Malta Abend 9: Sliema, Valletta, Senglea (Isla), Valletta, Sliema – In und um die Hauptstadt

Wenn einer eine Seefahrt tut

geschrieben von Janni Sonnabend, 8. Oktober 2022 um 18:37 Uhr

Warum ich so schnell nach Sliema wollte? Dort beginnen die Rundfahrten durch die beiden Naturhäfen. Die nächste ist um 14:45 mit der I See 3 von I See Malta. Aber ich darf nicht mit, denn ich habe kein Ticket – wie auch, wenn der Schalter nicht besetzt ist. Ich versuche es mal wieder mit Rumstehen und traurig gucken. Das hatte auf Korfu schon Erfolg und klappt auch diesmal.

Der Kommentar ist auf Englisch, Deutsch und Französisch. Es wird erzählt, was man halt so sieht. Die Fahrt beginnt mit dem Umschippern von Manoel Island, das zwischen Sliema und Valletta etwas südlich versetzt liegt. Dort gibt es das Fort Manoel, das ich morgen besuchen möchte, und ein ehemaliges Lazaret, vor dem viele Yachten liegen. So viel los vor einem Krankenhaus – das war zuletzt in der ersten Corona-Welle in Italien und Spanien.

Typische Balkone an der Westseite von Maltas Hauptstadt Valletta
Typische Balkone an der Westseite von Maltas Hauptstadt Valletta
Steuerbord-Leuchtturm an der Einfahrt zum Großen Hafen von Maltas Hauptstadt Valletta, dem größten Naturhafen des Mittelmeeres
Steuerbord-Leuchtturm an der Einfahrt zum Großen Hafen von Maltas Hauptstadt Valletta, dem größten Naturhafen des Mittelmeeres
Palumbo Shipyards in Conspicua (Bormla) in Malta
Einer der Kräne der „Chinesischen Werft“ (Palumbo Shipyards) ist mit Giraffemustern bemalt. Die Werft wurde errichtet, als Malta eine sehr linke Regierung hatte, die von China unterstützt wurde.
Jacht Golden Odyssey (2015)von Chalid ibn Sultan Al Saud in den Palumbo Shipyards in Conspicua (Bormla) in Malta
Die Jacht Golden Odyssey (2015) des ehemaligen stellvertretenden saudischen Verteidigungsministers Chalid ibn Sultan Al Saud in den Palumbo Shipyards in Conspicua (Bormla) in Malta

Nach der 2-Häfen-Rundfahrt fahre ich mit der Fähre nach Valletta. Die Fähre ist komplett voll mit Werbung für Visa. Sie klebt bespielsweise auf jedem Sitz. Das Ticket mit Visa-Karte bezahlen kann ich trotzdem nicht. Nach einem Rundgang an der Küste von Valletta geht es weiter mit dem Bus nach Senglea. Erst dabei fällt mir auf, dass ich mit dem Bus nicht rechtzeitig zur Rückfahrt um 20:30 kommen werde – die darauf folgende Fähre ist erst um 22:00. Dann fällt mir ein, dass es ja noch die Fähre gibt – und das bereits von Valletta nach Senglea schneller und günstiger gewesen wäre. Die Fähre von Senglea nach Valletta fährt um 19:45. Mal schauen, ob ich bis dahin schöne Bilder von den Gardjola-Gärten aus gemacht habe...

Maltas Haupstadt Valletta in der Abenddämmerung, gesehen von den Gardjola-Gärten aus
Maltas Haupstadt Valletta in der Abenddämmerung, gesehen von den Gardjola-Gärten aus
Fort St. Angelo in Vittoriosa (Birgu) in Malta in der Blauen Stunde, gesehen von den Gardjola-Gärten aus
Fort St. Angelo in Vittoriosa (Birgu) in Malta in der Blauen Stunde
Maltas Hauptstadt Valletta in der Blauen Stunde, gesehen von den Gardjola-Gärten aus
Maltas Hauptstadt Valletta in der Blauen Stunde (zu sehen ist die Straße Xatt Il-Barriera), ganz rechts die Belagerungsglocke

Jetzt schnell ab zur Fähre nach Valletta.

