Kanaren II Tag 1: Verden, Lengerich, Greven, Granadilla de Abona, Güímar, Candelaria, Puerto de la Cruz – Kanarfreitag

Das große Glück in Osnabrück?

geschrieben von Janni Karsonnabend, 16. April 2022 um 00:59 Uhr

Nachdem sich im Januar bereits die Absage der Japan- und Korea-Reise abgezeichnet hat habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Funfact: Korea hat genau heute den Freedom-Day beschlossen und die Reise hat auch die Mindestteilnehmer erreicht.

Ursprünglich wollte ich über Ostern aufs griechische Festland, aber die Flüge wurden gestrichen. Nächster Funfact: Es wäre am Ostersonntag und Ostermontag richtig schlechtes Wetter in Thessaloniki gewesen. Die Sachen kommen dann über Himmelfahrt.

Dann habe ich mir überlegt, noch einmal Segen mit G-Adventures zu machen, nur halt nicht in Griechenland sondern auf den Kanaren, wo die das auch anbieten – das letzte Mal vor der Sommerpause in der kommenden Woche. Diese Reisen dauern allerdings nur 6 statt 7 Nächste, sind deutlich teurer als Griechenland und die Kanaren sind viel weiter auseinander als die Kykladen, sodass man auch mal einen ganzen Tag auf dem Meer verbringt, statt mittags anzukommen.

Also habe ich mir überlegt, ob man die darin enthaltenen drei Kanaren (Teneriffa, La Gomera, La Palma) im selten Zeitraum nicht auch so bereisen kann. Da ich es ohnehin blöd fand, dass El Hierro nicht dabei ist, habe ich auch diese Insel noch hinzugefügt. Zwischenzeitlich war zusätzlich noch Gran Canaria eine Überlegung, aber am Ende blieb es bei den erstgenannten vieren.

Dann ging es ans Programm. Flüge rausgesucht: 70,77 nach Teneriffa von Münster-Osnabrück. Kann man nichts sagen. Abflug 14:00, da muss man nicht so früh raus wie beim teureren Flug um 8 Uhr ab Hannover. Start auf Teneriffa ist also gesetzt. Wie kommt man auf die anderen Inseln? Fähren fahren zwischen Los Christianos im Süden von Teneriffa zu allen anderen drei Inseln. Zeiten von Teneriffa nach El Hierro am Ostersonntag passen gut. Auch am Donnerstag von La Gomera nach La Palma passt. Aber: Man kann aber nicht von El Hierro zur nächstgelegenen Inseln mit dem Schiff fahren, also müssen wir also zurück nach Teneriffa fliegen und dann nach La Gomera (obwohl das auf dem Weg liegt). Greta rotiert. Ist ein bisschen wie Kykladen, nur dass da nicht alle Inseln einen Flughafen haben.

Noch kurz meinen Kollegen Jannik gefragt, ob der mitkommt. Macht er. Und so machen wir uns morgens um 7:15 auf zum FMO in Greven. Aufgrund der sehr kurzen Anschlusszeit in Ibbenbüren fahren wir über Lengerich. Die Bahn-App macht wieder, was sie will und berechnet einen doppelt so hohen Preis wie tatsächlich bei Einzelbuchung. Danke für nichts.

Der FMO ist ein kleiner Flughafen. Nach Abflug des Eurowings-Fluges nach Palma um 11:25 werden da die Sicherheitskontrollen geschlossen und man kommt erst wieder um 12:10 rein, da der nächste Flug erst besagter Flug nach Teneriffa ist. Die Boeing 737-8KN (9H-CXF) ist auch relativ pünktlich und mit 4:20 Stunden Flugzeit relativ schnell. Anders als Billigflieger aber auch anders als Condor darf man bei Corendon ein großes und ein kleines Gepäckstück bereits im kleinsten Tarif (Eco) mitnehmen. Angeblich soll es einen Promo-Tarif geben, wo nur ein kleines Handgepäckstück erlaubt ist, aber dazu konnte ich nichts finden. Da die meisten Leute wohl pauschal gebucht und deshalb Aufgabegepäck haben, ist das platztechnisch auch kein Problem. Essen und Trinken kostet extra. Es gibt keinerlei Unterhaltungsmöglichkeiten während des Mittelstreckenfluges.


Auf Teneriffa gelandet, will niemand irgendwelche QR-Codes sehen. Seit etwa einer Woche braucht man auch in Spanien kein PLF mehr ausfüllen, wenn man ein digitales EU-Zertifikat hat – aber wie gesagt wollen sie nicht einmal das sehen. Corona ist offenbar wirklich vorbei.

Entsprechend schnell sind wir beim Mietwagenanbieter Cicar. Die Schlange für den Mietwagen-Schalter daneben, „Auto Reisen“, geht einmal durchs Terminal.

Ich habe beim Mietwagen die kleinste Kategorie gebucht. Und es wurde: Ein SUV mit Erdgas-Hybridantrieb. Okay...

Pyramiden von Güímar

Jannik steuert das SUV sicher nach Güímar, obwohl dort etliche Straßen mit Pollern versperrt sind, ohne dass das auf Google Maps steht. Wir schauen durch den Zaun auf die so genannte Pyramiden von Güímar – denn seit dem Amphitheater in Cagliari weiß ich, dass Zaunplätze manchmal sogar die besseren sein können. Und diesmal liegt das sogar noch nicht mal am Geiz, sondern weil die Pyramiden schon seit einer Dreiviertelstunde geschlossen haben. Die Gucklöcher in der Hecke hatte ich bei Google Streetview gesehen.

Pyramiden von Güímar
Pyramiden von Güímar [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 49mm F8, 1/250 s, ISO 100]

Was genau es mit den Pyramiden auf sich hat, ist übrigens nicht bekannt. Man vermutet, dass sie von den Ureinwohnern stammen.

Candelaria

Weiter geht es nach Candelaria. Auf der gesamten Fahrt zählen wir die Plakatwände jeweils für Lidl und für den Loro Parque. Beides ist morgen dran.

Davor aber – weil jetzt sofort – die Basilika von Candelaria (Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria), gewidmet der Schutzheiligen der Kanaren, der Jungfrau von Candelaria.

Basilika von Candelaria
Basilika von Candelaria [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/200 s, ISO 100, HDR Auto]

Rein können wir nicht, nur vom Eingang au reinschauen, denn gerade ist ein Gottesdienst. Wir können vom Eingang aus aber keinen Priester entdecken – stammt die Predigt vom Band?

Puerto de la Cruz

Es ist sehr diesig – offenbar durch Staub. Man sieht das auf dem Bild von der Basilika nicht, aber in Wirklichkeit ist es wirklich sehr diesig. Die Wolkengrenze scheint bei einigen hundert Metern zu sein, sodass kein Horizont zu sehen ist, weil das Meer in den Wolken verschwindet.

Puerto de la Cruz im Sonnenuntergang
Puerto de la Cruz im – sehr diesigen – Sonnenuntergang [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F3,5, 1/800 s, ISO 100]

Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage ist der Ferienpark Eden. Eine Übernachtung mit Halbpension im Einzelzimmer kostet knapp 50 Euro. Die Zimmer sind Studios und sehr groß. Das Abendessen ist völlig okay. In Sachen Preis-Leistung dürfte der Ferienpark unter den sieben Hotel auf der Reise voranpreschen.

Nach dem Abendessen gehe ich ohne den müden Jannik zum Mirador La Paz. Das ist sogar ein bisschen anstrengend, weil Puerto de la Cruz sehr hügelig ist. Überhaupt die ganze Insel.

Playa de Martiánez, vom Mirador La Paz aus bei Nacht fotografiert
Playa de Martiánez [Sigma 20mm F1,4 Art @ F2,8, 8/1 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]
Lago Martiánez, vom Mirador La Paz aus bei Nacht fotografiert
Lago Martiánez – ein Freibad, entworfen von Casar Manrique – wie das Logo unseres Mietwagenanbieters [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 144mm F8, 25/1 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]


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Kanaren II Tag 2: Puerto de la Cruz, Los Realejos, Icod de los Vinos, Los Realejos, Puerto de la Cruz – Grüße an die Heimat!

Na, neidisch?

geschrieben von Janni Ostersonntag, 17. April 2022 um 01:22 Uhr

Das WLAN hier im Eden ist ziemlich schlecht. Bei dem schlechten Internet hätte ich auch in den Apfel gebissen.


Um kurz nach 8 geht es los. Das ist gerade einmal eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang. Aber so nah am Äquator sind Sonnenauf- und -untergang sehr schnell.

Mirador San Pedro

Unser erster Halt ist der Aussichtspunkt Mirador San Pedro direkt an der Autobahn TF-5. Auf meiner Karte (Download unter „Fotos“ im Menü) ist es die 23. Von hier aus haben wir einen tollen Ausblick auf die Bananenplantagen im Licht des noch jungen Karsonnabends.

Mirador San Pedro
Ausblick vom Mirador San Pedro [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Etwas links der Mitte steht zwischen Bananenstauden und Palmen ein Drachenbaum. Die sind hier nicht gerade selten – auch in der Einfahrt unseres Hotels steht einer –, aber ein paar Kilometer die TF-5 nach Süden gibt es einen Drachenbaum mit eigenem Besucherzentrum.

Drago Milenario & Parroquia Matriz de San Marcos Evangelista

Der angeblich 1.000 Jahre alte Drachenbaum steht neben der Kirche Parroquia Matriz de San Marcos Evangelista (25). Ähnlich wie das gestern bereits erwähnte Theater von Cagliari lässt sich auch dieser Drachenbaum vermutlich von draußen deutlich besser fotografieren als drinnen, wenn man Eintritt gezahlt hat. Was steht auch direkt gegenüber eine Kirche mit einem erhöht gelegenen Kirchplatz?

Drago Milenario in Icod de los Vinos
Drago Milenario [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F10, 1/100 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Auf dem Kirchplatz ist gerade ein Markt. Nachdem wir unsere Fotos gemacht haben, wird der Platz von einem Touristenbus überrannt.

Parroquia Matriz de San Marcos Evangelista in Icod de los Vinos
Parroquia Matriz de San Marcos Evangelista [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/160 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]

Casa Hamilton (La Ruinas de Gordejuela)

Zurück zu den Bananenplantagen von San Pedro. Wie kam das Wasser da hin? Dafür gab es ein Wasserwerk, genannt Casa Hamilton (22). Auf Google heißt es Wasserlift Gordejuela. Das Wasser wurde auch für die Getreidemühlen benötigt.

Inzwischen ist der Wasserlift, der einst Wasser 300 Meter in ein 12.000 Kubikmeter großes Becken pumpte, eine Ruine. Wer sich jetzt fragt, was die Pflanzen mit dem Meerwasser sollten: Hier an der Küste gab es ein unterirdisches Reservoir im Fels.

Den Namen Casa Hamilton bekam er von den Erbauern, die oberhalb des Maschinenraums lebten, der sich im Keller befand.

Casa Hamilton (La Ruinas de Gordejuela) auf Teneriffa
Die Casa Hamilton brachte das Wasser in einen Flow – 1 Euro in die Wortspielkasse [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/640 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]

Loro Parque

Nun folgenden wir der gestern erwähnten allgegenwärtigen Werbung und fahren zuerst zu Lidl und dann zum Loro Parque (5). Hätten wir allerdings auch ohne die Werbung gemacht, denn Grund für diese Reise ist, dass unsere Buchhaltung seit fast einem Jahr vom Loro Parque schwärmt. Da waren sie nicht, sie hatten den bloß irgendwie gefunden. Da nicht die ganze Buchhaltung geschlossen nach Teneriffa fliegen kann, schlage ich Ostern vor – und wer macht es dann tatsächlich? Ich...
Auch eine andere Kollegin schwärmt vom Loro Parque, war aber immerhin schon mal selbst da. Grüße gehen nach Hause in die Firma!

Auf der Suche nach einem Parkplatz (gibt es zuhauf südlich des Parks) finden wir zufällig einen Aussichtspunkt, in dem aus man den Park und große Teile Puerto de la Cruz’ überblicken kann:

Blick von der Calle Chahorra auf den Loro Parque und Puerto de la Cruz
Blick von der Calle Chahorra auf den Loro Parque und Puerto de la Cruz [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 29mm F8, 1/400 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]

„Jedes Mal, wenn du auf einer Mauer stehst, frage ich mich, wie ich das deiner Mutter erklären soll, wenn du da runterfällst.“, meint Jannik, der Höhenangst hat. „Schick ihr einfach das letzte Bild auf der Speicherkarte!“, meine ich. „Dafür muss ich die aber erst einmal bergen.“, meint Jannik.

Neben unserem Parkplatz sitzt ein schwarzes Huhn unter einem Straßenbaum. Als wir näher kommen, sehen wir, dass es zwei – ebenfalls schwarze – Küken hat. Besser nicht näher kommen...


