Vermischtes Unterwegs mit dem Tamron SP AF 150–600mm 5,0-6,3 Di VC USD G2
Verschiedene Naturfotos von einem Tag mit dem genannten Supertelezoomobjektiv
Ich habe mir MItte Juni ein Tamron SP AF 150–600mm 5,0–6,3 Di VC USD G2 gekauft. Von Sigma und Tamron gibt es jeweils zwei Supertelezooms dieser Brennweite. Die jeweils günstigsten Varianten (Tamrons erste Generation und Sigmas Contemporary) gefielen mir beim Austesten auf Messen nicht so gut. Das Tamron schwächelte am langen Ende, das Sigma am kurzen. Die Autofokus-Genauigkeit überzeugte mich auch nicht. Sigmas deutlich schwerere und fast doppelt so teure Sports-Version sagte mir aus diesen Gründen nicht so zu, ebenso die 60–600mm von Sigma. Deshalb wurde es von Tamron die zweite Generation, die kaum teurer und schwerer als die erste ist, aber bessere Bildqualität liefert und eine niedrigere Naheinstellgrenze von Konstant 2,2 Metern hat (andere vier Modelle 2,6 oder 2,7 Meter). Ein weiterer Grund für Tamron: Die Drehrichtung entspricht der meiner anderen beiden Zoomobjektive. Ich besitze die Canon-EF-Version und benutze den Sigma MC-11, laut Aufdruck „nur für ausgewählte Sigma-Objektive“ gedacht (Leben am Limit!), für meine Sony-FE-Kamera, da der Billigadapter von Andoer bei den Supertelezooms praktisch keinen Autofokus leistet. Die Sony-A-Version hat keinen Bildstabilisator und die Adapter sind teuer. SLR-Objektive adaptiere ich auch grundsätzlich von Canon EF.
Das Objektiv hat mich bei einem deutschen Fachhändler 881,10 gekostet, der Adapter bei einem amerikanischen alles in allem 173,31.
Inzwischen hat auch Sony ein natives Superteleobjektiv (200-600mm) angekündigt, aber das ist mir mit derzeit 2.100 Euro zu teuer.
Offene Pforten in Kirchlinteln
Gestern fand in Kirchlinteln der Tag der offenen Pforten statt. Inzwischen nur noch in geraden Jahren gibt es hier eine Veranstaltung namens Kunst, Kultur, Kirchlinteln – die Abkürzung wird aus eine bestimmten Grund nicht verwendet. Da kann man beispielsweise in der Tongrube mit der dortigen Eisenbahn fahren. Auf diese von einem Verein als Hobby betriebene Feldbahn, die etwa Schrittgeschwindigkeit erreicht, war ich aufmerksam geworden, weil die Strecke in den RE-Zügen des Bremer Express-Kreuzes auf der über WLAN abrufbaren Streckenkarte eingezeichnet ist.
Damit es im Sommer nicht wie 2017 keine derartige Veranstaltung gibt, hat man die offenen Pfosten ins Leben gerufen. Ein direkter Zusammenhang besteht nicht und die Anbieter sind unterschiedlich. Es kann also durchaus sein, dass nächstes Jahr beides stattfindet, zumal da anderthalb Monate zwischen liegen würden.
Kreisjägerschaft
Mein erster Stop ist die Kreisjägerschaft. Die hat sich im äußersten Westen der Gemeinde versteckt. Ich bin zu früher Stunde der einzige Besucher und bekomme etwas über die Arbeit erzählt. Die Kreisjägerschaft ist ein langsam aber stetig wachsender Verein. Sie setzt immer mehr Fallen ein, um den Beutegreiferdruck auf Beutetiere zu regulieren. Ebenfalls bekämpft sie die drei bedeutenden Neozoen: den Marderhund (ist weder ein Hund noch ein Marder sondern ein Fuchs, sieht aber aus wie ein Waschbär), den Waschbären selbst und die Biberratte (Nutria). Letztere kommt erst seit 2015 hier vor, aber man geht davon aus, dass man dieses Jahr über 2000 Stück mit Fallen vom Typ Ammerländer Nutriafalle (etwa 3 Meter langer Tunnel aus Leichtmetall mit quadratischem Querschnitt) fangen wird.
Die Jäger vertreten den Standpunkt, dass sich insbesondere bodenbrütende Vögel, deren Bestand zurückgegangen ist, wie z.B. Lerche und Rebhuhn, nur erholen können, wenn konsequent gegen die Beutegreifer vorgegangen wird.