Senglea Waterfront bei Nacht
Wenn man nachts von einer Fähre Fotos macht, sieht das durch die Bewegungsunschärfe so aus, als würde man mit einem Affenzahn durch die Kanäle cruisen

Vom östlichen zum westlichen Hafen geht es diesmal nicht mit dem Aufzug sondern zu Fuß südlich von Valletta entlang.

Tritonenbrunnen in Maltas Hauptstadt Valletta bei Nacht
Tritonenbrunnen in Valletta bei Nacht

Meine Planung mit zweimal Fähre funktioniert. Da die zweite Fähre (nach Sliema) sogar überpünktlich abfährt, hätte ich das mit dem Bus nie geschafft. Die anderen sind schon fertig mit dem Essen im japanischen Restaurant unseres Hotels Preluna. SIe sind jetzt nach San Ġiljan (St. Julian’s) gefahren, um Party zu machen.


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Malta Vormittag 10: Sliema, Dingli-Klippen, Schleifspuren (Misraħ Għar il-Kbir, Cart Ruts), Mdina – Süden die zweite

Nochmal in den Süden? Ja, nämlich dorthin, wo ich nicht auf eigene Faust war.

geschrieben von Janni Sonnabend, 8. Oktober 2022 um 21:46 Uhr

Völlig entstellte Darstellung eines Rollstuhlfahrers auf einem Behindertenparkplatz
Behindertenparkplatz vorm Hotel Preluna – da war wohl auch der Straßenbau-Mitarbeiter behindert

Heute besuchen wir den Süden. Ich hatte meine Planung so gemacht, dass ich die entsprechenden Orte bei meiner Reise durch Maltas Süden (Tag 2) ausgelassen habe.

Dingli-Klippen

Erster Halt sind die Dingli-Klippen. Die Maria-Magdalena-Kapelle hat zwar nur einmal pro Jahr geöffnet, sieht aber auch so gut aus. Insbesondere finde ich die dunklen Wolken am Ende doch ganz nett.

Maria-Magdalena-Kapelle an den Dingli-Klippen auf Malta
Maria-Magdalena-Kapelle an den Dingli-Klippen auf Malta
Blick die Dingli-Klippen auf Malta hinab
Blick die Dingli-Klippen auf Malta hinab

Misraħ Għar il-Kbir

Weiter geht es zu den Schleifspuren (Misraħ Għar il-Kbir, engl. Cart Ruts oder scherzhaft Clapham Junction). Man konnte sie auf ca. 1000 v.Chr. datieren, da die zwischen Siedlungen (nicht jedoch Tempeln wie z.B. Ħaġar Qim!) verlaufenden Spuren durch punische Gräber unterbrochen werden. Man kann ausschließen, dass sie mit Wagen mit Rädern befahren wurden, da der nötige Durchmesser für die gefundenen Kurvenradien zu groß wäre. Die Tiefe der Spuren ist übrigens nachträglich durch Regen deutlich vergrößert wurden. Experimente der BBC kamen zu dem Schluss, dass wohl von Ochsen gezogene Schlitten genutzt wurden, die nur mit dem hinteren Ende ihrer Kufen, an denen Steine angebracht waren, auf dem Boden (oder eben den Rillen) auflagen.

Schleifspuren (Misraħ Għar il-Kbir, Cart Ruts) bei Dingli auf Malta
Schleifspuren (Misraħ Għar il-Kbir, Cart Ruts) bei Dingli auf Malta

In der Nähe der Schleifspuren gibt es noch ein paar Wohnhöhlen, die wir ebenfalls besuchen. Die besagten punischen Gräber, die die Schleifspuren unterbrechen, gibt es ebenfalls nicht weit. In beidem befindet sich Müll. Schade.

Mdina

Wir besuchen Mdina. Im Prinzip ist die Stadt, deren Name „von Mauern umgeben“ bedeutet – ein großes Freilichtmuseum bei Rabat, dessen Name entsprechend „Umgebung“ bedeutet.

