Südostasien II Tag 16: Wat Suwan Khuha („Affenhöhle/-tempel“), Ko Thalu Ok, Ko Panyi, Khao Phing-Kan („James-Bond-Insel“) / Ko Tapu („James-Bond-Felsen“) – Felsenschau
Die Natur hat nördlich von Phuket viele schöne Felsen geformt. Und eine Affenhöhle ohne Affen, die eigentlich ein Temptel ist.
Nachdem gestern des Programm zuende ging, kommen jetzt noch einige Ausflüge dran. Anders als auf Bali habe ich mein Folgehotel direkt gegenüber des letzten Hotels der Reise gebucht – halt nur für ein Zehntel des Preises. Mal schauen, wie es wird.
Hätte ich kein Hotel, hätte ich theoretisch auf Ko Similan, Ko Surin, Ko Phi Phi und Ko Yao Noi übernachten können. Sie alle sind als Tagesausflug von Phuket erreichbar und eher klein. So gibt es aber nur Tagesausflüge, voraussichtlich folgende:
- Wat Suwan Khuha („Affenhöhle/-tempel“), Ko Thalu Ok, Ko Panyee, Khao Phing Kan („James-Bond-Insel“)
- Mu Ko Phi Phi, Ko Khai Nai
- Ko Raya Yai (auch Ko Racha Yai), Ko Maiton (Privatinsel), Ko Hey („Koralleninsel“)
- Mu Ko Surin
(Mu Ko heißt Inselgruppe, Ko heißt Insel. Die Zahlen entsprechen dem Tag im März.) Die erste und letzte Tour lassen sich sehr gut als Flughafentransfer missbrauchen, da man am Flughafen vorbei kommt und sich dann über 1 Stunde Rücktransfer zum Hotel spart. Das sind zwar nur so 30 Kilometer, aber der Verkehr ist hart.
Beginnen wir vorne. Zunächst einmal Abholung. Dabei geht es um kurz nach 8 über die Bangla Road. Jetzt ist alles verschlafen. Man kann bis um 18 mit dem Auto durchfahren.
Wat Suwan Khuha („Affenhöhle/-tempel“)
Der Ausflug hat eine sehr lange Anfahrt. Immerhin gibt es auf dem Weg eine Pause bei dem als „Affenhöhle“ bekannten Tempel Suwan Khuha. Ich weiß, dass die Übersetzung von „Wat“ mit Tempel ungenau ist.
Und Affenhöhle ist auch ungenau, denn zumindest bei unserem Besuch – die Tour hat heute 9 Teilnehmer, das ist das Maximum – gibt es in der Höhle gar keine Affen. Ansonsten aber auch überhaupt kaum welche.
Irgendwie ist das ganze den Batu Caves bei Kuala Lumpur sehr ähnlich, nur die Treppe davor fehlt.
Ko Thalu Ok
Ko Thalu Ok ist eine Insel mit vielen Stalagtiten an ihrer Steilküste. Man fährt mit Kanu dort herum, wobei man nicht selbst fährt sondern gefahren wird. Es gibt einige sehr flache „Tunnel“, durch die man zu Höhlen kommt, die oben offen sind.
Außerdem fährt man aus der eher als Delta zu bezeichnenden Umgebung der Insel ganz kurz aufs offene Meer.
Ko Panyi (Ko Panyee)
Danach geht es wie bereits vorm Kanu wieder mit dem Langschwanzboot weiter. Der Motor ist extrem laut.
Ziel ist Ko Panyee. Das ist bekannt dafür, dass sie bei der Fußball-WM 1986 so begeistert waren, dass sie auf dem Meer aus Stöckern einen Fußballplatz errichtet haben. Inzwischen wurde ein moderner Fußballplatz gebaut. Die Jugendmannschaft des Panyee FC war viele Jahre die beste von Südthailand.
Wir kriegen Mittag in einem riesigen Restaurant. Ich würde 1000 Sitzplätze schätzen, die bei weitem nicht alle belegt sind. Das Dorf (also die Stelzen-Insel) ist nur um die 2000 Einwohner groß und sieht aus wie ein einziger Suq (Verkaufslabyrinth).
Die Moschee sieht von weitem mit ihren goldenen Türmen sehr interessnat aus. Als ich dort ankomme, ist gerade das Freitagsgebet vorbei. So kann ich die Treppe rauf in den Gebetsraum. Etwas besonderes ist es aber nicht..
Khao Phing Kan („James-Bond-Insel“) / Ko Tapu
Nun kommen wir zum Highlight, der James-Bond-Insel. Bekannt ist weniger die Insel selbst als der Felsen davor, der Ko Tapu heißt und im Film Der Mann mit dem goldenen Colt (1974).
