Mallorca II Abend 1 – Malle ist nur zweimal im Jahr
Die U35-Selbsthilfegruppe der Firma unterwegs
Irgendwie haben wir bei unserem Treffen am 27. Juli beschlossen, unser übernächstes Treffen auf Mallorca abzuhalten. Und davon handelt dieser Post.
Als wir in Hannover am Flughafen ankommen, wird über Durchsage auf eine Verspätung von 35 Minuten durch verspätete Ankunft informiert. Die Dauer, für die Billigflieger wie Eurowings am Boden sind, sind sehr kurz. Da durch die Verspätung noch auf einen Startslot gewartet werden muss, wird man die Verspätung auch nicht so einfach los.
Als wir in Palma gelandet sind, ist der Shuttle der Autovermietung noch nicht da. Die anderen werden etwas hibbelig, bis nach 5 Minuten Wartezeit der Bus ankommt und uns zur Autovermietung bringt. Während ich noch überlege, ob es moralisch vertretbar ist, auf Mallorca mit einem Seat Ibiza zu fahren, stellt sich das Auto jedoch als Nissan Micra heraus. Der Wagen hat eine bei etwa 19.000 Kilometern Laufleistung schon einiges mitgemacht. Auf dem Übernahmepapier fehlt eine große Delle unter der Heckscheibe, die wir nachtragen lassen.
Durch alle Verzögerungen schaffen wir es nicht mehr zu einem regulären Supermarkt. Die machen nämlich um 22 Uhr zu. Stattdessen wir es ein Eck-Supermarkt im Touristengebiet, wo alles 3- bis 5-mal so viel kostet wie normal.
Während ich die Organisation von Flug und Mietwagen übernommen habe, haben sich die anderen um die Unterkunft bemüht. Ein Apartment in Portals Nous. Die Ortsangabe ist nicht so ganz einfach gestaltet und es dauert ein bisschen, bis wir die Vermieterin finden. Und das mit einigen Trägern Wasser.
Dann wird auch bald klar, warum das alles so schwammig ist: Die Wohnungen in der Apartmentanlage sollen wohl nicht vermietet werden. Wir sollen leise sein und keine Handtücher über die Brüstung des Balkons hängen.
Mallorca II Tag 2 - Probier’s noch einmal
Was ich das letzte Mal in dreieinhalb Tagen nicht geschafft habe, muss dieses Mal halt in anderthalb Tage rein passen...
Mein letzter Mallorca-Urlaub hatte ja fast ausschließlich schlechtes Wetter. Alles, was ich mir vorgenommen hatte, hat nicht geklappt: Sturm, Regen. Von vier Tagen war ein Samstagnachmittag zu gebrauchen.
Der Rest will in der Nähe der Unterkunft chillen, daher habe ich die Karre für mich alleine.
Katamaran-Tour
Über Get Your Guide kann man sich über viele der Aktivitäten hier gut informieren. Nicht alle, aber viele. Ist natürlich größtenteils (wenn auch nicht nur) Massentourismus und damit muss man klar kommen. Heute ist die Anacaona III von Transportes Maritimes Brisa, auf der ich eine Tagestour für 58 Euro gebucht habe, mit 142 Passagieren sogar gar nicht mal so voll, sagt der Kapitän, als es kurz nach der planmäßigen Abfahrtszeit, die gegenüber der im Internet angegebenen Abfahrt um 15 Minuten später ist, von Port d’Alcúdia im Norden der Insel losgeht. Positiv an diesem Hafenstädtchen: Der riesige kostenlose Parkplatz, auch wenn da jetzt um kurz nach 9 schon einiges los ist.
Unser erster Halt ist vorm Strand Platja des Coll Baix. Einige kleinere Boote liegen. Unser Schiff ist noch neu und ist erst einen Monat und 26 Tage im Einsatz. Es ist ein Motorsegler und das größte Segelschiff (so mehr oder weniger) Mallorcas.
Den Strand kann man nur per Boot oder längerer Wanderung erreichen, daher ist es dort sehr ruhig. Offiziell halten wir hier 20 Minuten und man soll auch nur schwimmen und nicht schnorcheln, es dauert aber deutlich länger.
Weiter geht es über die Bucht von Pollença. Feuerquallen ziehen an uns vorbei, hoffentlich gibt es die nicht an unserem nächsten Halt.
Vergleichen mit Australien ist hier alles wesentlich gechillter. Ich muss nicht unterschreiben, dass ich den Laden nicht verklage, man darf ohne Neoprenanzug und ohne Schwimmweste ins Wasser, es wird nicht vor und nach dem Schwimmen durchgezählt und eine Sicherheitseinweisung gibt es auch nicht. Ich weise an dieser Stelle nochmal auf die Sicherheitseinweisung des einen Schiffes in Australien hin.
Noch ein Unterschied zu den Touren, die ich in Australien gemacht habe: Das Mittagessen ist heute warm, da es auf dem Boot gegrillt wird. Es gibt Nudelsalat, Brötchen, Rindfleisch, Hähnchenfleisch und Würstchen. Alles sehr lecker.
Leider sind dies die einzigen Fische, die es hier gibt. Zum Glück fehlen aber neben anderen Fischarten auch die Feuerquallen.
Nach rund anderthalb Stunden in der Cala en Gossalba fahren wir zur Leuchtturminsel von Alcanada, wo wir noch eine halbe Stunde schwimmen können.
- Positiv: Landschaft, Mittagessen, Erreichbarkeit (Parkplätze), Organisation
- Negativ: Nur Tauchermasken und keine Schnorchel, wer einen Oberlippenbart hat sollte auch Vaseline selbst mitnehmen, wenig attraktiver Meeresgrund und nur eine Sorte Fische
Insgesamt dauert die Tour etwas länger als geplant. Ich hatte mit 14:45 Uhr Rückkehr gerechnet (5 Stunden ab Abfahrt um 9:45), letztendlich wird es kurz vor halb 4. Ich laufe zum Auto, denn weil auch bei der Abendtour niemand mit will, kann ich direkt von hier dorthin fahren. Auf dem Weg liegt allerdings s’Albufera...
s’Albufera
Jemand ist auf der linken Seite so nah an mein Auto herangefahren, dass ich gerade so reinkomme. Eine übergewichtige Person wäre nicht reingekommen. Das Ausparken dauert auch etwas länger, ich verfahre mich noch ein bisschen und komme im 14 Minuten entfernten s’Albufera, wo ich immerhin sofort einen guten Parkplatz finde, gegen 15:56 an.
Ab 16 Uhr darf man da offiziell nicht mehr rein, weil man eine Besuchserlaubnis braucht. Und die gibt es nur beim Informationsbüro, das bis 16 Uhr aufhat. Das ist aber auch einen guten Kilometer vom Eingang entfernt. Gut, dass heute niemand am Tor aufpasst. Gegenüber meinem letzten Besuch ist es aber auch allgemein viel leerer.
Da ich um 18:15 in Colonia de Sant Jordi am anderen Ende der Insel sein muss, laufe ich die sechs Beobachtungshäuschen ab, die dem Eingang am nächsten sind.
So, jetzt aber ab nach Colonia de Sant Jordi. Parkplatz finden ist ein Problem, ich komme gegen 18:20 am Büro von Excursions a Cabrera.
Cabrera
Da aber auch hier legt das Boot erst eine Viertelstunde nach der offiziellen Zeit ab. Hatte ich erwartet, die Leute müssen ja auch vom Büro zum Anleger kommen.
Viele Leute würden, nach den bewohnten Balearen-Inseln gefragt, Mallorca, Ibiza und Menorca nennen. Vielleicht noch Formentera. Aber es gibt eine fünfte im Bunde: Cabrera („Ziegeninsel“). Das Boot heute heißt Cabrera Ràpid und fährt etwa 40 km/h.
Außer Menschen leben hier einige Vögel und Eidechsen.
Wir haben etwa 38 Minuten Zeit hier. Ich gehe hoch zum Kastell. Von dort hat man einen schönen Blick über die Bucht.
Wir fahren auf dem Rückweg noch zur Blauen Grotte, eine Höhle, wo das Wasser unter der Sonneneintrahlung blau leuchtet.
Hier können wir ein wenig schwimmen, bevor es zurück nach Colonia de Sant Jordi geht.
Jetzt noch kurz zu Lidl für die anderen einkaufen und dann zurück zur Unterkunft.
Die anderen sitzen im Hafen in einem italienischen Restaurant. Aber auch nicht mehr lange, denn wir gehen bald zurück zum Apartment.
Mallorca II Tag 3 – Auf der Dracheninsel
Eidechsen und Vögel auf Sa Dragonera
Auch wenn ich gestern als erstes aufgestanden bin und am meisten rumgekommen bin, bin ich heute wieder als erste wach und beginne mit dem Bloggen, bevor die anderen aufstehen. Aber das Internet geht nicht. Kein Wunder: Die Sicherung ist raus.
Den anderen ist zu heiß, als dass sie heute unnötig viel mit dem Auto fahren wollen, sodass ich sie später abholen soll. Kann ich verstehen, als ich im Auto auf dem Weg nach Sant Elm ordentlich ins Schwitzen komme.
Von Sant Elm legt ein Boot (die Margarita) nach Sa Dragonera („Dracheninsel“) ab. Ob die Insel jetzt wegen ihrer Drachenform oder wegen der kleinen Drachen (Eidechsen) so heißt, ist nicht mehr nachzuvollziehen.
Im Radio läuft in den Nachrichten, dass der Luftraum über Frankreich unter einer technischen Störung leidet und auf Mallorca die Sicherheitsabfertigung streikt. Beste Voraussetzungen für unseren Flug heute um 19:20. Ursprünglich hatte ich geplant, mit dem Boot um 15:50 zurück zu fahren (die Fahrt dauert etwa 10 Minuten), aber da diese Abfahrt auf 16:15 verlegt wurde, entscheide ich mich für die Rückfahrt um 15:00 Uhr.
Neben den Eidechsen gibt es noch einige Vögel auf der Insel. Für das Janni-Foto-Paradies fehlen somit nur noch Hörnchen.