Mdina stammte ursprünglich aus dem Mittelalter, wurde aber bei einem Erdbeben 1693 (das mit dem Ausbruch des Ätna assoziiert wird) größtenteils zerstört und deshalb im Barockstil wieder aufgebaut. Die auffällige St.-Paul-Kathedrale wurde dabei komplett zerstört.

Stadttor von Mdina auf Malta
Stadttor von Mdina auf Malta
St.-Paul-Kathedrale in Mdina auf Malta
St.-Paul-Kathedrale in Mdina auf Malta

Nachdem wir ein bisschen durch Mdina gewandert sind, essen wir etwas. Ich schließe mich fünf anderen an, die The Malta Experience besuchen. Das Restaurant ist eine Außenstelle des Fontanella Tea Garden, das landesweit für seinen Zartbitter-Schokoladenkuchen bekannt ist, den es aber auch hier gibt.

Schokoladenkuchen in The Malta Experience (Fontanella Tea Garden)
Ist keine Lüge: Der Schokoladenkuchen in The Malta Experience (Außenstelle der bekannten Fontanella Tea Garden)

Anschließend verlassen wir Mdina wieder. Ich möchte Mosta besuchen und niemand hat in der Gruppe Interesse gezeigt. Als ein Bus vorbeikommt und an der nahen Bushaltestelle hält, passt mir das perfekt.


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Malta Nachmittag 10: Mdina, Mosta, Simar, Gżira, Valletta, Sliema – Auf Umwegen zurück

...und dabei gar nicht mal so viel gesehen

geschrieben von Janni Montag, 10. Oktober 2022 um 23:39 Uhr

Der Bus von Mdina fährt zwar wegen Straßensperrungen komplett anders als nach Plan und lässt einige Orte aus, aber in meinem Ziel Mosta hält er zum Glück dann doch. Ich besuche die dortige Kirche.

Rotunde/Kirche Maria Himmelfahrt von Mosta in Malta
Rotunde/Kirche Maria Himmelfahrt von Mosta in Malta
Kuppel der Rotunde/Kirche Maria Himmelfahrt von Mosta in Malta
Kuppel der Rotunde/Kirche Maria Himmelfahrt von Mosta in Malta

Die nach dem Pantheon in Rom erbaute Kirche ist neben ihrer großen und ohne Gerüst gebauten Kuppel vor allem dafür bekannt, dass dort im Zweiten Weltkrieg drei deutsche Bomben aufschlugen: Zwei prallten an der Kuppel ab, ene jedoch durchbrach sie und fiel in die Kirche, in der gerade eine Messe abgehalten wurde. Die Bombe explodierte jedoch nicht. Was hier als Wunder angesehen wird, begründen andere damit, dass die aus Libyen kommenden deutschen Flugzeuge mit leeren Bomben geflogen seien, aus Angst vor einem Abschuss, oder dass die Bombe durch die tschechoslowakischen Zwangsarbeiter sabotiert wurde, die sie gebaut haben.

Replik der deutschen Bombe, die die Kuppel der Kirche von Mosta durchschlug, aber nicht explodierte
Replik der deutschen Bombe, die die Kuppel der Kirche von Mosta durchschlug, aber nicht explodierte

Der Pilot, der sie abgeworfen hat (oder haben soll) war später einmal in der Kirche. Ihm wurde vergeben.

Nachdem ich mir die Kuppel und die Bombe angesehen habe, suche ich den Luftschutzbunker. Planlos stolpere ich quer über den hinteren Teil der Kirche, was den Mitarbeitern der Kirche nicht gefällt. Dabei habe mich doch einfach nur verlaufen.

Eine Frau am Eingang zeigt mir, dass sich der Luftschutzbunker vor der Kirche befindet. Anders als der weitestgehend originalgetreu gelassene Bunker von Mġarr ist der in Mosta umgebaut worden. Auf der kirchenzugewandten Seite stehen Vitrinen mit Exponaten und die abgewandte Seite ist dicht an dicht mit Infotafeln zugepflastert.

