paw·ned‹4›2 Nobody Said It Was Easy
Die Beta von paw·ned‹4›2 ist gestartet.
Inzwischen sind wir mit paw·ned‹4›2 ziemlich gut voran gekommen, sodass vor ein paar Tagen die Testphase gestartet ist.
Um da genügend Leute für zu finden, bietet sich zwar der Wartower an, da bei GWCom derzeit wenig los ist (klar, ohne Character Creator für GW2), aber die PvP-Fraktion treibt sich wohl genau so wenig im Community-Works-Forum rum. Daher habe ich zuerst mal Model, der mir als großer Fan von paw·ned² und Watower-Moderator bekannt ist, gefragt, ob ich auch in der Arena suchen kann.
Nachdem ich die Erlaubnis erhalten habe, mussten ein Text und ein paar Bilder für eine Animation her. Für letztere habe ich einige Screenshots vom Programm gemacht, aber wollte auch ein Bild vom Wiedergabelisteneditor machen, der schon seit langem fertig ist. Damit kann man die Musik für acht verschiedene Anlässe einstellen, z.B. Hauptmenü, Stadt und Bosskampf.
Um einen sinnvollen Nutzen des Tools zeigen zu können, brauchte ich also ein Beispiel für die Benutzung des Wiedergabelisteneditors. Dafür öffnete ich meinen Musikordner und dabei sprang mir sofort eine Zuordnung ins Gesicht:
Evil Activities’ „Nobody Said It Was Easy“ für „Bosskampf“.
Obwohl ich das zuerst tatsächlich auf dem Screenshot hatte, erschien mir das aber doch bescheuert, schließlich sollte der Thread ja seriös wirken...
Nachdem ich den Thread erstellt hatte, passierte erstmal... nichts.
Irgendwie hatte ich mir viel mehr versprochen. Es ist wohl alles andere als einfach, Leute davon zu überzeugen.
Als erstes meldete sich nach fast einem Tag eine mir unbekannte Gilde namens The System Shockers [SyS] an. Na ja, immerhin jemand, dachte ich mir. Um 4:44 Uhr gab’s dann die nächsten Teilnehmer, die ich genau so wenig kannte wie [SyS]. Außerdem wollte Xaina mit seiner Gilde teilnehmen, die den fantasievollen Namen „Wwqasdsdasws Lol I Cant Move“ trägt.
Nachdem der Thread dann zwei Tage im Wartower rumlag, gab es die ersten Bewerber, die ich mir persönlich gewünscht hatte: das Galileo Mystery [Team]. Obwohl jeder den Link zum Alphatestseite mit einigen Hinweisen bekommt, fragte Antragssteller Godfrey erstmal im Thread nach, wie man Traits vergibt. Ich war ihm aber nicht böse, denn dies schien weitere Leute aus den Löchern gelockt zu haben. Es folgten den Tag über Dress Less To Impress [LeSS] und abends sorgte dann Endless von Peace And Harmony [PnH] dafür, dass ich keine Zeit mehr zum Einkaufen hatte, weil sie persönlich auf meinem TS vorbeischaute, um zu fragen, mir wie vielen Leuten man denn maximal teilnehmen könne...
Die Wichtigkeit solcher Tests zeigte dann auch sofort der Leader von [LeSS]. Dessen Internet war schlichtweg zu schnell für den Updater, denn das 2 Megabyte große Update war so schnell heruntergeladen, dass Windows die zu aktualisierenden Dateien nach Beenden des Programms nicht schnell genug freigeben konnte.
Ganz verloren wäre man sonst allerdings nicht gewesen. Da paw·ned‹4›2 dem Updateserver seine Versionsnummer mitschickt, hätte dieser im Falle einer zu alten Version einfach ein paar Sekunden mit der Auslieferung der Updateinfos warten können.
Kızılot Tag 1: Final Destination
Endlich, das Ziel!
paw·ned‹4›2 ist fertig. Es wird am 28. September erscheinen. Zeit für 9 Tage Urlaub. In Kızılot (ke-se-lott mit kurz gesprochen „E“s kommt der einheimischen Aussprache nahe) an der türkischen Südküste, meine erste Flugreise seit 15 Jahren. Gebucht im Internet über vTours.
Flughafenrundfahrt zu gewinnen
Los geht mein Urlaub in Hannover, wo um 6:05 der Airbus A321 nach Antalya starten soll. Ich war total nervös und habe letzte Nacht nur 2 Stunden und diese Nacht gar nicht geschlafen.
„Zum Glück muss ich den Flug nicht fliegen.“, denke ich mir. Der Pilot, den man vom Gangway sieht, sieht glücklicherweise auch ziemlich wach aus. Vielleicht ein Grund, warum seit 24 Jahren beim Condor Flugdienst nichts mehr abgestürzt ist. Oder weil die neuen Piloten-Wachhalte-Methoden gut funktionieren.
Mit 15 Minuten Verspätung macht sich das Flugzeug mit den 210 Passagieren auf zur Startbahn. Die Fahrt quer über den Flughafen dauert ganze 10 Minuten. Während ich Hafenrundfahrten bereits kenne – zuletzte hatte ich in Hamburg eine gemacht –, sind mir Flughafenrundfahrten neu. „Fahren wir jetzt etwa nach Antalya?“, frage ich mich.
Märchenstunde
Mein Kopfhörer ist im Koffer, daher kann ich dem Bordfilm nicht folgen, der mir die € 3,50 für den Kopfhörer nicht wert ist. Vielleicht hätte ich bezahlt, wenn Final Destination, Snakes on a Plane, Katastrophenflug 232 oder Plane Dead gelaufen wäre. Wobei, TV Spielfilm meinte ja zu letzterem schon, den gebe es garantiert nie im Bordkino. Hmpf.
Ich sitze direkt neben dem Notausgang, sodass rechts von mir in entgegengesetzter Richtung ein Sitz für einen Steward ist. Das Alternativprogramm ist die Märchenstunde eines Herren knappe 40, der sich dort nach Start des Fluges hingesetzt hat, nachdem dort zuvor ein Steward saß, der sich gegenüber den Fluggästen über seine Kollegin lustig machte, indem er sie als zu dünn (was sie nicht war) und daher als „Ideal-Stewardess“ bezeichnete. Kommen wir nun aber wieder zu dem anderen Mann.
Seine Tochter arbeite bei Condor. Daher könne er dann mal kostenlos wo mitfliegen, doch dies sei sein erster Flug überhaupt gewesen, der voll war. Dabei sei er schon überall auf der Welt gewesen, selbst drüben in Miami.
Der Mann textet die Fluggäste in der Reihe hinter mir fast den ganzen Flug über voll. Nur als es Frühstück gibt – bzw. für ihn ein Premium-Frühstück – gibt er Ruhe.