Es ist zwar unglaublich heiß und ich habe nur anderthalb Stunden, trotzdem gehe ich zum Leuchtturm am Nordende und wieder zurück (Wege 1 und 2). Irgendein Baum versprüht wie schon s’Albufera seinen herrlich süßen Duft.
Als ich kur vor 15 Uhr wieder am Anleger bin, kommt gerade eine SMS von Eurowings: Der Flug hat 40 Minuten Verspätung. Hätte ich mein Unterwassergehäuse mitgenommen, hätte ich jetzt noch versuchen können, die Fische zu fotografieren, die hier im Wasser sind, und mit dem Boot um 16:15 zurückzufahren. Es sind aber wieder die typischen Fische plus noch ein paar kleine und man kann sie auch vom Boot aus fotografieren.
Ich fahre also trotzdem wieder rüber nach Mallorca und dann mit dem Auto zu den anderen.
Bevor wir das Auto zurückgeben, müssen wir noch tanken. Von 75% sind noch 30% im Tank, ich tanke deshalb 25 Liter. Das ist erheblich zu viel, denn die Karre ist danach voll. Junge ist das Auto für einen 5-Sitzer sparsam.
Die Rückgabe verläuft problemlos, der Bus fährt auch gleich los zum Flughafen.
Ich blogge im öffentlichen Bereich noch etwas weiter, während die anderen schon in den Sicherheitsbereich gehen. Die Sicherheitskontrolle ist die schnellste, die ich je hatte. Von wegen Streik.
Zunächst werden an der Anzeigetafel überhaupt keine Informationen zum Flug mehr angezeigt, sodass ich nicht weiß, wohin ich muss. Einige Minuten später erscheint kurz vor 19 Uhr dann doch das Gate.
Dort trifft einer von uns tatsächlich noch Bekannte aus einem Ortsteil von Kirchlinteln, die mit uns fliegen. Die Welt ist verdammt klein.
Ich möchte an dieser Stelle noch kurz was dazu sagen, dass ich die meiste Zeit alleine unterwegs war: Was zu machen war gar nicht meine Idee, auch der Vorschlag mit Get Your Guide kam nicht von mir. Ich habe mich dann einfach auch informiert. Während die Bootstour am Samstagmorgen wenig Zustimmung fand, gab es für Cabrera viel und Sa Dragonera komplette Zustimmung, wobei es dann wegen der Hitze anders kam. Dass ich die Touren dann allein gemacht habe, liegt auch an dem extrem frustrierenden Besuch im April. Die anderen können das verstehen und finden es lustig, dass ich meine Planung von vier Tagen plus Katamaran plus s’Albufera in zwei Tagen untergekriegt habe.
Nachrichten vor Ort Wegeseitenränder
Bericht von einer weiteren Exkursion des Nabu Kirchlinteln – und noch ein kurzer Exkurs zu Zwischenringen für Makrofotografie
Gestern war wie angekündigt eine kostenlose Führung des Nabu Kirchlinteln. Thema der Führung waren Wegeseitenränder. Kann man interessant finden, muss man nicht. Ich bin auf jeden Fall hingefahren.
Specken
Wir treffen uns in Specken, einem kleinen Ortsteil von Kirchlinteln nahe dem Kernort. Das sind nur eine Handvoll Häuser. Als ich klein war, wurde das erste ‚e‘ auf den Straßenschildern regelmäßig abgekratzt und falschrum wieder aufgeklebt: Spacken. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Wegeseitenränder.
Blühstreifen, die an Ackenrändern angelegt werden, sind nicht mit Wegeseitenrändern zu verwechseln. Was sind also Wegeseitenränder? Wir haben da einfach mal einen Hund hingelegt, um das zu markieren:
Da es schon Spätsommer ist – das Treffen beginnt um 16:30 und damit anderthalb Stunden früher als die letzte Aktion im Verdener Moor – blühen nicht mehr so viele Planzen. Dieser Blogpost zeigt ausschließlich Blühpflanzen. Die Sonnenblumen oben stehen im Halbschatten und sind vermutlich deshalb größtenteils noch nicht ausgeblüht.
Die Klientel ist sehr disjunkt, ich glaube außer mir war keiner auch im Moor dabei. Neben der Organisatorin Silke Bischof vom Nabu Kirchlinteln referiert vor allem die Biologin Heike Fulmer aus Verden.
Erstes Thema ist der Artenschwund. Ein sehr politisches Thema, bei dem ich nicht ausschließen möchte, dass es unnötig aufgebauscht wird. Bis 2007 mussten bis zu 15 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen natürlich belassen werden. Solche Flächen bieten Tieren Durchgang, sind selbst Lebensraum und bieten nicht übernutzten Boden. Seither wurden die Regelungen aufgeweicht und immer mehr Raps für Bioethanol angebaut.
Übrigens: Die Steckrübe ist keine eigene Pflanzenart sondern eine Unterart von Raps.
Zurück zu den Wegeseitenrändern: Dort wachsen neben Wildarten auch Kulturformen. Das zeigt sich insbesondere am Breitwegerich und Weidegräsern, deren Kulturformen man unter anderem an ihrer Trittfestigkeit erkennt.
Wegeseitenränder werden schon lange auch aktiv vom Menschen genutzt, sie sind also nicht einfach naturbelassene Flächen oder zur Dekoration da. Früher wurden sie regelmäßig für Tiere bis zur Größe von Schafen gemäht und das Holz von Büschen alle 5 bis 6 Jahre verfeuert.
Das Mähen ist eine zentrale Frage bei Wegeseitenrändern, denn es bestimmt maßgeblich die Arten, die dort wachsen. Damit hängt auch die Frage zusammen, ob die Maht abgetragen oder liegengelassen wird. Wird oft gemäht und liegen gelassen, fängt die Maht als Mulch an zu kompostieren und kompostiert kleine Pflanzen gleich mit. Mäht man nicht, verbracht das Gebiet und irgendwann wachsen dort Bäume. Unter ihnen wachsen mangels Licht nur wenige Pflanzen. Die Lösung ist somit, Wegeseitenränder unterschiedlich oft zu mähen. So finden auch Tiere verschiedene Pflanzen vor.
Östlich von Kirchlinteln
Wir bilden Fahrgemeinschaften in den Osten des Kernortes Kirchlinteln.
In der Zwischenzeit tausche ich meinen Standardzoom (mit dem die Bilder bis hier entstanden sind, bis auf den Hund) gegen den Supertelezoom, um deren Bildwirkung bei Blütenfotos zu vergleichen.
Die Biologin findet dort einen Großen Wiesenknopf (Pflanze, die jetzt nicht mehr blüht) und erzählt vom Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, einem Schmetterling, der sich an das Leben darauf angepasst hat: Er ernährt sich als Raupe von der Pflanze lässt sich irgendwann von einigen Rote-Ameisen-Arten in deren Bau tragen. Sie Raupe immitiert den Geruch des Baus und wird von den Ameisen wie ihre eigene Brut gepflegt, obwohl sie die echten Ameisenlarven fressen. Die Raupe überwintert im Ameisenbau, aber wenn im Frühling der Schmetterling schlüpft, muss er den Ameisenbau sofort verlassen, um nicht gefressen zu werden. Die Natur ist schon ganz schön seltsam.
Vom Landkreis kann man kostenlos Saatgut für Wegeseitenränder beantragen, was jetzt ausgiebig diskutiert wird. Wird das Saatgut von Pflanzen derselben Art an weiter entfernten Orten produziert, wachsen sie und die darauf angewiesenen Tierchen schlechter. Daher sollte das Saatgut von Pflanzen aus der Region kommen.
Am Ende verliert sich die Exkursion, der auch der Vorsitzende der Kreisjägerschaft beiwohnt, in einer Diskussion über die richtige Pflege von Wegeseitenrändern und unverschämte Preise, die Windradbetreiber Landwirten für Grundstücke bieten. Wir bekommen alle jeweils ein kleines Tütchen Samen von der Biologin, das wir aussäen sollen, wo der „Ökoingenieur Maulwurf“ am Werke war (Maulwurfshügel).
Ich erzähle der Biologin noch vom Baumspinat, einem essbaren einjährigen Neophyt, der seit der Erneuerung des Radweges zwischen Kirchlinteln und Weitzmühlen an dessen Rand wächst. An der Brücke über die Reith (Kirchlintler Dialekt für den Gibbach, der über den Gohbach in die Aller fließt) steht ein Exemplar, das seinem Namen alle Ehre macht, alle anderen sind wesentlich kleiner. Die kleineren Pflanzen zeigen dafür deutlich den für die Kulturform Magenta Spreen typischen pinken Staub. Der Pflanzenbestand dürfte einen vernünftigen Winter nicht überleben. Die Biologin kennt ihn nicht und will ihn sich sofort nach Ende der Tour um kurz nach 18 Uhr ansehen.
Mein Internet ist kaputt. Die MTU liegt bei 1040 Bytes, normal wären für Ethernet 1500. Fragmentiert wird auch nicht. Sinnvolle Daten kommen daher nicht durch.
Ich probiere daher einige Zwischenringe an meiner Kamera aus. Zwischenringe führen ähnlich wie eine Nahlinse dazu, dass die einstellbare Entfernung zwischen Bildebene (Bildsensor) und Objekt sinkt. Allerdings ist nur bei meinem Standardzoom die entstehende Vignettierung gerade noch erträglich. Es ergeben sich folgende Werte:
Brennweite \ Zwischenringe | keine | 10 mm | 16 mm | beide (26 mm) |
---|---|---|---|---|
28 mm | 19 cm – >∞ | 17 cm – 24 cm | 16 cm – 20 cm | ≤15 cm – 19 cm |
75 mm | 39 cm – >∞ | 33 cm – 72 cm | 29 cm – 53 cm | 27 cm – 42 cm |
Zum Vergleich: Die Vorderseite des Objektivs ist etwa 15 cm von der Bildebene entfernt. Man kann bei minimalem Fokus, minimaler Brennweite und beiden Zwischenringen die Meersalzkristalle auf dem UV-Filter fokussieren, die sich während der Fahrt von Cabrera nach Mallorca dort abgesetzt haben.