Im Luftschutzbunker der Kirche von Mosta in Malta
Im Luftschutzbunker der Kirche von Mosta in Malta

Nach dem Besuch der Kirche und des Bunkers fahre ich zum Simar-Vogelreservat. Bzw. ich möchte dorthin fahren, denn der Bus ist zwanzig Minuten verspätet. Das kann man über die QR-Codes an den Bushaltestellen sehen, nicht jedoch auf Google Maps.

Im Vogelreservat ist nichts los. Vögel sehe ich keine, nur eine Schmuckschildkröte beim Sonnen.

Auch bei meinem nächsten Ziel, dem Fort Manoel, habe ich kein Glück. Es hat zwar normalerweise am letzten Sonntag des Monats (also heute) geöffnet, wie das auf Google steht – diesen Monat aber nicht, da das wegen einer Hochzeit verschoben wurde, erzählt mir ein Wachmann an der Zufahrt zum (bis auf der Fort frei begehbaren) Ostteil der Manoel-Insel in Gżira.

Ich fahre daher nochmal nach Valletta.

In der Karmelitenkirche (Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, maltesisch Bażilika Santwarju tal-Madonna tal-Karmnu) in Maltas Hauptstadt Valletta
In der Karmelitenkirche (Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, maltesisch Bażilika Santwarju tal-Madonna tal-Karmnu) in Maltas Hauptstadt Valletta
In der St. John’s Co-Cathedral (Kon-Katidral ta’ San Ġwann) in Maltas Hauptstadt Valletta
In der St. John’s Co-Cathedral (Kon-Katidral ta’ San Ġwann) in Maltas Hauptstadt Valletta

In der obigen Kirche darf man eigentlich während des Gottesdienstes keine Fotos machen, mahnt ein Schild. Ein Wachmann sagt, wenn man im hinteren abgetrennten Bereich bleibt, dürfe man kurz rein. Andere Leute machen auch Fotos und der Wachmann spielt mit dem Handy.

Ich esse beim Burgers.Ink, einer hiesigen Burgerkette, einen Halloumi Dawg, ein recht großer Hot Dog mit paniertem Halloumi statt Würstchen. Pommes sind inklusive, Preis ist 8 Euro. Das ist okay.

Danach laufe ich zur Belagerungsglocke, von wo aus ich heute die Blaue Stunde genießen möchte.

Die Regent Seven Seas Explorer (2016) verlässt Malta
Die Regent Seven Seas Explorer (2016) verlässt Malta

Es ergeben sich keine wirklich schönen Bilder: Richtung Wuestenwind’s Beach und Fort St. Elmo (Kriegsmuseum) sind immer Teil der Mauer um die Belagerungsglocke mit drauf und der Blick auf die Drei Städte bringt gegenüber gestern wenig Neues.

Also ab zu den anderen, die an der Sliema-Promenade im Restaurant The Smokehouse eingekehrt sind. Nach dem Essen (bzw. nur Trinken für mich) geht es für die meisten zurück zum Hotel.

Blick von meinem Hotelzimmer im Preluna in Sliema auf Tigné Point
Blick von meinem Hotelzimmer im Preluna in Sliema auf Tigné Point

Kurz darauf treffen wir uns aber noch mit einigen anderen in einem Hotelzimmer auf Etage 7, in der ich auch untergebracht bin. Ich lerne: Fenster auflassen ist kein Problem, denn Mücken können nicht so hoch fliegen.

Wir hören querbeet Musik, gehen aber schon nach rund einer Stunde zum Klang von „Wir sagen Dankeschön“ (40 Jahre die Flippers) wieder auseinander. Nein, der Musikwunsch kam nicht von mir! Ich hatte das Lied nur scherzhaft erwähnt, als das baldige Ende klar wurde. Die jüngsten Teilnehmer unserer Gruppe waren hellauf begeistert und wollten das unbedingt hören...


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Malta Tag 11: Sliema, Popeye, Manikata, Sliema, Marsaxlokk, Luqa, Frankfurt, Hamburg – Hin und weg

Erst zu Popeye ein paar Kratzer abholen, dann nach Manikata und dann nach Hause. Ganz nach Hause. Aber vorher noch nach Marsaxlokk. Und eine Bitte hätte ich da auch noch.

geschrieben von Janni Sonntag, 16. Oktober 2022 um 16:21 Uhr

Dieser Beitrag behandelt den 26. September.