Nabu-Biotop
Nächster Stop ist das Nabu-Biotop im äußersten Norden der Gemeinde, nördlich von Groß Sehlingen. Auf Google Maps sucht man dazu nach „Am Königreich“. Der Nabu hat diesen See und angrenzende oberirdische Bunker der Niederländer gemeinsam mit der örtlichen Bauernschaft für den berüchtigen symbolischen 1 Euro erworben.
Das Biotop (der See) ist aber aufgrund der anhaltenden Hitze stark geschrumpft. Molchkaulquappen wurden von austrocknenden Pfützen in das letzte verbliebene Wasser gesetzt, das etwa so groß wie ein größerer Gartenteich ist.
Hamburg
Von Groß Sehlingen ist es nicht weit zum Bahnhof in Rotenburg (Wümme). Von dort kommt man schnell nach Hamburg, wo ich mich mit einer Besucherin der HanseBird getreffe, um Vögel zu fotografieren.
Entenwerder
Am Entenwerder finden wir eine Brandgans (häufig noch Brandente genannt, da es sich nur um eine Halbgans handelt) mit ihren Gösseln. Der Vater ist auch in der Nähe, aber an seinem Nachwuchs wenig interessiert.
Kaltehofe
Wir gehen wieder zur nahen Insel Kaltehofe.
Dammtorpark
Anschließend fahre ich noch alleine zum Dammtor. Überraschend: Unter den vielen Enten, die wir zusammen gesehen haben, war nicht eine einzige Stockente.
Der Dammtorpark liegt jetzt um Viertel vor 19 bereits größtenteils schon im Schatten. Fotografieren mit einem „Schönwettertele“ wird da deutlich schwerer. Gemäß der Reziprokenregel sollte man nämlich ohne Stativ mit dem Kehrwert der Brennweite als Belichtungszeit fotografieren. Bei Objektiven mit elektrischem Anschluss befolgt die Kamera (α7R II) dies recht gut, nimmt bei 600mm aber lieber 500mm. Ich habe die ISO bei mir normalerweise auf 400 begrenzt.
Planten un Blomen
Planten un Blomen ist ein Park direkt neben dem Dammtorpark mit einem großen Kinderspielplatz. Dazwischen befindet sich noch der Japanische Garten.
Jetzt aber weiter zu Planten un Blomen.
Die Reiherente trägt den Vokuhila (hier nicht erkennbar, da sie in die Kamera guckt) mit Stolz. [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 400mm F5,6, 1/200 s, ISO 400]Zum Abschluss gibt es jetzt noch zwei Bilder, die keine Tiere zeigen und die minimale Brennweite nutzen.
Dann kann mein Afrika-Urlaub im September und Oktober also kommen.
Vermischtes Breminale-Wochenende 2019
Wie war die Breminale 2019 und stehe ich jetzt wirklich auf die Musik von Pietro Lombardi?
(Alle Bilder in diesem Post sind Freihandfotos.)
Anfang Juli. Open-Air-Saison. Und wieder Zeit für die Breminale. Durch die „Willst du bei uns schlafen?“-Aktion kann man als Einwohner der Bremer Metropolregion auch wieder günstig in Bremen übernachten.
Anders als letztes Jahr ist das Wetter dieses Jahr eher schlecht. Auch schlecht: Auf dem Hinweg verliere ich erst mal meine Kreditkarte. Also erstmal sperren lassen. Anrufe ins Festnetz sind im Hotel kostenlos – kostenlose Nummern kosten hingegen Geld.
Breminale-Freitag
Mich faszinieren drei Dinge:
neuland::: dots
Informatiker machen Informatiker-Sachen. Zum Beispiel mehrere Flip-Dot-Displays zusammenschalten um darauf Tetris zu spielen. Und um Nachwuchs zu rekrutieren. Nein, liebe Kollegen, keine Sorge, Janni wandert nicht ab. Janni kann nicht ausreichend gut Java und Janni hat auch keine Lust auf Java.
Durch die zusammengeschalteten Displays kommt der 84-Zoll-Bildschirm auf eine Auflösung von 112×84 Pixel, also 9408 bistabile Elemente. Um ein neues Bild aus den 2 „Farben“ schwarz oder weiß darzustellen, was 10 Mal pro Sekunden sinnvoll möglich ist, werden Spitzenlasten von 600 Watt benötigt, anschließend bleibt das Bild auch ohne Strom erhalten.