Die Insel selbst hat noch einige Höhlen zu bieten.
Man kann auf sehr engen und teils niedrigen Wegen hinter den Stalagtiten an der Stielküste entlang laufen. Auf der Insel gibt es viele Stände, aber auch einen Strand, von dem man zur Felsnadel schwimmen kann.
Anschließend geht es zurück. Von den 9 Leuten in der heutigen Gruppe bin ich der einzige, der zu dem Ort zurückfährt, wo er herkommt. Schon seltsam. Ein Paar fährt zu ihrem Hotel beim Flughafen und man hatte ihnen gesagt, dass von dort kein Hintransfer möglich wäre. Sechs steigen beim Patong Beach aus. Auch jetzt gegen 17 kann man dort noch problemlos durch die Bangla Road fahren.
Südostasien II Tag 17: Ko Phi Phi Don (Monkey Bay, Viking Beach, Ton Sai), Ko Phi Phi Ley (Viking Cave, Pileh-Lagune, Maya Bay/Ao Maya), Ko Khai Nai/Maew – Steigern statt hineinsteigern
Es konnte nur besser werden – und es wurde besser!
Ich weise nochmal darauf hin, dass es nicht Fi Fi heißt. Die Schreibweise von /f/ als ph ist nur bei altgriechischen Wörtern üblich, die vor mehr als 2000 Jahren von den Lateinern übernommen wurden. /ph/ bezeichnete damals das den Lateinern nicht bekannte behauchte /p/ im Griechischen (identisch mit dem P im (heutigen) Deutsch – das Deutsche kennt anders als das Griechische kein unbehauchtes P). Bereits seit rund 2000 Jahren ist die Aussprache mit /ph/ falsch, da der Laut zu /f/ wurde. Die Schreibweise ist somit logischerweise ebenfalls falsch. Moderne griechische Umschriften (wie sie hier im Blog vorkommen) werden niemals /ph/ verwenden. Bekannte Beispiele sind Fetakäse (Mitte des letzten Jahrtausends erfunden; das Wort kommt allerdings aus dem Italienischen und bedeutet „Scheibe“) sowie sämtliche Namen heutiger Siedlungen.
Ich habe für vier andere und mich eine Tagestour gebucht. 2.200 Baht plus 77 Baht Buchungsgebühr pro Nase hat das gekostet. Wir hätten es für etwas mehr als doppelte auch privat buchen können, aber das war uns zu teuer. Mein Guide von gestern meinte, das wäre aber ansonsten ein fairer Preis gewesen. Insgesamt verlängern diesmal fünf von uns, aber vier fliegen mit EK397 (MEL–HKT–DXB, aktuell nur HKT–DXB) um 23:45, sodass sie mitmachen können. Ihr Transfer geht um 19:45. Von beiden Gruppen kommen jeweils zwei nicht mit. Mich wundert bei einer der Spätflieger, dass sie mitkommt, da ich sie ängstlicher eingeschätzt hätte. Die anderen hätten ihr gesagt, dass wir um 16:30 zurück wären. Dann habe ich die offizielle Beschreibung geschickt, in der 17:30 steht.
Ein Transfer bringt uns fünf zum Startpunkt, der Boat Lagoon Marina, wo wir auch vorgestern von Ko Yao Yai angekommen sind. Der Fahrer hat geduldig und ohne was zu sagen vier Minuten auf den fünften von uns gewartet, der ausnahmsweise mal nicht ich bin! Kurz darauf warten wir eine lange Zeit vor einem Hotel auf eine asiatische Mitreisende. Als die dann endlich da ist, ruft sie aufgebracht beim Anbieter an. So wie wir das verstanden haben, hat der Fahrer sie angeschrien, weil sie zu spät ist. Sie fährt trotzdem mit uns mit, steigt aber unterwegs irgendwo aus und nimmt sich ein Taxi.
Dass es auf der Tour voll wird, ist uns von Anfang an klar. Sie wird wegen hoher Buchungszahlen zweimal zeitlich durchgeführt, auf jedem Boot sind etwa 30 Leute, 35 passen theoretisch rauf. Das kann ja was werden. Gebucht habe ich über Anda Krabi Seatour, bei denen ich die Privattour zu den Khai-Inseln ab Ko Yao Yai für die Gruppe angefragt habe. Durchgeführt wird das ganze aber von Diamond Sea Marine. Die Abfahrt ist jetzt nicht sooo früh (Abfahrt für uns 7:20), aber man kann kostenlos in deren Büro frühstücken, auch wenn das nirgendwo steht.