Ich habe mir den Wecker auf kurz vor 7 gestellt. Der Sonnenaufgang ist aber nur bedingt spektakulär.

Sonnenaufgang vor Sliema – am Horizont erkennt man die Öltanker, die auf einen guten Ölpreis zum Einlaufen warten
Sonnenaufgang vor Sliema – am Horizont erkennt man die Öltanker, die auf einen guten Ölpreis zum Einlaufen warten

Also wieder hinlegen. Aber im Zimmer neben meinem sind Bauarbeiten. So endet die Nacht für mich um 7:30.


Wie bisher an genau jedem Geburtstag regnet es morgens, wenn auch heute nur sehr kurz ein paar Tropfen während unserer Busfahrt zum Start unseres heutigen Programms. Der Bus nimmt eine sehr schmale Einbahnstraße (Triq tal-Prajjet) von Süden in Richtung Popeye. Da sie rechts zudem noch stark mit Büschen und Bäumen bewachsen ist, zerkratzt der Bus an 5 bis 6 Stellen deutlich. Da hilft auch nicht, dass der Busfahrer den Bus poliert, nachdem er uns bei Popeye zum Fotostop abgesetzt hat.

Nach dem Fotostopp – aufgrund des wie erwähnt nicht so tollen Wetters waren meine Fotos letzte Woche besser – geht es weiter über die nun in beide Richtung befahrene Straße, die schon mit den öffentlichen Bussen der Linie 101 ein Abenteuer war, die sogar (wie alle öffentlichen Busse) deutlich kürzer sind als unser Reisebus.

Wir fahren einmal im Kreis und wieder zum Anfang der genannten Einbahnstraße, wo wir aussteigen und einie Kilometer an der Küste nach Manikata (Golden Sands) wandern. Diese Wanderung konnte die Gruppe zwei Wochen vor uns nicht machen, ebenso wie die Wanderung auf Comino – es war schlicht zu heiß. Unterwegs sehen wir Steinhütten und Verteidigungsgebäude der Briten – Churchill nannte Malta nicht umsonst den unsinkbaren Flugzeugträger.

Südwestküste Maltas, hinten rechts Gozo
An der Südwestküste Maltas, hinten rechts Gozo
Südwestküste Maltas, der St.-Agatha-Turm (Roter Turm) ist weithin sichtbar
Der St.-Agatha-Turm (Roter Turm) ist weithin sichtbar

Ich verabschiede mich von allen. Die Reiseleiterin meint, ich erinnere sie an ihren Sohn, denn der würde auch so viel sehen wollen. Sie findet es beeindruckend, was ich so alles gesehen habe. Mein Trinkgeld möchte sie nicht. Die Reise fand übrigens entgegen der Katalogbeschreibung auf Deutsch statt, der Termin ebenfalls mit derselben Reiseleiterin. Auch die Kajaktour war (zumindest für unsere Gruppe) auf Deutsch.

Nach dem offiziellen Programm gehe ich noch zum Għajn-Tuffieħa-Turm und von da zur Bushaltestelle. Der Bus fährt direkt zum Hotel, wo ich meine Sachen abhole. Der offenbar indischstämmige Mitarbeiter im Gepäckraum will von mir fotografiert werden.

Għajn Tuffieħa, im Hintergrund Ġnejna
Għajn Tuffieħa, im Hintergrund Ġnejna
Għajn-Tuffieħa-Turm in Manikata auf Malta
Għajn-Tuffieħa-Turm in Manikata auf Malta

Ich fahre nach Valletta und von dort nach Marsaxlokk. Der Ort eher so mittelprächtig.

Fischerboot in Marsaxlokk auf Malta
Fischerboot in Marsaxlokk auf Malta

Das Restaurant, in dem ich keine Vier-Käse-Pizza esse, ist nicht sehr schnell. Daher fahre ich erst relativ knapp zum Flughafen. Dort fährt ein schwarzes Auto mit dem informellen Namen der Firmengruppe, für die ich arbeite, Wunschkennzeichen an mir vorbei. So als Einstimmung auf morgen.