Im Allgemeinen bin ich schon froh, diesen Flug bekommen zu haben. Als ich zuerst buchen wollte, ging der Hinflug spät abends und der Rückflug früh morgens (jeweils mit SunExpress, einer Mischung aus Lufthansa und Turkish Airlines), was jeweils als Übernachtung zählen sollte. Da ich aber zögerte und etwas wartete, war ein paar Tage später nur noch die jetzt von mir gebuchte Kombination für geringfügig mehr Geld verfügbar, mit spätem Rückflug um 20:40.
Willkommen in Antalya
In Antalya geht es nach dem Landen direkt zur Passkontrolle, die ich zuerst nicht finde. Die Schalter sehen einfach für mein Befinden nicht danach aus. Für die Einreise genügend der deutsche Personalausweis, ein Visum braucht man als Deutscher nicht. Stattdessen gibt's kostenlos einen kleinen unscheinbaren Wisch.
Nach der Gepäckannahme – mein Koffer war natürlich unter den letzten – geht es für mich weiter zum Schalter des Reiseunternehmens. Ich hatte zwar den Transfer storniert, da ich einen Mietwegen gebucht hatte, aber das wurde mir nicht bestätigt, daher will ich das abklären. Die „Schalter“ sind 80 kleine Stände, die draußen vorm Flughafenausgang in einem überdachten Bereich stehen. Davor treffe ich zunächst mal den Mann von der SAY-Autovermietung, wo ich meinen Mietwagen über CarDelMar gemietet habe. Während er mich zum Auto führt, kommen wir am Schalter des Reiseveranstalters vorbei, wo ich nachfrage. Offenbar wurde der Transfer gestrichen, also geht's direkt weiter zum Mietwagen. Der steht im absoluten Halteverbot, aber als beim Unterschreiben des Mietvertrags ein Polizist vorbeikommt, reichen ein paar Worte des Vermietungsmenschen, um offenbar alles klarzustellen.
Als erstes geht's zum Tanken, da die Vermietung nach der Leer-Leer-Reglung erfolgt. In der Türkei wird man von Tankwarten betankt, was ohnehin schon eine Sprachbarriere darstellt. Dazu kommt dann noch, dass Lira (die Währung der Türkei) und Liter oder ähnlich klingen und schon hat man ein perfektes Chaos. Benzin kostet in der Türkei etwa so viel wie in Deutschland.
Autofahren in der Türkei
Nahe Serik stehen viele solcher Öfen an der Straße.
Autofahren in einem fremden Land, das ist zuerst einmal ungewohnt. Immerhin gibt es beim Auffahren auf die Fernstraße D400 ein Schild, auf dem nochmal die Verkehrsregeln zusammengefasst sind: 50 innerorts, 90 außerorts, 120 auf den Autobahnen.
Die Antworten auf alle anderen Fragen erschließen sich irgendwie von selbst. Hier aber ein paar wichtige Dinge:
Wie gut sind die Straßen ausgebaut?
Die Straßen an sich sind gut und sehr breit, zumindest all jene bis zu meinem Hotel (knapp 100 km). Die Frage, wie viele Spuren die haben, ist allerdings nicht so leicht zu beantworten, denn trotz guter Qualität des Straßenbelags ist von den Straßenmarkierungen auf dem gesamten Weg fast gar nichts mehr zu erkennen. Daher erscheidet sich die Anzahl der Spuren je nach Situation – und ändert sich auch mindestens genau so schnell. Wer da nicht hinterherkommt, der... sollte lieber in Deutschland Auto fahren.
Ist in der Türkei Rechtsverkehr?
So pauschal kann man auch das nicht sagen. Auf den eigentlichen Spuren ist Rechtsverkehr. Dann gibt es aber noch den unberechenbaren Standstreifen. Da fährt einfach jeder, wie er will. Geisterfahrer sind hier eher die Regel als die Ausnahme und auch Trecker sind der öfteren auf den Fernstraßen anzutreffen.
Wie steht es um die Sicherheit der anderen Fahrzeuge?
In der Türkei wird gerade der TÜV eingeführt, dort dann halt TÜV Türk. Das habe ich letztens auf VOX gesehen. Auf jeden Fall begegnen mir vor allem in Gebiet nahe Antalya Klapperkisten jenseits von Gut und Böse, die definitiv nicht durch den TÜV gekommen sind.
Kann ich nach Google Maps fahren?
Nein. Auf der Route, die mir vom Flughafen Antalya zum Hotel vorgeschlagen wurde, sind viele Umwege enthalten. Direkt nach dem Flughafen sollte ich zuerst mal eine Ehrenrunde über die Zufahrt zum Ic Airport Hotel drehen. Ebenfalls sollte ich an mehreren Ausfahrten abfahren, wo man direkt gegenüber wieder auf die Fernstraße fahren kann, und dies ebenfalls tun. Wenn man das Hotel sucht, befindet es sich am Strand. Das ergibt bei einem „Beach Hotel“ ja auch Sinn. Allerdings wird das Hotel zusätzlich noch einmal mitten im Ort angezeigt. Wenn man dies alles beachtet, spart man nicht nur Druckertinte sondern auch Benzin und kann eigentlich doch ganz gut fahren.
Was gibt es sonst noch für Besonderheiten?
Auch türkische Fahrzeuge haben an allen vier Ecken so gelbe Lampen. In Deutschland nennt man die Blinker. In der Türkei gibt es vermutlich keinen Namen dafür, denn warum sollte man Dingen einen Namen geben, wenn man die eh nicht benutzt?
Ebenfalls wenig bekannt und/oder beliebt sind die Wendeverbot-Schilder an den Stellen, an denen zwischen den beiden Fahrspuren eine kurze Verbindung besteht. Vielleicht ist das aber keine gute Idee, sie zu ignorieren?
Die Fahrt, die in Kızılot wegen einer verpassten Abzeigung erstmal noch ein paar Meter als Geisterfahrer über die Fernstraße und dann durch die unbefestigten Straßen des Ortes führt, endet dann am Ende doch wo sie sollte vorm Şafak Beach Hotel/Motel. Von vorn sieht das zugegebenermaßen wenig einladend aus (was mich zunächst ziemlich schockiert), die Zimmer sind aber schön und groß, und auch der Pool- und Essens-Bereich ist schön angelegt.
Ab zur Bank
Irgendwie dachte ich, dass sie mich beim Tanken abgezogen haben. TRY 2,20 (das Symbol für die Währung wurde erst vor kurzem eingeführt, sodass es wohl noch keine Schriften damit gibt, obwohl es schon in Unicode ist: ₺) habe ich für € 1 bekommen. Der tatsächliche Wechselkurs liegt aber am Ende doch nur 5% höher. Dennoch ist es mir lieber, in Lira zu zahlen und ich suche mir im Internet einen Visa-Geldautomaten raus.