Um möglichst effektiv zu arbeiten, hat man zunächst einen Simulator geschrieben, sodass das Spiel in JavaScript programmiert werden konnte. Später wurde eine Art Treiber für die echte Anzeige geschreiben, der genau wie der Simulator verwendet wird. So konnte sich ein Team um das Spiel und das andere um die Hardware kümmern.
Ich überlege, was man da außer Tetris noch machen könnte: Snake, Bomberman, Pac-Man, Space Invaders, Vier gewinnt, Pong, Lode Runner, Sokoban, Rush Hour...
Ich belausche die Gespräche in der Nähe: Auffällig ist, dass viele Typen, die jünger sind als ich, Tetris nicht kennen. Dafür aber deren Freundinnen, die empört über diese Wissenslücke sind.
Flut-Wiesen: Russendisko
Auf der Wiesen-Bühne von Flut (es gibt auch ein Zelt von Breminale-typisches Zirkuszelt, das zusammen mit Cosmo (auch Bremen Drei oder Funkhaus Europa genannt) betrieben wird) legt ein russischer DJ russische elektronische Tanzmusik auf. Die Stimmung ist gut. Oder kommt das daher, dass alle schon den einen oder anderen Wodka-Energy intus haben?
Pappinale
Papp übernimmt die Rolle vom Wohnzimmer, das dieses Jahr nicht dabei ist: Am Abend gibt spielen unbekannte Bands (ich kenne vom gesamten Lineup der Breminale nur eine einzige Band, dazu später noch), nachts legt ein DJ Mainstream-Musik auf. Die Menge gröhlt mit zu Songs wie Wrecking Ball von Miley Cyrus, Telephone von Lady GaGa und Beyoncé oder Wonderwall von Oasis. Da bin ich auch meist sehr textsicher.
botanika
Heute bin ich ein botanika. So heißt ein Science Center im Rhododendron-Park von Bremen, das in einem riesigen Glashaus die Klimazonen Asiens simuliert. Außerdem halten sie Kois, Goldfische, Gibbons (das sind Affen), Chamäleons, Frösche und ein paar Vögel.
Schmetterlingshaus (Mende-Haus)
Notiz an mich selbst: Makroobjektiv kaufen.
Hauptbereich (Asiatische Landschaften)
Im Hauptbereich gibt es einen Käfig mit Mittelbeos (eine Art der Stare, die aber Papageien ähneln). Die sollen sprachbegabt sein, aber heute geben sie nicht einen Ton von sich. Meine Versuche, ihnen „Moin“ beizubringen, scheitern somit kläglich.
Im Hauptbereich verwändert sich das Wetter alle paar Minuten. Man bildet aber nicht nur die klimatischen und botanischen Begebenheiten der Regionen ab, sondern auch die kulturellen. So gibt es eine Steinsäule in Form ein Phallus, die im Sanskrit Lingam heißt und den Gott Shiva verehrt. Die Aufgabe, Kindern zu erklären, was ein Phallus ist, obliegt hingegen den Eltern.
Wenn es regnet, kann man in einem asiatischen Pavillon einen Tee kochen. Den Tee sucht man sich beim Kauf der Eintrittskarte aus. Ich habe „Wild Berries“ genommen.
Entdeckerzentrum
Das Entdeckerzentrum richtet sich an Kinder. Man kann sich z.B. in einen Sessel in Form der Blüte einer fleischfressenden Pflanze setzen. Dann werden Schmatz-Geräusche abgespielt.
Auf dem Rückweg zum Hotel regnet es sehr. Ich brauche eine knappe halbe Stunde mit dem offiziellen Breminale-Verkehrsmittel (Fahrrad) und bin entsprechend nass.
Breminale-Sonnabend
Nachdem meine Sachen wieder einigermaßen trocken sind, fahre ich zur Breminale. Die ist hingegen alles andere als trocken.
Ich fahre mir ein Eis kaufen. Als ich wiederkomme ist die Breminale wieder trocken. Vor allem die kleineren Stände haben noch keinen Strom wieder.
Gestört aber GeiL
Die einzige Band, deren Namen ich schon mal gehört habe, ist Gestört aber GeiL, die heute Abend im Bremen-Vier-Zelt auflegen. Durch das Hochwasser mit einer halben Stunde Verspätung.
Irgendwie sind diverse Partysongs der letzten Jahre an mir vorbeigegangen und so gestehe ich nicht, wie der Rest bei Song wie dem hier so textsicher sein kann:
Señorita, sei meine Adriana Lima
Du machst süchtig, so wie FIFA
Wir treffen uns auf Moloko und Shisha
Viva la vida loca, mamacita
Ich buch uns mit der VISA
Direkt ein’n Flug nach Costa Rica
Shazam ist auch keine Hilfe, aber später finde ich den Song, von dem ich jetzt einen Ohrwurm habe, auf Wikipedia: Kay One und Pietro Lombardi mit Señorita. Hätte ich das mitgesungen, wäre das aber auch gelogen, denn meine VISA ist ja seit gestern gesperrt.