Die Gruppe hat derweil in der Gegend um Manikata ein Chamäleon gefunden. Ich bin neidisch und poste nach Rückkehr in der Gruppe ein Bild, wie ich ein Plüsch-Chamäleon (Perlsacktier Eckhart) in genau der Pose auf dem Arm habe, die auch in der Gruppe mit dem echten Chamäleon gepostet wurde.

Der Flug nach Frankfurt (der 321N ist auch wirklich ein tolles Flugzeug, vor allem sehr leise innen) ist pünktlich, der Weiterflug nach Hamburg aber nicht. Er kam zu spät aus FCO. Zuvor änderte die Lufthansa noch zweimal das Gate – beim zweiten Mal, weil sie festgestellt hatte, dass man nicht bereits 30 Minuten nach planmäßigem Abflug nach Porto einen Flug vom gleichen Gate starten lassen kann.

So fahre ich mit dem letzten Zug von Hamburg nach Rotenburg. Anders als an den Wochenenden fährt der Metronom heute den letzten Abschnitt nur für mich und einen anderen Fahrgast.

Die Reise bekommt auf meiner Bewertungsskala eine 7/10 für den Inhalt und 2 Punkte Gruppenbonus. Weiter geht es Sonnabend (1. Oktober) mit dem Sitz des Großmeisters des Johanniterordens (ein Zweig des Malteserordens) – Rhodos. Das passt.

Zum Abschluss noch eine Bitte:

Schild: “Please do not pee on the floor” in der öffentlichen Toilette des Jachthafens von Vittoriosa (Birgu)
Schild: “Please do not pee on the floor” – „Nicht auf den Boden pinkeln.“ (Aus der öffentlichen Toilette des Jachthafens von Vittoriosa (Birgu).)


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Ródos (Rhodos) Tag 1: Hannover, Paradísi, Filérimos, Petaloúdes (Schmetterlingstal), Kalopétra, Kritinía-Burg, Kolýmbia – Was fliegt und was nicht

Flugzeuge mit vergessener Wartung fliegen nicht. Russische Bären fliegen. Und Insekten fliegen auch – mitten ins Foto.

geschrieben von Janni Montag, Reformationstag 2022 um 21:13 Uhr

Es könnte so schön sein. 6:35 am Flughafen Hannover – genau die Abflugzeit von Flug X34312. Der letzte Passagier hat das Flugzeug von TUIfly (D-AMAB – das ist die Boeing 737 MAX 8, mit der ich bereits im Mai von Iráklio nach Hannover geflogen bin) nach Rhodos gerade betreten. Dann kommt eine Durchsage. „Schön, dass Sie alle eingestiegen sind und es sich bequem gemacht haben“. Der Pilot kann gerne noch ein bisschen reden, aber mir ist nach dem Teilsatz schon klar: Gleich kommt das ‚Aber‘:

Wir haben gerade aus der Zentrale in England die Info bekommen, dass wir eine unaufschiebbare Wartung am rechten Triebwerk haben, daher müssen Sie alle Ihr Gepäck nehmen und wieder aussteigen.

So eine Scheiße aber auch, dass Wartungen immer willkürlich, unplanbar und ohne Vorwarnung durchgeführt werden müssen! Oder kam eventuell von der EASA die Info, dass der Softwarefehler bei der Boeing 737 MAX 8 doch noch nicht behoben wurde?

Immerhin schafft es TUIfly, innerhalb von gut einer Stunde einen Ersatz zu besorgen, eine 737-800. Die Verspätung am Flughafen Paradísi „Diagóras“ beträgt dann anderthalb Stunden, wo dann noch ein paar Minuten dazukommen. Ich verstehe ich nicht, warum man auf griechischen Flughäfen selbst kürzeste Strecken mit dem Bus zurücklegt, während man in Portugal auch gerne mal mehrere 100 Meter zwischen Flugzeug und Terminal laufen darf.