Die AkBank soll's sein, zumindest soll sie sich in der nächstgrößeren Stadt Manavgat direkt an der D400 befinden. Dort sehe ich sie aber nicht. Weiter in der Innenstadt finde ich eine Finansbank (ja, die heißt echt so), wo ich TRY 100 abhebe. Zu den vier Sprachen des Geldautomaten gehört immerhin sogar Deutsch. Knapp die Hälfte des Geldes lasse ich unterwegs bei einer Tankstelle für Getränke. Die Tankstellen sind zwar von namhaften Ketten, die Umsetzung ihrer Shops aber nicht entlang der Corporate Identity wie in Deutschland, sondern wie's halt so kommt. Bei der ersten Tankstelle gab es beispielsweise kostenlos Softdrinks und Wasser, während bei dieser jetzt auf einer recht großen Fläche des Verkaufsraums verschiedene zum Teil recht große Getränkepacks auf dem Boden stehen.
Abendessen
Das Abendessensbüffet ist toll (zumindest jetzt am ersten Tag), aber es ist schade, dass es nur zwei warme Komponenten und eine warme Suppe gibt, während die restlichen etwa 15 kalt sind. Heute ist das Büffet recht nudellastig, mit Nudeln kann man aber in der Regel auch nichts falsch machen.
Die Lage dieses kleinen 16-Zimmer-Hotels ist ebenfalls sehr schön: Der Strand ist direkt vor der Tür und das Gebiet ist noch nicht wirklich touristisch erschlossen und entsprechend ländlich. Gelegentlich versuchen sich somit die vier Schafe der beiden Weiden des von meinem Zimmer zu sehenden Nachbarhotels, das dem hier recht ähnlich zu sein scheint, anzublöken. Nur das Nachbarhotel auf der anderen Seite dreht gelegentlich mal die Musik etwas lauter.
Şafak Beach Hotel (links) und das manchmal etwas lautere Nachbarhotel, bei Nacht vom Strand aus aufgenommen
Warum ich gerade davon gesprochen habe, dass es „noch nicht“ massentouristisch erschlossen sei? Dazu gibt's ein anderes Mal mehr. Ebenso wie ich sicherlich nicht das letzte Mal über das Chaos auf den Straßen gelästet habe und noch weitere Bilder des Hotels einfüge.
Kızılot Tag 2: Kies – a lot!
Was hoch geht, muss auch wieder runterkommen: von Bergen und Tälern, Authenzität und Massentourismus. Und wunden Füßen.
„Kräht der Hahn früh am morgen, kräht er laut, kräht er weit...“, so beginn das Geburtstagsständchen, mit dem mich meine Eltern zu meinem Geburtstag (der heute ist) geweckt hätten. Immerhin: Draußen kräht tatsächlich ein Hahn und das nicht zu leise. Das ist eine Abwechslung dazu, dass sich in der Nacht Hunde angekläfft haben und das auch gerade wieder tun, während ich diesen Post schreibe.
Zeit fürs Frühstück. Das ist sehr käselastig. Als Brot gibt es nur Fladenbrot, entweder weiß oder mit etwas vollkörniger, wobei man die Sorten nur bei genauem Hinschauen unterscheiden kann, weshalb ich die zweite Sorte nicht als „Vollkorn“ bezeichnen möchte. Für Deutsche ist Frühstück ohne richtiges Brot und Brötchen vielleicht eher ungewohnt, aber schließlich habe ich mir dieses Hotel ja auch ausgesucht, um es authentisch zu haben, anstatt auf meine Buchungsbestätigung zu gucken, um herauszufinden, wo ich denn hier eigentlich bin.
Das Frühstück finde ich alles in allem gut. Allerdings ist Käse – genau wie Nudeln und Reis – etwas, mit dem man bei mir wenig falsch machen kann.
Im Gebirge
Heute geht es in die Berge. Die Straßen sind überwiegend gut, und wo nicht, da scheint zumindest daran gebaut zu werden.
Eigentlich wollte ich mir den nahen Fluss Karpuzçay angucken, doch der ist größtenteils ausgetrocknet, wie andere Flüsse auch.
Akarsu, ein Zufluss des Karpuzçay
Also geht's weiter ins Gebirge. An den Haltebuchten der Straße befinden sich Märkte. Irgendwie verkaufen da immer alle Leute das gleiche, und zwar vor allem Bananen und Orangen. Da die Preise nicht dran stehen und ich – bedauerlicherweise – nicht mal „Hallo“ auf Türkisch sagen kann, mag ich mir dort nichts kaufen, obwohl ein paar Bananen für den Nachmittag sicherlich nicht falsch wären, da das hier Halbpension ist.
Im Gebirge gibt es kleine Wege. Weit hinein traue ich mich nicht, schließlich ist hier oben kaum Zivilisation. Nur ein (nicht mehr bewohnter) Bienenstock und ein paar angepflanzte Olivenbäume, deren Früchte noch nicht reif sind, erinnern daran, dass hier Menschen leben.
Am Strand
Daher geht's zurück ins Hotel und von da an den Strand. Mich interessiert, was hinter der nächsten Ecke ist, die drei Kilometer entfernt ist. Dorthin zu laufen ist definitiv kein Vergnügen. Der Strand kann sich nämlich nicht entscheiden, was er sein möchte. Feiner Sand, Kiesel und Steine wechseln sich alle paar Meter ab und gerade längere Abschnitt mit Steinen sind nicht sonderlich angenehm barfuß, der glühend heiße Sand weiter weg vom Meer jedoch auch nicht. Die Kiesel bringen Kızılot daher bei mir den Spitznamen „Kies a lot“ und „Kieselot“ ein und ich mache auf dem Rückweg eine längere Pause am Meer.
Blick auf den Strand von Kızılot
Hinter der Ecke befinden sich dann ein paar größere Hotels. Am dem Strandabschnitt, an dem das Şafak Beach Hotel liegt, gibt es überwiegend niedrige Hotels und Bungalowsiedlungen. Und, wie gestern schon angesprochen, bald eine Ausnahme:
Hotelkomplex im Bau
Wieder im Hotel
Zeit fürs Abendessen. Das ist heute recht gemüselastig, allerdings lässt sich das Gemüse gut mit dem warmen Reis kombinieren. Die harmlos aussehenden eingelegten grünen Peperoni sorgen bei mir eine Minute lang für eine Art Schluckauf.
Später lässt sich durch das Hotelzimmerfenster ein kurzes Feuerwerk in Manavgat beobachten.
Morgen ist Markt dort in Manavgat und der steht derzeit auf meinem Plan. Mal schauen.
Kızılot Tag 3: Alles gratis. Egal wälsches.
Beim Kleidungsmarkt in Manavgat ist alles tierisch billig, wenn auch nicht wirklich gratis.