Dann die Sicherheitseinweisung. Die Tour sei nichts für schwangere, sagt unsere spätere Führerin Cinderella, „ich bin nicht schwanger, ich bin nur fett“. Alles klar, hätten wir das geklärt. Auch sagt sie, dass die Rückkehr zwischen 17:30 und 18 Uhr ist. Und da gibt es jemanden in der Gruppe, der das ganz und gar nicht hören will!
Ko Phi Phi Don: Monkey Bay
Erster Halt ist ein Affenstrand, Monkey Bay (nicht dasselbe wie Monkey Beach). Unklar ist, ob mit „Affen“ damit die Makaken (Javaneraffen) gemeint sind, oder die Touristen, die hier mit vielen Booten anlegen.
Wir legen nicht an. Wir fahren nur kurz in die Bucht (jeweils einmal vorwärts und einmal rückwärts, damit jeder was sehen kann), schauen Affen an, und fahren nach wenigen Minuten wieder raus.
Okay, denken wir uns, es fängt schon ganz schön scheiße an. Es kann nur besser werden. Der Humor stirbt aber bei uns zuletzt.
Ko Phi Phi Don: Schnorcheln in der Viking Bay
Dann geht es zum Schorcheln zur Viking Bay auf derselben Inseln. Nicht am Strand sondern einige hundert Meter entfernt. Wenn hier jetzt alles voller Quallen ist, ist der Tag gelaufen. Die Viking Bay bzw. der Viking Beach haben nichts mit der Viking Cave zu tun – die ist auf einer anderen Insel.
Tatsächlich sehen wir erstmals in diesem Urlaub keine einzige Qualle. Spüren tun wir auch keine. Die Stimmung bei uns fünf ist jetzt recht gut.
Ko Phi Phi Don: Mittagessen und Ton Sai (Ko-Phi-Phi-Don-Ort)
Und die Stimmung wird noch besser, denn jetzt gibt es Essen. Die Auswahl am Büffet ist nicht riesig groß: Reis, Spagetti, Tomatensoße, irgendwas mit Seafood, Hähnchencurry und Chicken Wings. Alle (außer die ersten zwei natürlich) sind genau mit Zutaten beschriftet. An der Wand hängt ein Schild, dass man nur 40 Minuten (von 70 Minuten Aufenthalt) hier sitzen darf, da dann die nächste Gruppe komme. Das überschreiten wir, denn eine von uns hat Zöliakie (die echte Glutenunverträglichkeit) und das (kostenlose) Sondermenü lässt eine halbe Stunde auf sich warten, kommt dann aber opulent auf drei Tellern – etwas, was MPR nicht auf die Reihe gekriegt hat. Ich habe mir sagen lassen, es war sehr gut.
Ich schaue mich in den vierzig Minuten auf Ko Phi Phi Don um. Falls essen nicht gut gewesen wäre – es gibt zwar nicht viel auf Ko Phi Phi Don, aber einen Buletten-Monarchen (der von mir genutzte Ausdrück für Burger King) hat es. Einen McDonald’s soll es auch geben, den habe ich aber nicht gesehen.
Google sagt, das reicht gerade so bis zum „Aussichtspunkt 1“ und zurück. Der korrekte Name ist „Aussichtspunkt 1+2“. Es handelt sich um Privateigentum und kostet 50 Baht Eintritt (für alle zusammen), also etwa 1,30 Euro. „Aussichtspunkt 1+2“ sind – der Name sagt es – vier Aussichtspunkte, genannt 1 bis 4, in einer Parklandschaft. Ich habe nur Zeit für den ersten.
Ko Phi Phi Leh: Viking Cave
Die Viking Cave ist benannt nach Zeichnungen von (Kriegs-)Schiffen, die Chinesen vor 300 Jahren darin hinterließen. Als man die vor 40 fand, hielten die lokalen Bewohner sie für Zeichnungen von Wikingerschiffen, daher da Name. Zunächst konnte die Höhle besucht werden. Das tat den Beständen der dort wohnenden Vögel nicht gut, weshalb die Höhle an einen Collagen-Hersteller verkauft und von diesem geschlossen wurde. Ihm gehören auch alle anderen Höhlen der Insel.