Ich könnte jetzt in Sachen Loro Parque, der dieses Jahr sein 50. Jubiläum feiert – fototechnisch komplett eskalieren, aber ich halte mich kurz.

Eselspinguin mit Federn im Schnabel
Eselspinguin – im Schnabel hat er übrigens Federn und keinen Schnee [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 163mm F5,6, 1/60 s, ISO 400]
Fischstrudel
Fischstrudel – „Ich hätte ja Haie genommen und mir das Ding von Sharknado sponsern lassen“, meine ich zu Jannik. [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F2,8, 1/80 s (EV0,3), ISO 1600]

Die Orca-Show ist schon voll. Na ja, später findet sie ja noch zweimal statt.

Otter schläft in einem hohlen Baumstamm
Otter müde. Otter schlafen. [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 183mm F5,6, 1/200 s (EV−0,7), ISO 1000]

Dann also ab zu den Vögeln.

Hauslachtaube auf einem Wegweiser
Nein! Nicht diese Art von Vögeln. (Hauslachtaube) [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV−0,3), ISO 125]

Gleich startet nämlich die Papageienshow. Als die Einweiserin mit den Gästen spricht, fällt es Jannik wie Schuppen von den Augen: „Loro heißt Papagei“ – da war ich auch noch nicht drauf gekommen. Fail. Und mir fällt erst kurz darauf auf, dass auf dem Logo des Parks nicht ein roter und ein blauer Papagei zu sehen sind – sondern das blaue ein Delfin sein soll...

Papageien-Show im Loro Parque
Hyazinth-Ara während der Papageien-Show [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F2,8, 1/640 s (EV0,7), ISO 6400]

In Sachen Vögel finde ich den Loro Parque aber nicht besser als beispielsweise den Vogelpark Walsrode. Bei anderen Tieren wirkt er sehr eingeengt auf seinem kleinen Gelände – er war aber auch ursprünglich wohl nicht für diesen Umfang geplant, denke ich mal.

Was ich hingegen eine sehr gute Idee finde, ist die Freiflughalle, die hier einen Baumwipfelpfad enthält. Die Futterstellen sind an deren Seite platziert, sodass man den Vögeln bei Fressen zusehen kann. Es handelt sich größtenteils um Loris.

Frauenlori
Frauenlori(?) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F5, 1/80 s, ISO 2000]

Neben Tieren, die in Käfigen leben, gibt es auch einige wilde Tiere, wie die Hauslachtaube oben und diese Kanareneidechse:

Pracht-Kanareneidechse
Pracht-Kanareneidechse [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F5,6, 1/125 s (EV−0,3), ISO 100]

Neben der Papageien-Show gibt es noch eine Orca-Show, eine Delfin-Show (Funfact: Orcas sind auch Delfine, obwohl sie als Schwert- oder Killerwal bezeichnet werden) und eine Seelöwenshow.

Orca-Show im Loro Parque
Orca-Show [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 35mm F5,6, 1/80 s (EV1), ISO 100, CPL-Filter]
Seelöwen-Show im Loro Parque
Seelöwen-Show (einer der drei Seelöwen) [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 116mm F5,6, 1/160 s, ISO 100]

Bei den Shows wird immer erzählt, wie wichtig der Loro Parque für die Erhaltung der Tiere sei. Und dann kommt gibt es ein ultra-nerviges Werbelied (weil die Shows offenbar auch eher für Kinder gedacht sind). Ich glaube, die drei genannten Kolleginnen kriegen den demnächst als Klingelton in der Firma. Natürlich ohne die Möglichkeit, das den Klingelton ändern.

Kompassqualle
Kompassqualle [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/60 s, ISO 800]
Kleiner Panda (Roter Panda) schläft in einer Baumkrone
Kleiner Panda müde, kleiner Panda schlafen. [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV−1,3), ISO 1000]
Erdmännchen
Erdmännchen [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV−1,3), ISO 500]

Jannik möchte nicht mit auf Tour durchs Anaga-Gebirge und Santa Cruz de Tenerife (eigener Blogpost). Ich setze ihn daher gegen kurz vor 16 im Hotel ab.


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Kanaren II Abend 2: Puerto de la Cruz, San Christóbal de La Laguna, San Andrés, Santa Cruz de Tenerife, Puerto de la Cruz – Der Norden

Ich bin am Abend ohne Jannik unterwegs im Anaga-Gebirge und der Inselhauptstadt

geschrieben von Janni Ostersonntag, 17. April 2022 um 23:43 Uhr

Mesa Mota

Mein erster Stopp alleine ist Mesa Mota. Auf diesem Hügel befinden sich ein Lost Place (über den ich nichts in Erfahrung bringen konnte), ein beliebter Picknickplatz sowie das Internationele Monument zur Erinnerung an den 27. März 1977. Damals fand auf dem – damals noch einzigen – Flughafen Teneriffa in La Laguna das größe Flugzeugunglück statt, das nicht durch Terrorismus verursacht wurde: Eine 747 der KLM kollidierte beim Start mit einer anderen 747 von Pan Am, die sich noch auf der Startbahn befand und nicht mehr rechtzeitig nach links ausweichen konnte. Alle Insassen an Bord des KLM-Flugzeugs und viele an Bord der Pan-Am-Maschine starben. Die niederländischen Behörden wollten sogar den Chefpiloten zur Klärung des Unfalls einberufen. Das funktionierte aber nicht – er hatte als Hauptverantwortlicher das Unglück ausgelöst.

Zunächst muss man natürlich dorthin fahren über ... na ja, eine Straße ist das nicht – sagen wir Ansammlung von Schlaglöchern. Kurz vor der letzten Kurve nehmen die Schlaglöcher mehr Platz ein als die Reste der Straße. Ich steige davor aus und laufe zu Fuß. Diverse Spanier fahren aber mit dem Auto bis ganz nach oben.

Monument des 27. März 1977 auf dem Mesa Mota
Monument des 27. März 1977 auf dem Mesa Mota [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100]
Ausblick Mirador Mesa Mota
Mirador Mesa Mota: Blick über San Christóbal de La Laguna mit dem Flughafen Teneriffa-Nord im Hintergrund – er wird heute fast nur noch für Inlandsflüge genutzt, vorwiegend solche zwischen den Kanaren selbst [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/800 s (EV−1,3), ISO 100]

Außerdem sieht man von der Straße gut den Weg ins Anaga-Gebirge, wo ich jetzt hinfahre.

Las Canteras
Las Canteras [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/640 s (EV−1), ISO 100]

Cruz del Carmen

Anschließend geht es zum Cruz del Carmen. Das ist ein Aussichtspunkt. Auf dem Parkplatz fährt eine Frau gegen mein stehendes Auto. Sie trifft leicht den Reifen vorne links, wodurch bei ihr ein Reflektor an der Stoßstange abbricht.

Bevor ich mir den Aussichtspunkt ansehe, laufe ich zunächst den Pfad der Sinne (Sendero de los Sentidos) entlang. Laut irgendeinem Reiseführer soll er 340 Meter lang sein und das Anaga-Gebirge gut abbilden. Tatsächlich ist er deutlich länger. Es handelt sich um ein Netz von Waldwegen auf dem früheren Weg von La Laguna und Las Montañas. Unterwegs sieht man häufig Buchfinken.

Die Beschilderung ist eher schlecht. Es gibt unterschiedliche Informationen dazu, wo der Pfad 2 zuende ist. Mein Tipp, um alles zu sehen: Nachdem man Pfad 1 angesehen hat, geht man Pfad 3 bis zum Aussichtspunkt an dessen Ende. Dann läuft man nicht den Weg zurück, auf dem man gekommen ist, bis man Wegweiser bezüglich Pfad 2 sieht, denen man folgt.

Sendero de los Sentidos
Sendero de los Sentidos – Pfad 1, als einziger einigermaßen eben und barrierefrei ausgebaut [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/60 s (EV−2), ISO 500, HDR EV±6]
Aussicht vom Aussichtspunkt am Ende von Pfad 3 des Pfades der Sinne
Aussicht vom Aussichtspunkt am Ende von Pfad 3 des Sendero de los Sentidos [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 70mm F8, 1/640 s (EV−2), ISO 100]

Die Aussicht vom Mirador Cruz del Carmen direkt am Parkplatz schenke ich mir – sie ist ähnlich wie vom Mesa Mota, aufgrund der größeren Distanz und der diesigen Wetterlage aber schlechter.

Pico del Inglés

Besser ist da die Aussicht vom Pico del Inglés, nicht nicht weit von der Straße TF-12 entfernt, die sich durch das Anaga-Gebirge schlängelt.

Mirador Pico del Inglés
Mirador Pico del Inglés [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 40mm F10, 1/250 s (EV−1), ISO 100]

Heute Nachmittag war es an der Westküste stark bewölkt, während es an der Ostküste schön war. Wie das kommt, sieht man hier: Die Wolken kommen nicht über das Anaga-Gebirge.

Nicht? Na ja, fast nicht, wie man an einem namenlosen Aussichtspunkt etwas weiter sieht (Ort: 28°32'20,8"N, 16°13'09,0W.)

Nebel/Wolken klettern über das Anaga-Gebirge
Nebel über dem Anaga-Gebirge [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F10, 1/500 s (EV−2,3), ISO 100, HDR Auto]

Castillo de San Andrés

Anschließend fahre ich nach San Andrés. Bekannt ist der Ort im Prinzip nur für seine Turmruine (Castillo de San Andrés, auch Torre de San Andrés. Direkt neben dem Turm befindet sich eine regenbogenfarbene Brücke.

Castillo/Torre de San Andrés
Castillo/Torre de San Andrés [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F10, 1/200 s (EV−3), ISO 100, HDR Auto]
Puente Peatonal de Colores in San Andrés
Puente Peatonal de Colores [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 49mm F10, 1/200 s (EV−1,7), ISO 100, HDR Auto]

Santa Cruz de Tenerife

Zeit für die Inselhauptstadt. Es ist bei meiner Ankunft schon recht dunkel.

Maske vorm Teatro Guimerá – die Nase ist sichtbar feucht
„Sag mal weinst du, oder ist das der Regen, der von deiner Nasenspitze tropft?“ (Echt): Maske vorm Teatro Guimerá – das Wasser an der Nase gibt ihr einen besonderen Aspekt [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/640 s (EV−2,7), ISO 100, HDR EV±6]

Zwar gibt das interessante Fotos vom TEA: Teneriffe Espacio de las Artes, der Gemeindebibliothek. Aber mein Ziel, das Auditorium (von mir liebevoll Oper von Sydney für Arme genannt) in der blauen Stunde zu fotografieren, fällt flach. Grund: Es ist anders als auf Bildern im Internet überhaupt nicht beleuchtet.

TEA in der blauen Stunde
TEA in der blauen Stunde – das Gebäude hat kein Glasdach, es spiegelt sich nur der Innenhof, wo auch die Personen rechts im Bild gehen [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/320 s (EV−2,7), ISO 100, HDR EV±6]

Um 21:05 mache ich mich auf dem Hotel. Durch konsequentes Ausfahren des Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn (120 km/h) erreiche das Hotel noch rechtzeitig zum Abendessen.


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Kanaren II Tag 3: Puerto de la Cruz, San Christóbal de La Laguna, Teide, Masca, Los Christianos, Valverde – Mit viel Glück im Nationalpark

Der wortwörtliche Höhepunkt auf Teneriffa

geschrieben von Janni Ostermontag, 18. April 2022 um 10:11 Uhr

El Botánico

Wir sind früh dran. Daher fahren wir einmal durch den Taoro-Stadtpark in Puerto de la Cruz und einmal durch den nahen Ort La Orotava, bevor wir den botanischen Garten von Puerto de la Cruz besuchen, der ohnehin recht nah an La Orotava liegt. Der Garten ist voller Pflanzen – und Amseln, die hier den Boden durchwühlen.

Botanischer Garten von Puerto de la Cruz auf Teneriffa
Im botanischen Garten von Puerto de la Cruz [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F2,8, 1/125 s (EV−1), ISO 100]

Besonders stolz ist der Garten auf die Großblättrige Feige (Ficus macrophylla subsp. columnaris). Besonderes Merkmal dieses Baums ist, dass so genannte Luftwurzeln von seinen Ästen hängen. Sobald sie den Boden berühren, wächst aus ihnen eine Art Stamm.

Großblättrige Feige im botanischen Garten von Puerto de la Cruz
Großblättrige Feige (Ficus macrophylla) [Sigma 20mm F1,4 Art @ F2,8, 1/1000 s (EV−3), ISO 100, HDR EV±6]

Ich finde, der botanische Garten könnte mehr aus sich machen, wenn die Pflanzen mit englischen und deutschen Trivialnamen beschriftet und eine zentrale Besonderheit erwähnt würden. Es gibt außer auf Spanisch lediglich zwei Tafeln in den zuvor genannten Sprachen, die die Luftwurzeln und die Domestikation der Bananen und Kochbananen beschreiben.