Um halb sechs weckt mich der Muezzin (Gebetsrufer). Ähnlich wie das bei uns ist, wenn die Feuerwehrsirenen heuten, kläffen die Hunde in der Umgebung den Muezzin an. Dass die Hunde bei uns die Feuerwehrsirenen ankläffen, ist verständlich, da das nur alle paar Wochen mal ist. Doch wenn da fünfmal am Tag wer ruft und jedes Mal absolut gar nichts passiert, müsste es doch auch Hunden langsam mal klar sein... Da ich eh wach bin, gehe ich zum Strand und beobachte den Sonnenaufgang.
Schattenwurf der obigen Skyline auf dem Strand
Heute ist der Kleidungsmarkt von Manavgat dran. Vorher geht's zum Frühstück, das heute eigentlich wie gestern ist, nur dass es Vollkornbrot gibt, das etwa die Struktur von Vollkorntoast hat.
Ich kaufe mir beim Melisa Market an der Straße Cola. 1 Liter Coke kostet 2 Lira.
Markt von Manavgat
In Kızılot ist alles recht urig und die Bewohner sprechen offenbar nur wenig Deutsch. Außer Şafak, Chef und Namensgeber dieses Beach Motels. Der spricht perfekt Deutsch, denn er hat in Deutschland studiert.
In Manavgat ist das anders. Auf den ersten Blick macht die Stadt einen auf amerikanisch: Auf dem Ortsschild steht die Einwohnerzahl (Nüfüs) und die Straßen innerhalb eines Viertels sind zum Großteil einfach durchnummeriert, wobei noch die Nummer des Viertel, welche in Fünfhunderterschritten durchnummeriert sind, einfließt.
Allerdings richtet sich Manavgat an deutsche Touristen. Am deutlichsten wird das wohl beim Kleidungsmarkt, der fast alle Seitenstraßen des Viertels Aşağı Pazarcı einnimmt (zwischen Atatürk Caddesi und Zübeyde Hanım Caddesi).
Bei der Ankunft mit dem Mietwagen übernimmt ein Mitarbeiter eines Restaurants spontan die Einweisung und gibt mir seine Visitenkarte. Die Parkplätze am Straßenrand sind zumeist frei, denn die anderen Besucher werden zumeist mit Reisebussen angekarrt.
Der Markt ist nur wenige Meter entfernt. Die Marktschreier sprechen Deutsch, Zahlungsmittel ist fast ausnahmslos Euro und es ist richtig die Hölle los da. Obwohl der Markt fast das gesamte Viertel einnimmt und die Wege recht breit sind, kommt es wegen dem großen Besucherstrom immer wieder zu kurzen Staus.
Während die Straßen fast vollständig mit Kleidungsständen zugebaut sind und auch in den anliegenden Häusern Kleidungsläden angesiedelt sind, gibt es mitten in dem für den Markt genutzten Häuserblock auf einem Platz viele Bauern, die Gemüse verkaufen. Die äußeren Stände haben Preise in Euro, die inneren in Lira. Auf kaufe hier ein Tütchen bunten Pfeffer. Das kostet 1 Euro, wohl weil der hier in der Region nicht angebaut wird.
Bevor ich in den Mietwagen steige, kaufe ich mir bei dem Restaurent, vor dem es steht, eine Dose Cola. 2 Euro kostet die. Na ja, immerhin war der Mann so nett beim Einweisen und es ist ja auch ein Restaurant.
Kızılağaç
Nach dem Besuch des Kleidermarktes geht es noch zu einem anderen Ort, der auf der Hinweistafel als Sehenswürdigkeit bezeichnet wird (weiße Schrift auf braunem Grund, so wie in Deutschland). Es ist Kızılağiç, ein Ortsteil im Westen von Kızılot.
Kızılağaç ist massentouristisch voll erschlossen. Das Stadtbild wird dominiert von Hotels, Einkaufszentren, Apotheken und Kiosken und ist damit für mich keine Sehenswürdigkeit.
Den Nachmittag verbringe ich am Strand, den ich mir heute in die andere Richtung (mit dem Hotelneubau) anschaue, und am Hotelpool.
Abendessen
Das Abendessen beginnt um 19:00 Uhr Ortszeit. Zu dem Zeitpunkt ist meist Sonnenuntergang, den man von den beiden befestigten Pavillons am Pool sehr gut beobachten kann.
Heute liegt ein beigefarbener Hund mit schwarzer Schnauze auf dem Weg zum Strand. Der Hund ist noch jung und tut keinem was, stattdessen begrüßt er die Gäste, die an ihm vorbeigehen, läuft aber auch nicht auf das Grundstück des Hotels. Außerdem scheint er müde zu sein.
Müde ist ein gutes Stichwort, denn es ist schon spät. Das tägliche Kläffkonzert ist auch bereits vorbei, also sollte ich bis zum Gebetsruf gut schlafen können. Oder mich wecken die drei Kühe der Putzfrau mit ihrem Gemuhe.
Sonnenuntergang
(Das im Hintergrund sind übrigens Wolken und keine Berge.)
Kleiner Nachtrag: Kurz nachdem der Post abgeschickt habe, gibt es im Hotelzimmer ein Puff-Geräusch. Zuerst ist völlig unklar, was das war. Dann fällt mir auf, dass ein Teil der Gardinenleiste von der Decke gefallen ist, sich nach unten krümmt und Teile der Gardine von der Leiste gefallen sind. Was für ein Schreck in der Nacht.
Nacht ist ein gutes Stichwort. Schlaft gut.
Kızılot Tag 4: Von alt bis neu, von arm bis reich
Heute betrachten wir soziale und zeitliche Unterschiede in der Türkei.
Wie gestern von mir erwartet, bin ich in der Tat vom Muezzin geweckt worden. Um richtig wach zu werden, gehe ich erst mal an Meer und schwimme etwas. Das Meer ist sehr warm, auch früh am morgen.
Das Frühstück ist fast wie immer, nur ist das Brot heute nochmal westlicher. Während es am zweiten Tag gekochte Eier als warme Komponente gab und am dritten gar nichts (zumindest nicht als ich da war), gibt es heute Rührei mit Tomatensoße und Sucuk (türkische Wurst).
Side
Bereits ziemlich früh geht es nach Side, da es mittags sehr heiß draußen ist. In Side sind Ruinen der gleichnamigen antiken Stadt, ein paar Kilometer südlich von Manavgat. Diese Ruinen werden gerade restauriert.
Auf dem Weg zwischen Manavgat und Side befindet sich die vermutlich meistignorierte Ampel der Türkei. Während einer einzigen Rotphase halten alle etwa fünf anderen Autos einfach mal gar nicht sondern rasen einfach über die Kreuzung.
Side ist recht groß und es gibt viel zu sehen.
Da ich gerade etwas schreibfaul bin, habe ich die Bilder in einer Collage zusammengefasst.
Besonders angetan hat es mir ein byzantisches Krankenhaus (wobei man sich da nicht sicher ist), das einen Keller und ein Erdgeschoss hat, welche man beide betreten kann. Das ist auf den drei großen Hochformat-Bildern zu sehen.