Ko Phi Phi Leh: Pileh-Lagune
Ab geht es zur Pileh-Lagune auf Ko Phi Phi Leh. Auch sie ist sehr voll mit Booten. Sie ist von Steilwänden eingefasst, sodass man nicht an Land gehen kann. Die Boote liegen so, dass man nahe an den Stahlwänden schwimmen kann. Alternativ werden kostenpflichtige Langschwanzbootfahrten angeboten. 1.800 Baht pro Boot für 30 Minuten. Uns zu teuer. Bleibt nur Schwimmen. Beim Schnorcheln soll man hier nichts sehen, meint Cinderella, aber ich traue ihr nicht. Da es an den Felsen im Schatten sehr dunkel ist, fotografiere ich viel mit Blitz. Die Felswände sind unterhalb des Wasserspiegels mit Muscheln bewachsen, die aber abgebrochen und daher unfassbar scharf sind.
Man sieht also durchaus etwas. Die Fische sind nur alle sehr, sehr klein. Außer den gezeigten sehe ich beispielsweise Falterfische, kann sie aber nicht fotografieren.
Nach so viel Fotografieren mit Blitz brauchen die Fische bestimmt einen Augen-Doktorfisch (falls es so einen gibt).
Ko Phi Phi Leh: Maya Bay (Ao Maya)
400 Baht Eintritt (bereits im Tourpreis enthalten) schrecken keine Touristen davon ab, Maya Bay (Ao Maya) zu besuchen, die durch den Film The Beach (2000) berühmt wurde, für dessen Dreh große Eingriffe in die Natur vorgenommen wurden, die natürlich durch tausende Touristen am Tag nicht besser wurden. Im Juni 2018 wurde die Lagune für Wiederansiedlungen von Korallen dauerhaft für Boote und Schwimmer geschlossen. Trotzdem gibt es hier einen Rettungsschwimmer. Bereits nach einem halben Jahr kamen Haie zurück. Boote legen jetzt auf der anderen Seite der Insel an, von der ein Bohlenweg zur Maya Bay führt. Auf dem Weg lege ich mich auf dem Rückweg einmal so richtig hin, tue mir aber nicht weh dabei.
Ko Khai Nai
Jetzt kommt der letzte Stopp auf dem Ausflug. Ich lese mir auf der Fahrt die Google-Bewertungen durch und habe dann schon keine Lust mehr: Völlig überfüllt, nichts zum Schnorcheln, alles kostet Geld (inkl. jede Form von Sitzmöglichkeit), Toiletten schlecht... Angeblich soll sogar das Mitnehmen eines Rucksacks Geld kosten. Letzteres kann ich nicht bestätigen. Diamond Sea Marine besitzt hier einen Stand. Teilnehmer ihrer Touren bekommen dort kostenlos rote Plastikstühle, Wassermelone, Ananas, Gebäck und eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Gegenstände während des Schnorchelns. Auch darf die Toilette des Schiffs benutzt werden. Das finde ich alles eine gute Lösung. Kommen wir nun zu den Sachen, die sie nicht lösen können: Übertourismus.
Rund die Hälfte der Fläche der winzigen Insel macht ihr Hauptstrand aus, der dicht bebaut ist. Bei Ankunft wird man ziemlich „umworben“ und es werden Fotos von einem gemacht und verkauft – wie an vielen Orten auf dieser Reise.
Aber nun schauen wir dann doch noch mal auf die schönen Seiten der Insel. Es findet sich doch etwas Natur und ich kann ein Pärchen grauer Reiher beobachten.
Ko Khai Nai wird auch Ko Khai Meaw („Miau“) genannt. Es gibt hier unzählige Katzen. Die meisten sehen gut aus und laden zum Streicheln ein.
Zum Abschluss habe ich noch 20 Minuten Zeit zum Schnorcheln. Und in den ersten fünf Minuten finde ich überhaupt nichts. Dafür finden offenbar ein paar kleine Quallen, die ich nicht mal sehe, mich. Anschließend finde ich aber auch einige Fische.
Und plötzlich ist alles voll mit Fischen. Neben einzelnen Kaninchenfischen sind das vor allem Indopazifische Sergeants, der häufigste Fisch hier.
Dann geht es zurück nach Phuket. Da sehen wir, dass es auch anders geht, denn am Strand von Ko Rang Yai befinden sich nur drei Personen.
Und dann sind wir auch schon in Phuket. Wobei, halt: Die Mangroven an der Einfahrt zur Boat Lagoon Marina werden jetzt von Affen bevölkert. Wir werden langsamer, damit alle die Affen ansehen können. „Wird wohl doch eher 18 Uhr“, meine ich, und ihr könnt euch denken, wessen Herz jetzt schneller schlägt. Anders als von Cinderella zuerst gesagt, sind die Affen aber nicht von sich aus hier, sondern weil ein privates Boot Fressen an Land wirft.