Ein Insekt steht in der Luft
Zufallsbild eines schwebenden Insekts im botanischen Garten [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F8, 1/200 s (EV−0,7), ISO 6400]

San Christóbal de La Laguna

Da die Casa Montañés heute leider nicht geöffnet hat, ist unser erster Ziel der Palacio Episcopal, auch als Casa Salazar bekannt. Von außen eher so mittelprächtig eindruckt der Bischofssitz durch einen schönen Innenhof. Dort werden heute auch einige Skulpturen ausgestellt, die einen biblischen Kontext haben.

Innenhof der Casa Salazar (Palacio Episcopal) in La Laguna auf Teneriffa
Innenhof der Casa Salazar (Palacio Episcopal) in La Laguna [Sigma 20mm F1,4 Art @ F10, 1/500 s (EV−1,7), ISO 100, HDR EV±6]

Der Turm der Iglesia de Nuestra Señora de la Conceptión (Mariä-Empfängnis-Kirche – so heißt gefühlt jede zweite Kirche auf den Kanaren) hat sonntags ebenfalls geschlossen. Von hier könnte man die Innenstadt von La Laguna überblicken – so bleibe ich halt einfach mal auf dem Boden.

Turm der Catedral de Nuestra Señora de los Remidios
Turm der Catedral de Nuestra Señora de los Remidios [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 87mm F10, 1/400 s (EV−1), ISO 100]
Osterprozession in La Laguna auf Teneriffa
Während der Karwoche, aber offenbar auch am heutigen Ostermontag, finden Prozessionen in La Laguna statt
(Anmerkung: Ostersonntag gehört nicht zur Karwoche, da die Woche in der Kirche am Sonntag beginnt.) [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 70mm F10, 1/200 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Corona Forestal und der Teide

Westküste Teneriffa, gesehen der Cumbre Dorsal
Ausblick auf die Westküste etwa auf halber Strecke zwischen Mirador de La Crucita und Mirador La Tarta direkt an der TF-12, links der Teide [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/640 s (EV−0,7), ISO 100]

Wir werden Corona nicht los, und heute führt unser Weg durch den Naturpark Corona Forestal, der den Teide-Nationalpark umschließt. Die Strecke von La Laguna führt auf dem Cumbre Dorsal (auch Las Lagunetas) durch die Nadelwälder am Nordhang des zentralen Gebirges von Teneriffa, bis man die Mondlandschaft in der Caldera des Teide erreicht, die als Las Cañadas bezeichnet wird.

Da wir etwas spät dran sind, schenken wir uns die Aussichtspunkte auf dem Weg. An der Talstation der Seilbahn stehen wir dann vor einem Problem: Wir haben zwar eine Besuchserlaubnis für den Weg von der Bergstation zum Gipfel (Pico del Teide), aber noch kein Ticket für die Seilbahn. „Die sind seit Tagen ausgebucht“, meint der Mann am Einlass. „Schaut mal, ob ihr wenigstens noch eins für 17 Uhr bekommt.“ Ich gucke nach: 1 Ticket für 14:40 und je zehn für 15:30 und 15:40. Ich buche uns zwei Tickets für 15:30 und frage den Mann, wie ernst die das da oben nehmen, wenn wir nach Ende unserer Besuchserlaubnis (13 bis 15 Uhr) kommen. Er drückt ein Auge zu und lässt uns mit der nächsten Gondel um 13:50 nach oben fahren.

Teide-Seilbahn (Teleferico)
Teide-Seilbahn (Teleferico) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 30mm F8, 1/250 s, ISO 100]

Oben zeigen wir unsere Besuchserlaubnis vor und dürfen die letzten etwa 650 Meter (und 163 Höhenmeter) auf Telesforo Bravo (benannt nach einem bedeutenden Geologen Teneriffas, der hier geforscht hat) zum Gipfel laufen. Wir kriegen noch eine Einweisung: Den Weg nicht verlassen und nicht zu viel Schwefeldampf schnüffeln. Okay, das kriegen wir hin.
Nach uns kommt ein Typ, der keine Erlaubnis hat und nicht rein darf. Kurz darauf sehen wir, wie er querfeldein vom Weg zu einem der beiden genehmigungsfreien Gipfel durchs Gestein zum Gipfelpfad läuft.

Am höchsten Punkt Spaniens angekommen machen wir ein Selfie für die Abteilungsgruppe und senden gleichzeitig ein paar Ostergrüße in die Heimat.

Telesforo Bravo (Weg auf den Teide)
Telesforo Bravo, die Bergstation und La Rambleta (der Weg an der Bergstation) aus der Nähe des Gipfels [Sigma 20mm F1,4 Art @ F7,1, 1/800 s (EV−0,3), ISO 100]

Ich schaue auf mein Handy: Meine Reservierung für 15:30 wurde aufgrund des Wetters gecancelt. Der Betrieb der Seilbahn wird also innerhalb der nächsten halben Stunde eingestellt. Wir beeilen uns, zur Seilbahnstation zu kommen und schaffen es noch vor Betriebseinstellung nach unten. Bevor man die Seilbahnstation verlassen kann, muss man noch eine Ausstellung zum Vulkanismus, im Besonderen dem auf La Palma.

Dann geht es weiter. Einziger weiterer Halt im Teide-Nationalpark ist der ikonische Aussichtspunkt Roques de Garcia.

Roque Chichado (links)
Roque Chichado (links) bei den Roques de Garcia, im Hintergrund der Teide [Sigma 20mm F1,4 Art @ F7,1, 1/1000 s (EV−2), ISO 100, HDR Auto]
Ausblick vom Mirador Roques de Garcia
Ausblick vom Mirador Roques de Garcia runter in die Cañadas – die Formation am rechten Bildrand heißt La Catedral, der Gipfel in der Bildmitte La Sombrerito [Sigma 20mm F1,4 Art @ F7,1, 1/800 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

Masca

Letzter Halt unserer Tour heute ist Masca. Der Ort ist bekannt für sein Bilderbuchaussehen. Weniger schön ist die Anfahrt über eine schmale Straße, die gerade noch als zweispurig zu bezeichnen ist ... bis ein Bus kommt – und Busse fahren auf dieser Strecke durch das Teno-Gebirge, auch große. Am höchsten Punkt des Passes befindet sich ein Imbisswagen.

Masca auf Teneriffa
Masca – leider bei diesiger Sicht und mit Gegenlicht fotografiert [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/1250 s (EV−3), ISO 100, HDR Auto]

Dann geht es zum Hafen von Los Christianos. Man fährt mit einem Mietwagen von Cicar auf den dortigen Parkplatz, wo ein Bereich dafür reserviert ist. Das Parkticket und den Schlüssel gibt man dann im Fährterminal ab. Inzwischen vermute ich, dass sie uns deshalb ein SUV gegeben haben, weil wir das Fahrzeug überführen sollten.
Im Fährterminal bekommen wir auch die Tickets unserer Online-Reservierung gegen Vorlage von ausschließlich unseren Pässen. Eine Reservierungsbestätigung braucht man dort nicht mehr.

Eigentlich wollte ich noch fragen, ob sie das ernst meinen, dass man 30 Minuten vor Ablegen des Schiffes da sein muss. Die Frage erübrigt sich, denn das Schiff fährt 15 Minuten vor planmäßiger Abfahrt bereits los. Dürfen wir Donnerstag in San Sebastián de La Gomera beim Stadtrundgang eben nicht trödeln.


Die Fähre ist mit 60 km/h für ein Schiff ziemlich schnell.

Am Hafen von El Hierro (Puerto de la Estaca) sind wir entsprechend auch über eine Viertelstunde zu früh. Der Bus kommt hingegen erst pünktlich um 22 Uhr, da seine Fahrt zum Hafen eine offizielle Fahrt ist – auch wenn die Fähre heute nicht mehr ablegt (erst morgen um 7 Uhr).

Hotel heute Nacht ist das Boomerang, was ich ausgewählt habe, weil das mit dem Bus erreicht werden kann. Ich versuche jetzt, meinen Blümchen-Ohrwurm loszuwerden... ♫ Wie ein Boom-Boom-Boomerang, komm ich immer wieder bei dir an...


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Kanaren II Tag 4: Valverde, Isora, Taibique, La Restinga, Tacorón, El Sabinar, Orchilla, Frontera, Guarazoca, Valverde – Auf der Suche nach meinen Steuergeldern (Teil 1)

El Hierro ist klein, hat kaum Touristen, aber sehr gute touristische Infrastruktur – wie das wohl kommt?

geschrieben von Janni Dienstag, 19. April 2022 um 23:47 Uhr

Ich flieg so schnell ich kann
in deine Umlaufbahn
Da bleib ich einfach drauf
und irgendwann fängst du mich auf

Das Hotel ist übrigens ausgebucht. Früh planen lohnt sich dann doch manchmal, gerade auf so kleinen Inseln.

Valverde

Heute geht es etwas später los. Das Auto ist erst für 10 Uhr gemietet und die hübsche Kirche in Valverde liegt auf dem Weg zur Mietwagenstation.

Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción in Valverde auf El Hierro
Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/640 s (EV−1,3), ISO 100, HDR Auto]

Die Mietwagenübernahme erfolgt etwas seltsam. Wir werden 5 Minuten nach offizieller Anmietungszeit von einer Mitarbeiterin von Cruz Alta Cars abgeholt und bekommen das Auto dann auf dem Parkstreifen in der Nähe einer Autowerkstatt. Der Fiat 500 ist schon ziemlich klein – viel kleiner als mein VW e-Up! zu Hause.

Mirador de Isora

Erster Halt heute ist Isora. Dort befindet sich ein Aussichtspunkt. Diese wurde erheblich ausgebaut. Er verteilt sich über mehrere Terrassen an einer exponierten Klippe. Vorhanden ist auch ein hübsches Gebäude mit Toiletten. Da hat man echt keine Kosten gescheut.

Außer uns sind nur 3 oder 4 andere Touristen vor Ort. Im Laufe des Tages wird sich herausstellen, dass es auf El Hierro gute Infrastruktur für sehr wenige Touristen gibt.

Mirador de Isora
Am Mirador de Isora startet der Wanderweg nach Las Playas [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/500 s (EV−0,3), ISO 100]

Neben Menschen gibt es am Aussichtspunkt Tiere: Kleine Kanareneidechsen und Hummeln.

Kleine Kanareneidechse
Kleine Kanareneidechse [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV−0,3), ISO 100]

Auch die Straßen auf El Hierro sind überwiegend gut – mit zwei touristisch bedeutsamen Ausnahmen, dazu später/morgen mehr. In der Nähe von Valverde ist ein orangefarbener Mohn an den Straßenrändern eine sehr auffällige Blume.

Mirador de Las Playas

Anders als der Mirador de Isora befindet sich der Mirador de Las Playas nicht im namensgebenden Ort, sondern bietet die Sicht darauf – der Ort liegt nämlich (wie der Name bereits vermuten lässt) unten an der Küste. Der Ausbauzustand ist aber sehr ähnlich, auch wenn die sanitären Einrichtungen hier gerade geschlossen haben.

Die Aussicht ist nicht so spektakulär wie die in Isora und wird auch teilweise durch Nadelbäume versperrt, die hier allgegenwärtig sind, weshalb der Aussichtspunkt einen Tannenzapfen als Logo hat. Ja, ein Aussichtspunkt mit einem eigenen Logo.

Mirador de Las Playas
Blick durchs (dreifache) Logo des Mirador de Las Playas auf den Parkplatz [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 41mm F8, 1/160 s (EV−0,3), ISO 100]

Auch ein Merkmal einer so kleinen Insel (gut 10.000 Einwohner): Man kann sich einfach mal auf die Straße HI-402 beim Aussichtspunkt stellen, um ein Foto zu machen – von vorne kommt sichtbar nichts und von hinten können nur zwei englischsprachige Touristen kommen, die wir auch schon in Isora getroffen haben.

HI-402
Straße HI-402 [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/200 s (EV−0,3), ISO 100]

Taibique (Mirador de Tanajara)

Der Aussichtspunkt direkt oberhalb Taibique heißt Tanajara – ersterer Name wird für einen Aussichtspunkt am südlichen Ortausgang verwendet, während letzterer durch seine exponierte Lage auch einen Blick ins Landesinnere erlaubt.

Blick vom Mirador de Tanajara ins Landesinnere
Blick vom Mirador de Tanajara ins Landesinnere [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/320 s, ISO 100]

Für den ungestörten Blick auf Taibique wurde extra eine Holzkonstruktion erbaut.

Blick vom Mirador de Tanajara auf Taibique
Blick vom Mirador de Tanajara auf Taibique [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/640 s, ISO 100]

La Restinga

La Restinga ist der südlichste Ort des Schengenraums. Am Ende der Hafenmauer steht ein Denkmal, das ihn aber als südlichsten Ort Europas bezeichnet. Die Kanaren gehören allerdings geografisch nicht zu Europa.