Kızılağaç die zweite
Anschließend ist noch einmal Kızılağaç dran. Zuerst geht's zum Harem. Ja nee, nicht das was ihr denkt. Der Harem ist ein Hamam (türkisches Bad) unter der Erde. Ein Schwall rangekarrte Touristen ist gerade durch, als ich ankomme. Werber Mustafa will erstmal mein Hotel wissen. Ich erkläre ihm, dass ich gar nicht aus Kızılağaç komme. Das Şafak Beach Motel kennt er dann aber doch, dann erklärt und zeigt er mir das Bad. Interessiert bin ich aber nicht, ich hab ja das Meer zum Baden.
Danach geht es zum LyraPark, einem Einkaufszentrum des Lyra-Hotels im westlichen Stil. Ich finde nichts, was mich interessiert und auch die anderen Läden in der Ecke schaffen es lediglich, eine Flasche Fanta an mich zu bringen. Allgemein ist aber extrem wenig los, ich hab vielleicht zehn andere Leute gesehen. Ich hätte viel mehr erwartet, da die Läden mitten zwischen etwa zehn Hotels und hunderten Ferienwohnungen liegen.
Oberes Kızılot
Letzter Stopp der Mietwagentour ist der obere Teil von Kızılot. Dort befinden gibt es soziale Gegensätze. Während an einer Stelle Hotels gebaut werden, lebt man 100 Meter weiter noch wie vor zig Jahren.
Das muss man auch mal gesehen haben.
Abendessen
Beim Abendessen kann ich heute keine bestimmte Richtung feststellen. Heute steht auch Şafak hinter dem Büffettisch. Leider ist er nicht sehr redselig und es ergibt kaum ein kommunikativer Vorteil gegenüber der üblichen Situation, in der nur der Koch da steht, der kaum Deutsch oder Englisch spricht.
Şafak erzählt, dass um fünf nach acht ein Shuttlebus zum LyraPark fährt, aber den hab ich ja heute schon gesehen. Einige junge Leute wollen ihn sich aber angucken.
Das war's dann auch wieder für heute. Für morgen habe ich derzeit Alanya geplant, bin mir da aber noch nicht sicher.
Drüben im anderen Hotel scheint gerade Schlagerdisco zu sein. „Ich hab dich tausend Mal betrogen.“ – ja, und den Schlaf raubst du mir vielleicht auch noch.
Kızılot Tag 5: Al(m)anya
Heute geht es für mich zur Burg von Alanya. Oder Almanya?
Heute bin ich mal nicht vom Muezzin wachgeworden. Auch mal schön. Nach dem Frühstück ging's dann auch gleich nach Alanya, das wegen seines hohen Anteils an dort lebenden Deutschen auch als Almanya (türkisch für Deutschland) bezeichnet wird.
An der Straße nach Alanya stehen Hotels an Hotels. Also wirklich, und zwar nur richtig große Hotels. Durch die Hotels sind die Orte, zu denen sie gehören, derart in die Länge gestreckt worden, dass man sämtliche Ortseingangs- und -ausgangschilder auf dem rund 40 Kilometer langen Straßenabschnitt zusammengelegt hat.
In Alanya ist heute der 250 Meter hohe Burgberg mein Ziel.
Aufstieg
Der Aufstieg dauert etwa eine Stunde.
Mein Weg führt zunächst durch Straßen mit befestigten modernen Häusern, die noch zum Stadtgebiet von Alanya gehören.
Man kann vom Weg aus die Costa Atlantica beobachten, die im noch neuen Hafen liegt. Dort steht auch das Wahrzeichen Alanyas, der Rote Turm. In der Nähe fahren auch viele Ausflugsschiffe ab.
Später wird die Bebauung am Straßenrand zunehmens ländlicher. Menschen verkaufen Sachen, zumeist Taschen und Tücher. Außerdem kann man an vielen Stellen frisch gepressten Orangen- oder Kaktusfrüchte-Saft kaufen. Ich probiere einen Orangensaft. Der schmeckt ganz anders als bei uns, vor allem ist er milder und weniger süß.
Burg von Alanya
Vom Eingang zur Burg kann man beobachten, wie die Ausflugsschiffe an den Eingang zu einer Höhle fahren.
Der Besuch der Burg selbst kostet 10 Lira Eintritt, dazu gibt es ein Päckchen Erfrischungstücher. Die Burg selbst ist gar nicht mal so spannend. Dafür ist der Ausblick um so besser.
Anders als der Hinweg geht der Rückweg durch mehrere Tunnel. Auch auf dieser Straßenseite gibt es viele Hotels, aber auch viele Bananenplantagen und dazugehörige Verkaufsstände.
Kızılot Tag 6: Wasser, Wasser, Wasser
Heute dreht sich in meinem Türkei-Bericht alles ums Thema „Wasser“.
Auch heute hat mich der Muezzin nicht geweckt. Ich bin einfach schon vorher wach. Ha!
Wie schon vorgestern hat mich auch heute wieder beim morgendlichen Schwimmen irgendwas im Meer erwischt. Während ich vorgestern eine 1 cm lange Schnittwunde davontrug (die entsprechend geblutet hat), sieht das von heute eher aus wie ein Insektenstich.
Na ja, ist ja nicht schlimm. Aber ich frag mich echt, was die Viecher da im Meer gegen mich haben.
So langsam finde ich das Frühstück eintönig. Türkischer Käse ist zwar die ersten Tage ganz nett, aber ich glaube, morgen esse ich Cornflakes.
Heute steht der Manavgat-Wasserfall an. Dazu gibt's noch einmal den Kleidungsmarkt von Manavgat. Zuerst will ich aber zur Apotheke in Kızılağaç, denn ich habe seit zwei Tagen Halsschmerzen.
Manavgat-Wasserfall
Huch, Speicherkarte vergessen.
Also geht's zurück ins Hotel, Speichertkarte holen. Gestern in Alanya wäre das ärgerlicher gewesen, da Alanya doch etwas weiter weg ist als Manavgat.
Heute ist nur die Tatsache ärgerlich, dass Manavgat straßenbautechnisch leider nicht ganz so einfach zu bewältigen ist, besonders wenn man zu einer Stelle will, die irgendwo in den Slums hinter Bananenplantagen und einer geheimen Taxizentrale liegt. Es gibt zwar Ausschilderungen, aber die hören einfach mitten auf dem Weg auf.
Manavgat-Wasserfall – 2. Anlauf
Huch, falsches Bild. Manavgat (wohl von türkisch manav für Obst- und Gemüsehändler) bezeichnet nämlich sowohl die Stadt, als auch den sie durchfließenden Fluss, dessen Stausee und den Landkreis, in dem auch Kızılot liegt. Und in der Stadt Manavgat gibt es dieses Bauwerk mit den vielen Wasserfällen, genannt Türkbeleni Şelalesi.