Wir halten allerdings gar nicht vollständig an und erreichen kurz darauf die Boat Lagoon Marina. Als letzter Song läuft „Baby“ von Justin Bieber und ich schocke meine Freunde, dass ich das komplett mitsingen kann, inkl. der Rap-Passage.
Außer uns sind schon alle in unserem Transfer. Die haben wohl nicht Affen geguckt. „Immerhin müssen wir jetzt einen Stop weniger anfahren“, meint jemand aus unserer Gruppe in Anspielung auf die Asiatin. Wir haben aber jetzt einen anderen Fahrer.
Um 18:30 sind wir im Hotel. Wir sind alle fünf sehr zufrieden mit dem Ausflug.
Beim Abschied um 19:45 fließen Tränchen. Das war es endgültig mit dem offiziellen Teil. Eine Verlängerin hat sich angeblich beim Tanzen einen deutschen Typen angelacht, wir restlichen vier gehen auf den Nachtmarkt gegenüber des OZO-Hotels. Dort gibt es günstig Essen und die Atmosphäre ist recht ruhig.
Südostasien II Tag 18: Ko Raya Nai (Batok Bay, Siam Bay), Ko He/Coral Island Kahung Beach – Ersatzprogramm
Nicht das, was ich gebucht habe, aber trotzdem gut.
Heute mal wieder allein unterwegs. Das Ziel sind die drei Inseln Ko Raya (oft Racha geschrieben, zumal auch das Hotel dort so heißt), Ko He (normalerweise Ko Hey, Coral Island oder Kahung Beach genannt) und Ko Mai Thon (meist Maiton geschrieben).
Abholung ist außergewöhnlich spät. Dennoch gibt es auch im Büro dieses Anbieters wieder ein kostenloses Frühstücksbüffet – aber keine Messer. Man soll die kleinen Kaffee-Umrühr-Stäbchen benutzen. Kein Problem, ich bin wie immer vorbereitet und habe Besteck dabei. Zwei komplette Sätze. Man weiß ja nie. So einfach lasse ich mir nicht die Butter vom Brot nehmen! Meine Unterkunft bietet nämlich kein Frühstück, daher ist das perfekt, auch wenn die Auswahl sehr klein ist. Toast mit Salzbutter ist aber okay, es gäbe auch noch Marmelade. Und drei Säfte. Und Gebäck.
Durchgeführt wird die Tour von der Firma Nikorn Marine. Kurzes Briefing, was wir heute so machen: Ko Raya und Ko He. Ich frage den Guide, was mit Maiton ist. Er meint, sie von Nikorn würden das gar nicht machen. Für alle Änderungen ist es jetzt auch zu spät. Anda Krabi wird mir später erzählen, dass Maiton nur für Privattouren möglich sei, was ich nicht so recht glaube, aber ist jetzt auch egal, denn da sind wir schon fast auf Ko Raya.
Die Tour heute ist ein Drittel günstiger als die gestern, und wir sind nicht mal halb so viele Leute. 15 Teilnehmer, allerdings zuzüglich einer Handvoll Leute, die als Fährfahrt mitgenommen werden.
Ko Raya Nai: Batok Bay (Bungalow Bay)
Erster Halt ist am Anleger Batok Beach auf Ko Raya Nai. Da haben wir 50 Minuten Zeit. Eigentlich möchte ich zum Aussichtspunkt im Süden laufen, aber ein Einheimischer, der mir auf dem Moped entgegen kommt, rät mir davon ab. Ich probiere noch ein bisschen auf der Insel herumzulaufen, aber früher oder später scheint man auf dem Grundstück des Racha-Hotels zu landen.
Also gehe ich schnorcheln. Ich kann das, der Rest nicht. Warum? Der Anbieter hat vergessen, vor dem Landen die Ausrüstung zu verteilen. Nach dem Landen fahren die Boote nämlich in der Regel vom Anleger weg, um Platz zu machen.
Ich bin aber halt immer auf wirklich alles vorbereitet. Als wir letztens auf Ko Rawi waren und ich mein Mittagessen mit von mir mitgebrachtem Salz gewürzt hatte, fragte eine Mitreisende, ob ich eine MicroSD-Speicherkarte dabei hätte. Natürlich hatte ich eine dabei. Sogar originalverpackt.
Und das Schnorcheln lohnt sich.
Die anderen waren einige Male beim Riff vorm Hotel auf Ko Lipe schwimmen. Dabei wurden sie von weißen Fischen gebissen. Und weil jetzt hier plötzlich alles voll mit irgendwelchen weißen Fischen ist, kann ich das Schnorcheln kaum genießen.