Allerdings hat man vom Denkmal aus einen guten Blick auf La Restinga und seinen Hafen, wo es einige Hotels gibt. Ein sehr großes Hotel befindet sich unmittelbar links des folgenden Bildausschnitts.

La Restinga
La Restinga [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

La Restinga ist vor allem als Tauchgebiet bekannt. Es gibt einen kleinen schwarzen Sandstrand mit Hafen, wo sich auch Beschreibungen der Fische befinden, die dort zu sehen sein können. Da es sonst keine Strände gibt, hat man wenigstens eine Leiter ins Wasser aufgebaut. In einem Becken, das durch den Einsturz von Gestein entstanden ist, lassen sich ebenfalls ein paar Fische beobachten, die auf einer Tafel daneben beschrieben sind.

Tacorón

Westlich von La Restinga liegt Tacorón. Auf dem Weg dorthin fährt man vorbei an etwas, was ein riesiges Gewächshaus zu sein scheint. Tacorón scheint nicht im klassischen Sinne ein Ort zu sein, sondern eher ein Strand mit umfangreichen Einrichtungen, um dort einen schönen Abend oder einen Tag am Wochenende zu verbringen: So gibt es überdachte Sitzgelegenheiten, Grillplätze und Toiletten. Eigentlich wollten wir beim Imbisswagen hier zu Mittag essen, aber der Imbiss Maracas hat aus irgendeinem Grund geschlossen.

Strand von Tacorón
Strand von Tacorón [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s, ISO 100, HDR Auto]

El Pastor

Nächster Stopp soll El Pastorder Hirte – sein, eine Statue. Auf unserer Fahrt dorthin auf der HI-400 durch die Wälder begegnet uns jedoch ein echter Hirte mit seinen Schafen:

Schafe an der HI-400
Schafe [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/400 s (EV−1), ISO 100]
El Pastor auf El Hierro
El Pastor [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 63mm F3,2, 1/2500 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

Refugio Nuestra Señora de los Reyes auf El Hierro

Unweit des Hirten steht die kleine Girche Refugio Nuestra Señora de los Reyes. Von innen wenig spektakulär besitzt sie aber einen kleinen Shop.

Refugio Nuestra Señora de los Reyes
Refugio Nuestra Señora de los Reyes [Sigma 20mm F1,4 Art @ F6,3, 1/800 s, ISO 100]

El Sabinar

Nach dem Kirchlein geht es dann über eine sehr holprige Piste nach El Sabinar. Aufgrund des oft starken Windes auf dieser Hochebene sind die dortigen Wacholder sehr besonders gewachsen. Windflüchter nennt man sie deshalb.

El Sabinar auf El Hierro
El Sabinar, links der bedeutendste der dortigen Wacholder [Sigma 20mm F1,4 Art @ F6,3, 1/800 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Mirador de Bascos

An der holprigen Piste liegt auch der Mirador de Bascos. Er ist gesperrt (wohl weil ein Teil des Geländers fehlt), aber von den umliegenden Klippen aus hat man auch so einen guten Ausblick – und ebenfalls kein Geländer.

El Golfo, gesehen vom Mirador de Bascos aus
El Golfo, gesehen vom Mirador de Bascos aus [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/800 s (EV−1), ISO 100]
Piste nach El Sabinar
Die Piste nach El Sabinar ist sehr holprig [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 49mm F8, 1/100 s (EV−2,3), ISO 100, HDR Auto]

Orchilla

Faro de Orchilla
Faro de Orchilla [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 70mm F10, 1/250 s, ISO 100]

Neben dem Leuchtturm gibt es hier so genannte Lavatunnel. Durch die kann man laufen. Am Ende des bekanntesten soll ein Fenster auf den Atlantik sein. Mir ist der Tunnel zu niedrig.

Cueva del Acantilado (Tubo Vólcanico Faro) beim Leuchtturm von Orchilla auf El Hierro
Eingang zum Lavatunnel Cueva del Acantilado (Tubo Vólcanico Faro) beim Faro de Orchilla [Sigma 20mm F1,4 Art @ F3,2, 1/25 s (EV−0,7), ISO 400]

Beim Leuchtturm befindet sich außerdem noch ein komisches Objekt aus Metall, das von der Russian Association of Yacht Skippers und The Union of Aeronauts and Sailors hier aufgestellt wurde. Von dem Ort hat man auch einen guten Blick aus Längengrad-0-Monument, das nur per Geländewagen zu erreichen ist – oder zu Fuß.

Komisches Objekt aus Metall beim Faro de Orchilla
Komisches Objekt aus Metall [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/8000 s (EV−3), ISO 100]

La Frontera

HI-500
HI-500, gesehen von einer Serpentinenstraße nahe der Lomo-Negro-Aussichtspunkte [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 36mm F9, 1/200 s, ISO 100]

Nun aber schnell tanken und was essen. Tanken hätte man zwar auch in Taibique können – vor der Tankstelle mit nur einer einzigen Zapfsäule war da aber eine Schlange von 5 Autos. Da auf den Grund der Tankstelle gerade einmal ein einzelnes Auto passt, befand sich die Schlange auf der Straße.

Neben der genannten Tankstelle gibt es noch eine größere in La Frontera und in Valverde. Alle von der Marke Disa.

Das Wahrzeichen von La Frontera ist Campanario de Joapira – ein Kirchturm, der um die 100 Meter von der zugehörigen Kirche steht.

Campanario de Joapira
Weithin sichtbar: Campanario de Joapira [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100]
Campanario de Joapira
Campanario de Joapira von Nahem, mit dem Tal El Golfo im Hintergrund [Sigma 20mm F1,4 Art @ F2, 1/8000 s (EV−0,7), ISO 100]

Maceta / Charco de Los Sargos

Vorletzter Halt des Tages sind die Naturschwimmbecken von Maceta. Durch die bereits tiefstehende Sonne sind sie schwer zu fotografieren, aber der Weg dorthin ist auch schon sehr eindruckvoll.

Weg zum Charco de Los Sargos
Charco de Los Sargos [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/250 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Mirador La Peña

Den Sonnenuntergang wollen wir in Guarazoca beobachten.. Dazu müssen wir durch den 2,4 km langen Túnel de Los Roquillos, durch den El Golfo seit August/September 2003 auch ohne Umweg über den Gebirgspass erreichbar ist. Drei Schilder am Eingang verbieten Fußgänger und Fahrradfahrer. Und falls jetzt einer von euch auf die Idee kommt, mit einem Pferd durch den Tunnel zu reisen – das verbietet das dritte Schild.

Túnel de Los Roquillos
Túnel de Los Roquillos [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/25 s (EV−0,7), ISO 400]

Der Mirador La Peña wurde – mal wieder – von Manrique entworfen.

Ausblick vom Mirador La Peña
Ausblick vom Mirador La Peña – Tunnelportal unten links in der Ecke [Sigma 20mm F1,4 Art @ F2, 6/1 s, ISO 400]

So, nun aber ab ins Hotel. Die Straßen und Dörfer unterwegs von Nebel oder Wolken durchzogen, die Sichtweite ist teilweise unter 50 Metern.

Nebel in Valverde auf El Hierro
Nebel direkt vor unserem Hotel [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/3 s, ISO 400]


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Kanaren II Tag 5: Valverde, San Andrés, La Frontera, Las Puntas, La Caleta, San Christóbal de La Laguna, Playa Santiago – Höh(l)enforscher

Ganz oben oder ganz unten – egal, aber auf jeden Fall ganz schön neblig

geschrieben von Janni Donnerstag, 21. April 2022 um 00:22 Uhr

Árbol Garoé

Erster Stopp unserer Tour heute ist San Andrés – in so einem Ort war ich schon am Sonnabend, nur auf einerer anderen Insel. Ihr merkt schon: Bei der Auswahl ihrer Ortsnamen waren die Kanarier nicht sehr kreativ. Einen gleichnamigen Ort gibt es auch noch auf La Palma, der dann ggf. im Blogpost zu Tag 8 (Freitag) vorkommt.

Von San Andrés führt ein Waldweg zu einem anderen bekannten Highlight der Insel, dem Centro de Interpretatión del Árbol Garoé. In dessen Zentrum (ist nicht räumlich zu sehen) steht ein Baum namens Til. Der Name ist abgekürzt aus dem Namen seiner Gattung, Tilia (dt.: Linden). Der Baum ist ein Stinkender Lorbeer wurde 1957 geplanzt, nachdem der ursprüngliche Baum 1610 bei einem Sturm umgefallen war. Die Art findet man nur auf den westlichen (höheren) 5 Kanaren und auf Madeira.

Bäume wie dieser haben den Nebel konsensiert, was zur Wasserversorgung beigetragen hat. Bereits 1610 hatte man die Krone nach einem neuen Baum gebeten, die das jedoch nicht ernst nahm.

Centro de Interpretatión del Árbol Garoe
Erinnert mich total an Hobbingen: Centro de Interpretatión del Árbol Garoé – der Baum steht in der dunklen Nische rechts oberhalb der Mitte [Sigma 20mm F1,4 Art @ F4,5, 1/80 s (EV−0,3), ISO 100]
Árbol Garoé
„Til“ der Stinkende Lorbeer in seiner Nische [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/640 s (EV−3), ISO 100, HDR EV±6]

Mirador de Jinama

Beim Jinama-Aussichtspunkt fällt uns auf, dass es keine gute Idee war, Nebel zu bestellen, nur um die Funktion des Baums besser zu verstehen. Es kommt ja nicht oft vor, dass ein Foto von mir in meinem Blog ist, aber ihr wisst ja: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ein Bild von Janni sagt mehr als eine Millarde Worte. Und ein Bild mit Janni drauf sagt mehr als eine Billion Worte.

Ich am Mirador de Jinama
Ich am Mirador de Jinama (Handyfoto, danke an Jannik)

Ecomuseo de Guinea / Tubo Volcánico de Guinea / Centro de Recuperatión de El Lagarto Gigante de El Hierro (Lagartario)

Wer einen so langen Namen hat, darf auch 9,50 Euro Eintritt verlangen, oder?

Guinea ist ein tradionelles Dorf im Flachland auf El Hierros Westseite (El Golfo). Es hatte keine feste Bevölkerung, sondern wurde abhängig von der Jahreszeit genutzt. Es wurde erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts aufgegeben, nach einer Dürre im Jahr 1948 und einer Auswanderungswelle nach Südamerika. Wie gestern erwähnt war El Golfo vor dem Tunnelbau wirtschaftlich abgeschnitten. Der Name soll entweder von Sklaven aus dem gleichnamigen afrikanischen Land oder von einer Münze englischer Weinhändler kommen.

Guinea Ecomuseo auf El Hierro
Guinea [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−1,3), ISO 100, HDR EV±6]

Der Besuch das Dorfes ist dient eigentlich vor allem dazu, auf die Führung zu warten. Bei unserer Ankunft ist die aktuelle Führung voll, die nächste startet in einer Stunde. Die Tour ist auf Spanisch, obwohl auf El Hierro – wie allen Kanaren – sehr viele deutsche Touristen unterwegs sind. Wir treffen unterwegs eigentlich nur Deutsche. Nur für uns wird die Tour auch auf Englisch gehalten. In unserem Hotel konnten wir uns auch nur mit Händen und Füßen mit älteren Angestellten verständigen.

Die Führung führt die Besuchegruppe dann durch einen Lavatunnel zu einer Höhle/Blase, die 1994 bei Bauarbeiten in der Gegend zufällig gefunden und dann 2014 für Touristen geöffnet wurde. Die Wände des Tunnels bestehen aus Kalziumkarbonat.

Lavablase im Guinea Ecomuseo auf El Hierro
Guinea-Lavablase [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/50 s (EV−2,3), ISO 400, HDR EV±6]
Lavatunnel im Guinea Ecomuseo auf El Hierro
Guinea-Lavatunnel [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/60 s (EV−2,3), ISO 200, HDR EV±6]

Anschließend bekommt man eine Führung durch das Zentrum für die Erhaltung der El-Hierro-Rieseneidechse. Die Kanareneidechsen haben eher kleine und sehr große Arten. Im Loro Parque hatten wir die große (Pracht-)Kanareneidechse gesehen, hier auf El Hierro hingegen die Kleine Kanareneidechse.

Deutlich seltener sind aber die El-Hierro-Rieseneidechse. Es gab etwa 130 Echsen auf einem Felsen vor der Küste, bis sie in den 1940ern ausgerottet wurden. 1970 hat man sie weiter oben an den Klippen wiederentdeckt, nachdem ein deutscher Forscher den dortigen Hirten Rekonstruktionen des Kots gezeigt hatte, den sie sofort erkannten.