Jetzt aber endlich zum Manavgat Şelalesi. Wer gut aufgepasst hat, wird bereits geschlossen haben, dass Şelalesi türkisch für Wasserfall sein muss. Na ja, so sieht's da aus:
Wer jetzt bei Wikipedia guckt, wird merken, dass der da imposanter aussieht. Vermutlich war auf deren Bildern einfach nur mehr Wasser drin. Ich hab auch extra noch einmal nachgeguckt, ob ich an der richtigen Stelle war, die in der englischen Wikipedia angegeben ist. Und ja: ich war.
Manavgat
Der eigentliche Kleidungsmarkt findet heute nicht statt, denn der ist nur montags. Die Stände sind allesamt abgebaut, Autos stehen in den Straßen.
Allerdings gibt es im Norden des Marktgebietes ja die festen Läden, die da auch sonst sind. Dazwischen befinden sich Dönerläden. Auch der Gemüsemarkt hat einige feste Gebäude. Ich kaufe mir ein T-Shirt und sechs Päckchen Gewürze.
Kleidungskauf in Manavgat ist ein Erlebnis, das man irgendwie mal gehabt haben muss. Wenn man da was kauft, muss man nach dem Handeln bei deutlich unter der Hälfte des Einstiegspreises rauskommen, ansonsten hat man was falsch gemacht.
Fluss Manavgat in Manavgat, Ausflugsschiffe liegen an den Ufern. Hinter der Flussbiegung liegt die Manavgat Köprüsü (Manavagat-Brücke) der D400, durch die die großen Ausflugsschiffe nicht passen.
Nun, die letzten sechs Tage habe ich mittags nichts gegessen. Ich mein davor hab ich mittags auf nichts gegessen, weil so spät ins Bett gegangen bin, dass ich da noch nicht wach war. Mein Hausarzt hat nämlich auf die Frage, was ich gegen meine Einschlafprobleme machen soll, gesagt, ich solle einfach später einschlafen gehen. OK, ich schweife schon wieder ab.
Heute will ich mit der Tradition brechen und mir mal den Burger King in Manavgat anschauen, der mir Montag bei der Durchfahrt aufgefallen ist. Eigentlich will ich die Aldisierung (schweizerdeutsch für das Phänomen, dass auch prinzipiell wohlhabende Leute möglichst wenig ausgeben wollen) vorantreiben und mir das türkische Gegenstück zum King des Monats holen. Das kostet laut Website 4,99 Lira (gut 2 Euro), aber ich finde es nicht auf der Karte. Daher esse ich einfach ein Whopper-Menü, das 12 Lira kostet. Der Burger-King-Mitarbeiter fragt mich, ob ich auf Englisch bestellen wolle, was ich bejahe. Da ich glaube gehört zu haben, dass er beim Eingeben der Bestellung Deutsch murmelt, mache ich ab da auf Deutsch weiter. Schließlich bringe ich ihm noch den Begriff „Becher“ bei. Während ich esse, fragt er mich, was denn der Unterschied zu „Glas“ sei.
Der Whopper schmeckt wie in Deutschland. Bei den Pommes muss man sich das Salz selbst drauf machen und bekommt dafür ein Tütchen aufs Tablett gelegt, das etwas größer als die in Deutschland ist. Außerdem bekommt man Ketçap und Mayonez grundsätzlich ohne sie bestellen zu müssen und zwar nicht in Tütchen sondern in Plastikschälchen wie man das bei uns von den Dips für die Chicken Nuggets kennt. Der große Softdrink ist deutlich größer als bei uns. Es steht zwar nicht drauf, wie groß der Becher ist, aber es dürften 0,7 Liter sein.
Gut, jetzt habt ihr sicherlich alle Hunger, oder? Hmm.
Außerdem kaufe ich mir ein Stativ für meine Kamera. Im Fotoladen zeige ich dazu auf eine andere Kamera, die in einem Ausstellungsschrank auf einem Stativ steht. Der Ladenbesitzer schraubt das Stativ ab und verkauft es mir. Ich hatte jetzt eigentlich erwartet, dass er mir ein Neues gibt, aber na ja. So kann ich morgen versuchen, euch ein Video davon zu machen, wie schnell der Sonnenaufgang geht, der auf den Fotos vom dritten Tag ist.
Wieder im HOTel
In Deutschland hat man vielleicht gelegentlich das Problem, dass das Warmwasser nicht will wie man selbst.
Hier im Hotel hatte ich dahingehend bisher nur am ersten Tag das Problem, dass ich nicht wusste, wie das hier eingestellt ist. Der Mischer der Dusche ist nämlich etwas seltsam und mischt recht willkürlich warmes und kaltes Wasser, sodass ich den Duschkopf immer mal wieder kurz von der Halterung nehmen muss, um mich nicht zu verbrennen.
Das Problem hat sich heute Nachmittag erleidigt: Es gibt nur noch heißes Wasser, welches oben auf den Dächern der Häuser in Tonnen gelagert und von der Sonne erwärmt wird. Vielleicht habt ihr euch bei einigen Bildern des Blogs gefragt, was die Tonnen auf den Dächern sollen. Jetzt wisst ihr's.
Genug ausgeschweift. Das kalte Wasser ist also komplett ausgefallen. Ja gut, wenn man sich die Hände waschen will, kann man das problemlos in der Phase schaffen, in der das Wasser noch nicht heiß ist. Aber die Klospülung...
Not macht ja erfinderisch und die einzige Lösung, die mir spontan für das Problem einfällt, ist den Papierkorb zu leeren und ihn in der Dusche zu befüllen. Das geht ziemlich gut, da der Papierkorb aus Plastik ist.
Ja toll, aber das ist dann doch irgendwie kein Zustand. Şafak sagt, dass wegen eines Wasserrohrbruch das Wasser in der ganzen Ecke hier ausgefallen ist. Sie rufen da jetzt jede Stunde bei der Stadtverwaltung an. Nachdem es zuerst immer hieß, dass es in einer halben Stunde wieder gehen würde, sind sie inzwischen bei 2 Stunden ETA angelangt. Wasserrohrbrüche und Stromausfall seien normal. Super. Oder wie der Türke sagt: süper.
Um 18:45 Uhr ist das Wasser wieder da. Damit war das Hotel mindestens 6 Stunden lang „trocken“. Zum Abendessen um 19:00 Uhr gibt es u.a. Spagetti. Die in der Menge zu kochen dürfte auch ein gewissen Problem gewesen sein.
Und morgen? Der Oymapınar Barajı (Talsperre) am Manavgat wäre schön. Außerdem gibt es noch eine Empfehlung von Şafak, wobei ich da nur eine Wegbeschreibung habe und es nicht auf der Karte wiederfinde, weshalb ich den Namen nicht schreiben kann. Es ist aber wohl auch ein Wasserfall.