Vielleicht wären einige Blumenfotos in diesem Post mit Zwischenring besser geworden...
Für das Tamron ist übrigens noch anzumerken, dass man Zwischenringe mit elektronischen Kontakten nutzen sollte (oft als Autofokus-Zwischenringe bezeichnet), da nicht mal der manuelle Fokus ohne Verbindung zur Kamera funktioniert.
Süd-Afrika II Abend 1 – Hamburg, Heathrow, Johannesburg: Auf Malarone bis Gaborone
Wie erfahren sind eigentlich Jungfrauen, wie viel Vergnügen machen 23 Zentimeter und wer hat den größten?
Mein letzter Trip ist zweieinhalb Wochen her, es wird also mal wieder Zeit. *hust*
Um jetzt Gerüchten in der Firma zuvor zu kommen: Ich habe auch nicht mehr Urlaub als die meisten anderen. Ich habe bloß in meiner Probezeit keinen Urlaub gehabt und daher war Australien Resturlaub. Und ich habe in der Regel ein gutes Händchen, einigermaßen günstig an Flüge zu kommen (diesmal 567 Euro insgesamt). Und noch etwas drückt den Preis: Zelten statt Hotel. Dann hält sich auch der Einzelzimmerzuschlag im Rahmen.
Ich fliege mal wieder von Hamburg aus. Abends. So spart man Urlaubstage. Die Sicherheitskontrolle in Hamburg ist heute aber sehr voll. Als ich ankomme, passt die Warteschlange schon knapp nicht mehr in den dafür vorgesehenen Bereich. Man steht über eine halbe Stunde an. Als ich dran bin, stehen die Leute nochmals deutlich länger an, fast bis zu den Schaltern.
Mein Flug geht nach Heathrow mit British Airways. Dauert eine gute Stunde und ist pünktlich, obwohl die Leute an den zu geringen Möglichkeiten zum Verstauen von Handgepäck verzweifeln.
Wie die meisten anderen Flüge von BA landen wir an Terminal 5, von dort geht es zu Terminal 3 mit dem Bus. Die Fahrt dauert einige Minuten und zeigt, wie verdammt groß der Flughafen ist.
An Terminal 3 angekommen, muss man erneut durch die Sicherheitskontrolle. Das geht hier aber sehr schnell. Terminal 3 ist wie eine Shoppingmall. Da die Gates ziemlich kurzfristig bekanntgegeben werden, kann man eigentlich nur hier warten. Ich kaufe mir in einem Boots, einer Art Drogeriemarkt, noch zusätzliche Sonnenmilch mit integriertem Insektenspray.
Das Gate für meinen Anschlussflug wird laut Anzeige 15 Minuten vorm Boarding bekanntgegeben, aber es dauert offiziell 20 Minuten zum Gate. Dort findet die Ticketkontrolle nur vorm Warteraum statt. Von da kann man bereits sehr früh ins Flugzeug, auch da niemand prüft, ob die Boarding-Reihenfolge eingehalten wird. Billigflieger staunen. Das Flugzeug ist nicht ganz voll und ich habe beim Check-in erfolgreich spekuliert, dass der Platz neben mir frei bleiben wird.
Mein Anschlussflug ist mit Virgin Atlantic, das Ticket hat aber bereits ob Hamburg deren größter Konkurrent British Airways ausgestellt.
Im Flugzeug, einer 787, läuft relativ laute Musik und buntes Licht ist ab. dazu ein Kabinendesign offensichtlich orientiert an den 80ern, aber an sich sieht es neu aus. Es läuft von Madonna La Isla Bonita. Würde sich das nicht Like a Virgin eher anbieten?
Die Bildschirme, die mit „9 inches of pleasure“ (23 Zentimeter Vergnügen) beworben werden, sind leider starr, was für große Leute und Kinder blöd ist. Die Sicherheitseinweisung darauf ist aber schön gemacht. Schaut sie euch gern mal an. Die von Oman Air war auch nicht schlecht, da wurde eine Rundreise durch den Oman dargestellt. Böse Zungen könnten jetzt fragen, ob man im Oman auch per Landfahrzeug nur mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen reisen kann. Aber das wäre doch gemein, oder?
Nutzloses Wissen: Die so genannte Brace-Position wird seit ein paar Jahren nur noch in sehr wenigen Sicherheitseinweisungen gezeigt (bei Virgin zwar schon, beim Oman Air z.B. nicht), da man sich in der Luftfahrtbranche nicht mehr sicher zu sein scheint, ob sie richtig oder kontraproduktiv ist, also ob sie das Verletzungsrisiko senkt oder erhöht.
Wir kommen leicht überpünktlich los. Als ich beim Warten auf die Freigabe der Startbahn aus dem Fenster auf das vergleichsweise kleine Flugzeug von Turkish Airlines schaue, scheint auch der von Virgin Atlantic eigentlich für den A340, den sie jetzt ausmustern, genutzte Spruch zu stimmen: Meiner ist größer als deiner.
Süd-Afrika II Nachmittag 2 – Johannesburg, Pretoria, Johannesburg: Voortrekkermonument, Melrose House und Union Buildings
Ich habe einen Halbtagesausflug nach Pretoria gebucht.
Dies ist aufgrund der vermutlichen Nichtverfügbarkeit von Internet im touristsch wenig erschlossenen Norden des Krügerparks wohl für mehrere Tage der letzte Post und für noch einige weitere der letzte Post, in dem Bilder vergrößert werden können.
Ein bisschen überrascht bin ich schon, dass der Ausflug trotz mir als einzigem Gast, eine Buchung nur 18 Stunden im Voraus und dem gegenüber nahezu allen anderen Tagestouren auf Tripadvisor fehlenden Einzelteilnehmerzuschlag (von meist 80%) stattfindet. Stand aber auch in den Bewertungen.
Voortrekkermonument
Das vom 16. Dezember 1938 (offizielle Grundsteinlegung) bis 16 Dezember 1949 erbaute Vortrekkermonument (afrikaans) erzählt in 27 Marmorbildern die Geschichte der Voortrekker, die Mitte des 19. Jahrhunderts aus der britischen Kapkolonie aufbrachen, um neues Land für die Buren (dt. veraltend Kapholländer genannt) zu suchen. Die ganze Story wäre jetzt zu lang, aber sie endet damit, dass ein Zulu-König den Voortrekkern Land versprach, wenn sie sein entlaufenes Vieh finden würden. Zwei Tage später gab es einen hinterhältigen Überfall auf die Voortrekker, die sich am 16. Dezember 1838 in der Schlacht am Blood River rächten. Vor dieser hatten sie das Gelübde abgelegt, das sie mit dem Bau der Gelübde-Kirche in Pietermaritzburg, einer Stadt im Zulu-Land, einlösten.
Kommandant der Schlacht war Andries Pretorius, nach dem sein Sohn die Stadt Pretoria benannte.
Der 16. Dezember ist zwar auch heute noch Nationalfeiertag, wurde nach der Apartheid jedoch umgewidmet und wird Versöhnungstag statt Gelübdetag genannt.
Nutzloses Wissen: Im Aufzug sind bei der Stockwerksanzeige, die als typische 7-Segment-Anzeige ausgeführt ist, die Segmente unten und unten rechts kaputt. Das sind genau die Segmente, deren Defekt (auch von beiden gleichzeitig) die Ablesbarkeit einer 7-Segment-Anzeige nur optisch stört, während man die Zahlen immer noch eindeutig ablesen kann.
Im untersten Stock gibt es ein Museum (dort steht der oben gezeigte Sarkophag). Dort finden sich Gegenstände der Voortrekker, aber auch von allen 27 Täfeln (und einer weiteren), die auf der Hauptebene in groß aus italienischem Marmor gehauen sind, kleinere Entwurfsversionen.
Außerdem gibt es dort die Voortrekkergeschichte als Stickerei. Das muss eine Heidenarbeit gewesen sein. Aus rechtlichen Gründen verzichte ich hier auf Bilder. Die Stickereien ähneln vom Stil her sehr der 256-Farben-Grafik von Point-and-Click-Abenteuern aus den 80ern und 90ern, wobei es auch bei den Stickereien zwei unterschiedliche Stile gibt: mit schwarzen Konturen und ohne.
Melrose House
Das Melrose House ist ein in den Jahren 1884 bis 1886 vom Transportunternehmer George Hyse erbautes Herrenhaus im viktorianischen Stil. Es hat zahlreiche, aber relativ kleine Zimmer, die man mitsamt der aufgestellten zeitgenössischen Möbel begutachten kann.
Es gibt auch eine Ausstellung, in der mann viktorianische Erfindungen ansehen kann (nicht abgebildet).
Anschließend fahren wir am Paul Kruger House & Museum sowie am Church Square vorbei zu den Union Buildings.
Union Buildings
Die Union Buildings sind das Parlament Südafrikas. Genauer gesagt eines der beiden. Vom 1. September bis Ende Februar ist das Parlament nämlich in Kapstadt.
Die Union Buildings können selbst jetzt, wenn sie nicht das Parlament sind, nicht besucht werden. Touristisch interessant ist an dem Standort somit vor allem die eben erwähnte Mandela-Statue.
Anschließend geht es wieder zurück ins Hotel.
Während mir in Pretoria die ganze Zeit richtig schlimm übel war, geht es mir zurück in Johannesburg wieder sofort prächtig. Klassischer Fall von Pretoria-Allergie.
Wieder im Hotel lese ich mir mal die Packungsbeilage des Malarone-Nachahmerprodukts durch. Die Liste mit Nebenwirkung ist sehr lang. Man soll es mit (laut einigen Quellen fetthaltiger) Nahrung oder Milch aufnehmen. Ich gehe daher zum Einkaufkomplex direkt gegenüber, um etwas zu essen und um Wasser zu kaufen. Ich suche immer noch nach einem Land, in dem man günstiger als in Deutschland einkaufen kann. In Südafrika kosten selbst hier hergestellte Markenprodukte mehr als in Deutschland. Aber egal, ab morgen ist das hier bis auf einen Tag Vollpension.