Während die La-Gomera- und Teneriffa-Rieseneidechsen ähnlich selten sind, ist die La-Palma-Rieseneidechse möglicherweise bereits ausgestorben und die Gran-Canaria-Rieseneidechse überhaupt nicht gefährdet, zumal sie auch auf Fuerteventura eingeführt wurde. Auf La Gomera gibt es ein ähnliches Zentrum für deren Echse in Valle Gran Rey beim Playa del Inglés, aber ohne Lavatunnel und ohne Museumsdorf.

El-Hierro-Rieseneidechse
El-Hierro-Rieseneidechse [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/20 s, ISO 400]

Die Echsen wurden auch wieder ausgewildert, das obige Bild zeigt aber eine Echse in Gefangenschaft hier in der Station.

Ermita de San Juán Bautista

Kirchen sind langweilig und sehen immer ähnlich aus? Nicht in Las Puntas auf El Hierro! Da steht nämlich dieses Ding hier:

Ermita de San Juán Bautista auf El Hierro von außen
Ermita de San Juán Bautista von außen [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 38mm F8, 1/200 s (EV−1,7), ISO 100, HDR Auto]

Die hat der kanarische Architekt Alejandro Beautell dorthin gesetzt. Von innen geht es so brutalistisch weiter wie man es von außen fast schon erwarten konnte:

Ermita de San Juán Bautista auf El HIerro von innen
Ermita de San Juán Bautista von innen [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/60 s (EV−1,7), ISO 200, HDR Auto]

Hotel Restaurante Puntagrande only adults

Dieses winzige Hotel steht im Guinness-Buch der Rekorde, weil es so klein ist. Es wurde 1830 als Hafengebäude errichtet und 150 Jahre später saniert und der heutigen Verwendung als Hotel mit 4 kleinen Zimmer zugeführt. Im oberen Teil befindet sich eine Suite mit zwei Balkonen.

Während wir da sind, betritt ein kleines Mädchen das Erwachsenenhotel...

Hotel Restaurante Puntagrande auf El Hierro
Hotel Restaurante Puntagrande only adults – links daneben im Hintergrund der Felsen, auf dem in den 1940ern die letzten El-Hierro-Rieseneidechsen gelebt haben [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 67mm F8, 1/250 s (EV−0,7), ISO 100]

Wenn man sich mindestens einen Monat vorher anmeldet, kann man das Hotel sonnabends zwischen 11 und 13 oder zwischen 17 und 19 besichtigen. Das ergibt Sinn, da es auch eine kleines Museum mit Exponaten aus vorwiegend der Nautik ist.

Vom kleinsten Hotel geht es nun zum kleinsten mir bekannten Flughafen eines europäischen Landes, auf dem Flugzeuge der höchsten deutschen Kennzeichen-Kategorie (A – ab 20 Tonnen) landen können. Die gerade einmal 1250 Meter lange Landebahn reicht gerade so für die speziellen Flugzeuge der Binter. Schlüssel unter die Fußmatte des Autos, Einchecken und dann geht auch schon der Flug.

Unser Zielflughafen hat nur eine unwesentlich längere Landebahn. Vorher müssen wir aber umsteigen in Las Rodeos, auch Teneriffa-Nord genannt. Eine Fahrt mit dem Schiff hätte wesentlich länger gedauert und wäre teurer gewesen. Eine direkte Fährverbindung zwischen El Hierro und La Gomera gibt es inzwischen nicht mehr – Flüge erst recht nicht.

El Teide
El Teide [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 41mm F4,5, 1/3200 s (EV−0,3), ISO 100]

Wir übernehmen unseren Mietwagen – wieder ein Fiat 500, diesmal aber als Cabrio mit Hybridantrieb – und fahren zum Hotel Jardín Tecina. Jannik bleibt da, ich fahre noch ein bisschen mich umschauen – man weiß ja nie, wie der Wetter morgen wird, und gerade ist es mal recht gut.

Luftbild des Jardín Tecina (unten etwas rechts der Mitte)
Luftbild des Jardín Tecina (unten etwas rechts der Mitte) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F4,5, 1/800 s (EV−0,3), ISO 100]


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Kanaren II Abend 5: Playa Santiago, Las Toscas, Vegaipala, Jerduñe, Playa Santiago – Nutze das Tageslicht!

Da wir heute gelernt haben, dass man nie weiß, wie das Wetter am nächsten Tag sein wird, nutze ich die Abenstunden für einen Ausflug in die Bergdörfer.

geschrieben von Janni Donnerstag, 21. April 2022 um 22:09 Uhr

Ich fahre die GM-3, an der unser Hotel liegt, nach Norden in Richtung in Inselinneres.

La Gomera ist im Prinzip ein einziger großer Berg. Von der Mitte aus sind die Hänge mit Schluchten durchzogen.

Terrassierung mit Palmen auf La Gomera
Die Wolken werfen Schatten auf die Terassen und Palmen bei Las Toscas [Sigma 20mm F1,4 Art @ F4,5, 1/800 s (EV−0,7), ISO 100]

Eigentlich wollte ich nach Benchijigua, wo es ein nettes Kirchlein und eine tolle Landschaft geben soll, aber die Straße CV-10 dorthin ist eine Schotterpiste mit etlichen Serpentinen. Nach 700 Metern kehre ich um, aber natürlich nicht, ohne ein Foto des Ortes Lo del Gato gemacht zu haben, der von diesem Ort der Piste zu sehen ist:

Lo del Gato
Lo del Gato [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/500 s (EV−1,3), ISO 100, HDR EV±6]

Ich fahre daher die GM3 noch nach oben zum Aussichtspunkt Mirador Degollada de Peraza an ihrem Einmündung in die GM-2, doch der Aussichtspunkt ist in dicke Wolken gehüllt. Auch die weiteren Aussichtspunkte auf dem Weg bieten keine schönen Ausblicke, da sie oder das von dort sichtbare Gebiet oft ebenfalls im Nebel liegen.


Zurück im Hotel. Das Hotel Jardín Tecina hat einen etwas längeren Weg an der Küste entlang, den ich einmal ablaufe. Danach besuche ich Jannik in seinem Apartment. Er hat eine etwas höhere Kategorie gebucht. Gegenüber meinem hat er einen Wasserkocher und ein paar Packungen Tee und Kaffee auf dem Zimmer, die er reichlich nutzt. Und noch etwas hat Janniks Apartment, was meines nicht hat: Geckos draußen an der Wand.

Gecko an einer Hauswand
Gecko (um 90° gedreht, der hängt eigentlich mit dem Kopf nach unten) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 34mm F2,8, 1/60 s, ISO 160]

Als ich die Geckos fotografieren möchte, kommen wir mit einer Frau und ihren Kindern im Grundschulalter ins Gespräch. Die Frau ist von meiner Reiseplanung beeindruckt.

Anschließend gehe ich an die Küste, um Fotos von der Blauen Stunde zu machen. Allerdings komme ich mit einem älteren dänischen Ehepaar über die seltsam menschlichen Vogellaute ins Gespräch, die man hier vor allem abends hört:

Audioaufnahme aus dem Jardín Tecina

Sie sollen laut Internet zum Sepaisturmtaucher gehören, obwohl ich schwören könnte, in La Restinge Möwen gesehen zu haben, die diese Geräusche machen. Aus dem Grund verpasse ich fast die komplette Blaue Stunde – aber wie gesagt – nur fast:

Playa Santiago auf La Gomera in der Blauen Stunde
Playa Santiago in der Blauen Stunde [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 6/1 s, ISO 100]


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Kanaren II Tag 6: Playa Santiago, Alajeró, Igualero, Pavón, Arure, Valle Gran Rey, Epina, Vallehermoso, Hermigua, Agulo, Hermigua – Auf der Suche nach meinen Steuergeldern (Teil 2)

La Gomera überrascht mit abwechslungsreicher Landschaft und einer großen Anzahl an Investitionsruinen

geschrieben von Janni Ostersonnabend, 23. April 2022 um 20:46 Uhr

Der Titel bezieht sich anders als auf El Hierro, wo die Mittel noch einigermaßen sinnvoll in passive Projekte investiert wurden, auf die auf La Gomera offensichtliche Verschwendung öffentlicher Gelder durch grassierende Korruption. Wir haben uns entschieden, einen gemeinsamen Beitrag nach Ende der Serie zu machen. Daher werde ich in diesem Blogpost auf die negativen Aspekte weitestgehend verzichten.

Ermita de San Isidro

Erster Halt heute ist in Alajeró. Nachdem wir dort ein paar Lebensmittel gekauft haben, kraxeln wir den Calvario de San Isidro hoch zur dortigen Kapelle, die aber eher hässlich ist. Von da oben hat man aber eine gute Sicht sowohl auf den alten Flughafen (El Revolcadero) als auch auf den neuen. Gerade findet sogar einer der drei täglichen Starts statt, die alle nach Teneriffa-Nord gehen.

Alajeró vom Calvario de San Isidro
Blick vom Calvario de San Isidro (Kalvarienberg) nach Norden auf Alajeró [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s, ISO 100, HDR Auto]

Mirador de Igualero / Monumento de Silbo Gomero

Silbo ist eine Pfeifsprache. Sie war in einem der vorherigen Posts bereits Thema. Da man heute andere Methoden zur Kommunikation über weite Entfernungen hat, ist sie vom Aussterben bedroht. Ihr zu Ehren ist steht beim Mirador de Igualero ein Denkmal mit dem obigen Namen. Außerdem findet sich dort ein gelbes Kirchlein mit ungewöhnlichem Turm, das den Namen Iglesia de San Francisco trägt. Wie eigentlich alle Kirchlein auf der Reise ist es verschlossen.

Mirador de Igualero mit Iglesia de San Francisco
Mirador de Igualero mit Iglesia de San Francisco; das Monumento de Silbo Gomero ist nur zur Hälfte sichtbar [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/800 s (EV−0,3), ISO 100]

Auffällig sind die Wolken am Horizont, die sich unterhalb unseres Standpunktes zu der Zeit befinden. Der Ausblick ist aber nicht wirklich spektakulär.

Kurz nach unserer Ankunft kommt ein Touristenbus, der rund 50 Menschen auf den Aussichtspunkt loslässt.

Pavón

Angesichts der tiefen Wolken schenken wir uns den Besuch der Festung Fortaleza de Chipude, zu der von Pavón aus ein Wanderweg startet, der etwa 45 Minuten pro Richtung dauert.

Fortaleza de Chipude von Pavón auf La Gomera aus gesehen
Fortaleza de Chipude [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/400 s (EV−0,3), ISO 100]

Risquillos de Corgo (Raso de la Bruma)

Vom Parkplatz Raso de la Bruma startet ein Rundweg durch den Nebelwald.

Waldwanderweg in Risquillos de Corgo auf La Gomera
Risquillos de Corgo [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/25 s (EV−2), ISO 400, HDR Auto]

Falls ihr den Aussichtspunkt sucht: Der befindet sich an dem Stück, das mehr oder weniger parallel zur Straße verläuft, so ein kurzer Y-förmiger Weg zum Aussichtspunkt abzweigt. Die Aussicht von dort ist durch den Nebel beeinträchtigt.

Aussicht vom Mirador Risquillos de Corgo auf La Gomera
Mirador Risquillos de Corgo [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Ermita del Santo / La Merica

Arure auf La Gomera
Arure [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/400 s, ISO 100]

In Arure gibt es zwei Aussichtspunkte an einer kleinen Stichstraße.

Beim Mirador Ermita del Santo wurde ein riesiger Aussichtspunkt-Komplex um die namensgebende Kapelle gebaut. Der kurze Weg von der Straße dorthin führt durch ein Aquädukt, offenbar aber modernen Ursprungs.

Ermita del Santo in Arure auf La Gomera
Ermita del Santo [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−1,3), ISO 100, HDR Auto]

Im Untergeschoss befindet sich ein Panorama-Restraunt – natürlich geschlossen, oder nie eröffnet. Dazu wie gesagt ein ander Mal mehr.

Tagaluche vom Mirador Ermita del Santo in Arure auf La Gomera aus gesehen
Tagaluche vom Mirador Ermita del Santo [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/250 s, ISO 100, HDR Auto]

Mirador del Palmarejo César Manrique

Auch dieser Aussichtspunkt hat ein geschlossenes Restaurant. Von den etwa 20 Parkplätzen an der GM-1 ist außer unserem nur einer belegt. Ein Schild weist darauf hin, dass der Aussichtspunkt nur mit Helm, Ohrenschutz, Abseilsicherung und Gasmaske betreten werden darf. Wir haben das spontan nicht dabei, betreten den Aussichtspunkt aber trotzdem. Leben am Limit!