Kızılot Tag 7: Individuell.
Auch heute heißt es wider: Land und Leute erleben – bzw. für euch erlesen. Was ein Wortspiel, zumal unbeabsichtigt.
Auch heute bin ich wieder vorm Gebetsruf wach. Aber heute beißt mich im Wasser nichts. Da fängt der Tag ja mal gut an. Auch die Cornflakes mit Honig schmecken lecker.
Thema ist heute die Oymapınar-Talsperre. Die liegt irgendwo nördlich von Manavgat ganz weit ab vom Schuss.
Wegen der Länge der Strecke ist zwischendurch eine Pause angesagt. Danach der Schock: Das Auto springt zwar an, piept aber die ganze Zeit und die Tanknadel denkt nicht mal daran, sich zu bewegen (davor war sie immerhin noch etwas über dem roten Bereich). Was nun?
Einziges Anzeichen auf Zivilisation ist ein Lager der Firma ALGİDA (zu dt. Langnese) nur ein paar Meter weiter. Die Leute da sind total nett. Nachdem sich vier Mitarbeiter um das Auto versammelt haben, kommen sie anhand der inzwischen wieder funktionierenden Tankanzeige zu dem Schluss: Das Ding fährt noch mindestens 50 bis 60 Kilometer. Ansonsten hätten sie mir für 20 Lira einen Kanister Benzin verkauft. Bei den netten Leuten hole ich mir noch eine Wegbeschreibung zur Oymapınar-Talsperre ab. Grund für das Problem war einfach, dass das Auto während der Pause (und daher beim nächsten Start) extrem schief am Straßenrand stand und daher der Benzinfühler nicht richtig funktionierte.
Auf dem Weg kommt man dann doch noch durch einige Dörfer durch. Sie werden allerdings immer ländlicher und damit weniger modern.
Die Talsperre bzw. das Gebiet darum herum kostet (pro Nase) 1 Lira Eintritt, Maut oder was auch immer. Dies ist die einzige staatliche Stelle für Eintrittsgeld auf meiner bisherigen Reise, bei der ich in Euro bezahlen kann (dann halt 50 Cent). In Side und Alanya wollten sie nur Lira. Die Eintrittskarte kann ich nachreichen, wenn ich wieder zuhause bin und einen Scanner habe.
Nach dem Bericht zu Übermorgen (der allerdings wegen des Fluges erst einen Tag später erscheinen wird) ist ohnehin noch ein Zusammenfassungsbeitrag geplant, u.a. mit der Hitliste der gefährlichsten Vehikel auf türkischen Straßen. Ich fühle mich dazu verpflichtet. Allein weil mir auf dieser Strecke ein Trecker mit 6 Personen drauf entgegen kommt. Das ist fast so schlimm, wie wenn die zu dritt einen Motorroller fahren, indem man entweder kleinere Kinder zwischen Fahrer und Lenker klemmt, oder sich auf der Sitzbank sehr dünn macht. In Alanya gab es Deutsche, die dann „Da passen noch drei drauf!“ riefen.
Gut, ich schweife ab.
Oymapınar-Talsperre
Oymapınar Barajı (Oymapınar-Talsperre)
Da lob ich mir den Individualtourismus, sonst sitzt man vielleicht auf dem Trockenen... oder warum steht bei Bootstouren nie, dass das Boot auch fahren kann?
Die Touristenbusse fahren die weniger individuellen Touristen auf 10 Meter an den Anleger auf dem Stausee. Perfekt für Lauffaule.
Ich hingegen gehe die Serpentinenstraße zu Fuß hoch. Das erinnert etwas an den Aufstieg auf den Burgberg von Alanya vorgestern – und geht auch genau so auf die Muskeln. Kein Wunder bei dieser Straßenführung.
Die Talsperre selbst kann nicht betreten werden, jedoch gibt es eine Aussichtsplattform, von der man toll ins Tal blicken kann. Auf der anderen Seite der Plattform kann man auf den Stausee schauen.
Vor der Aussichtsplattform befinden sich zwei kleine Marktstände. Ich kaufe mir dort ein Käppi. Das wollte ich schon seit Tagen machen, hab aber nie eines gefunden, was mir nicht zu übertrieben aussah.
Serpentinenstraße zur Oymapınar-Talsperre
Durch einen Tunnel gelangt man zum Stausee, auf dem die Touristenschiffe fahren.
Das Wasser hier ist sehr schön blau. Der Weg vom Damm zurück zum Auto war an einer Stelle recht schlammig, sodass ich mir die Schuhe waschen will.
Allerdings ist das Wasser auch so unglaublich kalt, dass man auch unmöglich drin baden könnte.
Auf dem Rückweg zum Hotel tanke ich in Manavgat und kaufe mir neue Baterien für meine Digitalkamera. Vielleicht die letzten, denn ich habe mir eine neue Kamera gekauft. Das Objektiv war aber defekt und die Kamera bei Reiseantritt noch nicht von der Reklamation wieder zurück.
Zum Mittag esse ich einen Döner bei der Kette Meru. Die machen Döner ohne Soße und ohne Scharf. Das Gemüse ist nicht Kraut wie in Deutschland, sondern Feldsalat. Diese Form der Zubereitung scheint bei Schülern einer nahen Schule gut anzukommen.
Wieder im Hotel
Heute ist paw·ned‹4›2-Veröffentlichung. Anders als sonst ist das Zimmer um 13 Uhr noch nicht gemacht worden. Kurz vor Veröffentlichung von paw·ned‹4›2 um kurz nach halb 3 Ortszeit möchte das Zimmermädchen im Zimmer. Ich vertröste sie um 10 Minuten und gehe anschließend Fotos vom Hotel machen.
Şafak Beach Motel vom Strand aus
Der Abend bringt dann zum Abschluss des Tages einen wunderbaren Sonnenuntergang.
Kızılot Tag 8: Irrwege
Irren ist menschlich. So auch in der Türkei.
Ich hasse die englische Wikipedia. Die Koordinaten beim Artikel zum Manavgat-Wasserfall sind gar nicht die vom echten Manavgat-Wasserfall sondern vom Manavgat Küçük Şelalesi (kleiner Wasserfall). Ich wurde reingelegt.
Also nichts wie hin zum echten Wasserfall.
Manavgat Şelalesi die dritte
TRY 3,50 kostet der Spaß pro Nase.
Der Preis ist wie ich finde derart hoch, dass ihr dieses mal einfach kein Foto kriegt...
...sondern ein Video. In HD natürlich.
Originaldatei der Kamera zum Download
(Dort kann man auch erkennen, wie das Wasser rechts in der Mitte fließt, sowie einige andere Details.)
Um den Wasserfall herum befinden sich (im kostenpflichtigen Bereich) einige Restaurants, Kleidungsläden, eine Fotostation und zwei Showküchen.