Ko Raya Nai: Siam Bay
Danach geht es mit dem Boot einmal ums Eck. An der Siam Bay können wir nicht landen, daher schnorcheln wir vom Boot aus.
Eine Demoiselle (Gattung Chrysiptera, Art unbekannt, da viele sehr ähnlich aussehen) – das Blau scheint zu reflektieren oder zu fluoreszierenAls ich wieder aufs Boot steigen möchte, gebe ich meine Kamera vorab einem von der Mannschaft zum Halten, um beide Hände frei zu haben. Der macht aber Fotos von mir. Eigentlich fehlt noch ein Blogpost „Bescheuerte Fotos von Janni“. Da gibt es absolute Highlights – wobei, eher Lowlights.
Ko He (Coral Island, Koralleninsel): Kahung Beach
Letzter Halt ist Ko He. Hier gibt es Mittag und wir bleiben 3 Stunden hier. Bei unserer Ankunft ist es, wie auch bei den vorherigen Stopps, ziemlich leer. Mittagessen ist ähnlich wie gestern. Sechs Sachen kann man sich nehmen. Geschmack ist gut. Ich kriege wieder vom scharfen Hühnchen Schluckauf.
Derweil setzt sich ein Orienthornvogel, nach dem auch das Restaurant Hornbill benannt ist, vor seinen Nistkasten. Der Kasten ist etwa so groß wie ein kleiner Kühlschrank. Fotografieren kann ich den Vogel nicht wirklich. Später sehe ich auch keine mehr, nur einen weiteren Nistkasten. Sie seien gerade am Brüten und daher meist im Nistkasten, sagt man mir.
Ein großer Teil der Einrichtungen hier scheinen Nikorn zu gehören. Im Osten befinden sich Reste einer Bungalowanlage. Fast alle der blauen Dächer (es gibt Anzeichen dafür, dass sie einst mit Gras o.ä. verdeckt waren) in vorderster Strandlage sind eingestürzt. In den Hütten sieht es allerdings aus wie eh und je, bloß dass halt die Decke runtergekommen ist. Alles ist noch da, von Matratzen bis zum Wasserkocher. Und alle Glas-Schiebetüren sind auch noch intakt. Nur das Bettlaken und Bettzeug fehlen in allen Hütten. Ein Mann deutet an, dass meine Anwesenheit nicht erwünscht ist. Der Guide erzählt mir später, das sei wegen Covid. Finde ich etwas seltsam, dass nur die vorderen Häuser zerstört zu sein scheinen, aber der Zeitpunkt könnte vom Zustand her hinkommen. Tsunami von vor 20 Jahren auf jeden Fall nicht.
Traditionell glaube ich ja Reiseleitern nicht und laufe zum Westende des Strandes, um die Schnorchelbedingungen zu prüfen. Schnorcheln soll man nur zwischen den beiden Ponton-Anlegern. Heute stimmen die Hinweise, denn am Westende gibt es überhaupt nichts, außer Quallen. Am offiziellen Schnorchel-Strand gibt es nicht nur was zu sehen, sondern auch keine Quallen.
Von irgendwo her vernehme ich unter Wasser ein leises Schmatzen. Ich schaue mich um und sehe einen riesigen Grünwangen-Papageifisch. Im späteren Verlauf fällt mir das Geräusch immer wieder auf. Warum habe ich das früher nicht gehört?
Zusammengefasst, ein schöner Ausflug. Außerdem ein Drittel billiger als das gestern trotz viel kleinerer Gruppe, wenn auch nicht so gut organisiert. Das wäre sicher auch was für meine Gruppe gestern gewesen, zumal Abholung später und Rückkehr früher. Um 16:30 bin ich wieder in der Unterkunft, wozu auch beiträgt, dass der Chalong Pier nur 15 Minuten entfernt ist, von wo die Tour startete.
Ich fand die drei Stunden auf Ko He etwas zu lang, und genau da hätte die Weiterfahrt nach Maiton geholfen – wenn sie stattgefunden hätte.
Morgen geht es abweichend zum Post von vorgestern mit Mu Ko Similan statt Mu Ko Surin weiter (oder besser: zu Ende), da letzteres nicht gebucht werden konnte. Die beiden sind wohl sehr ähnlich, aber Surin sei weniger touristisch, meint Mo.
Südostasien II Tag 19: Mu Ko Similan (Ko Similan, Ko Ba-Ngu, Ko Payu, Ko Miang) – Das beste Schnorcheln kommt zum Schluss
Mu Ko Similan klingt wie ein Hustensaft, ist aber ein schöner Ort zum Schnorcheln.