Süd-Afrika II Tag 3 – Johannesburg, Kranskop, Thakgalang, Tzaneen, Phalaborwa, Letaba: Läuft bei uns
Man kann ja auch mal Glück haben.
Aufgrund des schlechten Internets hier im Einkaufszentrum von Musina (südafrikanischer Name) bzw. Messina (simbabwischer Name) sind die Bilder (außer von den Elefanten) unter Umständen noch nicht vergrößerbar.
Wir treffen uns um 6:30 in der früh, was auch damit zu tun haben kann, dass es früh dunkel wird. Wenn man noch was sehen möchte, muss man früh los. Nach gut einer halben Stunde Papierkram - ich kann mich nicht erinnern, dass sich in Deutschland jemals ein Hotel für meinen Ausweis interessiert hat, dafür aber bisher fast jedes auf meinen Reisen - geht es los. Ziel ist das Letaba-Camp im Norden des Krügerparks. Über 500 Kilometer sind das.
Ingesamt starten vom Veranstalter heute drei Touren mit jeweils 12 Teilnehmern: Eine deutsche mit Unterkunft und unsere auf Englisch mit Zelten (jeweils identisches Programm) und eine 3-Tage-Tour durch den Krügerpark. Teilnehmer unserer englischen Tour: 2 Niederländer und sonst nur Deutsche und Schweizer.
Heute beginnen hier die Schulferien, was ein frühes Aufbrechen mit unserem knallroten Truck noch wichtiger macht. Ich frage, ob das Rot des Trucks nicht die Tiere verschreckt. Die beiden Tourguides verneinen.
Wir machen in Kranskop Halt an einer Tankstelle. Dort ist wegen des Schulferienbeginns die Hölle los und es gibt viele Webervögel, die gerade alle in einem einzigen Baum ihr Nest bauen.
Nach einem weiteren Stop fahren wir an Moria vorbei. Dort befindet sich die Zentrale der größten Kirche des südlichen Afrika. Jetzt in den Schulferien aber noch viel mehr an Ostern ist dort viel los. Das Gelände gleicht einer Ausstellung für Reisebusse und Automobile.
Anschließend gibt es Mittag nahe Tzaneen. Sandwiches gehen einfach immer und schmecken gut.
Von dort geht es dann direkt weiter nach Ba Phalaborwa, wo sich ein Eingang zum Krügerpark befindet. Dort gibt es allerhand Tiere.
Gut, hätten wir schon mal Tiere fotografiert, sollten uns jetzt nicht auf den 50 Kilometern zum Camp zufällig fast alle Big Five vor den Wagen laufen...
Oh. Ich glaube der Reiseanbieter YOLO könnte sich jetzt problemlos das nächste hippe Jugendwort als Namen geben: Läuft bei dir.
Ja gut, dann, ähm, hier noch was von den Ugly Five:
Und selbst im Camp sind noch Tiere, vor allem Affen und Hörnchen, die sich aber aufgrund der fortgeschrittenen Dämmerung nicht richtig fotografieren lassen.
Zum Abendessen gibt es Spagetti Bolognese mit Salat. Als Nachtisch gibt es eine Eigenkomposition eines der beiden Driverguides: Obst, süße Kekse (hier Marie-Kekse genannt) und Vanillepudding.
Süd-Afrika II Tag 4 – Letaba, Mopani, Shingwedzi, Babalala, Punda Maria: Der zweite Tag im Krügerpark
Mal schauen, ob wir den letzten Vertreter der Big Five heute finden...
Die Bilder werden wahrscheinlich noch über Tage nicht vergrößerbar sein, weil der Upload hier in Dete sehr langsam ist.
Um 6 Uhr gibt’s Frühstück. Einige Vögel kommen vorbei, Rotschulterglanzstar und Gelbschnabeltoko. Die beiden Arten sind hier übrigens allgegenwärtig.
Wir fahren nach Norden, wo wir (anders als die Gruppen mit Unterkunft) erneut im Park übernachten werden. Gestern waren hingegen alle drei Gruppen im gleichen Restcamp.
Wir fahren über eine Brücke, an der man sogar aussteigen kann. Das ist an einigen Stellen im Park erlaubt.
Nutzloses Wissen: Es gibt im offiziellen SANPark-Forum (von der Betreibergesellschaft, South Africa National Parks) einen Thread, in dem Leute Bilder von mehr oder weniger gefährlichen Tieren direkt neben diesen Schildern sammeln.
Übrigens: Das Geschlechtsorgan von Hyänenweibchen sieht dem der Männchen ähnlich, da es ebenfalls unten unten hängt.
Überall im Park gibt es Windmühlen, die Wasser in Tränken pumpt. Dies wird von den Tieren gerne angenommen.
Wir fahren weiter in Richtung Mopani.
Wir machen eine kurze Pause im Mopani-Camp. Dort gibt es auch einen alten Baobab-Baum, in dem Schleiereulen hausen. Von dort fahren wir zum Shingwedzi-Camp.
Der Rastplatz dort ist aber reserviert. Deshalb fahren wir ein Stück weiter zum Babalala-Rastplatz.
Auf dem Weg finden wir diese seltene Art.
Auch auf dem Babalala-Rastplatz gibt es sehr viele Glanzstare und Gelbschnabeltokos. Wir machen Wraps.
Auf dem Weg zu Punda Maria sehen wir noch einige Elefanten mit großen Stoßzähnen.
Süd-Afrika II Abend 4: Punda Maria – Warum Sprit verschwenden, wenn die Tiere zu dir kommen?
Wer hat hier die Premium-Variante gebucht?
Mit dem Motto im Titel wirbt das Camp dafür, sich mal in den Südosten zu begegeben und das Wasserloch anzusehen. Es laufen einem aber auch so schon ständig Buschböcke im Camp über den Weg:
Jetzt aber ab zum Wasserloch:
Zum Abendessen gibt es zunächst einen Kürbis gefüllt mit Käse und Mais. Anschließend gibt es Reis mit Gemüse und Hähnchenfilet. Der Nachtisch entfällt.
Nach dem Abendeessen ist Vorstellungsrunde. Da die Tour nicht nur von YOLO-Reisen für junge Leute (was auch immer das heißt) angeboten wird, ist auch die Teilnehmerschaft sehr gemischt. Vom Alter her decken wir mit 26 bis 79 einen weiten Bereich ab. Nebenbei gibt es noch eine Diskussion um einen gestern vergessenen Hochzeitstag.
Jetzt aber wieder ab zum Wasserloch. Es stockdunkel. Beziehungsweise es wäre. Denn unter dem Beobachtungshäuschen befindet sich ein Scheinwerfer, der das Wasserloch in orangefarbenes Licht taucht. Es ist trotzdem relativ dunkel. Am besten fotografiert man mit einem lichtstarken Porträtobjektiv, in meinem Fall das Noname 85mm F1,8. Und selbst dann ist es nicht einfach. Hier sind meine Versuche:
Übrigens: Elefanten sterben in der Regel durch Verhungern. In seinen letzten 10 bis 15 Jahren (also mit etwa 50) wachsen durch einen Kalziumschub zwar die Stoßzähne extrem an, aber gleichzeitig wächsen keine (siebten) neuen normalen Zähne mehr nach. Evolutionär noch nicht so ganz ausgereift.
Süd-Afrika II Tag 5: Punda Maria, Pasuri, Beitbridge, Groß-Simbabwe
Wir verabschieden uns aus der Zivilisation.
5 Uhr. Aufstehen. Notiz an mich selber: Nicht kurz vorm Schlafengehen 2 Liter Cola trinken. Zumindest nicht, wenn man schlafen will.
Das Leben schenkt mir zum Geburtstag einen kaputten Reißverschlus bei meiner Reisetasche, die Gruppe ein Happy Birthday, wobei ich glaube, dass sie alle meinen Namen vergessen haben...
Wir packen unsere Zelte und Lunchpäckchen, frühstücken und schon sind wir auf der Straße zum Pasuri-Tor. Unterwegs begegnen wir nochmal einem Leoparden, den ich aber nicht fotografiert bekomme, weil ich heute am ungünstigsten Platz sitze (mittlere Reihe außen).
Die in letzten Jahren rasant zunommene Anzahl an Elefanten hat der Vegetation schwer zugesetzt. Auf riesigen Flächen sind die Bäume von ihnen abgebrochen worden. Das sieht man auf der Strecke zum Pafuri-Tor, wo wir den Park verlassen, sehr gut.
Bevor wir jetzt zum Beitbridge-Grenzübergang kommen, fahren wir noch an einem großen Einkaufszentrum in Musina (südafrikanischer Name) bzw. Messina (simbabwischer Name) ran. Den Großeinkauf, den einige hier durchführen, in den Truck zu laden, ist nicht so ganz einfach.
Auch viele Leute aus Simbabwe kaufen hier ein, da das Land im Boden ist.
Übrigens: Simbabwe hat keine Währung, wenn man von Schuldscheinen absieht. Alle vergangenen Währungen führten zu Hyperinflation, die so schnell war, dass im Alltag mit Werten zwischen 0,01 und 100 Billionen Simbabwedollar zu rechnen war. Dafür erhielt der Finanzminister dden Ig-Nobelpreis in Mathematik. In diesem Juni wurde für den März (mal wieder) eine neue Währung angekündigt und ein paar Tage später alle anderen Währungen verboten.
Ich kann auch nicht verstehen, warum um Mugabe getrauert wird, und finde, dass man an den Union Buildings in Pretoria die Flagge nach Mugabes Tod ruhig besonders hoch hängen sollen. Vielleicht hat es das Ego der Schwarzen gepusht, als Mugabe die weißen Farmbesittzer vertrieben hat, was wegen der entstandenen Hungersnot nicht von langer Dauer gewesen sein dürfte.
