La Palma II (Kanaren VII) Tag 1: Mirador de la Cumbre, Mirador Llano del Jable, La Cumbrecita, Roque de los Cuervos, Pico Bejenado – Wolkenwechsel
Für wenig Asche in die Asche!
Diese Serie behandelt den 6. bis 9. Januar 2023. Der Einleitungstext entstand ziemlich bald, der Rest nicht, um auf meinen selbst organisierten Rundreisen mehr Erholung zu haben.
Schon um 3:46 geht es für mich los von Rotenburg nach Hamburg. Mir war bis einige Tage davor nicht klar, was ich für einen frühen Hinflug gebucht habe. Die Hansestadt ist verschneit.
Bei meiner Ankunft am Gate macht sich die KL1776 (737
, PH-BGG
) gerade auf den Weg nach Amsterdam. Mit dabei: „83 und ein Hund“, sagt der Mann am Gate. Wenn ich mich an unserem Gate umsehe, werden wir nicht so viele sein – Passagiere und Hunde –, sieht eher aus nach 20 Leuten auf EW7528 (32N
, D-AENC
) aus.
Wobei, auf den Weg macht sich die KLM nicht. Das Flugzeug muss erst enteist werden. Und da um 6 sehr viele Flugzeuge starten sollen, dauert das etwas.
Dann ist Gateänderung auf ein Bus-Gate (Außenposition) und da sitzen dann auch mehr Leute. Kinners, als ich gestern um 21 ins Bett gegangen bin, stand auf Flightradar24, dass das Flugzeug D-AENC
heißen wird, und so wie das Ding zugeschneit ist, steht das nicht erst seit gerade eben auf der Außenposition (sondern seit es um 22:33 aus Heathrow gekommen ist).
Dann geht es auch schon los mit dem Boarding nach „Las Palmas“, so die Ankündigung. Palma, La Palma und Las Palmas – bei den spanischen Namen kann man durcheinanderkommen. Ist ein bisschen wie nordnamibische Städte mit O. Die Frau zieht es auch durch bis zum Last Call mit „Las Palmas“.
Auch wir müssen warten. Nicht nur auf der Enteisungsteam, auch auf das Gepäck. „Falls wir ein paar Kinder haben, die sich hier vorne mal umgucken möchten – herzlich willkommen.“, sagt der Pilot durch. Es gäbe sicher einige große Kinder, die auch Interesse hätten, sich aber derzeit mit dem Besuch der in den 32N der Eurowings sehr engen Toiletten begnügen müssen, was sie auch zahlreich tun.
Als es dann los geht mit dem Enteisen, geht aber auch das nicht mehr. „Das wär doch was für die Letzte Generation“, denke ich, „Flugzeuge mit orangefarbener Flüssigkeit besprühen und dann sogar noch Geld kriegen. Aber keine Ahnung, ob ein abgesprochenes Gender-Studies-Studium dafür reicht.“
Vorm Start – Verspätung über anderthalb Stunden – sitze ich wohl so schief auf meinem Platz, dass ein Flugbegleiteter meint, es könne das nicht mit ansehen, und mich an den Notausgang setzt. Danke dafür. Übrigens ist es dann doch recht voll. Der Typ, neben dem ich bis davor saß, hat nachgesehen: 63 Plätze frei. Somit Flugzeug zu 2/3 voll.
Der Flieger geht dann aber wirklich nach La Palma. Hätte ich nicht schon eine Reservierung für ein Hotel über alle drei Nächte, wäre es mir ehrlich gesagt auch komplett egal gewesen, wenn der Flieger nach Las Palmas gegangen wäre – da ist auch schön. Palma hätte es aber nicht sein müssen.
Der Flug ist der zweitlängste (und drittweiteste) ab Hamburg. Den längsten bin ich schon ein paar Mal geflogen (Dubai International), der zweitweiteste geht nach Imam Chomeini International und da muss ich nicht hin. Ab 1. Juli gibt es einen neuen zweitlängsten Flug ab Hamburg: QR fliegt nach Hamad International.
Er könnte uns beruhigen, meint der Pilot als wir schon über der Biskaya sind, kein Flieger sei heute pünktlich losgekommen. Nach meinen Erfahrungen im letzten Winter hatte ich das alles bereits befürchtet und mir den Mietwagen bereits vor Monaten erst 50 Minuten nach planmäßiger Ankunft gebucht. Wir sind knapp eine Stunde zu spät, also passt das. Cicar die achte. Anders als beim ersten und siebten Mal haben sie diesmal auch keine Tankkaution verlangt.