Aussicht auf El Guro (links) und Valle Gran Rey (am Meer) vom Mirador del Palmarejo César Manrique
Aussicht auf El Guro (links) und Valle Gran Rey (am Meer) vom Mirador del Palmarejo César Manrique [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/640 s (EV−1,3), ISO 100, HDR Auto]

Valle Gran Rey

Valle Gran Rey – so die geläufige Bezeichnung des touristisch bedeutsamen Ortes an der Südwestküste, besteht eigenlich aus (mindestens) fünf Orten. Im Norden liegt Playa de la Calera, auch einfach nur La Playa genannt. Namensgebend ist der Strand der Engländer, Playa del Inglés, der offenbar ein beliebter FKK-Strand ist. Brauchen wir nicht, denn die Poolregeln im letzten Hotel besagten: „Es ist verboten, mit Kleidung – ausser Badekleidung – zu boden“. Ich schloss daraus, dass FKK erlaubt sei, da ja zunächst einmal jede Kleidung verboten wurde, aber Jannik konnte das nicht herauslesen.

Zurück zum Playa del Inglés: Am Weg von der Straße zum Strand befindet sich eine der wenigen natürlichen Salzwiesen der Kanaren im kleinen Naturschutzgebiet Charco del Cieno.

Wir fahren die Straße am Meer entlang zum südlichen Ende des Valle. Dabei kommen wir am Hautacuperche vorbei, einer Statue eines Häuptlings der Ureinwohner La Gomeras. Von denen gibt es keine mehr, da sie sich genetisch mit den Spaniern vermischt haben.

Hautacuperche am Strand von Valle Gran Rey auf La Gomera
Hautacuperche [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 42mm F8, 1/400 s (EV0,7), ISO 100, HDR Auto]

Quellen von Epina

Die Quellen von Epina – die Ausschilderung ist schlecht, man muss an der Ermita de San Isidro Labrador rechts abbiegen und weg hinunter – sind versiegt. Ärgerlich, soll doch von den sieben Auslässen der erste Gesundheit, der zweite Liebe und der dritte Reichtum bringen. Könnte ich alles gut gebrauchen. Über einen vierten Auslass wird geschrieben, dass man nichts wisse, aber es könnten Glücklichkeit und Poesie sein, die er bringt. Die anderen drei hat es zur Zeit dieser Legende wohl nicht gegeben.

Bei den Quellen befindet sich eine Ruine, die wohl mal ein Restaurant war. Es steht offenbar schon seit Jahren leer, ist komplett zerfallen und ein Baum ist auf das Dach des Betonklotzes gestürzt, wobei er die Kabelleitung, die zu dem Gebäude führt, heruntergerissen hat.

Vallehermosa

Vallehermosa ist der größte Ort des Nordwesten, liegt aber im Landesinneren. Von dort geht eine Straße hoch zu einem Stausee namens Embalse de la Encantadora. Er wird von Gänsen und Enten bewohnt. Viele der Enten sehen ziemlich bastardisiert aus, während die Gänse noch als Graugänse zu erkennen sind.

Direkt in Vallehermosa gibt es einen botanischen Garten, den Jardín Botánico del descumbriente de América (Botanischer Garten der Entdeckung Amerikas). Ein ehemaliger Privatgarten mit Schwerpunkt auf Pflanzen aus der Neuen Welt wurde 2018 mit 300.000 Euro EU-Geldern umgebaut, aber nie eröffnet. Im letzten Jahr wurden von der kanarischen Regierung erneut 500.000 Euro hineingesteckt, worauf wie überall auf La Gomera ein Schild hinweist.

Jardín Botánico del descumbriente de América in Vallehermoso auf La Gomera
Jardín Botánico del descumbriente de América [Sigma 20mm F1,4 Art @ F5,6, 1/320 s (EV−1,7), ISO 100, HDR Auto]

Die Straße weiter hinunter zum Meer (Playa de Vallehermoso) – diese Stelle ist oben auf dem Bild zum Mirador Risquillos de Corgo zu sehen – befinden sich am Strand zwei verlassene Gebäude: Ein Freibad und ein Restaurant. Letzteres ist durch einen Steinschlag auf dem wenige hundert Meter kurzen Küstenweg dorthin abgeschnitten. Da die Regierung sich nicht darum kümmern wollte, wurde das Restaurant aufgegeben, hören wir. Das Freibad ist ebenfalls heruntergekommen. Warum man hier eins bräuchte? Die Küste hier im Norden von La Gomera ist nur im August und September zu Baden zu gebrauchen. Dann soll das Meer die Felsenküste auch mit etwas Sand einladend gestalten. Dennoch hat das Freibad geschlossen. Ein anwesender Einheimischer sagt, es sei nur im Sommer geöffnet – dafür, dass es das die letzten paar Jahre mal war, ist unserer Meinung nach aber insbesondere die nur sehr spärlich noch vorhandene Inneneinrichtung zu sehr heruntergekommen.

Dann fahren wir zum Hotel.

Von dort mache ich mich am Abend noch einmal auf zum nahen Agulo, das als einer der schönsten Orte Spaniens gilt.

Agulo auf La Gomera in der Blauen Stunde
Agulo in der Blauen Stunde [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 6/1 s (EV−1,7), ISO 100, HDR Auto]


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Kanaren II Tag 7: Hermigua, Agulo, San Sebastián de La Gomera, Santa Cruz de La Palma – Auf der Suche nach meinen Steuergeldern (Teil 3)

Zuerst Lost Places, dann Natur im Garajonay-Nationalpark. Und ganz am Ende gibt’s sogar gutes Wetter – wow!

geschrieben von Janni Sonntag, 24. April 2022 um 19:15 Uhr

Tourismus ist wie Feuer.
Du kannst damit dein Essen kochen oder dein Haus abbrennen.
— K. Balendra, ehemaliger Tourismusminister von Sri Lanka

Hermigua

Wir haben noch einige Tipps bekommen, wo wir in Hermigua Verschwendung von Steuermitteln sehen können: Zwei aufgegebene Strandrestaurants und eine Schwimmbad-Ruine. Letztes Jahr wurde auf letzterem laut einem Schild eine Solaranlage im Wert von 238.886,72 Euro installiert, damit La Gomera zu 100% nachhaltig wird. Als wir den Ort nach Süden verlassen, stellt Jannik fest, dass gar keine Solarzellen auf dem Dach sind, aber die gesamte Südseite des Gebäudes mit einem Graffito offenbar von einem Künstler namens AIEOU versehen wurde, das Spermien zeigt, die in Richtung Eurozeichen schwimmen. Auf am Eingang wurde mit einem kleineren Graffito Korruption namentlich angeprangert.

Südseite des ehemaligen Schwimmbads von Hermigua in Santa Catalina
Ruine des Schwimmbads von Hermigua in Santa Catalina [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 70mm F8, 1/400 s (EV−1,7), ISO 100, HDR Auto]

Von einem höher gelegenen Ort stellen wir fest, dass sie die auf der Nordseite des Dachs montiert haben. Sehr gut.

Anschließend besuchen wir zwei aufgegebene Strandrestaurants.

Agulo

Auf unserme Weg kommen wir noch einmal an Agulo vorbei. Zeit, es sich bei Tag anzusehen.

Agulo auf La Gomera
Agulo [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/400 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Mirador de Abrante

Dann kommen wir zum Endgegner für Jannik und seine Höhenangst: Mirador de Abrante. Das ist ein Skywalk. Könnte man jetzt erklären, aber ein Bild zeigt es deutlich besser:

Mirador de Abrante oberhalb von Agulo auf La Gomera
Mirador de Abrante – unten Agulo und im Hintergrund das Tenogebirge auf Teneriffa [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/400 s, ISO 100, HDR Auto]

Zwei Mädels und ein Typ aus Tschechien sind da. Auf den roten Pullis der Mädels steht Code in der Sprache SQL, der offenbar ausdrücken soll, dass deren Firma Datenbankentwickler braucht.
SELECT * FROM user WHERE skill LIKE '%can speak SQL%'
Ich weise darauf hin, dass der Code suggeriert, dass die Datenbank, in der er ausgeführt wird, bereits die erste Normalform (1NF) nach Codd verletzt, da die Spalte skill offenbar mehr als eine Information enthält und deshalb per Teilübereinstimmung durchsucht werden muss. Die Information bezieht sich somit nur indirekt auf den Schlüssel der Tabelle, da sie nicht atomar ist. Die Mädels sind aber lediglich von der Personalabteilung und selbst keine Datenbankentwickler. Der Typ, der mit ihnen reist, fragt mich noch nach ein paar Tipps, wie er die Mädels am besten fotografieren soll.

Andere Entwickler mit den Normalformen nerven schaffe ich auch gut zu Hause in der Firma. Immer getreut dem Credo:

Der Schlüssel, (1NF)
der ganze Schlüssel (2NF)
und nichts als der Schlüssel. (3NF)
So wahr mir Codd helfe!

Juego de Bolas

Das Besucherzentrum des Garajonay-Nationalparks heißt Juego de Bolas („Ballspiel“ – den Hintergrund des Namens konnte man mir nicht erklären). Der Eintritt ist frei. Es gibt einen kleinen botanischen Garten mit Nutzplanzen, Informationen zu den Ureinwohnern („Haus der Erinnerungen“) und zum großen Waldbrand von August 2012. Zudem gibt es einen Souvenirladen und eine Bäckerei, die kanarische Mürbeplätzchen in neun verschiedenen Sorten sowie Spritzgebäck backt. Entsprechend riecht es auf dem gesamten Gelände.

Als wir gerade aus der Ausstellung zu den Ureinwohnern gehen, kommt ein Touristenbus an. Die zig Touristen rauschen in das winzige Gebäude, das wegen Corona laut einem Schild von maximal 8 Personen gleichzeitig besucht werden darf. „Treffen der Selbsthilfegruppe der Menschen, die nicht bis acht zählen können?“, frage ich Jannik.

Presa de Meriga

Presa de Meriga ist ein kleiner Stausee im Wald. Dort genießen wir die Ruhe und schauen den Gebirgsstelzen (Vögeln) zu.

La Laguna Grande

Wir fahren einmal mitten durch den Nationalpark. Angesichts der Tatsache, dass wir ein Cabrio haben, mache ich über Bluetooth Verdammt ich hab’ nix von Matthias Reim an. Das war vor 15 Jahren, als er Pleite war, ein Werbesong samt Musikvideo für die Autovermietung Sixt. Jannik meint, man höre den Schmerz, so einen Schwachsinn zu singen, in jeder Zeile.

Ich fahre auf der Straße günstig ohne Dach
Ich hab das immer schon gern gemacht
Den Fahrtwind ... im Gesicht

La Laguna Grande ist ein Erholungsgebiet, das sich vor allem als Waldspielplatz darstellt. Neben drei hölzernen Eseln, von denen ich einen natürlich sofort in Beschlag nehme, gibt es auch die zwei Figuren Gara und Jonay.

Gara und Jonay auf La Laguna Grande auf La Gomera
Gara und Jonay [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F2,8, 1/800 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

Der Legende aus vorspanischer Zeit nach liebten sich der Bauernjunge Jonay von Teneriffa und die Prinzessin Gara von La Gomera, doch als sie heiraten wollten, brach der Teide aus und La Gomera begann zu glühen. Da sie offenbar nicht zusammen sein sollten, nehmen sich die beiden im Hochland von La Gomera gemeinsam das Leben.

Alto de Garajonay

Der höchste Berg auf La Gomera heißt ganz langweilig Alto de Garajonay („Höchster des Garajonay“, 1487 Meter). Die Wandwerung hin und zurück vom Parkplatz dauert zusammen knapp eine Stunde. Das machen wir. Wegen des starken Nebels am letzten Tag auf El Hierro hatten wir dessen höchsten Berg ausgelassen. Der ganz einfach mit dem Auto zu befahrene Gipfel trägt den Namen Pico de Malpaso („unzugänglicher Gipfel“) und ist 1501 Meter hoch.

Während unseres Weges nach oben zieht sich der Himmel immer weiter zu, sodass wir ganz oben auch nicht mehr als Nebel sehen. Toll.

Weg zum Alto de Garajonay
Die letzten gut hundert Meter hinauf zum Alto de Garajonay (der Parkplatz Pajarito ist etwa einen Kilometer entfernt vom Gipfel) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F5,6, 1/500 s (EV−0,3), ISO 100]

Immerhin haben wir so die interessante Flora gesehen: Was aussieht wie abgestorbene Sträucher, die von Löwenzahn parasitiert werden, sind in Wirklichtkeit der Habitus einer einzelnen Pflanzen aus der Gattung der Gänsedisteln. Die Gattung enthält unter anderem eine Art mit dem Namen „Löwenzahnbaum“, der hier aber nicht vorkommt. Die Gattung der Gänsedisteln ist mit der Gattung, zu der die bekannte Pusteblume gehört, eng verwandt.

El Cedro

El Cedro ist bekannt für einen Wasserstollen Túnel del Cedro, also einen Tunnel. Er ist 1,70 Meter hoch, 550 Meter lang und führt nach El Rejo. Da er derzeit Wasser führt, können wir da nicht durch.