Die Ausreise aus Südafrika dauert etwa eine Stunde. Immerhin werden wir nicht wie die Schwarzen von einem Ausreisepunkt zum anderen geschickt.
Beim Überqueren der Grenzbrücke fällt mir ein Geldtransporter eines simbabwischen Unternehmens auf. Ungefähr so nützlch wie die Eier vom Papst.
Die Einreise in Simbabwe geht ebenfalls etwa eine Stunde und kostet 30 US-Dollar (die jetzt wie erwähnt verboten sind).
Anschließend beginnt der Simbabwische Schlaglochslalom über die 250-km-Distanz. Könnte olympisch werden, wenn Simbabwe mal irgendwie Ausrichter sein sollte. Vorteil: Wettkampfstätten sind im ganzen Land bereits ausreichend vorhanden. Ein eigenes System zum Erfassen der Startgebühr ist auch nicht nötig, diese Beleidigung einer Straße ist nämlich mautpflichtig.
Außer Schlaglöchern muss man noch Eseln und Ziegen ausweichen, die hier das Gegenstück zu den indischen Rindern sind. Es sieht hier gar nicht so viel anders als in Indien aus, alles sehr heruntergekommen. Zum Glück bringen wir unsere Unterkunft selbst mit.
Der heutige Campingplatz, auf dem wir übernachten, war einer, den ich zuvor nicht auf Google gefunden habe. Wir campen direkt vorm Eingang zu Groß-Simbabwe, einer historischen Stätte, zu der wir morgen kommen.
Nachdem es an den letzten beiden Tagen keinen Stromanschluss im Camp gab (in Punda Maria konnten wir aber zumindest unsere Akkus in der Gemeinschaftsküche laden), hatten die Guides versprochen, dass es in Sachen Elektrizität ganz anders werde hier. Sie hatten recht: Es gibt überhaupt keinen Strom (was kein Problem wäre, wenn wir nicht erst um halb 19 und damit im Dunkeln angekommen wären). Heißes Wasser auch nicht. Türen zu den Duschen sind auch nur gegen Aufpreis erhältlich. Der Shithole-Country-Faktor steigt.
Vielleicht listet ihn Google auch nicht als Campingplatz, weil man eine mit Kuhfladen zugeschissene Wiese ohne Strom und warmes Wasser nicht als Campingplatz bezeichnen kann?
Zum Abendessen gibt es als Vorspeise südafrikanischen Karottensalat. Man kann ihn sich wie deutschen Apfelkarottensalat vorstellen, bei dem die Äpfel durch Ananas ersetzt wurden. Ein bisschen Zucker nicht vergessen, fertig. Hauptspeise sind Nudeln Clinton-Art (Clinton ist einer unserer Guides). Würde er sie Carbonara nennen, wären die Leute enttäuscht, sagt er, daher nennt er sie so. Im Prinzip ist es Carbonara: Lockennudeln, Sahne, Käsesoße aus dem Tetrapak, gebratener Speck und kleingeschnittene Paprika.
Anschließend feiern wir noch meinen Geburtstag mit einer Schwarzwälder Kirschtorte – stilvoll in Aluschälchen serviert – und die beiden Flitternwochen mit Champagner – ebenso stilvoll aus Alutassen.
Dann kommen die Guides, die uns morgen durch Groß-Simbabwe führen, schon mal kurz vorbei und stauben was von der Schwarzwälder Kirschtorte ab. Außerdem entsteht kurz Alpen-Feeling, als einige Rinder mit Glocken um den Hals vorbeiziehen.
Süd-Afrika II Morgen 6: Groß-Simbabwe – Kulturunterbrechung
Ein bisschen Kultur muss ja auch mal sein.
Gut, das ist jetzt ja überwiegend ein Safaritrip. Kultur soll aber auch fehlen, daher machen wir um 7 Uhr eine Führung durch Groß-Simbabwe.
In der Nacht hat es gestürmt und geregnet und einige Tropfen fallen auch jetzt noch immer mal wieder.
Unser Guide Gift (engl. für Geschenk) holt uns ab für die Führung durch Groß-Simbabwe. Wer das wann errichtet hat, weiß man nicht so genau, auch weil es keine Funde menschlicher Knochen gibt. Aber das Wort Simbabwe heißt Großes Haus aus Stein. Die Anlage, die Mitte des 15. Jahrhunderts aufgegeben wurde, besteht aus mehreren Stätten, die wir nacheinander besuchen werden. Wir beginnen mit dem Hügelkomplex, auf dem der König lebte.
Hügelkomplex
Die Wege rauf sind ziemlich eng, was mögliche Angreifer dazu zwang, einzeln vorzurücken. Auch konnte man von oben gut Sachen runterschmeißen. Ebenfalls ein Hindernis: Der Weg ist zumindest heute übersäht mit Pavianscheiße.
Runter gehen wir über den modernen, 1937 angelegten Weg, rauf waren wir über den historischen Weg gegangen.
Dunkelheits-Museum Simbabwe
Anschließend besuchen wir das Museum. Dort gibt es kein Licht und keine Fenster.
An dieser Stelle mal kurz eine Frage an die Daheimgebliebenen aus der Firma: Können wir Fenster nach Simbabwe verkaufen und nehmen wir auch Simbabwische Schuldscheine? Das wäre doch eine Idee. Ich weiß, dass ihr meine Idee damals nicht gut fandet, als ich vorgeschlagen habe, mit Kirchenfenstern zu handeln, weil in Frankreich im Frühjahr plötzlich großer Bedarf danach entstanden ist. Aber was haltet ihr von dem Vorschlag?
Sorry, zurück zum Thema: Entweder ist das also ein Museum für Dunkelheit oder aber man hat beim Bezahlen der Stromrechnung die eine oder andere 0 übersehen. Passiert in Simbabwe eben sehr schnell mal.
Da drin gibt es also keinen Strom, aber laut Schild 24-Stunden-Videoüberwachnung.
Ich bekomme einen spontanen Lachanfall. Die Leute hier sind offenbar echt zu dumm, um zu wissen, dass man für Kameras Strom braucht. So wird das Museum nur durch zwei Wächterinnen bewacht, die hier im Dunkeln sitzen. Also Mama, du hast dich zwar früher beschwert, wenn ich lange in meinem Kellerzimmer gesessen habe, dass ich wenig Tageslicht bekomme. Aber du siehst: In Groß-Simbabwe im Museum geht’s noch schlimmer. Ich hoffe, deren Arbeitgeber stellt denen wenigstens Vitamin-D3-Tabletten. In Hamburg gibt es extra ein Museum „Dialog im Dunkeln“, in Simbabwe ist man da pragmatischer.
Da ich bekanntlich furchtlos bin, was Fotoverbote angeht, kriegt ihr natürlich auch hier die Bilder aus dem Museum:
Karanga-Dorf
Im Karanga-Dorf bekommen wir ein Haus gezeigt und eine Tanzvorstellung von den sechs Frauen eines Mannes. Ich finde das (Polygamie und eine Vorstellung für Touristen) immer albern, ebenso wie das Nachsprechen von einzelnen Wörtern aus der Sprache der Gastgeber und den Konzepten der Kindengarten-Stuhlkreispädagogik.
Übrigens: Je mehr Frauen ein Mann hat, desto mehr Frauen bekochen ihn und desto mehr isst es somit. Daher gilt ein dicker Bauch hier als Wohlstandssymbol.
„Es gab früher keine andere Art der Unterhaltung“, sagt der Guide. „Als ob das heute anders wäre ohne Strom“, denke ich mir.
Talbefriedung
Von der Talbefestigung ist nicht mehr viel zu sehen.
Hauptbefriedung
Die Hauptbefriedung ist durch ihre hohe und dicke Wand charakterisiert. Sie hat effektiv eine doppelte Wand, zwischen der man hindurch gehen kann.
In der Hauptbefestigung drin befinden sich zwei Bäume und dazwischen ein Hochofen. Dies ist auf einer 2-Dollar-Münze abgebildet. Keine Ahnung von welcher Währung, die wurd ja zu den Zeiten, als Simbabwe eine Währung hatte, alle paar Monate geändert, wenn mal wieder 10, 20 Nullen gestrichen wurden.
Anmerkung: Die Bildunterschriften zum Museum entsprechen wirklich den ausgestellten Exponaten.
Süd-Afrika II Tag 6: Groß-Simbabwe, Masvingo, Zvishavane, Gwatemba, Matopos – Außer Rand und Bond
Heute erfahren Misswirtschaft live und hautnah und wofür das Blau in der Flagge von Simbabwe steht.
An jedem Morgen (außer in Johannesburg) findet vor Abfahrt ein Briefing statt: Wo wir heute lang fahren und was sonst noch so wichtig ist.
Heute wichtig: Tanken. „Wir müssen Diesel finden.“, sagt der Guide, „Es gibt eine Diesel-Krise in Simbabwe.“ „Gibt es etwas, von dem es keine Krise gibt in Simbabwe?“, frage ich, „Außer Kuh-Dung.“ Der Rest scheint unsicher, ob man darüber lachen kann oder doch lieber den „Darf er das?“-Blick aufsetzen sollte.
Auf unserer Fahrt heute kommen wir an diversen Tankstellen vorbei. Zu jeder Tankstelle gehört in Simbabwe auch eine mehrere 100 Meter lange Autoschlange. Diesel kostet an diesen Tankstellen etwa 12,30 Schuldscheine (Bond Notes), das sind etwa 0,82 US-Dollar oder ich glaube 0,74 Eurocent.
Wir selber brauchen auch Diesel und fahren zu einer Tankstelle, an der man mit US-Dollar und Rand bezahlen kann. Diesel kostet hier 1,20 US-Dollar und damit 50% mehr als bei den Tankstellen, wo man mit Schuldscheinen bezahlen kann.
Wir halten in der Bergbaustadt Zvishavane für eine Toilettenpause an einer Total-Tankstelle. Die Pumpe sei kaputt, sagen sie, daher können sie keinen Kraftstoff verkaufen. Die Autoschlange erstreckt sich trotzdem fast durch große Teile der Ortes.
