaufen oder bei Starbucks einen Kaffee trinken. Einer aus der Gruppe ergattert noch eine Tasse mit dem Landes- und Ortsnamen (allerdings nur Kuala Lumpur) im alten Design, das ihm besser gefällt. „Ich möchte die Tasse von einem anderen Starbucks auf dieser Reise, über das es sogar ein Lied gibt“, meine ich. Aber niemand der Anwesenden weiß, welches ich meine.
Nächster Tag. Frühstück ähnlich wie gestern: Viel Warmes, wenig Westliches.
Zu unserer Überraschung ist es trocken und einigermaßen sonnig. Hat es sich vielleicht doch gelohnt, den teuersten Termin dieser Reise zu buchen?
Ach ja teuer: Der optional für 135 Euro buchbare Kochkurs in George Town morgen fällt aus.
Ort | Aktivität | MPR 2024 | MPR 2021 | MPR 2019 | Straßenpreis 2024 | Teilnehmer |
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Kneipentour | Kuala Lumpur | 115 | 69 | n.a. | 40 | |
Radtour | Kuala Lumpur | 85 | 85 | n.a. | 55 | 13/20 |
Kochkurs | George Town | 135 | 65 | 65 | 90 | |
Kajak | Langkawi | 85 | 65 | 65 | 40 | ? |
Ko Phi Phi | Ko Yao Yai | 149 | 149 | 109 | n.a. | ? |
Man merkt an der Übersicht, dass wir auch nicht alles mit uns machen lassen. Erinnert mich an die Story in Südafrika 2022.
Sungai Palas
Wir werden mit vier Geländewagen abgeholt. Warum? Keine Ahnung, denn wir fahren ausschließlich auf befestigten Straßen und bei allen Orten, die wir besuchen, stehen normale Touri-Karren herum. Nachteil der Landrover: Kopffreiheit. Leute über 1,80 können nicht aufrecht darin sitzen. Ich muss natürlich zugeben, dass ich auch verwöhnt bin, da ich privat eine erheblich größere Karre fahre, nämlich einen e-Up. Noch etwas, was beim E-Up besser ist: Er ist schmaler. Sinnvoll bei der sehr engen Straße, die wir fahren.
Erster Halt ist irgendwo im Nirgendwo an einer Straße. Auf Google Maps heißt der Ort Kuil Sri Muniswarar Jalan Gunung Brinchang. Hier bekommen wir etwa über Tee erklärt. Der Text kommt erst deutlich weiter unten, weil da ein hilfreiches Bild ist.
Die hiesige Teeplantage wurde 1929 gegründet und wird aktuell in 3. Generation geführt – von einer Frau. Unser Führer ist auch schon 74 Jahre alt. Viele nennen ihn Superman und wundern sich, dass er nicht fliegen kann, sagtr er.
Die Tee-Ernte hier erfolgt überwiegend durch Ausländer, die sehr wenig verdienen. Der genaue Lohn ist durch diverse Widersprüche nicht zu beziffern. 35 Sen oder Cent? Pro Kilogramm oder pro Pfund? Man weiß es nicht. Der Bereich wären somit 7 bis 70 Cent pro Kilo. Auf jeden Fall nicht viel. 200 bis 250 Leute arbeiten hier.
Alle 5 Jahre muss beschnitten werden. Tut man das nicht, wird aus der Pflanze ein Baum, von dem man schlecht ernten kann. Offiiell lebt so eine Teepflanze 100 Jahre, aber es sind wohl auch deutlich ältere Exemplare bekannt.
Mossy Forest
Weiter geht es zum Mossy Forest. Das ist ein etwa einen halben Kilometer (hin und zurück zusammen) langer Bohlenweg durch einen Nebenwald. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist Moos an den Bäumen gewachsen. Das macht es in Deutschland zwar auch, aber hier auf dem Gipfel Aras Ketinggian an der Grenze zwischen Perak und Pahang in genau 2.000 Metern Höhe ist so so windstill, dass das Moos rundum wächst.