Wasserstollen von El Cedro nach El Rejo
Wasserstollen von El Cedro [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/60 s (EV−0,7), ISO 100, HDR EV±6]

GM-2 nach San Sebastián de La Gomera

Auf der Strecke von El Cedro nach San Sebastián de La Gomera gibt es mehrere Aussichtspunkte. Der erste, Mirador de los Roques biete beispielsweise einen Blick auf den Roque de Agando. Da oben ist aber noch alles in Nebel und Wolken gehüllt. Erst weiter unter wird das Wetter besser:

Gesteinsschichten beim Mirador del Sombrero auf La Gomera
Blick auf die Gesteinsschichten beim Mirador del Sombrero [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100]
San Sebastián de La Gomera vom Mirador Lomada del Camello aus
Blick auf San Sebastián de La Gomera vom Mirador Lomada del Camello [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/1000 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Eigentlich sind wir die südliche Route gefahren, weil wir noch einen Lost Place ansehen wollten, aber den verpassen wir, auch weil wir uns den Namen nicht gemerkt haben. Auf Google Maps war aber auch nichts entlang der Straße, was das hätte sein könnten.

San Sebastián de La Gomera

Jannik setzt sich ins Terminalgebäude. Ich schaue mir die Stadt an.

Segelschiff Sea Cloud Spirit im Hafen von San Sebastián de La Gomera
Im Hafen von San Sebastián de La Gomera liegt das große Segelschiff Sea Cloud Spirit vor Anker [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 163mm F8, 1/500 s, ISO 100]

Im Prinzip gibt es zwei Sehenswürdigkeiten in San Sebastián. Eine davon ist die Kirche Igleasia Nuestra Señora de la Asunsión., die aber von außen wenig hübsch und von innen gerade durch einen bevorstehenden Gottesdienst gefüllt ist, sowie der Torre del Conde, der inmitten des Stadtparks steht. Er ist ein gut erhaltener Turm aus dem 15. Jahrhundert. Betreten kann man ihn nicht, aber fotografieren natürlich schon.

Torre del Conde in San Sebstián de La Gomera
Torre del Conde [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 29mm F8, 1/400 s (EV−1,3), ISO 100, HDR Auto]

Die Fähre nach La Palma legt eine halbe Stunde zu spät in La Gomera ab und erreicht La Palma erst 75 Minuten später als geplant, nämlich erst um viertel vor 0. Check-In ist in dem Hotel eigentlich nur bis 21. Für uns wurde eine Ausnahme gemacht. Dass die arme Frau am Empfang jetzt noch länger auf uns warten musste, tut mir schon irgendwie leid.

45 Minuten längere Fahrt sind besonders deshalb blöd, weil mir übel ist. Immerhin kann man den Außenbereich betreten. Das oberste Deck ist schon ziemlich heruntergekommen.


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Kanaren II Tag 8: Santa Cruz de La Palma, Puntagorda, Llano Negro, Roque del Faro, Los Llanos de Aridane – Nebel, Wälder und Elfen

Fahrt durch die wunderschöne Landschaft im Norden von La Palma

geschrieben von Janni Sonntag, 24. April 2022 um 19:29 Uhr

Santa Cruz de La Palma

Ortsnamen müssen sind echt ein Problem sein, wenn die Hauptstadt der einen Insel genau so heißt wie die Hauptstadt der Nachbarinsel... Auch auch der wichtigste Platz heißt gleich: Plaza de España.

Am schönsten finde ich die Avenida Marítima mit den farbenfrohen Casas de los Balcones. Die Balkonhäuser gibt es praktisch überall auf den Kanaren, aber hier sind sie so schön bunt.

Casas de los Balcones an der Avenida Marítima in Santa Cruz de La Palma
Die Casas de los Balcones an der Avenida Marítima [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/250 s (EV−0,3), ISO 100, HDR EV±6]

Am Ende der Haupteinkaufsstraße Calle O’Daly / Calle Anselmo Pérez de Brito steht El Enano („der Zwerg“) vor der Barco de la Virgen („Schiff der Jungfrau“), das als Museum dient – natürlich zum Thema Seefahrt.

El Enano („der Zwerg“) und Barco de la Virgen in Santa Cruz de La Palma
El Enano („der Zwerg“) und Barco de la Virgen [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/4000 s, ISO 100, HDR EV±6]

Wir schreiben ein paar Postkarten und übernehmen den Mietwagen. Wie auf allen Inseln außer El Hierro haben wir beim lokalen Anbieter Cicar reserviert. (Auf El Hierro hat Cicar kein Büro in der Hauptstadt.) Wir sind sehr zufrieden mit ihnen. Hier und auf La Gomera hatten wir jeweils einen Fiat 500 mit erst rund 1000 Kilometern, auf La Gomera in der Cabrio-Variante mit Elektrohybridantrieb (HEV – kein Plug-in-Hybrid!) und hier die leistungsstarke SUV-Crossover-Version 500X. Wir verzeihen ihnen, dass sie uns auf Teneriffa offensichtlich für eine Überführungsfahrt eines SUV missbraucht haben.

Parque Nacional de la Caldera de Taburiente

Wir fahren hoch in Richtung des höchsten Punktes der Insel, Roque de los Muchachos.

Davor kommen wir an den MAGIC-Teleskopen vorbei, nachdem wir das Monumento al Infinito („Denkmal der Unendlichkeit“) nicht gefunden haben. Die Abkürzung steht für Major Atmospheric Gamma-Ray Imaging Cherenkov Telescopes. Hier arbeiten nachts Physikerteams daran, Supernoven von weit entfernten Sternen zu empfangen und zu analysieren. Die Teams werden alle 4 Wochen getauscht. Um die Teleskope nicht zu stören, wurde die gesamte Insel La Palma sowie Teile von La Gomera und Teneriffa zum Lichtschutzgebiet erklärt. Die Nutzung von Fernlicht in der Nähe der Teleskope ist verboten.

Ich frage mich zunächst, ob es so gut ist, hier abseits der Straße durch die Landschaft zu laufen oder ob das ein Sperrgebiet ist. Die Frage klärt sich, als ich auf ein Schild stoße, dass den danebenliegenden Unterstand mit Wänden aus losen Steinen als Hirtenhütte einordnet. Na dann kann es ja nicht verboten sein, da rumzulaufen.

MAGIC-Teleskope mit Hirtenhütte Conjunto pastoril del Lomo del Flaire
MAGIC-Teleskope mit Hirtenhütte Conjunto pastoril del Lomo del Flaire [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s, ISO 100, HDR EV±6]

Ihr habt es vielleicht schon an den Bilder von Santa Cruz gesehen: Es ist bewölkt. Dadurch sieht man vom Roque de los Muchachos (2.426 Meter): nichts. Denn nichts erreicht annäherend den höchsten Punkt der Insel, den man bequem mit dem Auto erreicht. Allenfalls der Pico de la Cruz schaut durch die Wolken, aber auch das nur zeitweise.

Ausblick vom Roque de los Muchachos auf La Palma
Ausblick vom Roque de los Muchachos, links der Pico de la Cruz [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/1600 s (EV−1), ISO 100, HDR EV±6]

Also lieber etwas fotografieren, was ganz nah ist, zum Beispiel neugierige Tiere:

Kanareneidechse auf dem Roque de los Muchachos auf La Palma
Kanareneidechse [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100]

Im Gespräch mit dem Mitarbeiter an der Gästeinformation erfahre ich, dass der schwarze Vogel mit dem gebogenen roten Schnabel, den man zuerst für einen Raubvogel halten könnte, tatsächlich eine Alpenkrähe ist.

Alpenkrähe auf dem Roque de los Muchachos auf La Palma
Alpenkrähe [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100]

Daneben gibt es auch die aus Westdeutschland bekannte Rabenkrähen-Morphe der Aaskrähe, die gerne für einen Raben gehalten wird. Der Kolkrabe als größter Singvogel der Welt ist aber deutlich größer.

Rabenkrähe (Aaskrähe) auf dem Roque de los Muchachos auf La Palma
Rabenkrähe (Aaskrähe) [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 155mm F5,6, 1/320 s (EV−0,7), ISO 100]

Wir fahren weiter Richtung Nordwesten. Nicht nur beim Árbol Garoé kam Neuseeland-Stimmung auf, auch hier oben:

Norden von La Palma (Hoya Grande?)
Norden von La Palma (Hoya Grande?) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F5,6, 1/800 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]

Puntagorda

Die Idylle geht weiter, denn in Puntagorda steht eine hübsche kleine Kirche – die Iglesia San Mauro – auf dem gleichnamigen Platz.

Iglesia San Mauro in Puntagorda auf La Palma
Iglesia San Mauro in Puntagorda [Sigma 20mm F1,4 Art @ F5,6, 1/2500 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Llano Negro

In Llano Negro gibt es eine tradionelle Windmühle. Sie versteckt sich hinter einem Orangenbaum, der aber gemeinsam mit dem nebenstehenden Haus einen schönen farblichen Kontrast zum hier immer noch strahlend blauen Himmel liefert.

Windmühle von Llano Negro
Windmühle von Llano Negro [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F5,6, 1/500 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]

Rivendell

Von der Mühle fahren wir ohne Umwege mit nur einem kurzen Halt in Pino de la Cruz del Castillo die etwa 2 Stunden bis zu unserer Unterkunft. Die Britin Alison hat mit ihrem Mann eine Bananen- und ehemalige Mango-Plantage in den Bergen gepachtet. Mit der Landwirtschaft haben sie nichts zu tun, können aber ansonsten machen, was sie wollen. Also vermieten sie Zimmer als Unterkunft. Jannik schläft im Doppelzimmer, ich im Freien – und zwar hier:

The Singing Pool (Starlight Bed)des Rivendell
The Singing Pool (Starlight Bed) des Rivendell – wer kann von sich sagen, schon mal am Boden eines Schwimmbeckens übernachtet zu haben? Sehr bodenständig. [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F2,8, 1/4 s (EV−1,3), ISO 1600]

Das Rivendell ist nicht so einfach zu finden: Man läuft ein ausgetrocknetes, sehr steiniges Flussbett entlang und hinter der zweiten Brücke ist es dann ausgeschildert: Man muss so einige Höhenmeter einer steilen Strecke überwinden. Eigentlich gibt es eine Abholung, aber Alisons Autos sind gerade kaputt. Morgen gibt es ein Bild von der Lage irgendwo in den Bergen.

Wem es nicht bereits der Name der Unterkunft verrät, der erfährt es von der Website. Und wer die nicht besucht hat, der versteht es mit der Buchungsbestätigung, die mit „Elfenstamm vom Rivendell“ unterschrieben ist: Sie meinen die Herr-der-Ringe-Anspielungen hier wirklich ernst. Letztendlich bleibt vor Ort wenig davon übrig. Man will die Nicht-Nerds nicht verschrecken, vermutet Jannik. Ein schmaler Grat.


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Kanaren II Tag 9: Los Llanos de Aridane, El Paso, Los Cancajos – Nicht für jeden

Das schöne Gebirge im Norden und die unschönen Auswirkungen des Cumbre-Vieja-Ausbruchs im Süden

geschrieben von Janni Dienstag, 26. April 2022 um 23:54 Uhr

5:09 Uhr – Kikeriki! *stöhn* *Ohrstöpsel reinsteck* *bis 8:00 Uhr weiterschlaf*

Nach einem längeren Gespräch mit Alison machen wir uns auf den Weg zurück in die Welt der Menschen. Um die Atmosphäre des Rivendell komplett zu verstehen, muss man wohl länger da bleiben.

Barranco de Las Angustias – Das Rivendell ist auf diesem Bild das rechteste Gehöft, genau auf halber Höhe des Bildes

Mirador del Time

Wenn man dieser Tage nach La Palma reist, ist wohl die erste Frage (neben Corona...): „Ist da nicht der Vulkan ausgebrochen?“ und „Kann man da wieder hin?“

Ja, kann man. Und nein, es ist kein Katastrophentourismus. Wir haben im Vorfeld einen Beitrag des Weltspiegels der ARD geschaut von Ende Januar/Anfang Februar gesehen. In Zusammenhang mit Individualtouristen, die wieder buchen, wurde von „Solidarität“ gesprochen.

Das Ausmaß der Zerstörung und die noch immer rauchenden Schlote sieht man sehr gut vom Mirador del Time:

Blick auf das beim Cumbre-Vieja-Ausbruch 2021 zerstörte Gebiet vom Mirador del Time auf La Palma
Beim Cumbre-Vieja-Ausbruch zerstörtes Gebiet und rauchende Schlote, gesehen vom Mirador del Time [Sigma 20mm F1,4 Art @ F5,6, 1/800 s (EV−1,3), ISO 100, HDR Auto]

Der Cumbre Vieja („Alter Höhenrücken“) ist viel jünger als der Cumbre Nueva („Neuer Höhenrücken“), der ersteren mit der Caldera de Taburiente verbindet (dazu kommen wir gleich noch einmal).

Parque Gómez Felipe / Jardín de las Delicias

Dieser Park ist in zwei Teile geteilt: Der südliche Teil heißt Parque Gómez Felipe und ist eher ein Stadtpark mit Kinderspielplatz und Fitnessgeräten. Bei unserer Ankunft meditiert jemand mit zuhöriger Musik.

Jardín de las Delicias (Nordteil von Parque Gómez Felipe) in Los Llanos de Aridane auf La Palma
Jardín de las Delicias (Nordteil von Parque Gómez Felipe) [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

Im manchmal abweichend vom Südteil als Jardín de las Delicias bezeichneten und wesentlich kleineren Nordteil ähnelt die Anlage einen botanischen oder privaten Garten. Es gibt eine interessante Brückenkonstruktion dort. Wir haben diesen Ort aufgesucht, weil Jannik unbedingt Kanarienvögel sehen wollte und Alison vom Rivendell meinte, dass wir die hier oder in Los Tilos (dazu morgen mehr) finden können.

Kanarengirlitz
Kanarengirlitz, Wildform des Kanarienvogels [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV0,3), ISO 250]

Gut, hätten wir das auch geschafft. Jetzt aber ganz schnell zur Cumbrecita.

La Cumbrecita / Lomo de las Chozas / Los Roques

Die drei sind Aussichtspunkte am südlichen Rand der Caldera de Taburiente. Da es vor Ort nur auf der Cumbrecita Parkplätz gibt, und davon auch nur 20 für private Autos, muss man diese im Vorfeld kostenfrei reservieren. Anders als beim Teide, wo man ein paar Wochen Vorlauf einplanen sollte, ist das hier meistens auch noch taggleich (Termine vormittags und nachmittags) oder am (frühen) Vortag (Mittagstermine) möglich. Ab 16 Uhr wird keine Reservierung benötigt. Für die drei Gipfel wird eine Reservierung für anderthalb Stunden empfohlen.

Wir sind gut eine halbe Stunde zu spät am Eingang an, wo unsere Reservierung kontrolliert wird. Obwohl das abzusehen war, habe ich Jannik lieber nicht gesagt, dass die Bestätigungsmail im Falle eines Zuspätkommens (sowie Längerbleibens und Nicht-Auftauchens) eine Sperre von einem Jahr vorsieht.

Wir kommen trotzdem problemlos rein. Nachdem wir den Weg durch die wunderschön mit kleinen gelben Blüten des Hornklees (Lotus), den sie hier corazoncillo („Herzchen“) nennen, übersäten Wälder nach oben gefahren sind, geparkt haben und uns ein paar Informationen am Infopunkt abgeholt haben, sind noch 30 Minuten übrig, wobei uns am Infopunkt gesagt wurde, dass wir auch eine Viertelstunde überziehen dürfen.

Die Wolken hängen Tief über der Caldera. Dennoch kommt manchmal die Sonne raus, was in der Caldera zu lustigen hellen Kreisen führt. Entlang des Weges zwischen Mirador de la Cumbrecita und Mirador del Lomo de las Chozas erklären Tafeln den Vulkanismus der Insel (auch auf Deutsch). Dieser Abschnitt des Weges ist gut ausgebaut und barrierefrei.

Ausblick vom Mirador de la Cumbrecita auf die Caldera de Taburiente auf La Palma
Ausblick vom Mirador de la Cumbrecita, direkt am (Bus-)Parkplatz [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]
Wanderweg auf der Cumbrecita auf La Palma
Der Weg vom Mirador de la Cumbrecita zum Mirador del Lomo de las Chozas in einem Augenblick des Sonnenscheins [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]
Ausblick vom Mirador del Lomo de las Chozas
Ausblick vom Mirador del Lomo de las Chozas [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/250 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

Anders als der Abschnitt zwischen Mirador del Lomo de las Chozas und Mirador de Los Roques eher abenteuerlich. Man geht hier über einen schmalen Pfad am Hang mit drei kleinen Brücken (von denen ich nur zwei gezählt habe). Nichts für Leute mit Höhenangst, riet uns der Mann am Infopunkt, sodass ich den etwa 1,7 Kilometer langen Weg alleine gehe. Der Mirador de Los Roques kann auch direkt vom Parkplatz erreicht werden, doch dieser Weg ist sehr steil. Wer mehr Zeit hat als wir, geht wohl am besten den Weg am Hang auch wieder zurück.

Wanderpfad auf der Cumbrecita auf La Palma
Weg zwischen Mirador del Lomo de las Chozas und Mirador de Los Roques bei der westlichsten kleinen Brücke [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/60 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]
Ausblick vom Mirador de los Roques auf La Palma
Ausblick vom Mirador de los Roques [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/250 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

Insgesamt brauche ich etwa eine Dreiviertelstunde für die drei Aussichtspunkte mit Fotos. Aber ein Genuss der Eindrücke vor Ort ist so natürlich nicht möglich.

Hornklee auf La Cumbrecita
Blumenpracht (Hornklee) auf der La Cumbrecita [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Ermita de la Virgen de Pino

Jannik verfährt sich und wir landen an einem Kirchlein, das ich eh besuchen wollte: Ermita de la Virgen de Pino. Lange Geschichte kurz zusammengefasst: Es war einmal eine Pinie. Die war so schön, dass man eine Kirche zu Ehren der Pinie daneben setzte. Das verschlechterte die Gesundheit der Pinie. Also verkleinerte man die Kirche.

Ermita de la Virgen de Pino mit dem namensgebenden Baum links
Ermita de la Virgen de Pino mit dem namensgebenden Baum links im Bild [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

Wir fahren weiter zum heutigen Hotel. Eigentlich wollten wir nicht wieder durch den Tunnel sondern über den Pass am Erholungsgebiet El Pilar vorbei zur anderen Seite der Insel, aber der Pass ist gesperrt. Wir sind uns nicht sicher, ob es wegen des Vulkanausbruchs immer noch gesperrt ist, oder ob sie einen Film drehen.


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Kanaren II Abend 9: Los Cancajos, Fuencaliente, Los Quemados, Los Canarios, Los Cancajos – Ein Traum aus Wellblech

...und ein Vulkan mit Ruhezeiten

geschrieben von Janni Sonnabend, 30. April 2022 um 21:28 Uhr

Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, schauen ich mir alleine den Süden der Insel an. Nachdem es auf der Fahrt dorthin zwischenzeitlich geregnet hat, ist bei meiner Ankunft am ersten Stopp zumindest wieder etwas blauer Himmel am Horizont zu sehen.

Fuencaliente

Die Südspitze der Insel gehört zur Gemeinde Fuencaliente, hat aber keinen speziellen Namen, da hier keine Leute wohnen. Stattdessen gibt es dort einen alten Leuchtturm (heute ein Meereskundemuseum), den neuen Leuchtturm und die Salinen, deren Salz als SAL Marina Teneguia vor allem in den lokalen Handel kommt. Über die Produktion und Details zur Saline kann man sich auf einen Rundweg durch die Salinen informieren. In der Mitte der Salinen befindet sich ein gut besuchtes Restaurant. Dessen Spezialität sind – natürlich – Runzelkartoffeln (papas arrugadas), die sich durch das Kochen in extrem salzigen Wasser auszeichnen.

Salinen (Salinas de Fuencaliente) an der Südspitze von La Palma
Salinen (Salinas de Fuencaliente) an der Südspitze von La Palma [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]
Alter Leuchtturm (heute das Meereskundemuseum) und neuer Leuchtturm von Fuencaliente auf La Palma
Alter Leuchtturm (heute das Meereskundemuseum) und neuer Leuchtturm (Faro de Fuencaliente) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/640 s (EV−1,7), ISO 100, HDR Auto]

Playa Echentive (Playa Nueva) / El Aljibe

Unweit nördlich des Leuchtturms liegt die Playa Echentive. Da ich die „Grüne Lagune“ El Aljibe nicht sofort finde, stapfe ich einigermaßen planlos am Strand umher. Ein Mann ist gerade dabei, mit dem Gitarrenspiel zu beginnen, ist aber von meiner Anwesenheit sichtlich gestört. Da fällt mir auf, dass er nackt ist. FKK – Frei-Klampfen-Kultur. Dabei habe ich anders als am FKK-Strand von Helgoland-Düne diesmal nicht einmal meine „Lange Anna“ (mein Supertelezoom) dabei.

„Grüne Lagune“ El Aljibe am Playa Echentive (Playa Nueva) auf La Palma
„Grüne Lagune“ El Aljibe am Playa Echentive (Playa Nueva) [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/100 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Die Playa Echentive selbst zu finden ist auch nicht ganz einfach, da sie auf einigen Schildern als Playa Nueva bezeichnet wird. Grund dürfte wohl sein, dass der Strand erst 1677 bei einem Ausbruch des San-Antonio-Vulkans entstand. Der Vulkan kommt gleich auch noch dran, zuerst folgt aber ein Traum aus Wellblech.

Playa Puntalarga (Los Quemados)

Einer der seltsamsten Momente dieser Reise ist am Playa Puntalarga. Ich weiß zwar nicht mal mehr, warum der auf meiner Liste stand, aber gut, sonst hätte ich diesen Moment nicht.

Da steht man auf einem Hügel oberhalb des schwarzen Strandes und blickt auf eine Siedlung aus Wellblechdächern, die ein Flüchtlingscamp sein könnten, wären sie kleiner und nicht zumindest manche Mauern aus Stein. Aber Dächer aus Wellblech haben sie alle.

Wellblechdach-Hütten am Playa Puntalarga auf La Palma
Wellblechdach-Hütten am Playa Puntalarga – man beachte die vielen Wohnmobile ... und das Wohnmobile-verboten-Schild am rechten Bildrand [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/400 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Wirklich alle? Nein, ein winziges Gebäude mit einer Grundfläche von nicht einmal 2×2 Metern hat ein Dach aus normalen Dachziegeln und darauf ein Kreuz. Ich entschließe mich daher, der kleinen Schifferkapelle einen Besuch abzustatten:

Schifferkapelle am Playa Puntalarga auf La Palma
Schifferkapelle am Playa Puntalarga [Sigma 20mm F1,4 Art @ F4,5, 1/60 s (EV−1,7), ISO 400, HDR Auto]

Volcán de San Antonio (Teneguía)

Im nahen Ort Los Canarios kaufe ich mir etwas zu essen, bevor ich zum Vulkan fahre. Hätte ich mal nicht machen sollen, denn das Besucherzentrum macht gerade zu – und mit ihm der Vulkan. Obwohl der Vulkan recht grün ist, ist das Gebiet um ihn herum zu unwegsam, um ihn auf dem Wege zu betreten. Kurz nach mir kommen noch zwei spanische Familien an, die ebenfalls von der frühen Schließzeit überrascht sind. Da – über eine halbe Stunde nach Ende der Öffnungszeiten – noch zehn oder zwanzig Leute auf dem Vulkan sind, erlaubt uns die Torwächterin immerhin, bis zum ersten Aussichtspunkt zu laufen. Die Spanier machen Selfies, ich ein Bild vom Krater.

Caldera des Volcán de San Antonio (Teneguía) auf La Palma
Caldera des Volcán de San Antonio (Teneguía) [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/250 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]
Aussicht vom Volcán de San Antonio (Teneguía) auf den Ort Las Indias und ein Teil des beim Vumbre-Vieja-Ausbruch 2021 zerstörten Gebiets
Aussicht vom Vulkan auf die Westküste La Palmas – vorne der Ort Las Indias, ganz hinten beim Vumbre-Vieja-Ausbruch 2021 zerstörtes Gebiet [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/320 s (EV−1), ISO 100]

50 Minuten nach offiziellem Ende der Winter-Öffnungszeiten (Juni bis August hat der Vulkan eine Stunde länger geöffnet) entlasse ich den Vulkan in seinen Schönheitsschlaf und somit seine Nachtruhe.

Mirador de Risco Alto

Nach meiner Rückkehr zum Hotel nur kurz ein bisschen Bloggen, dann geht es wieder los. Denn oberhalb von Los Cancajos befindet sich ein Aussichtspunkt mit tollem Blick über den Ort, aber den nur rund zwei Kilometer entfernten Flughafen. Wer in Los Cancajos nächtigt, musst aber keine Sorge haben: Der letzte Flugbewegung ist ein Start nach Gran Canaria jetzt um viertel nach 21 (NT318), die nächste hingegen erst der Flug aus Teneriffa-Nord (NT605) um 8 Uhr. La Palmas Flughafen ist von den internationalen Flughäfen der Kanaren (d.h. alle außer El Hierro und La Gomera) der mit der niedrigsten Aktivität.

Ausblick vom Mirador de Risco Alto auf Los Cancajos (vorne) und Santa Cruz de La Palma (hinten) in der Blauen Stunde
Ausblick vom Mirador de Risco Alto auf Los Cancajos (vorne) und Santa Cruz de La Palma (hinten) in der Blauen Stunde [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 8/1 s (EV−1,3), ISO 100, HDR Auto]


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