Außerdem gibt es Stände, an denen man die typischen türkischen Spezialitäten kaufen kann. Ich sag mal so: Papa, du kannst dich schonmal freuen! Und damit allgemein mal Grüße nach Hause! Und an deine Kollegen, die meinten, dass es außerhalb der Bettenburgen ja eh nix gäbe in der Türkei außer Esel und Kamele. Die gibt's aber auch:
Nutztiere, v.l.n.r.:
1. Für alle, denen Autovermietung zu 2012 ist: Die gute alte Kamelvermietung gibt's zum Glück auch noch.
2. Für Europäer gibt es mit Eseln aber auch vertrautere Tiere.
3. Damit wir auch alle Sorten größerer Nutztiere durch haben (Ziegenartige waren ja gestern schon), noch ein Foto von zwei Kühen, das ich später am Tag im oberen Teil Kızılots gemacht habe. Größere Ansammlungen von Kühen wie zu Hause in Norddeutschland gibt es hier wohl nicht, üblich sind eher so Kombinationen wie 2 Kühe und 1 Ziege und dazu ein paar Hühner auf dem Hof.
Emanzipation? Bitte was?
Heute will ich mal zu dem Dönerimbiss, bei dem gestern die mit Abstand meisten Schüler anstanden, um herauszufinden, ob der Döner da echt besser schmeckt als gestern bei Meru oder ob sie da einfach nur hingehen, weil es näher an der Schule ist.
Der Weg vom Auto zum Imbiss führt durch ein Veranstaltung, die vermutlich eine Art islamischer Gottesdienst – wenn man das so sagen darf – sein soll. Vor der Moschee sitzen die Leute auf Klappstühlen an Klapptischen.
Dabei sind Männer und Frauen strikt getrennt und nur die Männerecke hat den Schatten der Pavillons.
Über Lautsprecher wird der Gottesdienst vorgetragen. Praktisch alle anwesenden Kinder und etwa ein Viertel der Männer sind allerdings viel mehr auf ihr Handy fixiert, mit dem sie rumspielen.
Weiter geht's zum Dönerimbiss.
Während Meru Döner sich auch an deutsche Gäste richtet und das mit dem Motto „Finde den wahren Geschmack des Döners“ auch zeigt, bin ich heute in einem Imbiss, der sich beim ausländischen Klientel allenfalls auf Russen spezialisiert hat. Immerhin: Ich schaffe es dann doch, zu bestellen und kann sogar in Euro bezahlen (die Preise auf der russischen Speisekarte sind in Dollar).
Der Döner schmeckt kaum anders als der gestern. Neben mir befindet sich dabei der Albtraum für jeden Zahnarzt:
Wer hat da nicht kurz Lust auf 'ne Tortenschlacht?
Zum Abschied bekomme ich von einem Mitarbeiter des Ladens ein Kaugummi. Dann setze ich mich in meinen Mietwagen und fahre nach Kızılağaç.
Kızılağaç die dritte
Schwarz-weiße Katze
Man sagt ja immer: „Jedem das seine.“ Wie das meine aussieht, das habe ich euch die letzten Tage gezeigt.
Bei genauerem Hinsehen findet man sogar in Kızılağaç in einer Seitenstraße hinter den (zugegebenermaßen recht kleinen) Einkaufszentren einen vergleichsweise kleinen typisch türkischen Obst-, Gemüse- und Stoffmarkt. Man kann also auch im Tourismuszentrum Kızılağaç (genau so wird es auch auf dem Schild an der Fernstraßenausfahrt bezeichnet) ein bisschen Ursprünglichkeit erleben.
Allerdings gibt es auf dem Markt auch ein paar touristisch motivierte Souvenirs zu kaufen. Dies war beispielweise beim Markt an der Gebirgsstraße nicht der Fall.
Nun möchte ich mir aber doch noch das komplette Kontrastprogramm angucken. Und wo könnte ich das besser machen als am Strand von Kızılağaç?
Man beachte hierbei insbesondere die Absperrung da vorne beim Jetski. Die Leute können nicht einfach schwimmen, wo sie wollen, wie das Kızılot der Fall ist. Nun beachte man noch, dass Nebensaison ist und stelle sich das zur Hauptferienzeit vor. 543 Familienzimmer hat allein dieses Hotel (Seaworld).
Ja ja, so ist das halt. Klar, ich mach hier ein bisschen Werbung, aber vielleicht sehen einige jetzt auch durch meine Beiträge hier im Blog, dass es Alternativen zum Urlaub in den großen Clubhotels gibt.
Oberes Kızılot die zweite
Beim letzten Besuch des oberen Teil von Kızılot hatte ich meine Kamera vergessen. Das will ich heute ausgleichen, wobei ich heute in einen anderen Teil gehen will.
Zuerst will ich aber beim Caletta Market auf der anderen Straßenseite vorbeischauen, um mir eine Banane zu kaufen. Dort werde ich enttäuscht. Was von weitem wie Bananen aussah, stellt sich als eine gewöhnliche Zimmerpflanze heraus. Zu kaufen gibt es lediglich Zwiebeln und ein paar Kartoffeln.
Der Teil von Kızılot, den ich heute besuche, enthält keine Hotels. Er ist viel ländlicher, die Straßen sind nicht befestigt. Da die Leute in der Türkei keine Zeit/Geld/Lust haben, um Zäune zu bauen, werden Kühe stehts angeleint. Die weiter oben abgebildeten Kühe hat man in Senke zwischen aufgeschütteten Wegen (wozu auch immer die mal gut sein werden) abgestellt, wo wenigstens ein bisschen Gras wächst.
Anschließend mache ich noch ein paar Bilder vom Hotel und setze mich in einen der Pavillons am Pool.
Später beim Abendessen mache ich ein Foto vom Pavillon, auf dem es entsprechend schon „etwas“ dunkler ist.
Der Nachteil (wenn man das so bezeichnen will) kleinerer Hotels auf dem Lande ist, dass da nach dem Abendessen nichts mehr los ist. Sonst würde ich nicht jeden Abend zum Bloggen kommen und heute sogar noch ein paar Runden mAT (mein erstes übrigens) mitzuspielen. Dazu kann ich aber später noch was erzählen, langsam will ich nämlich auch ins Bett, da ich morgen früh noch den Sonnenaufgang auf Video aufnehmen möchte.
Morgen gibt's dann – wie gestern schon gesagt – keinen Blogpost, er wird aber nachgetragen. Das ist auch nötig, denn dann geht's nämlich zu diversen Orten auf dem Weg nach Antalya. Perge und Aspendos um ein paar zu nennen.
Ganz ehrlich, langsam wird das Bloggen auch recht anstrengend. Es gab zwar vor einem Jahr eine 25-teilige Serie (die nur für enge Freunde und Verwandte sichtbar ist), aber da waren nicht jeden Tag 10 Bilder drin, die bearbeitet werden müssen.