Auf halber Strecke zwischen Zvishavane und Bulawayo machen wir Mittag. Ob der Ort wirklich Gwatemba heißt, weiß ich nicht, denn wir sind mitten im Nichts, wo Leute aber einen Klamottenladen, eine Art Lebensmittelgeschäft, eine kleine Disco und ein Luxusautohaus hingestellt haben. Außerdem bauen sie gerade an einer Tankstelle.
Wir essen Couscous mit Gemüse, weißem Käse und Soßen. Die andere Gruppe isst am gleichen Ort das gleiche Gericht. Einziger Unterschied: Sie haben Schokomuffins. Ich spreche ein wenig mit ihnen und bekomme einen ab.
Anschließend fahren wir weiter zu unserem Ziel, das Farmhouse in Matopos. Auf dem Weg müssen wir durch Bulawayo. Es ist neben der Hauptstadt Harare das größte wirtschaftliche Zentrum. Hier sieht alles sehr gut und wenig Shithole-Country-mäßig aus, auch die Tankstelleneinfahrten sind nicht blockiert.
Der Weg von der Einfahrt des Farmhouse-Hotels zum Campingplatz ist wie eine kleine Safari-Fahrt:
Der Campingplatz selbst ist auf einer Klippe mit tollem Ausblick über das Tal. Das Gemeinschaftshaus ist offen (was zusammen mit dem starken Wind nicht so ganz perfekt ist) und hat einen Ausguck auf dem Dach.
Beim Abendessen wird diesmal richtig groß aufgefahren. Vorspeise entfällt, dafür gibt es Burger. Clinton empfiehlt zum Brötchen und Fleisch noch Ananas und Käse draufzupacken. Das schmeckt wirklich gut, es gäbe aber auch noch Salat, Tomate und Gurke.
Der deutsche Hamburger Royal TS bei der Goldenen Möwe (in meiner Heimat ein Ausdruck für (das Logo von) McDonald’s) heißt so, weil er mit Tomate und Salat belegt ist.
Auch beim Nachtisch wird groß aufgefahren: Papayahälften als gefüllte Schiffchen mit Jogurt, Erdbeeren und Passionsfrucht-Topping.
Unser zimbabwischer Führer Ismael erzählt noch was über morgen. Offensichtlich wird in Simbabwe Anerkennung immer mit Geld gleichgesetzt. Wie erbärmlich.
Anschließend erzählt er was über die Geschichte von Simbabwe und die Bedeutung der Farben auf der Flagge. „Und das Blau steht für das Geld und für die Wirtschaft“, ergänze ich im Stile eines Memes, da es für mich unverständlich ist, wie man so stolz auf ein Land – und dessen ehemaligen Herrscher – sein kann, wenn 80% Arbeitslosigkeit, Hungersnot und Misswirtschaft herrschen, es keinen Strom gibt, die „Straßen“ nur aus Schlaglöchern bestehen und man für Kraftstoff einen Tag lang anstehen muss.
Süd-Afrika II Vormittag 7 – Matopos, Matobo, Matopos: Rhinos und Rhodes
Liebes Tagebuch, es ist arschkalt.
Weil es gestern Abend zu windig war und wir kein Feuer machen durften, sind wir bereits um 20 ins Bett gegangen. Außerdem war es da schon nicht so ganz warm mehr, heute Morgen ist es aber nochmals deutlich kälter (ich denke deutlich einstellig) und in der Nacht hat es geregnet. Es wird den ganzen Tag über immer wieder nieseln und nicht ein Sonnenstrahl wird es durch die Wolkendecke schaffen. Während es nachts vermutlich bei meinem Trip in Lesotho (allerdings im tiefsten Winter) kälter war, ist es wegen der fehlenden Sonne heute wohl der Tag mit der niedrigsten Höchsttemperatur aller meiner Reisen.
Ich habe daher vier Lagen an und mir ist trotzdem arschkalt. Insbesondere, als wir mit dem Geländefahrzeug abgeholt werden und erstmal eine halbe Stunde zum Eingang des Matobo-Rhodes-Parks fahren, wo unser heutiges Programm stattfindet.
Rhinos
Ingesamt etwa 25 Breitmaulnashörner gibt es im Matobo-Park.
Breitmaulnashörner werden auch Weiße Nashörner genannt. Das basiert auf einem Missverständnis, weil sich das afrikaanische bzw. englische Wort für „breit“ dem englischen Wort für „weiß“ sehr ähnlich anhör.
Nachdem unser Guide Norman eine Eintrittskarte für uns gekauft hat, was hier rund eine halbe Stunde dauert (obwohl niemand vor ihm ist). Als wir endlich rein dürfen, fahren wir durch die Gegend und sprechen mit Polizisten, die alle paar Kilometer an der Straße stehen und mit Kalaschnikows bewaffnet sind. Von ihnen erhalten wir Tipps. „Das ist wie unsere Rhino-Tour in Norwegen.“, sagt einer von uns, „Es war arschkalt und wir haben keine Rhinoas gesehen.“
Auch die andere Gruppe ist unterwegs und noch ein Truck mit zwei mir slawisch scheinenden Touristen. Als wir die Rhinos dann gefunden haben, steigen wir aus und gehen zu den drei Nashörnern hin:
Das oben abgebildete Nashorn ist erst 3 Jahre alt. Nach 4 Jahren und dann regelmäßig wieder wird das Horn gestutzt, um weniger Anreiz für die Wilderer zu geben. Das Horn kann aber nicht ganz abgeschnitten werden, da dort Nerven sind, bei deren Durchtrennung die Rhinos sterben würden. Das führt aber dazu, dass Wilderer immer noch diesen Rest jagen können. Außerdem wächst das Horn etwa 6 cm pro Jahr nach, sodass die Hörner regelmäßig wieder gestutzt werden müssen. Während sie in Südafrika ein Messer benutzen, benutzen sie hier eine Kettensäge. Letzteres ist für das Tier, das bei vollem Bewusstsein ist aber sich durch die Betäubung nicht bewegen kann, traumatisch. Grund für die Wilderei sind Jemeniten, die aus dem Horn Dolche machen, und Chinesen, die denken, dass sie dadurch genau wie das Nashorn 45 Minuten lang Sex haben könnten. Dabei ist das Horn genau wie unsere Fingernägel. Mein Tipp: Vielleicht sollten Chinesen, die mit ihrer Reisnudel nicht zufrieden sind, einfach mal öfter an ihren Fingernägeln kauen?
Erschreckt man bei Weißen Nashörnern das Junge und seine Mutter, rennt das Junge weg und die Mutter folgt.
Beim Schwarzen Nashorn ist es andersrum.
Das kommt daher, dass das schwarze Nashorn im Dickicht lebt und die Mutter den Weg erst freimachen muss.
Big Five: Check!
Eben mal kurz an meinen Abteilungsleiter: Kann ich meinen Urlaub zurückziehen und wieder nach Hause kommen?
Rhodes’ Grab
Bevor Simbabwe die Unabhängigkeit erlangte, hieß es Rhodesien, benannt nach Cecil John Rhodes. Der liegt im Matobo-Nationalpark begraben auf einem Felsen, den er View of the World nannt. Heute heißt es Worlds View.
Rhodes wollte, dass sein Grab „von einer 80-jährigen Frau besucht werden könne“, im Gegensatz zum Grab eines lokalen Häuptlings. Um dessen in Kuhleder gewickeltes sitzendes Skelett sehen zu dürfen, braucht man die Erlaubnis eines Mediums. Äh sorry, natürlich von den Geistern, die das Medium anruft. (Ist vermutlich ein Ferngespräch und bei der aktuellen Wirtschaftslage nicht ganz billig.)
Neben Rhodes’ gibt es hier auf Worlds View zwei Gräber seiner Vertrauten (Leander Statt Jameson und Charles Patrick John Cochlan) und ein Denkmal für eine Vorhut von 34 Leuten (to brave men), die von Einheimischen getötet wurden, als eine plötzliche Flut sie von ihren Kameraden abschnitt. Inzwischen dürfen dort keine weiteren Gräber angelegt werden.
Bevor wir weiterfahren, gibt unser Guide anders als der Guide der anderen Gruppen noch Heißgetränke und Ingwerkekse aus. Das gibt ihm auch die Chance für eine Biografie von Rhodes in Kürze (gut 30 Minuten).
Nswatugi-Höhlenmalereien
Die Nswatugi-Höhlenmalereien sind vermutlich so 8000 bis 10000 Jahre alt, so genau weiß man das nicht. Die rote Farben enthält Tiergalle und Eier.
Das ganze wirft Fragen auf, unter anderem:
- Was ist das Pferd ohne Streifen? Quagga? Das hat aber eigentlich auch Streifen wie ein Zebra.
- Was sind das für Männer mit der auffälligen Frisur?
- ...und wovor rennen die weg?
- Warum wurde hier in der Nähe ein Mädchen begraben gefunden, obwohl die BUschmänner keine Erdbestattungen durchgegührt haben? (Sie haben tote unter Gras gelegt und die wurden dann irgendwann von Tieren gefressen.)
So, jetzt ist es aber höchste Zeit, zurück zum Camp zu fahren.
9,3°C. Bei unserer Rückkehr kurz nach 14 Uhr und somit wohl die Tageshöchsttempeartur. Das ist das südliche Afrika im Frühling. Normalerweise sollte es 30 Grad wärmer und wir bereits um 13 Uhr wieder hier sein.
„Was macht ein Bauer, wenn ihm kalt ist?“, erzählt Clinton einen südafrikanischen Witz, „Er zieht sich zwei kurze Hosen an.“
Wir gucken rüber zu unserem Guide, der den Tag heute in kurzer Hose durchgeführt hat und der bei uns essen durfte. Er erzählt eine Story:
Im März gab es in Mosambik, Malawi und Simbabwe einen schweren Zyklon, der viele Menschen abdachlos gemacht hat. Mugabe schickte zwei Hubschrauber. Einen für sich und einen für sein Sofa. Um sich die Sache anzusehen.