Abreisetag. Flug geht aber erst um 22:45 Uhr. Zwei andere aus unserer Gruppe, die auch verlängert haben, kommen mit mir zu den Similan-Inseln. Eigentlich wollte ich die etwas nördlich davon gelegenen Surin-Inseln buchen, aber bei dem Anbieter, mit dem ich geschrieben habe, war die Bezahlung so chaotisch und bei einem anderen dann spontan nicht mehr möglich. Die Ausflüge zu den Surin- und zu den Similan-Inseln starten früh und kommen (wie der erste meiner vier Ausflüge ab Phuket) am Flughafen vorbei, sodass man den Ausflug als Flughafentransfer nutzen kann. Kostet zwar 300 THB und damit mehr als die Rückkehr zum Hotel und Rückfahrt mit dem Smartbus (100 THB), aber zeitlich ist es perfekt.
Der Grund, warum ich eigentlich die Surin- statt die Similan-Inseln besuchen wollte, obwohl die Similan-Inseln vom DuMont-direkt-Reiseführer empfohlen werden, liegt daran, dass dort weniger los sein soll. Was das heißt, sehen wir bei Ankunft unseres Transfers bei Fantastic Similan Travel, dessen Gebäude wie ein Hangar aussieht:
Alles ist super organisiert, fast schon zu organisiert: Wir bekommen bei Ankunft eine Strandtasche in die Hand gedrückt. Strandmatte, Handtücher und Schnorchelzeug sind drin, Flossen ebenfalls kostenlos. Frühstück etwas größer als die letzten zwei Tage ist mit drin. Eines der drei Mittagsmenü wählt man bei Ankunft anhand von Fotos aus, auf denen es etwa so aussieht wie ein Menü im Flugzeug, nur etwas größer. Am Ende gibt es auch noch ein Abendessen. Dazu aber jeweils später mehr.
Nach dem Frühstück ruft uns „‚Lady‘ Gaga“. Wobei, Gaga sind solche Personen alle, daher lasse ich das mit den Anführungszeichen außem rum. Wir sind heute Team Grün. „Lady“ Gaga wiederholt alles sehr oft und gestikuliert sehr.
Dann geht es an Bord. Der Kapitän heiße Jack Sparrow, meint „Lady“ Gaga. Ich hoffe, er ist nicht der schlechteste Kapitän, von dem ich je gehört habe. Oder der schlechteste Pirat.
Ko Similan (Ko 8)
Erster Halt ist Ko Similan. Die neun Inseln sind von Süden nach Norden durchnummeriert. Die südlichsten 3 sind als Schildkrötenreservat komplett gesperrt. Aktuell gilt das auch für den Strand von Ko 9, dazu später mehr.
Wir haben eine Stunde Aufenthalt auf der namensgebenden und größten Insel des Archipels. Typische Aktivität ist das Besuchen des oben abgebildeten Felsens.
Der Wanderweg zum Felsen ist ein Rundweg, der nur in eine Richtung begangen werden soll. Der Weg zum Felsen führt durch einige teils sehr niedrige Lücken in Felsen. Der Rückweg ist hingegen ein Waldweg.
Schnorcheln kann man hier theoretisch auch, obwohl das nicht explizit vorgesehen ist – zu sehen gibt es nämlich auch nichts.
Ko Ba-Ngu (Ko 9)
Das ändert sich, als wir bei Ko Ba-Nga vom Boot ins Wasser springen. Alles voller Fische. Meine beiden Mitreisenden finden (mindestens) drei Anemonenfische („Nemo“), ich leider nicht. Der Strand, vor dem wir sind (auf Google Maps heißt er Breakfast Bend), ist gesperrt, weil da Schildkröteneier sind.
Der Grund sieht jetzt nicht so wirklich gesund, aber auch nicht komplett schlecht aus. Ein paar Korallen scheinen da zu sein. Bewerten kann ich das natürlich nicht vernünftig.
Der Riesen-Drückerfisch macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist der größte Fisch, den ich auf dieser Reise gesehen habe. Er wird bis zu 75 Zentimeter lang.
Ko Payu (Ko 7)
Eigentlich ist Ko Payu die Schildkröteninsel. Gestern haben sie wohl auch eine gesehen, sagt „Lady“ Gaga Wir sehen keine. Der Stopp ist auch kürzer als offiziell angegeben. Insgesamt sind wir nur rund 1:15 zum Schnorcheln im Wasser.
Auffällig ist, dass der Diamant-Picassodrückerfisch ausgewachsen einer der kleinsten Fische hier ist, während der Riesen-Drückerfisch einer der größten ist.