Obwohl wir Verspätung haben, scheint es hier auf dem Flughafen Rhodos so, als ob wir vom Himmel gefallen wären – ich sehe noch kein Personal, das die Treppen heranfahren kann.

Wenn man ein paar mal mit dem 321N geflogen ist (von La Palma nach Barajas und von Luqa nach Frankfurt), dann merkt man erst, wie laut die B738 ist – und das bereits innen.


Nach Übernahme des Mietwagens geht es dann auf Besichtigungstour. Nahe des Flughafens beim Ort Ialyssós ist der 267 Meter hohe Filérimos-Hügel („Freund der Einsamkeit“), ehemals unter dem Namen Achaía die Akropolis des an der Küste gelegen Ialyssós. Später bauten die Byzantiner hier eine Burg, die mehrfach von unterschiedlichen Nationen eingenommen wurde. Diese befindet sich wie das Kreuzritter-Kloster im kostenpflichtigen Bereich (6 Euro). Während der osmanischen Zeit verfiel hier viel, weshalb die Gebäude oft aus dem 20. Jahrhundert stammen. Es gibt auch eine Höhlenkirche, die aber abseits liegt und nicht beschildert ist, sodass ich sie nicht besuche, weil ich nichts von ihr weiß. Auffälligstes Bauwerk ist der Turm. Als ich ihn gerade fotografieren möchte, fliegt ein Insekt ins Foto:

Insekten-Photobomb (oben rechts)
Insekten-Photobomb (oben rechts)

Okay, noch einmal ohne Insekt:

Turm des Filérimos-Klosters auf Rhodos
Turm des Filérimos-Klosters auf Rhodos

Außerdem hat man von hier einen wunderbaren Blick über Nordwest-Ródos.

Blick von Filérimos über Nordwest-Rhodos, im Vordergrund Ialyssós
Blick von Filérimos über Nordwest-Rhodos, im Vordergrund Ialyssós

In der byzantinischen Festung von Filérimos wird gebaut. Unter anderem wurde hier die Kapelle von innen größtenteils weiß gestrichen. Nur an der Giebelseite verblieben ein paar alte Malereien.

Blick vom Filérimos-Kloster zum großen Beton-Kreuz auf dem Filérimos-Hügel auf Rhodos
Blick vom Filérimos-Kloster zum großen Beton-Kreuz auf dem Filérimos-Hügel auf Rhodos

Überall auf dem Hügel gibt es Blaue Pfauen. Einige haben jetzt auch Junge. Das passt zum Gefäß auf dem Flyer, den man mit der Eintrittskarte bekommt, das ebenfalls mit Pfauen verziert ist. Neben den Blauen Pfauen gibt es auch noch Chukarhühner, die sich in der Nähe des Beton-Kreuzes befinden, das man durch eine wunderbar duftende Nadelbaum-Allee erreicht.

Chukarhuhn auf dem Filérimos-Hügel auf Rhodos
Chukarhuhn auf dem Filérimos-Hügel auf Rhodos

Auf dem Rückweg den Filérimos-Hügel herunter halte ich an einer kleinen rosa Prophet-Elias-Kapelle (Parekklísi Profíti Ilía Ialysoú).

Prophet-Elias-Kapelle (Parekklísi Profíti Ilía) bei Ialyssós am Filérimos-Hügel auf Rhodos
Prophet-Elias-Kapelle (Parekklísi Profíti Ilía) bei Ialyssós am Filérimos-Hügel auf Rhodos

Weiter geht es zum Schmetterlingstal, meist mit dem griechischen Wort für Schmetterling, Petaloúdes, bezeichnet. Die Strecke dorthin führt durch verbranntes Gebiet.

Im Schmetterlingstal leben abertausende Russische Bären. Zumindest von Mitte Juni bis September. Heute ist der 1. Oktober und was soll ich sagen – die Schmetterlinge haben offenbar auf den Kalender geguckt, sind aber auch sonst nachtaktive Tiere und daher während der Öffnungszeiten nicht (in größerer Zahl) im Flug zu bestaunen. Die Frau am Eingang warnt mich, dass ich für meine 3 Euro keine Schmetterlinge zu sehen bekomme. Ich kann nur den Wanderweg hoch zum Kloster Kalopétra im Süden gehen.