Ebenfalls Sicherheitspuffer habe ich für meinen ersten Programmpunkt, La Cumbrecita, das aber unfreiwillig. Als ich das gestern Abend gebucht habe, war nach dem Mittag frühstens um 14:30 ein Platz zu kriegen. Also vorher auf dem Weg und in der Umgebung von Los Llanos bzw. El Paso umsehen.
Mirador de la Cumbre
Bereits auf dem Weg dorthin komme ich am Mirador de la Cumbre vorbei. Das sind eigentlich drei Aussichtspunkte. Und na ja...
Mirador Llano del Jable
Eigentlich will ich das Naherholungsgebiet El Pilar besuchen. Offenbar habe ich aber bei Google Maps etwas falsches ausgewählt und lande stattdessen am Mirador Llano del Jable. Hier ist alles voller schwarzer Asche (das Zentrum des Vulkanausbruchs vor gut zwei Jahren liegt etwa zwei Kilometer westlich) und man kann auf Los Llanos de Aridane schauen – bzw. man könnte, wenn es nicht so bewölkt wäre.
La Cumbrecita ist das Grüne, was mittig knapp über die Wolken ragt. Was deutlich über die Wolken ragt, ist der Pico Bejenado. Am hinteren Kraterrand sieht man in der Vergrößerung einzelne weiße Pixel – das sind die MAGIC-Teleskope. Die prominente Felsenzunge, die von dort in die Caldera ragt, ist der Roque de los Muchachos.
La Cumbrecita: Roque de los Cuervos & Pico Bejenado
Ich erreiche die Einfahrt zu La Cumbrecita etwa 10 Minuten nach meinem Termin. Offiziell darf man 10 Minuten zu früh bis 20 Minuten zu spät sein. Letztes Mal waren wir sogar 30 Minuten zu spät. An der Kontrolle steht ein Auto, als ich ankomme. Der Fahrer spricht mit dem Wärter. Offenbar haben die Leute im Auto kein Ticket, denn nachdem ich etwas gewartet habe, drehen sie um.
Auf dem zutrittsbeschränkten Parkplatz ist aber dennoch nicht viel los. Ich treffe ein holländisches Pärchen etwas jünger als ich, das gerade die Wanderung gemacht hat, die ich beim letzten Mal gemacht habe.
Wir schauen auf die Infotafel. Anders als 2022 ist der Infokiosk nicht besetzt. Die meisten Wege sind laut der Tafel gesperrt. Ich bin mir unsicher, ob ich es bis zum Sonnenuntergang zum Pico Bejenado und zurück schaffe. Die meisten Reiseführer nennen eine Gehzeit von 5 bis 6 Stunden, sie haben aber etwas so um die 4 gelesen. Also gut, umdrehen kann ich ja immer noch, denn es ist hin und zurück derselbe Weg.
Nach 100 Metern bin ich bereits so fertig, dass ich umkehren möchte. Ich gehe aber weiter und von dort an geht’s dann auch komplett ohne konditionelle Probleme auf den Berg rauf. Bald schon kommt mir ein deutsches Pärchen entgegen, die ihre beiden Kleinkinder auf dem Rücken tragen. Das verdient meinen Respekt!
Auf knapp der Hälfte der Strecke hat man die Möglichkeit, einen Abstecher zum Roque de los Cuervos zu machen. Mache ich! Aber als ich da gerade ankomme, hat sich alles unterhalb von mir gerade mit Wolken zugezogen, auch die komplette Caldera.
Jetzt geht es zurück. Ob ich es schneller zurück als hoch ohne den Abstecher zum Roque de los Cuervos schaffe? Wäre gut, denn sonst muss ich im Dunklen laufen.
Nach 16 Uhr kann man hier übrigens so lange bleiben, wie man möchte. Das bedeutet auch, dass man hier campen kann. Mir kommt gerade ein Wohnmobil entgegen, als ich am Auto ankomme. Die letzten 15 Minuten bin ich im Dunkeln gelaufen. Auf dem Abschnitt vom Parkplatz zur Abzweigung zum Roque de los Cuervos war ich auf dem Rückweg 5 Minuten langsamer, von dort zum Gipfel zurück 5 Minuten schneller. Der Abstecher hat insgesamt 30 Minuten gedauert, der Rest 3:50 Stunden.
Von der Caldera de Taburiente geht’s zum Taburiente Playa, meinem Hotel für alle drei Nächte. Die Halbpension habe ich mir verdient. Praktischerweise sind zwei Flaschen Wasser auf meinem Zimmer, denn heute ist Tag der Heiligen Drei Könige und daher hat absolut alles geschlossen, selbst Läden, die am Sonntag geöffnet sind.
Die Heiligen Drei Könige sind in Spanien fester Bestandteil des Weihnachtsfests. Die Weihnachtszeit endet einige Tage später. Im Hotel wird zum Beispiel am 9. Januar abdekoriert.