Der obige Fisch heißt übrigens auf Englisch Einhornfisch. Also ich habe heute auf jeden Fall ein Einhorn gesehen!
Ko Miang (Ko 4)
Schnorcheln kann man, obwohl das nicht explizit Teil des Programms ist, auch auf Ko Miang. Sogar an zwei Stränden. Vorher aber Mittagessen. Man kriegt das oben erwähnte Menü. Außerdem gibt es eine von drei Suppen, die sich in der Schärfe unterscheiden. Die Leute von Fantastic Similan Travel laufen aber durch die Reihen und verteilen an weiter Hungrige (kalte) Chicken Nuggets (die nicht Teil des Chicken-Menüs sind), Ketchup sowie Nachschlag für Reis und Gemüse.
Einer von denen, die hier für Nachschlag herumlaufen, sieht mich mit der Langen Anna (mein größtes Objektiv) hantieren und sagt, dass es hier Fledermäuse gebe. Er findet aber gerade keine.
Was er meint, sehe ich kurz darauf beim Weg zum kleineren Strand (Had Lek). Ko Miang hat nämlich zwei Strände, dazwischen ein Waldweg, der beim Überqueren eines Hügels als Bohlenweg ausgeführt ist. Am Beginn des Waldweges kommen Schreie von den Bäumen. Ich denke an Affen, aber dann sind es nur Flughunde.
Viel Zeit zum Fotografieren der Flughunde nehme ich mir nicht, denn auf dem Waldweg und am kleinen Strand sind abartig viele Mücken, anders als bei allen anderen Orten auf dieser Reise auch am Tage.
Nach knapp 2 Stunden Aufenthalt auf Ko Miang geht es zurück. Nach knapp anderthalb Stunden Fahrt (wir haben die offizielle Route rückwärts gemacht mit rund 30 Leuten) erreichen wir den Anleger gegen viertel vor 17. Dort gibt es jetzt Abendessen. Es gibt zwar nur Nudeln mit Ei, Getränke und diverse Süßigkeiten (in Papierförmchen mit Einhornmotiv!), aber das ist besser als nichts für mich, der erst in sechs Stunden den Flug hat. Und es gibt Duschen! Großartig. Wie der ganze Ausflug. Der hat uns allen drei super gefallen. Ich bin auch nicht traurig, dass wir nicht auf Ko Surin waren.
Der Transfer klappt auch problemlos. Ich checke erstmals am Automaten ein. Meinen Sitzplatz für den ersten Flug scheine ich nicht ändern zu können, aber der Automat hat mir ohnehin den Fensterplatz 22A zugewiesen. Zwar hätte ich lieber einen rechten Fensterplatz, aber das ist besser als nichts. Nun muss ich nur noch mein Gepäck loswerden, wenn der echte Schalter öffnet.
Das war also die Reise, die im dritten Anlauf dann doch stattgefunden hat und das dann auch noch zu meinem Wunschtermin, dem teuersten. Hat sie sich gelohnt? Auf jeden Fall. Ich gebe ihr eine 9/10, weil der Abschnitt in Singapur so lieblos war und ich gerne mehr Tiere außerhalb des Wassers gesehen hätte. Vielleicht hätte eine Nachtwanderung oder ähnliches das aufgepeppt. Zur Wertung kommt noch Gruppenwertung 2/3. 3/3 ist für Reisen, die keine Zeltreisen sind, schwer zu erreichen. Da jetzt beide Wertungen Gleichstand mit Australien 2019 haben, muss ich sagen, dass mir letzteres im Direktvergleich ein kleines bisschen besser gefallen hat.
Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Danke an alle Beteiligten!
Es sind keine Reise-Blogposts geplant, bis es am 3.5. mit Peru weitergeht – wenn nicht wieder was dazwischen kommt. Denn die Reise habe ich ebenfalls schon drei- oder viermal gebucht... Flüge sind da immerhin über MPR, weil man hier – wie bei den meisten Südamerika-Reisen – keine eigenen Flüge buchen darf.
Und falls da schon wieder irgendeine Revolution in die Quere kommt, gibt es ja immer noch Kreta, am 15.6. mit Jannik. Wenn es denn klappt, denn Brussels Airlines hat mir gerade meine Umsteigezeit in Brüssel-National auf planmäßig 10 Minuten verkürzt... Ich darf jetzt kostenlos umbuchen, muss aber widerstehen, nur aus Prinzip erstmals mit der BCS3 („Airbus A220-300“) fliegen zu wollen und dafür einen völlig sinnlosen Umweg über Zürich-Kloten nach Brüssel-National zu wählen...