Hier liegen ein paar Fehlannahmen zugrunde: Erstens, es sind doch Schmetterlinge da. Aber nur ein paar wenige. Sie hocken vor in den aufgrund ihres hohen Alters offenen und hohlen Bäumen hier, die aber noch leben. Und zweitens ist das Kloster, wie ich dann herausfinde, auch einfach von der Straße aus erreichbar, was vielleicht auch nicht schlecht ist, denn der Weg von Norden das Tal hoch ist echt anstrengend. Das Schmetterlingstal wird durch die Kalamóna-Psínthou-Straße zudem in zwei Teile geteilt, wobei der größere Südteil gerade im Süden sehr steil ist. Theoretisch könnte man beide Teile jeweils von Süden betreten, ohne zu zahlen, da nur an den Nordeingängen kontrolliert wird und Eintrittskarten verkauft werden.

Russischer Bär (Spanische Flagge) im Schmetterlingstal (Petaloúdes) auf Rhodos
Russischer Bär (Spanische Flagge) im Schmetterlingstal (Petaloúdes) auf Rhodos

Hach ja, Zwischenringe sind schon etwas schönes.

Kirchlein des Klosters Kalopétra am Südende von Petaloúdes auf Rhodos
Kirchlein des Klosters Kalopétra am Südende von Petaloúdes auf Rhodos

Es ist jetzt kurz nach 17. Wo kann man jetzt einen schönen Sonnenuntergang sehen? Das Internet empfiehlt die Kritinía-Burg, etwa eine Stunde Autofahrt entfernt. Die kostet nichts, ist aber auch dem Verfall preisgegeben worden. Ein verfallenes kleines Holzhaus in ihrem Inneren erinnert an bessere Zeiten. Dort befindet sich neben viel Müll ein Sicherungskasten, wohl für die nächtliche Beleuchtung des Bauwerks.

Blick von der Kritinía-Burg auf Rhodos nach Norden
Blick von der Kritinía-Burg auf Rhodos nach Norden
Blick durch die Kritinía-Burg auf Rhodos nach Norden
Blick durch die Kritinía-Burg auf Rhodos nach Norden
Blick von der Kritinía-Burg auf den Sonnenuntergang im Westen von Rhodos
Blick von der Kritinía-Burg auf den Sonnenuntergang im Westen von Rhodos

Dann identifizieren wir mal die Inseln auf dem Bild: Links im Dunst sind Kárpathos und Saría. Die sehr gut erkennbare vollständg sichtbare Insel links ist Strongylí, rechts dahinter Tragoúsa, dahinter wiederum Nipoúri links und Pelagoúsa rechts. Genau in der Bildmitte ist Chálki, davor Alimiá (dazwischen noch, erst auf den zweiten Blick erkennbar, Ágios Theódoros), davor Makrý mit dem kleinen Felsen Xéra links daneben. Das Gebäude, das sich offenbar auf Makrý befindet, konnte ich nicht identifizieren.

Kurz darauf fliegt mir schon wieder ein Insekt mitten ins Bild. Dafür, dass ich das sonst noch nie hatte, ist es echt auffällig, dass es heute zweimal passiert ist.

Insekten-Photobomb die zweite
Insekten-Photobomb die zweite
Kritinía-Burg auf Rhodos
Kritinía-Burg auf Rhodos
Kritinía auf Rhodos, von der Kritinía-Burg aus gesehen
Kritinía auf Rhodos, von der Kritinía-Burg aus gesehen

Ich komme um zehn vor 21 und damit rechtzeitig zum Abendessen beim Hotel an. Das Hotelpersonal ist irritiert, weil sie nicht dachten, dass ich noch rechtzeitig komme, und haben mir einen Teller zurückgestellt. Den bekomme ich dann zusätzlich noch, als sich herausstellt, dass ich doch schon da bin.


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