Bei der Zugabe mit Pocahontas (AnnenMayKantereit) und Cordula Grün (Josh.) rastet die Menge dann aber endgültig aus.
Meta: Sitzgelegenheiten für die Breminale
Die Deichbremse ist ein äußerst flacher Stuhl ohne Lehne. Damit soll man auf Deichen unabhängig von der Schräge bequem sitzen können. Für die wenigen Anwendungsgelegenheiten ist das Teil mit 59 Euro aber recht teuer.
Alternativ stellt man sich einfach ein altes Sofa auf den Deich. Das ist günstig und erlaubt eine bequemes Musikhören.
Mir ist aber schon klar, warum Sofas auf diversen Festivals verboten worden: Die Dinger entsorgen sich bisweilen nicht von selbst. Bei einer kostenlosen Veranstaltung kann man möglicherweise aber auch nicht kontrollieren, wer da nachts einmal mal ein Sofa auf den Deich.
Bürgerpark
Tiergehege im Bürgerpark
Rhododendronpark
Park am Stadtgraben
Auf dem Weg zurück zum Hotel, wo ich schon mal meinen Rucksack abholen möchte, sehe ich eine Wiese voller Tauben recht unterschiedlicher Farben.
In der Nähe fallen mir zwei Nagetiere auf: Neben einer Ratte gibt es ein junges Eichhörnchen, das Stockenten ärgert.
Breminale-Sonntag
Unterdessen säuft die Breminale mal wieder ab.
Der Live-Auftritt von Skalinka auf der Pappinale-Bühne fällt so wortwörtlich komplett ins Wasser. Und bis hier Strom ist, wird wohl noch eine bis anderthalb Stunden vergehen, meinen die Leute von der Pappinale. Dann wollen sie noch ein paar Hits spielen, bis um 22 Uhr pünktlich Schluss ist. Ich empfehle, An der Nordseeküste von Klaus & Klaus aufzulegen. Oder The Tide is High von Atomic Kitten. Da es aber schon kurz vor 20 Uhr ist, fahre ich nach Hause, da ich keine Lust habe, für eine halbe Stunde Musik jetzt anderthalb Stunden zu warten.
Nachrichten vor Ort Erstmal zu Penny
Und WO ist eigentlich der Stromkasten, mit dem Sie immer Probleme haben?
Es passiert ja selten was in Kirchlinteln. Letztes Jahr war das Highlight, dass auf meinem Weg zur Arbeit wochenlang ein dunkler Kombi mit plattem Vorderreifen und ohne Nummernschild und Seitenspiegel rumstand. Vor 12 Jahren gab jedoch ein ungewöhnlicher Unfall den Anstoß zu diesem Blog: Mitte August 2007 raste ein Mann im Suff zuerst in die Hecke direkt gegenüber von unserem Haus, anschließend durch den Ort und landete später in einem Maisfeld. Der Blogpost war nie öffentlich, warum weiß ich auch nicht. Ich muss mal gucken, ob ich ihn wiederhergestellt kriege.
Auf jeden Fall gab es gestern dann wieder einen Unfall, diesmal mit zwei Autos. Ein Auto fuhr etwa um Ladenschluss herum in die Fensterfront des Penny-Marktes, das andere nietete eine Stromlaterne und einen Stromverteilerkasten restlos um. Die Fassade des Penny-Marktes hielt stand, der Stromverteilerkasten nicht und so hatte der Penny halt Glück in doppeltem Unglück: Niemand im Penny wurde verletzt, da die Kasse an der Fensterfront nicht genutzt wird, dafür ist das Gebäude aber beschädigt und der Strom ist ausgefallen. Meine Gedanken sind ganz bei der Eissorte „Rios Waffenhörnchen Salted Caramel“, denn das ist wirklich lecker.
Die beiden beteiligten Autofahrer wurden mittel bis schwer verletzt. Zur Unfallursache gibt es noch keine Angaben. Anwohner sprechen von einem illegalen Autorennen, was vor allem um 21 Uhr eher so semi-sinnvoll ist. Auf dem Bericht von NonstopNews aus Delmenhorst steht etwas von einem frontalen Zusammenstoß.