Die Frau, die heute die deutschsprachige Gruppe geführt hat, hat in Bulawayo (das ist hier in der Nähe) Medikamente gekauft, verpackt und dorthin gebracht. Als sie unserem Führer davon erzählt hat, habe sie geweint, sagt. Das müsse für eine Krankenschwester schon was heißen.
Als ich mich, um dem starken Wind zu entkommen, in unseren Truck setze und mit dem Schreiben dieses Posts beginne, kann ich die Finger kaum bewegen.
Da sicherlich gleich einige duschen möchten, macht einer von uns schon mal das Feuer für das warme Wasser an und suchen weiteres Holz in der Umgebung. Hinterm Tresen der Bar im Gemeinschaftshaus steht eine Bardewanne, aber kein Wasseranschluss.
Das Mittagessen ist fast kalt. Es gibt Kartoffelbrei, Squash (eine hiesige Kürbisvariante) und Salatkomponenten. Besonders beliebt sind aber die Heißgetränke.
Süd-Afrika II Nachmittag 7: Matopos – Gelände des Matobo Hills Farmhouse bei Bulawayo
Mittendrin statt nur dabei
Wir erkunden die Farm, auf der unser Campingplatz liegt.
Der Salzleckplatz, wo vorhin die Kudus waren, ist leer. Als wir fast bei der Rezeption sind, kommt und das Manager-Pärchen entgegen, die gerade auf dem Weg zur Futterstelle an Wasserloch sind, wo ich sie gestern bereits von unserem Camp aus beobachtet habe. Wir dürfen (kostenlos) auf die Ladefläche des Pickups springen und zur Fütterung mitkommen.
Weibliche Giraffen haben deutlich sichtbare Haarbüschel auf den Hörnern, männliche nicht.
Die Manager nehmen uns mit zur Rezeption. Der Strom ist mal wieder ausgefallen. Das WLAN ist noch da, was man für 4 US-Dollar pro 100 Megabytes kaufen muss. Mache ich nicht. Außerdem gibt es dort eine Bar.
Die Manager, ein Däne und eine Südafrikanerin die sich in Südafrika kennengelernt haben, haben die Farm vor einem Jahr übernommen und vor zwei der drei Monaten unser Camp grundrenoviert. Sie ist beliebt wegen der vielen Kudus hier. Zweimal im Jahr findet eine Jagd auf sie statt. Es gibt auch sieben Leoparden hier. Derzeit füttern sie, weil es so trocken ist. Während der Fütterung haben sie uns Fotos von vor einem Jahr gezeigt, die sie zufällig gerade bei Facebook gefunden haben, und die diesen Ort zeigen. Da war alles grün. Wenn das so weiter geht, müssen sie demnächst einen Tankwagen bestellen. Eine Lieferung Wasser kostet 3000 US-Dollar und hält nur einen Tag. Außerdem kommen Elefanten über den Zaun getrampelt, in der Hoffnung in diesem Gebiet was zu fressen zu finden.
Es ist schon 17 Uhr und es wird bald dunkel, weshalb wir uns auf den Weg zum Campingplatz machen, was mindestens eine halbe Stunde dauern wird.
Zum Abendessen grillen wir Rind, Schwein und Boerewors. Dazu gibt es gegartes Gemüse.
Der Südafrikaner sagt: Fleisch muss man so kochen, dass es nicht wieder zum Leben erweckt werden kann.
Inzwischen ist der Himmel komplett klar. Ebenso klar ist somit, dass es heute Nacht richtig kalt werden wird.
Süd-Afrika II Tag 8: Matopos, Bulawayo, Dete – Ab in die Wärme
Liebes Tagebuch, es ist immer noch arschkalt
Bulawayo, 2,7°C, Sturm. Das Zelt hält ... nicht.
Denn als ich aus dem Waschraum komme, fliegt gerade mein Zelt weg, ich kann es aber noch einfangen, bevor es die Klippe erreicht.
Nach dem Frühstück suchen wir mal wieder eine Tankstelle, fahren anschließend einkaufen (Preise für Markenartikel sind etwa auf unserem Discounter-Niveau) und dann über eine mit Schlaglöchern übersäte „Straße“ Richtung Hwange. Unterwegs sehen wir einige Lastwagen, deren Anhänger vermutlich die Schlaglöcher die Achse zerrissen haben.
Kurz bevor wir unser Ziel erreichen, halten wir bei inzwischen immerhin 22°C (und nur noch 27% relative Luftfeuchtigkeit statt wie heute Morgen um die 70) bei Painted Dog Conservation, eine Organisation, die sich für den Erhalt der Wildhunde einsetzt. Davon gibt es nur noch einige tausend Individuen. Es gibt hier eine Ausstellung, die die Geschichte von Eyespot von der Geburt bis zum Tod erzählt.
Außerdem kann man sich natürlich auch Wildhunde angucken, allerdings nur zwei.
Anschließend machen wir dort auch gleich Mittag (Sandwich), bevor es danach weiter zum Camp (Miombo Safari Camp) geht.
Das hat heute hat wieder ordentlich was zu bieten. Zuerst einmal kostenloses und einigermaßen schnelles WLAN, was unseren Campingplatz abdeckt, nicht jedoch die Permanentzelte der Premiumgruppe. :P
Aber auch Tiere befinden sich hier, zumal das Camp nicht eingezäunt ist. Wenn die Big Five nachts gerne durchs Camp streifen wollen, dann hält sie keiner auf.
Heute Abend gibt es Pooitjie, das ist lokaler Eintopf, der nicht gerührt wird. Man kann zwar alles mögliche reinwerfen, wir haben Hähnchen (inkl. Knochen und so), Kartoffeln, Brokkoli, Blumenkohl, Maiskölbchen, Zucchini (runde sowie kleine), Paprika und geriebene Karotten drin. Die Soße besteht aus Tomatenpüree, Zitronensaft, Cola, Knoblauch und weiteren Gewürzen. Beilage sind namibischer Polenta (Mieliepap) und Rote Beete.
Nachtisch sind Marshmallow, die wir nach dem Grillen in geriebener Schokolade wälzen können.
Marshmallow ist englisch für Echter Eibisch, ein Baum, aus dessen Wurzeln er ursprünglich hergestellt wurde.
Süd-Afrika II Tag 9: Dete, Makwa, Kennedy, Ngweshla, Kennedy, Makwa, Dete – Ein Tag im Hwange-Nationalpark
Wir haben eine ganztägige Safari im Hwange-Nationalpark
Alle Bilder bis einschließlich Tag 8 sind jetzt auch in Originalgröße (43 Megapixel) verfügbar, die von diesem Tag aber unter Umständen noch nicht. Außerdem habe ich mit dem Einstellen der Blogposts aufgeholt und dieser Post behandelt tatsächlich das Datum, an dem er eingestellt wurde.
7,7°C am Morgen als wir um 6:30 losfahren. War auch schon mal wärmer...
Der Hwange-Nationalpark befindet sich nur 9 Kilometer von unserem Camp entfernt und ist sozusagen das simbabwische Gegenstück zum Krüger-Nationalpark.
Hwange besteht überweigend aus Teakbäumen und hat keinen Fluss. Da die natürlichen Wasserlöcher ausgetrocknet sind, müssen die Tiere derzeit zu den künstlichen Wasserlöchern gehen, von denen wir heute einige mit zwei Allradfahrzeugen anfahren.
Dieser Post besteht somit überwiegend aus Tierbildern.
Bevor wir in den Park dürfen, steht erst mal Papierkram an. Was mir egal ist, denn hier gibt es Hörnchen!
Wir machen Pause in Camp Kennedy.
Anschließend fahren wir zu einem Wasserloch, an dem seit gut zwei Wochen die Kadaver eines natürlich verendeten etwa 6 bis 7 Jahre alten Elefanten und eines von Löwen erlegten Kaffernbüffels direkt nebeneinander.
Letztens habe ich mich beim Wikipedia-Bild der Gabelracke noch gefragt, wie man es schafft, ein Foto zu machen, wie ein Vogel ein Insekt in den Mund bekommt (wie auch immer es dazu kam). Und jetzt...
Wir fahren ganz gemütlich durch den Park, als plötzlich ein Geiernado auftaucht:
Da ähnlich wie ein Sharknado (Tornado aus Haien, schon sechsmal aufgetreten) auch ein Geiernado (engl. Vulturenado) extrem gefährlich sind, kann man sich erst nähern, wenn er sich gelegt hat.
Wir machen Mittag im Ngweshla-Camp. Dort gibt es auch einige Tiere:
Zum Mittagessen gibt es Nudelsalat. Die Basis besteht aus Fusilli Tricolore, Hähnchen, Paprika, Tomate, Erbsen und Kichererbsen. Man kann sie noch Cheddar, Tunfisch, Mais und Chakalaka dazutun. Ausgerechnet unsere beiden Niederländer essen nämlich beide keinen Käse und sie haben damit angefangen, bevor sie sich kannten.
In der Nähe haben Geier und Marabu ebenfalls Mittag, wie wir bei der Rückfahrt sehen: An einem noch sehr kleinen Elefanten.
Leider ist unser Rückweg exakt derselbe wie der Hinweg, da hätten wir uns mehr versprochen.
An dem Wasserloch, an dem relativ wenig los war, als wir den Geiernado beobachtet haben, sind jetzt viele Elefanten.
Am Ausgang sind die Hörnchen weg, stattdessen gibt es nun dieses Huhn dort:
Auch im Camp, das wir gegen halb fünf erreichen (26,2°C, ), sind noch einige Tiere:
Beim Abendessen wird mal wieder groß aufgefahren: Vorspeise ist eine Kürbis-Erdnuss-Suppe. Hauptspeise ist Hecht mit Reis, Erdnussbutter-Reis, gemischtem Gemüse (Erbsen, Möhren, Bohnen, Zwiebeln) und Krautsalat (Weiß-/Rotkohl, grünen/roten Paprika, Majonäse).