Auf halber Entfernung zwischen Startpunkt und Ende des Rundwegs steht ein Turm. Die Wolken hängen tief und man kann Gewächshäuser und Folienkulturen in der Ferne erkennen. Es sind hier oben „nur“ knapp über 20 Grad.
Sungai Palas BOH Tea
Nun geht es weiter zur Teefabrik von BOH Tea. Unterwegs kommen wir bei den Arbeiterunterkünften vorbei. Die Unterkunft selbst müssen sie nicht bezahlen, aber Strom und Wasser.
Wir müssen uns beeilen. Zur vollen Stunde geht die Tour los. Aber zum Probieren von vier Instanttees reicht die Zeit dann doch noch.
Letztendlich ist die Gruppe für die Führerin viel zu groß (zusammen mit anderen Gästen sind wir so um die 50 Leute), deshalb uns Jaya alles selbst erklärt. Immerhin hat er diesen Setzkasten zur Hilfe:
Grob gesagt läuft der Prozess nach der Ernte wie folgt ab:
- Zuerst lässt man die Blätter 12 bis 16 Stunden über Nacht welken.
- Dann „bricht“ man die Blätter
- Nun folgt die Fementation für etwa 2,5 Stunden
- Jetzt wird der Tee 20 Minuten bei 100 Grad getrocknet und riecht erst hier erstmalig nach Tee
- Abgefüllt wird in fünf verschiedenen Güteklassen; zudem gibt es Palas Premium, der nur aus jungen Blättern hergestellt wird, die jede Woche (statt alle 3 Wochen) geerntet werden
Nach der Erklärung anhang des obigen Setzkastens kommt die im Katalog angepriesene Fabrikführung. Sie dauert keine 5 Minuten. Und es herrscht Fotoverbot. Jaya meint, die hätten Angst, dass wir in Deutschland eine Teefabrik aufmachen. Aber für ein paar Cent pro Kilogramm würden wir das eh nicht hinkriegen.
Der fertige Tee ist dann aber teurer, wie wir im Teeladen feststellen. Während wir eben direkt vor der Fabrik und dem Laden abgesetzt wurden, ist unsere Abholung nun ein bisschen weiter weg, sodass wir hinab durch die Teeplantage gehen. Mir fallen auf, dass aus einem Strauch neben dem Weg komische Hühnergeräusche kommen. Ich schaue nach:
Okay, keine Hühner. Die Mama ist auch irgendwo in der Nähe.
Unser Fahrer fährt bei der Rückfahrt zu weit, liefert uns dann aber doch bei unserem Bus ab. Der Bus fährt dann mit uns (aber ohne Jaya) etwa 100 Meter(!) zum außerplanmäßig inkludierten Mittagessen. Alle freuen sich auf die schönen Gerichte auf der Speisekarte – am Ende gibt es nur Reis mit kalten Hähnchenteilen (Chicken Rice) und furchtbaren Tee. Auch Jaya fand die Empfehlung, die er von Supra Maniam bekommen hat, teuer und nicht gut. „Morgen wieder Indisch“, sagt er. Da essen wir dann „mit Fingern, nicht mit Händen“. Mal sehen, wie wir das machen.
Für die Fahrt weiter nach Pinang („Betelnuss“, dt. Penang) gibt Jaya 2 bis 3 Stunden an. Google Maps hält das für utopisch. Nach 2 Stunden machen wir eine Pause an einer Raststätte in Bukit Gantang – ziemlich genau auf halber Strecke. Ich kaufe mir zwei Kugeln Eis für 5 RM (knapp einen Euro) und Ananas in Stücken für 10 RM. Da ist auch wieder dieses süße Gewürz bei. Von Jaya gibt’s noch ’ne Mandarine dazu, dann geht es weiter.
Wir fahren über die neue, südliche Brücke. Sie heißt einfach nur Zweite Penang-Brücke.
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