Süd-Afrika II Tag 10: Dete, Victoria Falls, Livingstone, Victoria Falls – Elefanten und Porzellanläden
Just Africa Things
Obwohl wir heute erst gegen 7:30 aufstehen, sind es wieder mal unter 8°C beim Frühstück. Aber es wird rasch wärmer.
Wir fahren nach Victoria Falls. Die Fahrt ist nichts besonders. Die Strecke ist teils einspurig und einigermaßen gut, während der zweispurige Teil wieder vom Typ „Afrikanische Massage“ ist.
Einiger Aha-Effekt ist eine Ziegenherde, die uns entgegen kommt. Nicht auf der Straße sondern auf der neben der Straße verlaufenden Bahnstrecke.
In Victoria Falls bekommen wir zuerst eine Mini-Stadtrundfahrt, wo uns die verschiedenen Märkte gezeigt werden, wo man Souvenirs kaufen kann. Das sind teils sehr große Statuen. Netterweise befinden sich Filialen von Paketdiensten dort. Der anscheinend größte Skulpturenmarkt heißt Elephant’s Walk. Wenn da mal wirklich ein Elefant durchlaufen sollte, wäre das wirklich ein Elefant im Porzellanladen...
Viktoria Fälle – Der Rauch der donnert
Nachdem wir unsere Zelte aufgebaut haben, fahren wir zu den Viktoriafällen. Dort bekommen wir eine zweistündige Führung zu den 16 Aussichtspunkten. Die Viktoriafälle sind der einzige Ort in Simbabwe, an dem unsere zwei Gruppen und ggf. die beiden Russen, die wir nach dem Matobo-Nationalpark auch im Hwange-Nationalpark wiedergesehen haben, nicht die einzigen Touristen zu sein scheinen. Das erinnert mich irgendwie an meine Tunesienreise.
Wir behandeln die Aussichtspunkte in rückwärts nummerierter Reihenfolge, das ist von Ost nach West. Am westlichsten Punkt kann man die Victoria-Falls-Brücke sehen. Die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe befindet sich in der Mitte, die Grenzbehörden deshalb an den beiden Enden. Der Führer betont immer wieder, dass es kostenlos sei, die Brücke zu überqueren. Man brauche auch kein neues Visum, wenn man nur bis zum Café auf der anderen Seite gehe. Dort enden auch die seilgebundenen Aktivitäten, die von der Mitte der Brücke starten. Sie können nicht von einer zur anderen Schlucht durchgeführt werden, weil ein nennenswert großes visumsfreies Gebiet zwischen den Ausreisepunkten und der Brücke nur auf sambischer Seite existiert. Dazu später mehr.
Uns wird eine Legende erzählt, ein Architekt der Brücke habe sich umgebracht, nachdem am Abend (Anmerkung: gemeint ist der 31. März 1905) die Enden der vorgefertigten und dann hierher verschifften Brücke sich in der Mitte nicht trafen (Anmerkung: sie überlappten sich 3,2cm). Der Architekt habe daher im Hotel Selbstmord begangen.
Am nächsten Morgen passten die Enden dann wegen der Ausdehnung durch Temperaturschwankung zusammen.
Der Guide empfielt daher, über einen Selbstmord immer noch ’ne Nacht zu schlafen.
The Big Tree – Ich wär so gerne Billionär
Wir nehmen einen anderen Weg zurück zum Zeltcamp (dies trägt einfach nur den Namen Rest Camp). Dort befinden sich Elefanten im Dickicht. Wie sich später herausstellen wird, ist hier alles voll mit den Dickhäutern. Auf dem Weg kommen wir an einem Affenbrotbaum (Baobab) vorbei, der einfach nur The Big Tree (der Große Baum) heißt. Er ist 1000 bis 1500 Jahre alt.
Davor kann man Geld kaufen. Ich kaufe einen 20 Billion Dollar-Schein (20 Milliarden), weil der qualitativ sehr gut ist. Man kann auch die 10 Trillion Dollar-Note (10 Billionen Dollar) kaufen. Aber ich möchte nicht, dass mir mein neu gewonnener Reichtum zum Kopf steigt und gebe mich als frischgebackener Multimilliardär zufrieden.
Sambia: Victria Fall Bridge und Livingstone
Ich habe keinen Bock mehr auf Simbabwe und reise nach Sambia aus. Die Brücke ist schwer baufällig. Es darf laut Schild nur ein Fahrzeug zur Zeit rauf. Die Straße ist nur einspurig.
Beim Eingang zum Café auf der sambischen Seite steht ein hölzernes Warzenschwein, an dem mich erschrecke.
Als ich wieder zurückgehe, fährt der Zug, der von der sambischen (rechten Seite) bis zur Hälfte der Brücke eingefahren ist, wieder zurück. Durch die durch Kohle angetrieben Dampflok riecht es wie zum Jahreswechsel. Ich erschrecke mich zum zweiten mal am Holzwildschwein.
Ursprünglich sollte auf der simbabwischen Seite der Brücke gar keine Stadt entstehen. Hier waren aber die Behausungen der Brücken-Bauarbeiter. Später entwickelte sich hier das Victoria Falls Hotel und dann Victoria Falls. Ich gehe dort hin.
Obwohl ich bei der Ausreise gesagt habe, dass ich nur kurz eine Stunde rüber möchte, bin ich offenbar regulär ausgereist. Ich bekomme von einem Beamten einen Eintrag in meinen Pass geschrieben. Die Taxifahrer warnen mich davor, dass dies ein Nationalpark mit gefährlichen Tieren sei. Ich winke ab. Kurz darauf sehe ich einen Elefanten im Gebüsch auf der anderen Seite.
Zwei gruppen einheimischer Frauen sprechen mich an. Die erst fragt ängstlich, auf welcher Seite der Elefant sei, die zweite fragt, wo der Elefant denn zu finden sei.
Victoria Falls Hotel und Mama Africa
Ich treffe die Gruppe im erwähnten Victoria Falls Hotel.
Wir schauen uns in den historischen Gängen des Gebäudes um und gehen zum Abendessen zum Restaurant Mama Africa.
Wir haben bei Mama Africa gerade fertig gegessen und wollen zahlen, als einige plötzlich ein Elfantentröten hören. Andere haben es nicht gehört. Wir gehen zum Ausgang. Ein Elefant steht mitten in der Stadt, frisst dort Äste der Bäume und stürmt auf Autos zu. Just Africa Things.
Süd-Afrika II Rache
Das habt ihr davon, dass ihr meine Kamera gemopst habt!
Während wir bei Mama Africa waren, war ich kurz beim nur wenige Meter entfernten Geschäft von Zambezi Expeditions, meine Nachmittagstour organisieren. Als ich wiederkam, war plötzlich meine Speicherkarte voll mit irgendwelchen Unrat:
Ich habe natürlich die Erlaubnis eingeholt, diese Bilder hochzuladen.
Süd-Afrika II Morgen 11: Victoria Falls – Vogeltour
Birding Tour mit Little Roz Transfers
Kurze Erklärung zum heutigen Tag: Der Tag ist offiziell Freizeit. Ich habe mir über Tripadvisor zwei Touren organisiert. Bzw. ich habe auf Tripadvisor nachgeschaut und da ich Fragen hatte, das über Whatsapp geklärt und dann vor Ort gebucht.
Am Abend besuchen wir unseren Co-Guide Ishmael bei sich zu Hause.
Um 6:30 startet meine Vogeltour. Es sind drei Personen des Veranstalters Little Roz Transfers dabei: Ein Vogelführer, dessen Auszubildende und ein Fahrer, der das Auto weiterfährt, während wir herumlaufen.
Müllhalde von Victoria Falls
Böse Zungen könnten fragen, wie sich eine Müllhalde davon abhebt, was man sonst so in Afrika oft sieht. Aber ich bin ja nicht böse.
Home of Sunbirds
Wir fahren zu unserem zweiten Stop, dem Home of Sunbirds, der Heimat der Nektarvögel, direkt am Sambesi. Außer Vögeln sehen wir noch eine Elefantenherde und ein paar weibliche Kudus.
Die drei lassen mich beim OK!-Supermarkt raus, damit ich etwas zu trinken kaufen kann. Es gibt hier aber kaum Softdrinks in PET-Flaschen, auch beim nahen Pick’n’Pay-Supermarkt nicht. Stattdessen gibt es Cola und Fanta in Glaspfandflaschen, rote Fanta in kleinen PET-Flaschen und Cream Soda und Ginger Beer der Marke Fizzi in großen PET-Flaschen. Wesentlich populärer scheint in dieser Region Konzentrat zu sein. Ich kaufe mir ein typisches Mais-Malz-Getränk und ein paar Chips als Mittagessen.
Süd-Afrika II Mittag 11: Victoria Falls – Zu Fuß unterwegs
Ich versuche, die Stadt zu Fuß zu erkunden
Ich möchte mir den Park angucken, der in der Nähe des Grenzübergangs zu sein scheint.
Der Weg durch die Stadt ist relativ sicher, sagt man mir. Die Leute, die einem irgendwas (in der Regel Geld) verkaufen möchten, sind bloß nervig.
Ebenfalls nervig: Wenn du einen Park angucken möchtest, dich aber ein grimmig schauendes Warzennschwein aus einem Schlammbad in der Nähe der Straße anguckt:
Außerdem steht dort ein Schild, dass man nicht zu Fuß weiter darf. Auch das Gebiet nördlich des Viktoriafälle-Nationalparks, das ich heute morgen mit der Vogeltour besucht habe, scheint man nicht zu Fuß betreten zu sollen, zumindest darf man nicht aussteigen, was aber niemanden zu interessieren scheint.
Als ich zurück komme, ist unser Truck weg. Einige aus der Gruppe sind aber am Pool. Ich frag sie, wo die anderen sind. „Die kaufen eine Ziege für Ishmael.“
Ja, so habe ich auch geguckt.
Auf jeden Fall gibt es auf dem Zeltplatz außer jeder Menge Paviane, die hier laut Clinton nur einfach geschlossene Zelte öffnen können, auch ein paar Vögel: