La Palma II (Kanaren VII) Tag 2: Santo Domingo de Garafía (Iglesia Nuestra Señora de La Luz, Mirador El Chorro, Puertito), Markt von Puntagorda, Buracas, El Castillo, Roque de los Muchachos, Porís de Candelaria – Höhlenbewohner
Wobei... Die Bewohner treffe ich nicht einmal, aber es ist schon erstaunlich, wo Leute auf La Palma überall Wohnhöhlen in die Felsen gebaut haben.
Ich möchte gerne zum Markt in Puntagorda. Das ist immer sonntags und praktisch am anderen Ende der Insel, nämlich im Nordwesten, während mein Hotel in Los Cancajos im Osten liegt. Ich nehme die Küstenstraße. Später fahre ich nämlich dann durch Los Llanos und die Inselmitte. Unterwegs gibt es nicht viel zu sehen, aber als ich Pino de la Cruz del Castillo sehe, kommt mir wieder alles bekannt vor. Hauptsehenswürdigkeit an der Strecke ist der Kulturpark La Zarza, aber der hat seit Jahren zu.
Auf der Suche nach einem Radiosender bleibe ich bei R.S.V. hängen. Auf Madeira gibt es einen Radiosender, der so heißt (Radio São Vicente), aber das ist 500 Kilometer weg. Das kann doch nicht sein. Und dann meldet sich der Moderator tatsächlich mit Radio São Vicente.
Santo Domingo de Garafía
Ich habe wohl in Google Maps den Marker falsch gesetzt und lande in Santo Domingo. Das passt, schließlich ist heute Sonntag (span. Domingo).
Die Kirche des Ortes ist sehr niedlich. Ein Krippenspiel ist noch aufgebaut und aus den Wänden wächst Löwenzahn.
Ich besuche noch den Mirador El Chorro direkt neben der Kirche. Von dort hat man einen schönen Blick in einen Barranco.
Puertito de Santo Domingo (Los Guinchos)
Ich schaue nach, wo und wann genau der Markt in Puntagorda ist: Anders als oft angegeben hat er auch Samstagabend (15 bis 19) geöffnet und sonntags nicht morgens sondern mittags von 11 bis 15. Dann bleibt auch etwas Zeit für die Landzunge Puertito de Santo Domingo. Vor ihr liegen Los Guinchos, das sind drei Felsinselchen namens Roque de Santo Domingo, Roque de las Tabaidas und hinter diesem (und daher auf dem folgenden Bild nur rechts ein kleines bisschen zu sehen) Roque del Guincho.
An der (vom Land aus) linken Landzunge kann man hinunter bis zum Meer gehen. Das sind schon ein paar Höhenmeter. Mir fällt auf, dass hier ein kleines Häuschen an einen abzweigenden Wanderweg gebaut wurde. Der Weg vor dem Haus wurde überdacht und mit Sitzmöglichkeiten versehen. Niemand ist hier, aber fließend Wasser ist da. Ich gehe den besagten Weg etwas weiter Richtung Barranco de Fernando Oporto. Dann fällt mir auf, dass die gesamte Langzunge auf dieser Seite mit Gebäuden vollgebaut wurde. Spoiler: Die andere Seite Richtung Roque de las Tabaidas auch. Aber niemand ist da, bis auf ein paar Leute, die unten am Meer fischen.
Viele der Hütten wirken, als ob sie als Lokal dienen sollten. Aber sie sind wie gesagt alle verlassen.
Markt von Puntagorda
Nun aber ab zum Markt von Puntagorda. Neben typischen Artikeln vom Bauernmarkt kann man dort wohl auch handwerkliche Gegenstände und Mittagessen kaufen. Als ich um kurz nach 13 Uhr dort ankomme, also kurz nach Halbzeit, ist bereits fast alles warme Essen ausverkauft. Es gibt nur noch Pfannkuchen mit Pilzen. Schlecht geplant.
Na ja, ein bisschen Gebäck ist noch da. Und das macht sehr satt.
Wer sich besser informiert hat als ich geht auf der Straße vorm Markt einen winzigen Schritt nach Norden. Dort ist ein kostenloser Skywalk.
Cuevas de Buracas (Fuente de Buracas)
Nächster Stopp sind die Buracas. Da wollten wir letztes Mal schon hin, aber haben es nicht geschafft. Zu finden sind sie auch nicht einfach, denn Google Maps möchte einen mit dem Auto über einen kleinen Pfad schicken. Die schmale Straße endet dann einfach irgendwo, Parken kann man dort auch nicht wirklich. Ich parke in einer Kurve, da dort die Straße etwas breiter ist und auch ein Rand neben der Straße existiert.
Außer den Drachenbäumen, die ich dort vermutet habe, scheint es aber noch historisch was zu sehen zu geben. Das muss man aber erstmal finden. Daran scheitere ich und laufe bei der Finca las Hondos (im vorherigen Bild das Gebäude unten links mit den schönen Blumen auf dem Dach) auf den Hof. „Buracas?“ fragt der Besitzer und zeigt mir den Weg. Er ist sehr freundlich. Respekt dafür, wenn vermutlich mehrere Touristen täglich sich auf den Hof verlaufen.
Rechts vor seinem (offen stehenden) Tor stehen vier Drachenbäume (bzw. einer davon steht schon auf seinem Hof). Man muss zwischen den beiden mittleren hindurch gehen. Immerhin weiß ich jetzt, wie das Wort „Buracas“ ausgesprochen wird: Betonung auf der zweiten Silbe.
Bezeichnet werden damit die Wohnhöhlen der Altkanarier.
Die ebenfalls dort befindliche Quelle scheint nahezu trocken zu liegen. Nur einige Tropfen fallen von der Steilwand auf eine hölzerne Rinne.
El Castillo
Ich möchte nochmal zum Roque de los Muchachos. Von Las Tricias kommend kann man einen kleinen Umweg über El Castillo nehmen. Er soll schwierig zu fahren sein, was ich aber nicht bestätigen kann.
Was ich ebenfalls nicht bestätigen kann, dass der Ort so schön ist.
Roque de los Muchachos
Der Namensgeber starb am 10. September 2008 im Alter von 35 Jahren, als er bei der Montage der Kamera 10 Meter in die Tiefe stürzte.
Der Roque ist mit 2.426 Metern der höchste Punkt der Insel. Daher befinden sich dort auch die Teleskope.
Attraktion ist nicht nur die Aussicht, sondern auch die große Anzahl an Raben. Letzteres Mal konnten wir auch eine Alpenkrähe sehen, aber heute sind keine da. Bisher habe ich sie nur als überlebensgroße Figuren auf dem zentralen Kreisel in Breña Alta gesehen – und in El Castillo als täuschend echte Figur auf einem Schornstein.
Auch auf der Fahrt nach unten sehe ich einen Vogel, nämlich einen Turmfalken.
Porís de Candelaria (Cueva de Candelaria)
Über eine mal wieder sehr enge Straße erreiche ich schon wieder eine Höhle. Diesmal ist es eine Meereshöhle. In der Höhle befindet sich ein Dorf.
Wobei, Dorf ist gut. Ich sehe wieder keine Menschenseele. Anzeichen für Menschen sind lediglich das beleuchetete Weihnachtsbäumchen (im folgenden Bild unten, etwas links der Bildmitte) und mehrere Katzen (eine links im Bild auf dem Vordach).
Um das Vorhandensein von Menschen zu untersuchen, könnte ich jetzt noch warten, ob nach dem gerade erfolgten Sonnenuntergang irgendwo Lichter angehen, aber ich möchte gerne zum Mirador del Time.
Mirador del Time
Der Aussichtspunkt liegt nämlich auf dem Weg zurück zum Hotel.
La Palma II (Kanaren VII) Tag 3: Volcán de San Antonio, Roque Teneguía, Plazoleta de La Glorieta, Kiosco 7 Islas El Remo, Charco Verde, Mirador del Time, Nuestra Señora de Las Angustias, Mirador de la Concepción: Ich sehe da ein Muster
Was das Muster ist? Ein Mosaik oder Steuerverschwendung. Vermutlich aber beides. Wir sind schließlich auf den Kanaren.
Heute geht es nach Süden. Aber ich muss noch irgendwo tanken. Während das Benzin gestern früh recht günstig war, war es abends sehr teuer. Oder ich war schlicht am falschen Ort. Im Süden gibt es auch ein Tankstelle und laut Google soll das da am günstigsten sein. Tatsächlich ist es sogar noch 2 Cent günstiger bei dieser Tankstelle, die sehr versteckt direkt an der Hauptstraße liegt. Wie sie sich dann verstecken kann? Sie befindet sich aufgrund der Hanglage praktisch unter der Straße (LP-2). Nur der Preismast verrät, dass es hier eine Tankstelle gibt.
Volcán de San Antonio
Ich besuche nochmal den Volcán de San Antonio. Letztes Mal war ich sehr spät dran und konnte nur einen kleinen Teil des Vulkans und das Museum überhaupt nicht ansehen, musste dafür aber anders als diesmal keinen Eintritt zahlen.
Ebenfalls anders als letztes Mal: Heute ist gutes Wetter. So mehr oder weniger zumindest. Also lieber erst den Vulkan und dann das Besucherzentrum besuchen.
Dann geht es zum Besucherzentrum. Das hat auch einen Erdbebensimulator für Stärke 5 und das fühlt sich bereits nicht so gut an. Das Besucherzentrum selbst dokumentiert viel über den Vulkanausbruch von 2021, der aber ein ganzes Stück nördlich erfolgte (siehe Tag 1 und weiter unten).
Roque Teneguía
Der Roque Teneguía ist ein heiliger Felsen der Altkanarier. Er befindet sich westlich unterhalb des Volcán de San Antonio. Ich glaube nicht, dass man dorthin fahren kann, und gehe vom Vulkan-Besucherzentrum dorthin.
Offenbar liege ich falsch und man kann doch auf einer Schotterstraße dorthin fahren. Aufgehängte QR-Codes führen zu einer Petition, diese Straße nicht zu asphaltieren.
Plazoleta de La Glorieta
Nächster Halt ist nach einiger Fahrt Manchas de Abajo. Dort gibt es nicht nur in einem recht knallig roten Haus ein Weinmuseum, für das ich keine Zeit habe, sondern auch einen Platz mit einem aufwändigen modernen Mosaik, geschaffen von Luis Morera.
Kiosco 7 Islas & Playa El Remo
Wieder ein Stück südlich, aber nur von Norden aus zu erreichen, befindet sich der El-Remo-Strand. Und an ihm befindet sich Strandrestaurant, Kiosco 7 Islas. Laut Google Maps soll es eigentlich geschlossen sein, hat aber doch geöffnet. Ich probiere die Pommes-Spezialität des Hauses, genannt Möwennest.
Der Strand selbst ist nicht schön. Etwas schöner ist der Strand Charco Verde etwas nördlich (es gibt übrigens kein grünes Becken dort, anders als der Name erwarten lässt). Aber auch nur etwas. Und zum Baden scheint der Wellengang recht stark.
Mirador del Time
Nach wieder einiger Fahrt erreiche ich den Mirador del Time. Nur diesmal am Tage.
Mirador del Universo
Zufällig habe ich auf Google Maps noch einen Mosaik-Platz gefunden. Und damit kommen wir auch zum verpflichtenden Thema Steuergeldverschwendung. Mitten im Nirgendwo in einem kleinen Bergkaff (El Pinar, östlich von El Jesús) befindet sich nämlich ein riesiger Platz mit einem aufwändigen Mosaik, etwa so groß wie eben La Glorieta. Und obwohl das Mosaik bereits fertig ist, ist der Platz offiziell noch nicht fertig und somit geschlossen. Offenbar hat nämlich noch keiner den Springbrunnen eingeschaltet...
Iglesia de Nuestra Señora de Las Angustias
Auf dem Weg zum letzten Halt des heutigen Tages besuche ich noch die Iglesia de Nuestra Señora de Las Angustias. Die befindet sich im Tal, das man vom Mirador del Time aus sehen kann.
Mirador de la Concepcíon
Ich fahre zu einem weiteren Mirador de Puerto de Santa Cruz de La Palma für die blaue Stunde. Aber wie bereits beim ähnlich benannten Aussichtspunkt vorgestern sieht man von hier: nichts.
Also besuche ich den Mirador de la Concepción. Der Aussichtspunkt der Empfängnis befindet sich – logischerweise – neben einer großen Empfangsanlage.
Zurück im Hotel habe ich als Club-H10-Mitglied nicht nur eine Packung Schokopralinen sondern auch einen Cocktail frei. Anders als auf Teneriffa, wo es einen einzigen Cocktail gab (bzw. je einen mit und ohne Alkohol), darf ich hier aus der kompletten All-Inclusive-Karte einen aussuchen. Es wird eine Art Kiba mit Milch (ohne Alkohol). Wirklich sehenswert ist die Dekoration:
Danach ist man komplett satt, zumal das Ding eine riesige Portion ist. Banane eben. Hätte ich mal vor dem Abendessen „trinken“ sollen.
La Palma II (Kanaren VII) Tag 4: Mirador de la Concepcíon, Parque Gómez Felipe, Fundación Maroparque – Wiederholungsprogramm
Okay, im Maroparque war ich noch nicht, aber beim Rest schon.
Mirador de la Concepcíon
Gestern haben mich die sehr hell erleuchteten Tennisplätze auf dem Bild von der Blauen Stunde gestört. Und da ich eh früh genug aufgewacht bin, kann ich jetzt auch nochmal die kurze Strecke zum Mirador de la Concepción fahren und es nochmal versuchen. Die Sonne steht jetzt natürlich anders:
Nach dem Frühstück und Checkout besuche ich erneut den Mirador de La Cumbre und den Mirador Llano del Jable, um Fotos mit weniger Wolken zu machen als am ersten Tag. Dann besuche ich erneut El Pilar, aber dieses Naherholungsgebiet ist einfach nur ein Nadelwald.
Parque Gómez Felipe
Der nächste Stopp ist zwar keine Wiederholung von diesem Mal, aber vom letzten Mal. Denn diesmal habe ich die Lange Anna (mein großes Objektiv) dabei und will nochmal Kanarengirlitze fotografieren. Also ab zum Parque Gómez Felipe in Los Llanos. Die Vögel sind aber nicht gerade fotogen heute.
Fundación Maroparque
Was auf Teneriffa der Loro Parque ist auf La Palma der Maroparque. Nur in kleiner. Und eigentlich ist er eine Auffangstation für beschlagnahmte Heimtiere.
Am schönsten finde ich den Australien-Bereich. Auch wenn jetzt Löcher im Tragepolster meiner Kameratasche sind, weil die Edelpapageien sich zwar nicht streicheln lassen, aber auf mich rauf fliegen und dann besagte Polsterung ausrupfen.
Einer der Edelpapageien hat auch Sprechen gelernt. Er sagt immer: „Mami!“
So, Speicherkarte ist voll, den Mietwagen muss ich auch zurückgeben. Ab zum Flughafen. Diesmal finde ich auch sofort die richtige Einfahrt, um die Karre abzugeben. Yay!
Südostasien II Tag 1 und 2: Singapur Southern Ridges (HortPark, Forest Walk, Henderson Waves) – Aller guten Dinge sind drei
Und 321. Und 789. 14 ist hingegen nicht so gut.
Unglaublich aber wahr: Nach einer sehr langen Zeit gibt es wieder einen taggleichen Blogpost!
Nachdem ich die Reise Singapur/Malaysia/Thailand (5616) bereits 2021 und 2022 gebucht hatte (2023 wurde sie nicht angeboten), habe ich jetzt endlich mal Glück und die Reise findet statt. Sogar an meinem Wunschtermin, dem ersten und einzigen mit brauchbarer Reisezeit (in Westmalaysia geht im Prinzip nur Februar), wenn auch ein teurer.
Ich habe mal wieder meinen Flug selbst gebucht, aber anders als sonst erst drei Monate nach Buchung und gut eine Woche, nachdem die Reise die Mindestteilnehmerzahl erreicht hat, wo ich mir absolut nicht sicher war, weil geringfügig spätere Termine günstiger waren. Die offiziell angebotenen Flüge mit Emirates oder ersatzweise Etihad fand ich blöd, weil es sich um zwei relativ kurze Flüge (je ca. 6,5 Stunden) handelt, sodass Schlafen schwierig ist. Daher hatte ich einen Flug mit Turkish Airlines im Blick, wo der Langstreckenanteil über 10 Stunden geht. Hätte ich mit Emirates fliegen wollen, hätte ich zum gleichen Preis, den Marco Polo für die Eco haben wollte, auch EcoPlus (nur auf dem Segment Dubai-Singapur) buchen können – und EcoPlus ist immer kostenlos stornierbar, das ist also auch kein Argument.
Am 23.12. war dann mein Wunschflug zum Wunschpreis verfügbar: 886 Euro und damit 600 Euro weniger als die Tage davor und danach. Vom Reisepreis gab es für die Eigenanreise 1283 Euro abgezogen, allerdings war bereits bei Erschienen des Katalogs der Flugzuschlag bei fast 400 Euro. 800 Euro gespart. Abflughafen Hannover, weil ich da mit meinem E-Auto hätte hinfahren können, wenn Bahnstreik gewesen wäre.
Aber es ist kein Bahnstreik und ich fahre mit dem Zug zum Flughafen. Ein türkischer Kollege meinte, man erkenne ein türkisches Flugzeug am Dachgepäckträger, aber am 321 „Kuluz“ kann ich keinen erkennen. Und statt Döner gibt es Omelett mit Kartoffeln in Tomatensoße.
In Hannover ist es heute recht warm. Zweistellig. In Istanbul nur 5° und Regen. Zum Glück habe ich keine Touristanbul gebucht. Es hätte zeitlich nicht gepasst oder wäre eine Wiederholung geworden. Das gilt auch für den Rückflug von Phuket am 4. März.
Abflug nach Singapur ist von Gate F14. Kann man sogar vor Ankunft auf dem In-Flight Entertainment sehen. Es ist eines der am weitesten vom Eingang entfernten Gates und vom Ankunftsgate F7A schnell zu erreichen. Deutlich weiter von F14 entfernt ist hingegen B14, denn das ist das am weitesten von F14 entfernte Gate, einmal am anderen Ende des Flughafens. Offizielle Gehzeit 32 Minuten. Woher ich das weiß? Als ich gerade am Gate F14 angekommen bin, gibt es eine Gateänderung zu Gate B14. Danke für nichts.
Auf dem Flug mit einer 789 nach Singapur gibt es zwar auch keinen Döner, dafür aber Köfte. Immerhin. Und das erste Mal, dass ich ein flüssig laufendes In-Flight Entertainment sehe, wo die Benutzeroberfläche nicht ruckelt. Die Beinfreiheit ist mal wieder ziemlich schlecht bei Turkish Airlines.
Der Gruppenflug landet um 14:40 (EK), zwei andere mit EY und ich (wie gesagt mit TK) bereits morgens. Zwei Mädels sind schon einige Tage hier, aber in anderen Hotels.
Für 20 Euro konnte ich einen Transfer zubuchen, was ich gemacht habe. Anders als erwartet habe ich den Transfer für mich, da die anderen beiden von einer anderen Fahrerin abgeholt werden, obwohl wir fast zeitgleich gelandet sind. Für die Frühankömmlinge gibt es im Hotel Check-in bereits um halb 11 statt um 14.
Nach Lektüre des Marco-Polo-Reiseführers Singapur entscheiden wir uns für einen Spaziergang durch die Southern Ridges (südliche Hänge). Start ist beim HortPark, der Teil des Gartengürtels ist. Wir bestellen uns eine Fahrt mit Grab, was man hier wohl statt Uber benutzt. Taxifahrten sind recht günstig hier. Auch günstig: Dass es regnet, während wir im Taxi sitzen, anschließend aber trocken bleibt.
Und der HortPark ist ebenfalls günstig, denn er kostet gar keinen Eintritt. Zunächst schauen wir uns im HortPark um, laufen dann aber wie im Reiseführer (Tour 4) empfohlen langsam Richtung Vivo-Einkaufszentrum.
Singapur ist sehr grün. Am grünsten sind natürlich immer noch die Parks. Und die Southern Ridges, die hier einen unbebauten Streifen nördlich des Hafens zusammenfassen. Und so prallen hier die Kontraste aufeinander. Auf vielen Bildern in diesem Post sind gleichzeitig ein Urwald und Wolkenkratzer zu sehen.
Neben dem Graumaina, der einer der häufigsten Vögel hier zu sein scheint, sehen wir noch einen Flaggendrongo.
Teile des Forest Walks sind leider wegen Bauarbeiten noch bis Juli 2026 gesperrt. Man muss dann runter auf die Straße südlich davon, bevor man kurz darauf wieder zu den Henderson Waves kommt. Die Holzbrücke ist nach ihrer Form benannt.
Die Bögen mit Sitzmöglicheiten (allerdings ohne jeglichen Schutz) gaben der Brücke den zweiten Teil ihres Namens. Der erste stammt von der Straße, die man damit überquert. Von der Brücke hat man einen großartigen Ausblick sowohl nach Norden als auch nach Süden.
Wir erreichen den Faber Point. Der Gipfel ist eine schöne Parkanlage, aber leider kommt er auf den Fotos nicht richtig rüber.
Auf dem Faber Peak steht die Seilbahnstation. Es gibt zwei Seilbahnstrecken. Wir hätten nur Zeit für eine Fahrt, aber die kostet 33 Singapur-Dollar (so um die 23 Euro) hin und zurück. Das Kombiticket kostet 2 Dollar mehr. Einzelfahrt lohnt sich nicht und von dort kommt man auch schwer wieder weg. Vielleicht ja morgen.
Vom Mount Faber nehmen wir den Marang Trail zum VivoCity-Einkaufszentrum. Der ist aber total unspannend. Dann geht es zurück zum Hotel. Es könnte ja sein, dass wir pünktlich loskommen (das wäre offiziell dann 16:45), aber ich hielt schon seit Wochen alles vor 17 Uhr für utopisch.
Südostasien II Abend 2: Little India, Sultan-Moschee, Chinatown (Buddha Tooth Relic Temple, Sri Mariamman Temple), Merlion – Singapur auf die Schnelle
Das offizielle Programm für Singapur ist äußerst kurz. Machen wir das beste draus.
Und ich hatte Recht: 17:10 wird es für unsere Fahrt nach nach Little India, Chinatown und das Merlion. Dies ist die (für unsere Gruppe) korrekte Reihenfolge und mit der Angabe im Katalog nicht konform.
Singapur ist ein Dreivölkerstaat. Drei Viertel Chinesen (diverse Religionen) und ein paar Malaien (Sunniten) und Inder (Hindus). Früher waren die Ethnien in Vierteln getrennt. Dadurch existieren Little India und Chinatown als Viertel. Die Malaien als geografische Nachbarn sind eher unauffällig. Sie alle leben auf einer Fläche knapp so groß wie Hamburg – aber mit dreimal so vielen Einwohnern wie die Hansestadt.
Little India
Erster Halt ist Little India. Man riecht es, meint unsere Reiseleiterin hier in Singapur. Ich bin mir nicht sicher, ob das „Riechen“ in indischen Vierteln gut oder schlecht sein soll.
Der Name unserer Reiseleiterin ist Dan, ihr Vornahme weder zu merken noch auszusprechen, daher nennen wir sie Dan. Die gehört zur chinesischen Volksgruppe.
Dan sagt, das Motto der Inder sei: „Je mehr du hast, desto mehr kannst du verkaufen.“ Man sieht es.
Little India scheint wenig vielfältig und nach ein zwei Straßen hat man gefühlt alles gesehen. Ich gehe daher zur einen Kilomter entfernten Sultan-Moschee. Das ist gerade so im uns zur Verfügung stehenden Zeitfenster drin.
Um zur anfänglichen Frage zurückzukommen: Meistens riecht es in Little India sehr schön (nach Gewürzen).
Chinatown
Als wir in Chinatown ankommen, tröpfelt es kurz ein ganz kleines bisschen.
Eine recht große Moschee steht nahe Little India und der größte Hindutempel (Sri Mariamman Temple) steht in Chinatown. Und Kirchen gibt es auch noch irgendwo. Und zwei Synagogen.
Aktuell ist das Chinesische Neujahr. Dazu soll es heute um 21 eine Drohnen-Show im Hafen stattfinden, die die letzten Tage wegen schlechten Wetter ausgefallen ist. Leider passt das nicht in unser Programm heute.
Wir kommen an einem Stand vorbei, der die Kotzfrucht (Durian) verkauft. In unserem Bus sind die verboten. Aber bei den Preisen kauft sie eh keiner. Fünf Stücke der billigsten Sorte kosten 18 SGD, der teuersten 58 (ca. 40 Euro). Da muss ich schon bei den Preisen kotzen. Viele von uns kaufen sich stattdessen an dem Stand lieber geschnittene Mangos für 2,50 SGD.
Merlion
Letzter Besuchspunkt ist der Merlion. Das bedeutet sinngemäß „Meer-Löwe“, wobei der erste Teil aus Mermaid (engl. für Meerjungfrau) stammt. Als solcher ist er ein Fisch mit Löwenkopf. Das Gebiet in der Marina Bay um die bekannteste solche Statue heißt ebenfalls Merlion.
Boon Tong Kee Restaurant
Nach dem Programm ist Willkommens-Abendessen in einem chinesischen Restaurant. Aus irgendeinem Grund haben sie Messer und Gabel vergessen und nur so längliche Dinger da hingelegt. Zum Glück gibt es einen Löffel für die Suppe, den viele dann für alle weiteren Speisen nehmen.
Bereits vor der Suppe kommen natürlich die Getränke. Wasser, Tee und ein undefinierbares Erfrischungstränk nach Art des Hauses. Dann ist der Tisch auch schon voll.
Die Suppe ist auch sehr seltsam. Es scheint eine Hühnersuppe zu sein, aber jeder bekommt ein anderes Stück Einlage. Manche ein Bein, manche einen Knochen, ich ein riesiges Stück Karotte und wieder jemand anders ein großes Stück Selerie.
Dann kriegt jeder ein Schälchen Knoblauch-Reis und allerhand Kleinigkeiten werden in die Mitte gestellt. Von der großen Auswahl überzeugt eigentlich nur das Hühnerfleisch Süßsauer, ich finde auch das Tofu okay. Keiner traut sich, auf Nachfrage von Dan, die das Restaurant in höchsten Tönen lobte und immer noch lobt, das Essen zu kritisieren. Und dafür haben wir die Drohnen-Show verpasst...
Südostasien II Tag 3: Botanischer Garten Singapur, Marina Bay Sands SkyPark, Hawker Chan, Gardens by the Bay (Supertrees, The Marina Barrage, Marina Bay Overpass): The Otter Attractions
Wenn man Marco Polo Reisen Glauben schenkt, haben wir das Wichtigste gesehen. Wenn man Marco Polo Reiseführern Glauben schenkt, dann nicht.
Dieser Post enthält eine Großaufnahme einer größeren Spinne.
Ich schließe mich 9 anderen (von inkl. mir 20 Teilnehmern) an die zu den botanischen Gärten wollen. Und danach ... mal sehen.
Für einen Grab sind wir zu viele, also fahren wir mit der U-Bahn. Das heißt hier MRT. Es gibt dafür Karten (EZLink). Ich habe auch schon eine durch meine SIM-Karte. Aber man kann auch einfach mit Kreditkarte fahren.
Auf dem Weg zum Botanischen Garten (alt, Nord) müssen wird einmal umsteigen. Und dann kommt das böse Erwachen: Zwei haben versucht, mit je zwei Personen auf einer Karte zu fahren. Das ging nicht. und bei einem anderen geht die Kreditkarte plötzlich nicht mehr. Also fahre ich mit meiner Kreditkarte und er kriegt meine EZLink-Karte. Schlechte Karten zum botanischen Garten.
Spoiler: Zum Glück fallen danach keine weiteren Karten mehr aus.
Botanischer Garten (alt, Nord) – Singapore Botanic Garden
Plötzlich stehen viele Leute an einem kleinen Hang. Auf dem Hang ist nichts zu sehen, aber zwischen den Bäumen oberhalb des Hangs sind Indische Fischotter. Ein kleiner Otter hat seine Mutter verloren.
Otter gibt es wohl viele in Singapur. Wir sehen noch mehr im botanischen Garten (im Symphony Lake) auch später in den Gardens at the Bay stehen Schilder, dass man Ottern Vorfahrt gewähren soll.
Weitere Tiere, die hier im Botanischen Garten im Dickicht herumlaufen, sind Hühner. Also normale Haushühner.
Am Orchideengarten, der anders als der Botanische Garten Eintritt kostet, machen wir Pause. Eine geht zu einem Kiosk und will ein Eis kaufen. Der Rest zunächst nicht, aber am Ende kaufen aber alle etwas dort.
Jetzt soll es zurück gehen und ich leite die Gruppe über einen anderen Weg zurück zum Ausgang.
Marina Bay Sands SkyPark
Die U-Bahn-Station befindet sich unter einem Einkaufszentrum, The Shoppes.
Da müssen wir zuerst durch und dann müssen wir einmal über die Straße. Dann verliert sich die Beschilderung. Wir fragen herum und finden den Eingang. Dort müssen wir noch 15 Minuten anstehen. Zeit, das Einreiseformular für Malaysia auszufüllen. Das ist seit Dezember neu und ähnlich wie das von Singapur. Kann man frühestens drei Tage vorher machen. Anders als in Griechenland, wo man einfach irgendeinen QR-Code sehen wollte, erfolgte in Singapur darauf basierend die vollautomatische Einreise.
Dann geht es ohne Halt von unten auf Etage 56. Besucher, die nicht im Hotel übernachten (die Übernachtung kostet heute 832 Euro pro Zimmer und Nacht), können nur einen Teil von Etage 56 betreten: Etwa einen Halbkreis und eine Bar, die Popcorn, kleine Snacks, Erfrischungstränge und Cocktails verkauft.
Liao Fan Hawker Chan (Chinatown)
Nachdem wir auf dem Dach eines Nobelhotels waren, geht es nobel weiter. Wir fahren zu einem Sternerestaurant. Einem ehemaligen (2016–2019). Der Preis ist nicht so nobel: 6,80 SGD kostet das (ehemalige) Sternemenü:
Der Laden war ursprünglich in einem Food Court ebenfalls in dieser Straße, ist nach dem Erfolg aber in ein Geschäft mit Sitzmöglichkeiten umgezogen.
Anschließend kaufen wir noch ein bisschen Souvenirs in Chinatown, dann fahren wir zu den Marina Bay Sands zurück, um eine Hafenrundfahrt zu machen. Plot Twist: Sie ist in Chinatown. Also wieder zurück. Als wir beim Ticketschalter dran sind, legt gerade ein Boot ab. Nächste Fahrt einer Stunde. Okay also wieder zurück. Aber wir laufen.
Gardens by the Bay
Ob wir in die Gardens by the Bay oder zum Singapore Flyer (Riesenrad gehen), wissen wir nicht. Aber müssen wir auch nicht, denn der Weg ist fast derselbe. Am Ende gehen wir alle in die Gärten.
Wie man weiter oben sieht, gibt es zwei Gruppen von Supertrees, aber die kleine Gruppe ist gesperrt. Im Bereich unterhalb der großen Gruppe findet eine Feier zum chinesischen Neujahr statt. Aber außer furchtbarer Musik gibt es da nichts. Einige von uns wollen gerne beim Meat Smith einen Burger essen, andere nicht. Ich leite die Gruppe derjenigen, die (zunächst) nicht essen gehen.
Dann haben wir aber doch Hunger und finden heraus, dass sich am anderen Eingang des Neujahrsfestes eine große Anzahl von Ständen befindet, die überwiegend asiatisches Essen verkaufen. An allen Eingängen zum Fest werden immer die Taschen untersucht. Und das in einem so geordneten Land wie Singapur, das macht mir etwas Angst.
Die blaue Stunde schaune wir uns vom Stauwehr (Marina Barrage) an. Unzählige Leute lassen Drachen steigen, aber sie fliegen zum Glück nicht ins Bild.
Wir treffen uns mit der anderen Gruppe beim Aussichtspunkt auf der Brücke (Marina Bay Overpass) von den Marina Bay Sands zu den Garden at the Bay, wo meine Gruppe auch vorher schon war.
Die beiden obigen Bilder ist nicht vom besagten Aussichtspunkt sondern unterhalb davon am Fluss entstanden.
Am Ende haben wir 7,40 Dollar verfahren. Eine Touri-Tageskarte (12 Dollar) hätte sich nicht gelohnt. Die kann man übrigens nur an ein oder zwei Orten neu kaufen und nicht nachträglich auf EZLink-Guthabenkarten laden.
Südostasien II Tag 4: Singapur, Kuala Lumpur (Pasar Jalan Petaling, Kuil Sri Maha Mariamman, Petronas Towers/Taman KLCC) – How we crashed a wedding
Tschüs Singapur, Willkommen in Malaysia.
Dan hat es mehrfach wiederholt: Pünktlich um 8 am Bus sein. Also entsprechend früh aufstehen, um das wirklich großartige Frühstück hier zu genießen. Im Prinzip ist es eine Kombination aus britischem und indonesischem Frühstück. Und nicht von beidem ein bisschen sondern beides komplett.
Wir fahren zu einem Einkaufszentrum (Grantal Mal), um dort in einen öffentlichen Bus zu steigen. 45 Minuten soll das dauern, mit Glück 30, sagt sie. Zum Glück wurde Zeitreise offenbar schon erfunden und nach 12 Minuten sind wir im Einkaufszentrum und stehen noch 45 Minuten herum, bis der Bus – mit nur uns an Bord – nach Kuala Lumpur fährt.
Der Bus ist ziemlich interessant. Statt Gepäckfächern hat er eine richtige kleine Wohnung für den Busfahrer, in die wir unser Gepäck legen. Laut unserer Fahrkarte ist es auf 12 Kilogramm beschränkt, aber keiner hält sich dran. Sitzen kann man nur im Oberdeck. Dort stehen drei Sitze pro Reihe mit sehr viel Beinfreiheit, insgesamt somit nur 26 Plätze. Sozusagen die Business Class. Oder eher Bus-Ness Class.
Keine 40 Minuten, da sind wir auch schon an der Grenze (Tuas-Checkpoint). Zunächst heißt es, in Singapur auszureisen. Das geht, genau wie die Einreise, vollautomatisch. 10 Gates stehen bereit, von denen über 8 steht, sie seien nur für Einheimische – von denen aber keine da sind. „Das steht bestimmt nur zum Spaß da“, meine ich und probiere es aus. Ich bin eh der letzte. Und da es stimmt, bin ich so der erste. Die anderen machen es dann nach.
Dann geht es auf der Brücke über die Straße von Johor. Sie trennt Singapur von der namensgebenden malaysischen Stadt. Die Einreise nach Malaysia auf der anderen Seite geht dann traditioneller zu. Es gibt auch wieder einen Stmepel: “social visit“ (sozialer Besuch). Soll wohl Tourismis heißen.
Um halb 12 erreichen wir einen Zwischenstop. 30 Minuten haben wir Zeit. Nur die Bäckerei links vom linken Eingang und der größere Supermarkt links haben Kartenlesegeräte. Geld abzuheben war bis hierhin nicht möglich. Später gibt es noch einen Stop, wo man nirgendwo mit Karte zahlen kann, auch nicht an den Automaten. Automaten stehen übrigens auch in Singapur überall an wichtigen Plätzen und verkaufen zu sehr fairen Preisen (1,20 bis 1,30 SGD) Getränke. Kartenzahlung ist möglich. Alternativ gibt es in Singapur auch gelegentlich Trinkwasserspender (kostenlos). OSM hilft hier wie immer bei der Suche. Das Leitungswasser war in Singapur auch gut. Ab jetzt sollte man aber auf dieser Reise davon absehen.
Jaya begrüßt uns. Er ist Inder und unser Reiseleiter in Malaysia außer Langkawi. Er ist deutlich entspannter als Dan. Abfahrt zum Abendprogramm ist um 18 Uhr, aber wir sind für 17 Uhr, als wir um kurz vor 16 im Hotel ankommen.
Chinatown
Das Abendprogramm besteht aus zwei Punkten, Chinatown und Petronas Towers. Letztere von unten, zumal sie schon recht früh schließen.
In Chinatown halten wir vorm Einkaufszentrum Pasar Seni. Dort gibt es einen Geldwechsler. Man sieht den Turm der Malaysischen Post und den Merdeka PNB 118. Merdeka heißt Unabhängigkeit, 118 sind die Stockwerke. PNB ist eine Investmentverwaltung. Und ganz nebenbei ist der Merdeka PNB 118 das zweithöchste Gebäude der Welt nach dem Burdsch Chalifa.
Wir besuchen Chinatown, das man vom Pasar Seni in wenigen 100 Metern Fußweg erreicht. Dort haben wir eine Stunde Zeit, wobei wir davon gut die Hälfte zum Essen brauchen. Die meisten essen im Food Court etwas, einfach die Straße weiter und dann links.
Eigentlich ist meine Gruppe schon etwas im Stress, dass wir gleich zum Treffpunkt müssen, aber Jaya meint, wir sollten noch einmal die Querstraße zum Ende und wieder zurück. Er kauft dort eine Jackfrucht für uns. Und als wir wieder raus sind, kaufen wir uns noch etwas Obst. Ich eine Ananas, die anderen etwas exotischere Früchte. „Sweet Powder?“ fragt die Frau vom Stand die anderen. Als ich dann zu meiner bereit süßen Ananas auch was davon möchte, freut sie sich sehr, dass mir ihr Gewürz gefällt.
Die Händler hier im Pasar Jalan Petaling sind keine Einheimischen, meint Jaya, sondern Ausländer, meist aus Bangladesch. Die Einheimischen verdienen an der Miete.
Wir sind mit Guide zu spät am Treffpunkt. Wenn das Dan wüsste, die immer wieder auf Pünktlichkeit beharrt hat!
Dann gehen wir noch kurz ein Stück zu einem indischen Tempel, der wieder nach derselben (südindischen) Göttin benannt ist wie der in Chinatown beim letzten Mal. Dort ist zwar gerade eine Hochzeit, aber Programm ist Programm. Die Hälfte der Gruppe findet das doof und bleibt draußen.
Auch dieser Tempel hat wieder viele bunte Figuren oben auf dem Dach des Eingangstores.
Petronas Towers/Taman KLCC
Wir fahren mit dem Bus zu den Petronas Towers. Hoch kommen wir wie gesagt nicht.
Wir gehen durch das Einkaufszentrum Suria KLCC in der untersten Etage zum weitläufigen Park hinter dem Gebäude. Abends finden dort halbstündlich unterschiedliche(!) Wasser- und Lichtspiele statt.
Das auf dem zweiten Bild ist derselbe See wie im ersten, aber im „Leerlauf“ zwischen den Shows. Wir haben eine Stunde Zeit, uns umzusehen. Da ist dunkel ist, erschließt sich uns die Größe des Geländes nicht.
Man beachte auf dem obigen Bild übrigens in der Vergrößerung die Spuren von Viechern, die um den rechten der beiden Türme kreisen.
Anschließend gehen wir noch zu einem indischen Club (Ragaat) im Sheraton. Aber nur kurz (knappe Stunde). Wir sind allein dort. Vermutlich passiert nach unserer Abreise kurz vor 23 noch was.
Und ach ja, was ist eigentlich mit der Speakeasy-Tour aus dem Katalog, die heute stattfinden sollte? Das ist eine wohl relativ kurze Tour mit 1 Drink für 115 Euro (Euro, nicht Ringgit!), wenn ich das im Katalog richtig verstanden habe. Ja, das war erstaunlicherweise 16 Leuten (mich eingeschlossen) zu teuer. Also wurde das abgesagt. 460 Euro sollte MPR es doch wohl schaffen, einen Guide heranzukarren in so einem Niedriglohnland wie Malaysia...
Südostasien II Tag 5: Kuala Lumpur (Kapung Baru, Petronas Towers, Masjid Jamek) – Obst und Geschichte
Wir machen einen Stadtrundgang. Wobei, eigentlich sind es zwei Stadtrundgänge.
Wir sind bei den Malaiien und entsprechend sieht das Frühstück im neuen Hotel aus. Für die meisten ist das nichts, aber immerhin haben sie hier Butter. Balinesen staunen. (Ich zähle die Indonesier auch zu den Malaiien, weil sie dieselbe Sprache wie die Malysier sprechen.)
Irgendwie muss unser Busfahrer heute einen anderen Busfahrer vertreten, daher machen wir alles mit den Öffis. Es geht mit der Monorel KL zur Station Chow Kit.
Wir gehen zur Straße Jalan Raja Alang wo wir einen Obststand besuchen. Wir bekommen allerhand eigenartige lokale Obstsorten gezeigt.
Ein bisschen weiter trauen sich einige und kaufen eine Durian (Stinkfrucht). Hier ist die auch nicht so teuer wie in Singapur. Sie sieht nicht nur aus wie Fleisch, sie schmeckt auch irgendwie grob ähnlich – aber irgendwie auch nicht. Die meisten spucken sie sofort wieder aus, ich esse mein – sehr kleines Stück – aber vollständig auf.
Die Gegend hier hat überwiegend flache Bebauung. Zwar könnten die Einwohner von Kapung Baru Millionen für ihre Grundstücke bekommen, aber die Leute wohnen schon lange hier und verkaufen daher einfach nicht.
Wohl damit sie sehen, was für Architektur man dann hier sehen würde, existiert seit 2020 die Brücke Pintasan Saloma, die Kapung Baru über die Autobahn direkt mit den Petronas Towers verbindet. Nur noch kurz am Friedhof vorbei.
So hohe Wolkenkratzer wie die Petronas Towers könnten in Kapung Baru aber nicht gebaut werden – in einem Kilometer Umkreis darf per staatlicher Vorgabe kein Wolkenkratzer höher sein. Daher steht der Merdeka PNB 118 auch weiter weg.
Wir bekommen kurz Zeit, uns den Park hinter den Petronas-Türmen einmal im Hellen anzusehen. Und die Türme natürlich auch.
Masjid Jamek
Weiter geht es danach mit der U-Bahn. Wir fahren zur Moschee (Masjid) Jamek. Sie war 1906 die erste Moschee der Stadt und wurde von den Briten in einem indischen Stil erbaut. Meine Hose ist erfahrungsgemäß gerade so lang, dass ich damit in alle religiösen Gebäude ohne Umziehen betreten kann. Bei den Mädels ist das erfahrungsgemäß schwieriger:
In der Moschee sagt uns ein Mann, dass der Koran viele wissenschaftlich richtige Aussagen gemacht habe, lange bevor das Stand der Wissenschaft war:
- Urknall (21:30)
- Dass die Erde eine Kugel ist (79:30)
- Bewegung der Planeten im Weltall (21:33)
- Dass Berge der Erde Stabilität verleihen (78:6–7)
- Strömungen und Dunkelheit im Ozean (24:40)
- Barriere zwischen zwei Wassermassen (19:20)
- Wolkenbildung und Regen (24:43)
- Dass der Mond das Sonnenlicht reflektiert (10:5)
- Entwicklung von Embryos (23:12–14)
- Einzigartigkeit von Fingerabdrücken (75:3–4)
- Wie Ameisen kommunizieren (27:18)
- Ausdehnung des Universums (51:47)
Das steht auf einem Plaket hinter ihm. Genauer führt er nur die Entwicklung von Embryos aus. Außerdem geht er auf die Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Christentum ein. Und dass so, wie die Moslems heute beten, der Beschreibung des Betens in der Bibel entspricht, wie es ihr zufolge Abraham, Moses, Josua und viele weitere getan haben.
Wir gehen zum Unabhängigkeitsplatz. Das ist einfach nur eine grüne Wiese. Danaben ist der englische Club (Royal Selanger Club). Wer da Mitglied sein will, braucht aber das nötige Kleingeld. Gegenüber steht das wohl bedeutendste Gebäude im kolonialen Stil, Bangunan Sultan Abdul Samad:
Und was bedeutet eigentlich Kuala Lumpur? Schlamminge Mündung! Schlamm meint wohl den Schlamm, aus dem wertvolle Metalle gewaschen wurden. Mündung meint das hier:
Wir besuchen nochmal den Pasar Seni von gestern, nur diesmal etwas länger und nicht zum Geldwechseln. Dann gehen wir durch Chinatown vorbei am Hindutempel von gestern zu unserem Restaurant für das heute inkludierte Mittagessen beim Old China neben dem Four Points by Sheraton. Nicht nur gibt es Messer und Gabel, auch das Essen ist viel, viel besser als beim ersten Abendessen in Singapur.
Danach geht es wieder mit der Monorel zurück ins Hotel.
Südostasien II Abend 5: Kuala Lumpur (Taman Orkid/Orchideengarten, Masjid Negara, Menara/KL Tower, Traders Hotel SkyBar) – Höher und höher
Heute Abend geht es nochmal hoch hinaus. Aber vorher wird es affig.
Ich lasse mich mit Grab zum Vogelpark bringen. Es ist der größte Freiflug-Vogelpark der Welt, der größte Vogelpark der Welt im Allgemeinen steht bei meinem Heimatort. Durch diverse Probleme habe ich aber keine Zeit für den Park. Ich beobachte die vielen Javaneraffen vorm Eingang.
Ich gehe zur Masjid Negara („Nationalmoschee“). Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Auf dem kürzeren Weg an der Raumfahrtagentur vorbei sitzt kurz hinter letzterer ein sehr suspekter Hund auf der Straße, der sich ständig kratzt. Ich kehre um und nehme den weiteren Weg. Auf dem gibt es eine Abkürzung durch den (sehr kleinen) Orchideengarten.
Hinter dem Orchideengarten ist der Hisbiskusgarten, der aber deutlich weniger gepflegt aussieht.
Masjid Negara
Dann fängt es an zu regnen und die Moschee hat laut Google auch zu. Glaube ich nicht. Und ich habe recht.
Ich treffe mich mit vier Mädels am KL Tower (Menara KL). Er hat keinen markanten Namen, Menara heißt nur Turm. Jaya hatte Recht und wir können uns einfach Tickets am Automaten holen. Passt auf, den winzigen zweiten Bon vom Automaten mitzunehmen, der kaum aus dem Schlitz herausschaut – das ist das Ticket.
Bilder vom Tag schenken wir uns wegen Diesigkeit und durch die dichten Wolken schlechten Farben.
Während wir, nachdem wir die laut meinem Händy 381 Meter über dem Meeresspiegel wieder verlassen haben, noch im italienischen Restaurant etwas essen, machen sich die anderen schon auf den Weg zum Traders Hotel. Im 33. Stock befindet sich eine Skybar. Wir kommen eine gute Viertelstunde später nach.
Südostasien II Tag 6: Kuala Lumpur (Istana Negara/Königspalast, Batu Caves, Cave Villa) – Paläste, Höhlen und mehr
Erst zum Palast, dann in die Höhle, aber was ist das, was dann kommt?
Vorm Frühstück: Aufzug-Chaos. Für ein Hotel mit 20 Stockwerken mit jeweils um die 30 Zimmern waren 7 Aufzüge – wohl völlig überraschend – zu wenig.
Das Treppenhaus ist seltsam. Einmal drin, kommst du nur auf jedem vierten Stockwerk wieder raus. Von der Etage mit dem Frühstücksraum und der Rezeption kommst du nicht mal rein. Evakuierung im Brandfall: keine Ahnung.
Anders als gestern ist auch der Frühstücksraum komplett überlaufen.
Königspalast (Istana Negara)
Malaysia ist eine Wahlmonarchie. Aus den Königen (7 Erb-Sultane, 1 Erb-Raja, 1 von lokalen Herrschern gewählter Yamtuan Besar) der neun Bundesstaaten wird alle fünf Jahre einer zum Yang di-Pertuan Agong („der, der zum Ersten gemacht wurde“) gewählt, de-facto im Rotationsprinzip. Seit dem 31. kommt der König aus Johor. Sowohl in ihren Bundesstaaten als auch Staatsoberhaupt erfüllen sie vor allem Repräsentative Aufgaben, da es noch ein Parament gibt.
Das Bild ist schlecht: Falsche Belichtung, falsche Perspektive, falsches Objektiv. Aber als ich es gerade gemacht habe, wird der Weg zum Palast geräumt. Der König will heute rein oder raus, sagt die Wache. Sie sagte nicht „jetzt“. Als nach 15 Minuten nichts passiert ist, fahren wir weiter zu den Batu-Höhlen.
Batu-Höhlen
Es geht weiter zu den Batu-Höhlen. Vor den Höhlern mit der auffällig bunten Treppe steht seit 2006 die fast 43 Meter hohe Murugan-Statue. „1985 war ich in 5 Minuten hoch und wieder runter. Heute brauchte ich 2 Stunden“, meint Jaya. Er kommt nicht mit, denn wir haben nur gut eine Stunde.
Gestern waren viele neidisch, dass ich Affen gesehen habe. Macht nichts, heute sehen wir alle welche, denn in und vor allem vor den Batu-Höhlen sind viele Javaneraffen.
Affen haben gelernt, mit Gegenständen der Menschen etwas anzufangen. Ein Affe macht großen Lärm, indem er eine leere Getränkedose an der Oberseite einer Straßenlaterne reibt.
Neben den Affen gibt es auch noch Hühner hier.
Neben den Tempeln sind auch einige – maßlos überteuerte – Läden in die Höhle gebaut worden.
Hinter dem Sri-Velayuthar-Tempel steht der Haupttempel. Die Höhle ist hier oben offen.
Es ist hier ziemlich unaufgeräumt. Gesehen habe ich auch alles also wieder raus. Und somit wieder an den Affen vorbei.
Am liebsten mögen Affen Milch, meint Jaya. Niemand würde es mit Milch die Treppe hochschaffen, ohne überfallen zu werden. Viele aus unserer Gruppe gehen den Affen aus dem Weg, da sie befürchten, dass die Affen Tollwut hätten. Sie verhalten sich gegenüber den Besuchern sehr friedlich – außer sie haben Milch dabei.
Jetzt habe ich natürlich Lust auf Lassi. Gut dass Jaya nach dem Tempelbesuch ein Getränk ausgibt. Aber Lassi ist aus. Daher gibt es nur Saft. Der Bananensagt hat aber die Konsistenz eines Milchshakes, also ist das okay.
Cave Villa
Jetzt gehen wir in die Cave Villa. (Nicht alle, einige haben wir wohl auf dem kurzen Weg vom Café dorthin verloren.) Was die Cave Villa ist? Das wüsste ich auch gerne – und das obwohl ich drin war! Eigentlich ist es so ziemlich alles.
Direkt am Eingang gibt es Gehege mit typischen Heim- und Haustiere, darunter Höckergänse, Echsen und Wellensittiche.
Auf dem Hauptplatz sitzen Papageien (Gelbhauben-Kakadus, Aras, Loris). Ich glaube, man kann da Fotos mit ihnen machen lassen. Anfassen darf man sie nicht. Ebenfalls dort gibt es eine in regelmäßigen Abständen eine Tanzvorführung. Für Kinder gibt es kleine selbstfahrende Autos.
In einer Höhle befinden sich viele große Dioramen (Maßstab so um 3:1) veschiedener hinduistischer Götter und Bräuche.
In einer anderen Höhle befindet sich ein Reptilienzoo, vor allem für Schlangen. Die werden mit lebendigen Küken gefüttert, dementsprechend piept es dort.
Dann gibt es noch einen großen Teich mit Stegen darüber. Ich habe noch nie eine so hohe Dichte von Fischen in einem Teich gesehen. Und dann sind da auch nocht nicht wenige Schildkröten drin.
Alles in allem ein sehr fragwürdiger Programmpunkt.
Als wir vom Tempel in Richtung Highlands fahren, überholt uns kurz vor der Mautstelle ein Konvoi, vermutlich der des Königs. Nach Evakuierung des Platzes hat es also noch 3 Stunden gedauert.
Immerhin: So wird der König die Situation auf der Autobahn AH2 kennenlernen, wo kilometerlanger Stau ist.
Südostasien II Tag 7: Tanah Rata/Cameron Highlands (Sungai Palas, Mossy Forest, BOH Tea) – Eine Tasse Süßes
Vanilletee, Karamelltee, Obstgarten-Eistee und Pfirsich-Eistee. Aber das Süßeste kommt zum Schluss.
Nachtrag
Nach den Höhlen haben wir auf dem Weg nach Tanah Rata („Cameron Highlands“) noch unseren Mittagsstopp an einer Autobahn-Raststätte gehabt. Die meisten sind zu McDonald’s gegangen. Malysia ist sehr günstig. Ein Menü bei McDonalds kostet so um die 3 Euro, McFlurry als Nachtisch war im Angebot und kostete 65 Cent. Die ganzen Nobel-Hochhaushotels in Kuala Lumpur kosten so um die 100 Euro pro Nacht.
Übrigens: Das Traders Hotel, wo wir in der Skybar waren, hat auf Stockwerk 26 einen „Health Club“ – anders ausgedrückt: Escort. Männer können für etwa 1000 Euro pro Nacht „ausgeliehen“ werden, Frauen ab 300, sagt Jaya.
Kurz nach der Raststätte geht es noch rund 60 Kilometer über Serpentinenstraßen. Dabei regnet es sehr. Kurz vor unsere nächsten Hotel halten wir an einem Café/Teeladen von Cameron Valley. Jeder bekommt einen Tee ausgegeben.
Das Hotel heißt Heritage und ist schon etwas älter. Matratzenhärtegrad ist „Griechenland“. Immerhin ist es das einzige, in dem wir nur 1 Nacht sind. In allen anderen bleiben wir zwei.
Zum Abendessen geht es dann vom Hotel, das am südlichen Rand des Ortes auf deiner Klippe liegt, ins nicht weit entfernte Ortszentrum. Nach dem Abendessen gehen wir noch einkaufen oder bei Starbucks einen Kaffee trinken. Einer aus der Gruppe ergattert noch eine Tasse mit dem Landes- und Ortsnamen (allerdings nur Kuala Lumpur) im alten Design, das ihm besser gefällt. „Ich möchte die Tasse von einem anderen Starbucks auf dieser Reise, über das es sogar ein Lied gibt“, meine ich. Aber niemand der Anwesenden weiß, welches ich meine.
Nächster Tag. Frühstück ähnlich wie gestern: Viel Warmes, wenig Westliches.
Zu unserer Überraschung ist es trocken und einigermaßen sonnig. Hat es sich vielleicht doch gelohnt, den teuersten Termin dieser Reise zu buchen?
Ach ja teuer: Der optional für 135 Euro buchbare Kochkurs in George Town morgen fällt aus.
Ort | Aktivität | MPR 2024 | MPR 2021 | MPR 2019 | Straßenpreis 2024 | Teilnehmer |
---|---|---|---|---|---|---|
Kneipentour | Kuala Lumpur | 115 | 69 | n.a. | 40 | |
Radtour | Kuala Lumpur | 85 | 85 | n.a. | 55 | 13/20 |
Kochkurs | George Town | 135 | 65 | 65 | 90 | |
Kajak | Langkawi | 85 | 65 | 65 | 40 | ? |
Ko Phi Phi | Ko Yao Yai | 149 | 149 | 109 | n.a. | ? |
Man merkt an der Übersicht, dass wir auch nicht alles mit uns machen lassen. Erinnert mich an die Story in Südafrika 2022.
Sungai Palas
Wir werden mit vier Geländewagen abgeholt. Warum? Keine Ahnung, denn wir fahren ausschließlich auf befestigten Straßen und bei allen Orten, die wir besuchen, stehen normale Touri-Karren herum. Nachteil der Landrover: Kopffreiheit. Leute über 1,80 können nicht aufrecht darin sitzen. Ich muss natürlich zugeben, dass ich auch verwöhnt bin, da ich privat eine erheblich größere Karre fahre, nämlich einen e-Up. Noch etwas, was beim E-Up besser ist: Er ist schmaler. Sinnvoll bei der sehr engen Straße, die wir fahren.
Erster Halt ist irgendwo im Nirgendwo an einer Straße. Auf Google Maps heißt der Ort Kuil Sri Muniswarar Jalan Gunung Brinchang. Hier bekommen wir etwa über Tee erklärt. Der Text kommt erst deutlich weiter unten, weil da ein hilfreiches Bild ist.
Die hiesige Teeplantage wurde 1929 gegründet und wird aktuell in 3. Generation geführt – von einer Frau. Unser Führer ist auch schon 74 Jahre alt. Viele nennen ihn Superman und wundern sich, dass er nicht fliegen kann, sagtr er.
Die Tee-Ernte hier erfolgt überwiegend durch Ausländer, die sehr wenig verdienen. Der genaue Lohn ist durch diverse Widersprüche nicht zu beziffern. 35 Sen oder Cent? Pro Kilogramm oder pro Pfund? Man weiß es nicht. Der Bereich wären somit 7 bis 70 Cent pro Kilo. Auf jeden Fall nicht viel. 200 bis 250 Leute arbeiten hier.
Alle 5 Jahre muss beschnitten werden. Tut man das nicht, wird aus der Pflanze ein Baum, von dem man schlecht ernten kann. Offiiell lebt so eine Teepflanze 100 Jahre, aber es sind wohl auch deutlich ältere Exemplare bekannt.
Mossy Forest
Weiter geht es zum Mossy Forest. Das ist ein etwa einen halben Kilometer (hin und zurück zusammen) langer Bohlenweg durch einen Nebenwald. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist Moos an den Bäumen gewachsen. Das macht es in Deutschland zwar auch, aber hier auf dem Gipfel Aras Ketinggian an der Grenze zwischen Perak und Pahang in genau 2.000 Metern Höhe ist so so windstill, dass das Moos rundum wächst.
Auf halber Entfernung zwischen Startpunkt und Ende des Rundwegs steht ein Turm. Die Wolken hängen tief und man kann Gewächshäuser und Folienkulturen in der Ferne erkennen. Es sind hier oben „nur“ knapp über 20 Grad.
Sungai Palas BOH Tea
Nun geht es weiter zur Teefabrik von BOH Tea. Unterwegs kommen wir bei den Arbeiterunterkünften vorbei. Die Unterkunft selbst müssen sie nicht bezahlen, aber Strom und Wasser.
Wir müssen uns beeilen. Zur vollen Stunde geht die Tour los. Aber zum Probieren von vier Instanttees reicht die Zeit dann doch noch.
Letztendlich ist die Gruppe für die Führerin viel zu groß (zusammen mit anderen Gästen sind wir so um die 50 Leute), deshalb uns Jaya alles selbst erklärt. Immerhin hat er diesen Setzkasten zur Hilfe:
Grob gesagt läuft der Prozess nach der Ernte wie folgt ab:
- Zuerst lässt man die Blätter 12 bis 16 Stunden über Nacht welken.
- Dann „bricht“ man die Blätter
- Nun folgt die Fementation für etwa 2,5 Stunden
- Jetzt wird der Tee 20 Minuten bei 100 Grad getrocknet und riecht erst hier erstmalig nach Tee
- Abgefüllt wird in fünf verschiedenen Güteklassen; zudem gibt es Palas Premium, der nur aus jungen Blättern hergestellt wird, die jede Woche (statt alle 3 Wochen) geerntet werden
Nach der Erklärung anhang des obigen Setzkastens kommt die im Katalog angepriesene Fabrikführung. Sie dauert keine 5 Minuten. Und es herrscht Fotoverbot. Jaya meint, die hätten Angst, dass wir in Deutschland eine Teefabrik aufmachen. Aber für ein paar Cent pro Kilogramm würden wir das eh nicht hinkriegen.
Der fertige Tee ist dann aber teurer, wie wir im Teeladen feststellen. Während wir eben direkt vor der Fabrik und dem Laden abgesetzt wurden, ist unsere Abholung nun ein bisschen weiter weg, sodass wir hinab durch die Teeplantage gehen. Mir fallen auf, dass aus einem Strauch neben dem Weg komische Hühnergeräusche kommen. Ich schaue nach:
Okay, keine Hühner. Die Mama ist auch irgendwo in der Nähe.
Unser Fahrer fährt bei der Rückfahrt zu weit, liefert uns dann aber doch bei unserem Bus ab. Der Bus fährt dann mit uns (aber ohne Jaya) etwa 100 Meter(!) zum außerplanmäßig inkludierten Mittagessen. Alle freuen sich auf die schönen Gerichte auf der Speisekarte – am Ende gibt es nur Reis mit kalten Hähnchenteilen (Chicken Rice) und furchtbaren Tee. Auch Jaya fand die Empfehlung, die er von Supra Maniam bekommen hat, teuer und nicht gut. „Morgen wieder Indisch“, sagt er. Da essen wir dann „mit Fingern, nicht mit Händen“. Mal sehen, wie wir das machen.
Für die Fahrt weiter nach Pinang („Betelnuss“, dt. Penang) gibt Jaya 2 bis 3 Stunden an. Google Maps hält das für utopisch. Nach 2 Stunden machen wir eine Pause an einer Raststätte in Bukit Gantang – ziemlich genau auf halber Strecke. Ich kaufe mir zwei Kugeln Eis für 5 RM (knapp einen Euro) und Ananas in Stücken für 10 RM. Da ist auch wieder dieses süße Gewürz bei. Von Jaya gibt’s noch ’ne Mandarine dazu, dann geht es weiter.
Wir fahren über die neue, südliche Brücke. Sie heißt einfach nur Zweite Penang-Brücke.
Südostasien II Tag 8: Kek Lok Si Air Itam, George Town (Chaiya Mangalaram, Dhammikarama, Chew Jetty, Street Art) – Buddhistische Tempeltour
Laufen müssen wir nicht, nur Treppen steigen.
Dieser Blogpost enthält eine große Menge Hakenkreuze, die (linksdrehend) religiöse Symbole sind.
Jaya sagt, er ist zu faul zum Laufen. Daher hat er die Agentur (ich weiß weder für Malaysia noch für Singapur den Namen) gebeten, einen Bus zu stellen. Den hat er für vier Stunden bekommen. Abfahrt ist erst um 10 Uhr.
Kek Lok Si
Den Bus nutzen wir, um nach Air Itam zu kommen, einem Vorort im Westen von George Town. Dort steht einfach mal der zweitgrößte buddhistische Tempel der Welt. Es handelt sich um einen chinesisch-buddhistischen Tempel.
1000 Stufen soll es geben auf dem Weg nach oben, meint Jaya. Tatsächlich gibt es bis zum ersten größeren Gebäude, der Haupt-Schreinhalle, gar keine Stufen. Danach wird’s kompliziert zu zählen, wirklich viele Stufen sind es aber nicht. Auf jeden Fall zweistellig würde ich sagen. Alternativ gibt es auch zwei Standseilbahnen.
Da ich bereits recht viel rumgetrödelt habe und den Fußweg zu so einer komischen Statue nicht finde, nehme ich Standseilbahn. Als ich aus der oberen Station komme, haut mich die Größe der Statue (um die 30 Meter) fast um:
Neben der Statue ist noch der „Teich der Freiheit“. Das haben wohl Leute wörtlich genommen und Tiere ausgesetzt. Ein Schild verbietet das Aussetzen von Land(!)-Schildkröten (Tortoise), viele weitere das von Fischen.
Zweites auffälliges Gebäude ist die Pagode. Sie ist multiethisches Patchwork, denn der untere Teil ist chinesisch, die Spitz birmanisch und das dazwischen ist thailändisch.
Die Pagode kann man nach oben gehen. So hat man einen guten Blick über den Tempel und den Großraum George Town.
Chaiya Mangalaram
Es geht buddhistisch weiter. Im Stadtteil Pulai Tikus liegen zwei Tempel direkt nebeneinander. Wir besuchen zuerst den thailändischen. Am markantesten ist der liegende Buddha.
Der Tempel dient auch als Mausoleum. Unterhalb des liegenden Buddhas befindet sich eins, das aber einen ziemlich feuchten Boden hat. Fächer für Urnen gibt es aber auch an der Wand. Die Miete beträgt 1.500 Euro pro Jahr, sagt Jaya. Einige Leute liegen hier schon seit den 40ern. Ziemlich viel Asche für die Asche.
Weiteres auffälliges Merkmal ist, dass der Tempel sehr bunt ist. Das sieht man schon an den Statuen vor der Gebetshalle.
Dhammikarama
Auf der anderen Straßenseite direkt gegenüber liegt ein birmanischer Tempel.
Leider bekommen wir kaum Zeit dort, sodass nicht wirklich Zeit für mehr ist.
Chew Jetty
Verschiedene chinesische Clans haben jeweils einen Steg mit Hütten dran ins Meer gebaut. Der Mitte des 19. Jh. errichtete Chew Jetty gehörte einem Clan aus einem Dorf in der chinesischen Provinz Quanzhou und besteht eigentlich aus zwei Stegen. Wir besuchen den längeren, der 182 Meter lang ist. An beiden zusammen befinden sich 75 Häuser. Die Stege sind Teil es Weltkulturerbes George Town und Malakka.
In fast allen Hütten befinden sich Läden, darunter eine Spielhalle mit Greifautomaten. Diese Kommerzialisierung widerspricht meinem Verständnis von Weltkulturerbe.
Nun gibt es Mittagessen im Food Court direkt gegenüber des Eingangs zum Steg, der deshalb The Jetty heißt. Jaya lädt uns ein, was ich nicht mitkriege und mein Essen daher selbst bezahle.
Eigentlich wollen wir danach eine Street-Art-Tour machen, aber man sieht halt nur, was man sieht. Immerhin ist das Bild hier eins der bekannteren, wenn man nach der Anzahl an Merchandise mit dem Motiv als Maßstab geht:
Südostasien II Nachmittag 8: George Town (Leong San Tong Khoo Kongsi, Tempel der Göttin der Barmherzigkeit, Cheong Fatt Tze, Eastern & Oriental Hotel, Bayview Hotel/ThreeSixty) – Erweiterungstour
Ich kriege einfach nicht genug.
Ich möchte mehr sehen von George Town. Der Nachmittag ist frei und ich mache mich zu Fuß auf zu den Sachen, die bei Wikivoyage so drin stehen. Hier eine starke Zusammenfassung.
Leong San Tong Khoo Kongsi
Als erstes suche ich das Khoo-Kongsi-Clan-Haus, das 1906 errichtet wurde, nachdem ein älteres, größeres Clan-Haus abgebrannt ist. Es kostet 15 MYR Eintritt. Auf Google findet man bei Eingabe dieses Stichworts drei Orte. Einer ist es definitiv nicht. Ich besuche zuerst den falschen, der derzeit im Umbau ist.
Auf dem Weg zum zweiten Ort befindet sich eine Moschee. Ich gehe auf Toilette. In der Toilette herrscht Flip-Flop-Pflicht. Immerhin werden welche bereitgestellt.
An mehreren Stellen auf dem Gelände stehen Löwenstatuen herum, die eine Marmorkugel im Maul haben. Ein Schild weist darauf hin, dass Besucher die Kugeln nicht bewegen dürfen. Überall stehen Wachen herum, man sollte es wohl nicht machen.
Weiter geht es durch die Stadt: Yap Kongsi (ein Tempel, der aber schon geschlossen hat), Hang Jian Ancestral Temple (ebenso), Nagore Durgha Sheriff (stand nicht auf Wikivoyage, lag aber auf dem Weg und sah nur von weitem gut aus), Sri Maha Mariamman (keine Fotogenehmigung und eh nicht so schön). Nächster Stopp mit Bild ist dann der Tempel der Göttin der Barmherzigkeit, ein buddhistischer Tempel. Die sicht ist durch Räucherstäbchen getrübt.
Vorbei an zwei Kirchen (St. Georg und Mariä Aufnahme in den Himmel) komme ich zum Blauen Haus. Das kostet Eintritt, man kann es aber durch die Löcher in der Mauer fotografieren, was die Wache nicht stört. Leider kann man dabei nicht mittig stehen, da der Bereich vor der Mauer voller verbrannter Balken ist. Wo kommen die denn her? Das Haus gehört dem Namensgeber, der den Amerikanischen Traum gelebt hat – nur halt in Malaysia. Vom Tellerwäscher zum Millionär.
Ich besuche den evangelischen Friedhof (komplett verfallen) und erreiche dann das Eastern & Oriental Hotel. „Eastern“ und „Oriental“ heißt dasselbe, aber sag’s keinem, ja? Jaya meinte, da kostet eine Nacht 1000 Euro. Google sagt, man kommt auch mit 200 hin. Die meisten Zimmer sind in einem Hochhaus links des folgenden Bildausschnitts:
Vorletzter Stopp ist der Uhrturm vorm Fort Cornwallis, der zum 60. Thronjubiläum der britischen Königin Victoria errichtet wurde und deshalb vollständig Jubiläums-Uhrenturm heißt. Das Fort Cornwallis besuche ich auch, aber ich habe noch nie etwas so langweiliges gesehen. Laut Googlerezensionen gibt’s dort wenigstens Freibier. Offensichtlich kann man sich nicht nur Frauen schönsaufen, sondern auch Forts. Aber nicht mal Freibier gibt’s bei meinem Besuch. Eine Enttäuschung auf ganzer Linie.
Ich fahre mit Grab ins Hotel. Anders als bei meiner zweiten Fahrt in KL fährt dieser Fahrer auch nicht so, dass man davon ausgehen muss, dass der Name deutsch auszusprechen wäre. Auch wenn beim Schrottplatz neben dem Hotel ein übel zugerichtetes Fahrzeug mit Grab-Werbung steht.
Bayview Hotel
Relativ bald gehe ich vom Hotel wieder zur Skybar, bei der wir gestern Abend alle zusammen waren. Ich trinke einen für malaysische Verhältnisse überteuerten Mocktail und mache Bilder von George Town. Es kommt keine Blaue Stunde auf. Das war gestern im Hotel auch schon so, wo ich das darauf geschioeben habe, dass ich durchs Fenster fotografiert habe, weil unsere Dachterrasse bereits um 19 Uhr schließt. Was ein Quark.
Falls ihr jetzt sagen wollt: „Janni, das ist doch die Blaue Stunde.“ Nein, das ist die blaue Beleuchtung des angeschlossenen Drehrestaurants rechts vom Bildausschnitt. Ohne die wäre da nichts blau.
Mein Abendessen ist bei den Hawkern in der Straße Lebuh Presgrave unseres Hotels Neo+. Jaya hatte das empfohlen, als der Busfahrer wegen der extrem vielen Einbahnstraßen in George Town einmal um den Block fahren musste.
Es gibt Glasnudeln mit lokaler Schweinemettwurst. Wie bereits heute Mittag handelt es sich offenbar um chinesische Stände, da es sehr viel Scheinefleisch gibt. Die weitaus meisten Einwohner von Malaysia sind Moslems, aber der Chinese weiß halt auch, was schmeckt. Im Einkaufszentrum GAMA neben dem Hotel gibt es einen Non-Halal-Bereich. Der enthält unter anderem Alkohol.
Nach dem Essen kaufe ich mich noch Gebäck. Eigentlich will ich nur zwei Stück kaufen, aber die Verkäuferin, deren strahlendes Lächeln mir heute schon zweimal aufgefallen ist, gibt mir sechs Teile, wohl weil bald Feierabend ist, von denen ich drei bezahlen muss. Sie sind alle sehr lecker.
Südostasien II Nachmittag 9: Langkawi-Mangroventour – In Schlangenlinien durch den Dschungel
Wortwörtlich ein paar Runden drehen dank furchtbar schlecht zu fahrenden Kayaks...
Heute geht es nach Langkawi. Mit dem Flugzeug. Jaya sagt, die Fährverbindung wurde nach Corona nicht wieder aufgenommen. Abholung ist um 11. Zu früh, um sinnvoll was zu machen, also ausschlafen. Leider ist das Frühstück in diesem Hotel nur (von 7) bis 10, normal sind in der Region 6:30 bis 10:30.
Dann heißt es panisch Koffer packen. Die Freigepäckgrenzen (20 Kilo Aufgabe-, 7 Kilo Handgepäck, nur 1 Stück, also ohne persönlichen Gegenstand) wurden erst recht kurzfristig bekannt gegeben. Jaya meint aber im Bus zum Flughafen, das wäre kein Problem. Recht hat er.
Jaya kriegt von uns Trinkgeld, obwohl das hier nicht üblich ist (finde ich gut). Dan hat keins bekommen.
Anders als in Australien und Südafrika kann man keine Getränke mitnehmen. Also Getränke austrinken. Deshalb ist es gut, dass trotz dem kurzen Flug die Anschnallzeichen ausgeschaltet werden! Der Flug geht heute 23 Minuten, der längste Flugzeit seit langem. Normal sind 21. Da dauert das Rollen länger. Insbesondere wurden wir sehr weit zurückgeschoben. Unsere Gruppe sitzt nah beeinander, ich habe einen Fensterplatz am Notausgang gezogen. Aus irgendeinem Grund darf ich meine Kamera halten. Die Bilder sind aber sehr kontrastarm.
Eine Reiseleitung hier haben wir nichr, aber wir werden abgeholt. Genauer gesagt ich, denn mein Name steht auf dem Schild. Ich sehe es trotzdem nicht. Es gibt noch eine Flasche zu trinken im Bus, dann sind wir auch schon bei Nadias. Wie immer haben wir nicht die richtige Anzahl Doppelzimmer sondern zu viele Twinzimmer. MPR kriegt es einfach nicht auf die Kette, für unsere zwei Pärchen Doppelzimmer zu organisieren. Immerhin gibt es diesmal genug Doppelzimmer für die Einzelzimmer-Teilnehmer, was bisher auf der Reise immer ein Problem war. Die Pärchen bekommen Twinzimmer.
Kayak-Ausflug
Den Kayak-Ausflug mit DEV’s, der bereits 21 Minuten nach dem Check-in beginnt (unser Flug FY2700 hatte in den letzten Tagen teils 2 bis 3 Stunden Verspätung), haben heute 14 Leute gebucht. Genauer: 15 haben ihn gebucht, eine ist krank. 85 Euro kostet er, frei gebucht weniger. Hätte ich gewusst, dass es auf Langkawi Grab gibt, hätte ich ihn vielleicht frei gebucht. Wir sind zwar eine Privattour, aber die beiden Führerinnen Nyyna und Vun lassen durchblicken, dass das nicht normal ist.
Der Transfer dauert schon einmal eine Dreiviertelstunde je Richtung mit dem Auto. Dann können wir noch etwas zu essen kaufen und dann fährt uns ein Boot zu Amin Floating Restaurant, wo die Tour beginnt. Tür zu Tür dauert die Tour gut 5 Stunden, auf dem Wasser ist man hingegen rund anderthalb Stunden. Bisschen wenig für 85 Euro.
Wir bekommen Dry Bags für unsere Wertsachen. Allen Kamera-Kram kriege ich nicht mit – der Standardzoom, an dem ich nicht wirklich hänge, muss in der Kameratasche im Restaurant waren, bis wir zum enthaltenen Abendessen dorthin zurückkehren.
Eine Einführung gibt es nicht, obwohl nicht alle schon mal gepaddelt sind. Großartig, gleich ans Werk. Leider kommen einige, mich eingeschlossen, mit den Kayaks nicht klar. Sie reagieren auf Steuern durch einseitiges Paddeln nach vorne so träge, dass erst nach frühestens 10 Sekunden was passiert – und das dann schon zu viel.
Erster Halt ist der Adler-Beobachtungspunkt. Hier gibt es zwei Sorten von Greifvögeln. Da wir uns mit dem Boot weitgehend stabilisiert haben, hole ich meine Kamera aus dem Dry Bag.
Zwei Boote kommen und füttern die Adler mit Hähnchenhäuten. Gut ist das nicht.
Nachdem die Fütterung vorbei ist, verschwinden die Adler wieder. Wir fahren ein Stück weiter und erreichen einen Strand.
Vun erklärt, wie Mangroven sich vermehren. Mit Stecklingen:
Am Strand können wir blaue (aber sehr kleine) Winkerkrabben sowie andere Krebse beobachten. Ebenfalls zu sehen sind Schlammspringer, die sie hier „Walking Fish“ nennen, weil sie sich an Land fortbewegen können!
Auf dem Rückweg beobachten wir, wie Affen auf den Klippen auf halber Strecke der Gesamtentfernung unterwegs sind. Respekt. Und das auch noch mit Nachwuchs am Bauch.
Das Abendessen ist gut. Es gibt eine kleine Suppe als Vorspeise und die Hauptspeise besteht aus Reis, Crackern und wahlweise Hähnchen, Garnelen oder Frühlingsrollen (vegetarisch). Nach dem ganzen komischen Checken Rice die letzten Tage beträgt die Vegetarierquote über 50%.
Zurück im Hotel können wir gegenüber am Strand „Feuerspucker“ beobachten, wobei sie das nicht wirklich spucken. Ich schließe mich der größten Gruppe an und wir besuchen die Sandy Beach Bar, weil bei unserer Ankunft Livemusik ist – Nothing else matters. Danach macht die Band aber eine Pause für fast unseren gesamten Aufenthalt. Es gibt keine alkoholischen Getränke. Das Bier auf der Karte muss erst im Supermarkt für uns gekauft werden. Ich bestelle Pommes, aber die sind nicht mit Salz sondern mit Zucker (neuer Trend?). Sie sagen, das wäre irgendein Käsepulver, geben uns aber doch neue.
Südostasien II Tag 10: Langkawi-Seilbahn/SkyCab, SkyBridge, 3D Art in Paradise, SkyRex, Pulau Dayang Bunting/Schwangere Jungfrau, Pulau Singa Besar, Pulau Beras – Berge und Meer
Und dazwischen noch Dinos und 3D-Kunst im Paradies
Heute ist kein Programm vorgesehen, wie überhaupt Langkawi. Wir organisieren uns selbst was.
Langkawi-Seilbahn (SkyCab)
9 Uhr. „Gruppe Janni“ (7 Leute) trifft sich zur Abfahrt zur Langkawi-Seilbahn. Die kostet 89 RM (mit SkyBridge). Für 50 RM mehr kann man ein Express-Ticket buchen. Daher denken wir, dass man gerade an einem Sonnabend wie heute wahrscheinlich viel anstehen muss und fahren möglichst früh hin.
Eigentlich wollen wir zwei 4-Sitzer buchen, weil das billiger als ein 10-Sitzer ist. Neben mir hat noch einer Grab, der das auch schon am ersten Nachmittag in Singapur für uns organisiert hat. Ich habe mir das erst in KL installiert.
Wir kriegen aber nicht mal einen der zwei 4-Sitzer. Also muss einer von uns einen 10-Sitzer buchen (die einzige weitere Klasse ist der 6-Sitzer, jeweils ohne Fahrer gezählt). Der andere mit Grab hat ein iPhone und bei ihm sind die Preise viel höher als bei mir. Ich zahle 59 für den 10-Sitzer, den wir sofort finden, er hätte 73 zahlen müssen.
So sind wir 10 Minuten nach Öffnung der Seilbahn (halb 10) vor Ort. Man muss nur noch den Eingang finden, denn das Touri-Dorf, in dem das ist, befindet sich gerade im Umbau.
Die Seilbahn wurde April 2001 bis August 2002 von Doppelmayr gebaut und am 1. November 2002 eröffnet. Die größte Spannweite beträgt 950 Meter und die Gesamtlänge 2,2 Kilometer. Bei 3 m/s dauert die Fahrt etwa 15 Minuten. In den 65 Gondeln können 1233 Menschen pro Stunde transportiert werden. Wohl auch deshalb müssen wir nicht nennenswert anstehen.
Wir fahren erst auf die Mittelstation. Der 42° steile Anstieg unmittelbar davor verleiht der Langkawi-Seilbahn die Ehre, die steilste der Welt zu sein. Bei der Mittelstation ist aber nichts, da der Skywalk geschlossen ist. Er trägt den Namen Adlernest. In der Mitte des runden Endes des Skywalks liegen Eier und die Brücke dorthin ist als Adlerkopf dekoriert. Mit Adlern haben sie es hier. Angeblich soll der erste Teil des Inselnamens vom Wort für Adler (malaysisch: helang) bzw. Falke (indonesisch: elang) abgeleitet sein.
Also fahren wir weiter zur Bergstation. Der Höhenunterschied ist gering.
Ansonsten hat man von hier oben einen tollen Ausblick über Langkawi.
Beim Ticket für die Seilbahn sind immer noch drei weitere Attraktionen dabei. Wir besuchen 3D Art in Paradise. Klingt nach Museum, jedoch handelt es sich um mehrere Räume mit zig großen Wandmalereien zu völlig verschiedenen Themen, in die man sich so stellt, dass man einem markierten Punkt aus die Illusion entsteht, man wäre Teil des Bildes. Mir liegt leider gerade kein gutes Bild vor. Wer die Bilder veröffentlichen möchte: Das Selfie-Museum ist direkt gegenüber. Der letzte Raum enthält lediglich Schwarzlicht-Bilder (also Bilder, bei denen einzelne Stellen unter Schwarzlicht fluoreszieren) ohne dass man sich „hineinstellen“ kann.
Während die anderen sich etwas zu trinken kaufen, überprüfe ich die beiden anderen Attraktionen. Im SkyDome bin ich allein unter 2 bis 3 Jahre alten Kindern und ihren Eltern. Okay, wieder raus hier und zum SkyRex. Da steht irgendwas von 4D-Kino mit Dinosauriern. Eine aus unserer Gruppe ist großer Fan von Dinosauriern. Ich hole sie und zwei andere kommen auch mit. Es läuft ein knapp 5 Minuten langer 3D-Film. Der 3D-Effekt scheint irgendwie falschherum zu sein. Ist aber auch egal. Story: Wissenschaftler haben Dinos geklont und bieten eine Fahrt mit einem Safari-Fahrzeug durch die Urzeit an. In einem solchen Fahrzeug sitzt man, während die Dinos plötzlich zu randalieren beginnen. Man ist mittendrin, wenn das Auto durch die Gegend geschleudert wird. Uns vieren hat es gefallen. Keine Ahnung, warum die anderen drei nicht mit drin waren.
Langkawi Island Hopping Alanona/Surai (Tiger Line)
Ich habe mir während unseres Besuchs der SkyBridge einen Inseltrip über WhatsApp organisiert, der bei Wikivoyage empfohlen wurde. 40 RM kostet er, knapp 8 Euro. Er geht wohl etwa 3 bis 4 Stunden und man besuch zwei Inseln sowie die Adler bei einer dritten.
Erster Halt ist Pulau Dayang Bunting (indonesisch für „Insel-Dame-Schwanger“), üblicherweise übersetzt als Insel der Schwangeren Jungfrau. Den Namen verdankt sie dieser Gebirgskette:
Okay, den Babybauch sehe ich, aber woran man da jetzt erkennen können soll, dass es sich um eine Jungfrau handelt, weiß ich nicht. Jungfrau hier, Jungfrau da – in katholischen oder orthodoxen Ländern selbstverständlich, aber in einem muslimischen Land?
Die Insel der Schwangeren Jungfrau ist bekannt für ihren Süßwassersee, den größten des Langkawi-Archipels, der immerhin aus 99 Inseln bei Flut und 104 bei Ebbe besteht. Die Gezeiten sind durchaus erkennbar hier.
Am Steg sind viele Schwalben, die sich aber nicht fotografieren lassen. Also gehe ich zum See. Der kostet für Ausländer 6 RM Eintritt. Dort kann man Wassersport machen. Ich würde gerne ein Tretboot mieten, aber das darf ich nicht alleine. Alle anderen Gefährte sind mir für meine Kamera nicht geheuer.
Also gehe ich zurück zum Anleger. Ich höre ein Rascheln im Gebüsch. Eine große Echse, sage ich zum alten Paar hinter mir. Aber so weit im Gebüsch, dass man nicht fotografieren kann, obwohl ich die Lange Anna dabei habe.
Die kann ich aber kurz darauf gebrauchen, als ich am Anleger zwar immer noch keine Schwalben, dafür aber Affen entdecke. Das Paar von eben erklärt mir, sie seien schon einige Zeit auf Borneo gewesen und ihnen sei bisher erst 1 Affe untergekommen, der ein bisschen Aggressiv war, aber nur ein bisschen.
Ich schaue mir weiter die Affen an.
Und wie gerufen kommen in dem Moment drei französische Girls um die Ecke. Ein Affe geht zu einer davon hin, die offenbar muslimisch gekleidet ist, und zuckelt ein kleines bisschen am Gewand. Genervt gibt sie dem Affen ihren Melonensaft (würde ich von der Farbe her vermuten):
Da der Affe mit dem Drink deutlich tiefer sitzt als ich, setze ich mich auf den Boden, aber dann kommt schon ein Affe und möchte an die Wasserflasche in der Seitentasche meines Rucksacks. Daher springe ich auf.
Der Affe springt daraufhin der einen Französin an ihren Jeans-Hotpants in den Schritt. Sie schreit und lässt ihr Getränk fallen, wohl irgendwas mit Mango. Der Affe klettert damit auf den Baum und frisst den Inhalt, wobei er sich komplett bekleckert. Den Deckel bekommt ein anderer Affe.
Dabei schauten sie zu Beginn noch so nett. Aber das passiert, wenn man Affen füttert. Sollte man von Anfang an lassen. Mich wundert, dass die nicht vorher schon aggressiv mir gegenüber waren.
Wir fahren weiter zu einer Bucht der Pulau Singa Besar („Insel-Löwe-Groß“), in der sich oft Adler aufhalten. Die Bilder sind aber nicht besser als die von gestern.
Nächster Halt ist Pulau Beras Basah („Insel Reis Nass“), aber oft „Kräuterinsel“ genannt. Dort gibt es nicht viel zu sehen. Man kann aber schnorcheln. Es gibt unfassbar viele Korallen und der Strand ist so flach, dass das Schnorcheln aber sehr schwierig ist, wenn man nicht auf Korallen treten möchte.
Immerhin, es ist endlich Zeit für die beliebte Reihe „unnötig paradiesische Bilder“, die in Indonesien ihren Anfang nahm. In Malaysia sprechen sie nicht nur dieselbe Sprache wie in Indonesien, sondern sie haben auch ähnlich schöne Strände:
So, es geht zurück.
Ich stoße zu einigen anderen, die sich in Pantai Tengah südlich des Pantai Cenang (Chenang-Strand) zwei Liegen und einen Sonnenschirm gemietet haben. Bei ihnen ist auch das jüngere unserer beiden Pärchen, die aus Enttäsuschung über unser Hotel umgezogen sind. Einige haben nämlich dreckige Bettwäsche und braunes Wasser auf dem Zimmer gehabt (ich nicht) und das Hotelpersonal hat das wohl auch ignoriert. Jaya bzw. dessen Agentur sagt, sie würden Nadia in Zukunft vermeiden. Die Bewertungen auf Booking.com sind an sich okay, nur bei Preisleistung eine Katastrophe.
Wir besuchen erneut das Sandy Beach Restaurant. Die gestern ohne Alkohol. Mittags waren welche davon und schwärmten vom frischen Fisch. Uns wurde aber auch gestern beim Reingehen mitgeteilt, dass das ein Restaurant und keine Bar ist. Und essen kann man da wirklich sehr gut. Und auch günstig. Für etwa 2,70 Euro hat man seine Nudeln nach wahlweise Singapur- oder Mamak-Art (Mamak scheint das lokale Wort für Street Food zu sein). Beim Thema Fisch is(s)t man dann bei gut 10 Euro. Anders als gestern müssen wir heute 10% Service bezahlen und sitzen nicht direkt am Strand.
Südostasien II Vormittag 11: Underwater World Langkawi Pantai Cenang, Ko Lipe – Kleine Haie, kleine Fische
Klingt nach Kleinstadtrevier, ist aber auch das Motto Langkawi Underwater World.
Im Blog wird die Schreibweise Ko statt Koh für thailändische Inseln verwendet. Beides ist richtig.
Um 12 ist Abfahrt. Da könnte man anders als auf Penang sogar noch was machen. Gestern war ich ja schon kurz im Wasser bei den Fischen. Könnte man wieder machen. Aber ich möchte, dass meine Sachen trocken bleiben. Also ab ins Aquarium. Das ist zum Glück nur 5 Minuten von Nadias entfernt. „Zum Glück“ deshalb, weil ich zwar meine Fotosachen mitgenommen habe, aber nicht meine Kamera. Also wieder zurück und die holen. Da kann ich auf mal fragen, was meine Wäsche macht. Nichts. Okay...
Nun aber Zeit fürs Aquarium! Eintritt kostet 62, für Malaysier kaum weniger. Ganz schön teuer. Und gar nicht mal so groß.
Und wir bleiben bei Tieren, die wirklich bescheuert aussehen. Nach einem Hai, der ein Katzenfisch ist, kommen wir zu einem Krokodil, das ein Fisch ist:
Das Becken mit dem Alligator Gar befindet sich in einer begehbaren Freiflughalle. Es gibt dort Flamingos, Fasane (die aussehen wie Pfauen), Tauben und Aras.
Um 11 ist die Fütterung der Eselspinguine. Danach muss ich mich aber einigermaßen beeilen, daher jetzt der Schnelldurchlauf:
Nach Ende der Ausstellung muss man durch etliche Duty-Free-Laden zum Ausgang. Langkawi ist ein Freihafen, daher gibt es so viele Duty-Free-Läden hier.
Es sind noch ein paar Minuten Zeit und ich habe noch etwa 40 MYR über, weil ich gestern für unsere Jetski-Fahrer 560 MYR abheben musste, der Automat aber nur 50er und 100er hat. Von dem Geld kaufe im Einkaufszentrum neben dem Hotel etwas für die heute geplante Zimmerparty bei mir.
Während ich die letzten Sachen in meinen Koffer packe, klopft es. Meine Wäsche ist da. Das war knapp!
Um 12 Uhr werden wir abgeholt. Unsere Transferbegleiterin fragt im Hotel nach mir. Als ich da bin, fragt sie, ob wir vollständig sind. „Laut der Gruppe bin ich immer der letzte, also können wir los.“, sage ich. Allerdings fehlen noch zwei. Ich hatte vorgestern auch schon den Checkin im Hotel gemacht. Die ganze Gruppe trägt meinen Namen. Einzelzimmer stehen bei MPR immer oben auf der Teilnehmerliste und ich glaube dann nach Buchungszeitpunkt. Das ist bei mir der Tag nach Erscheinen des Katalogs Anfang September.
Anders als von mir erwartet, erfolgt die Abreise nicht von Kuah (Langkawi-Hauptstadt) sondern von einem Jachthafen irgendwo im Nirgendwo unterhalb der Seilbahn. Wie von mir erwartet, sind wir aber zwei Stunden zu früh da. Für den Check-in beim Bootsanbieter Telaga-Terminal, den ich organisieren muss, da sich die Transferbegleitung schon wieder verabschiedet, brauche ich unsere Pässe. Wir bekommen dann die Tickets und Einreisekarte für Thailand hineingelegt.
Um den Hafen Telaga herum befindet sich eine Tankstelle (für Autos), ein Einkaufszentrum und das Nobelhotel The Danna. Ich mache mich mit sechs anderen (weitere wollen nachkommen) auf zum Einkaufszentrum, um etwas Essbares zu finden. Die zig Läden dort sind aber alle geschlossen. Wir erwarten, dass jeden Moment den Steppenroller durchs Bild rollt, aber dafür ist Langkawi wohl zu grün.
Noch ein Stück weiter befindet sich dann das Nobelhotel. Wir sagen, dass wir auf der Suche nach etwas zu essen sind. Sie haben Sonntagsbrunch oder A la Carte. Für letzteres haben wir keine Zeit, da wir um 14 (das ist da noch gut 1 Stunde hin) zum Boarding bereit sein sollen. Also Brunch. Der kostet 150 RM. Das ist drei von uns zu viel, ebenso wie den fünf Nachzüglern. Also stürmt eine deutsche Touristengruppe in die Tankstelle.
Boarding geht aber auch erst verspätet los und dann dauert wegen der Grenzkontrolle eine halbe Ewigkeit. Bei der Ausreise werden die Zeigefinger gescannt. Pässe werden nach der Ausreise vom Kapitän („Vesselmaster“, laut Ankündigung) einbehalten. Abfahrt ist dann um fünf vor 15, Plan war halb 15.
Nach anderthalb Stunden sind wir dann in Thailand. Ko Lipe hat keinen Anleger, daher wird ausgebootet. Wer kein Mobiles Internet hat, aber haben müsste, muss den APN umstellen. Es gibt aber WLAN bei der Einreise.
„Mittags per Fähre zur thailändischen Insel Koh Lipe [...] Die Einreise ist ganz relaxt“. Mein Thailändisch ist zwar schlecht, „relaxt“ muss das thailändische Wort für „extrem kompliziert“ sein. Wir werden zu einem Pavillon geschickt, der bereits von den abreisenden Passagieren voll ist.
Also stehen wir in der Sonne. Da werden alle Passagiere aufgerufen und die Pässe wieder ausgeteilt. Warum sie die eingesammelt haben – davon haben wir genauso wenig einen Plan wie die Behörden hier. Es hindert einen ja auch keiner daran, nach Rückgabe am offenen Strand abzuhauen, denn eingereist sind wir immer noch nicht. Dafür muss man sich jetzt anstellen, damit alle Finger gescannt werden (in Singapur Daumen bei der Einreise, in Malaysia Zeigefinger bei der Ausreise). Dann gibt’s einen Stempel für 30 Tage, also 25. März. Eigentlich sollte das Visum 90 Tage dauern. Gut, länger als zwei Wochen will eh keiner bleiben. Ich habe um 2 Nächte verlängert, jemand anders um eine Woche und eine hat versehentlich um eine Nacht. Bei einer von uns dauert die Einreise länger, da sie da was mit den Pässen durcheinander gekriegt haben.
Südostasien II Tag 12: Nationalpark Tarutao (Ko Adang, Ko Yang, Ko Rawi, Ko Hin Gnam) – Quallenland
Wenn das Wasser voller Quallen ist, dann schau ich mir halt Tiere an Land an!
Heute ist der 26. Februar 2567. Das ist im tradionellen Kalender Mondkalender ist das der dritte Vollmond des Jahres und deshalb ist heute Magha Puja, ein gesetzlicher Feiertag. Im Tourismus natürlich egal. Feiern gibt es auch keine.
Heute haben wir unsere erste Schnorcheltour im Tarutao-Nationalpark. Der Name ist malaiisch und bedeutet „alt“. Von der Adang-Rawi-Inselgruppe ist Ko Lipe die die viertgrößte (4 km²). Ko Adang (30 km²) und Ko Rawi (28 km², auch Ko Ra Wi, dann müsste man aber auch Ko Li Pe schreiben) sind viel größer.
Diese Tour enthalten. Die nächste übermorgen kostet über Marco Polo 149 Euro, kann aber nur vor Ort gebucht werden. Vor Ort kann man das aber auch bei einem lokalen Anbieter buchen, das kostet bei Get Your Guide 221 Euro plus 30 pro Nase.
Start ist schon um 8 im Hotel. Von dort gehen wir zu einem Laden in der Walking Street, der Hauptstraße von Ko Lipe, um die dortigen unfassbar weichen Katzen zu streicheln uns Flossen auszuleihen. Es gibt sogar welche in meiner Größe (50): XL mit variabler Länge. Aus organisatorischen Gründen geht es mit den drei Langschwanzbooten erst um 9 los. Na toll, dann hätte ich meine Unterwasserkamera ja länger aufladen können. Ich habe sie über Nacht versucht zu laden, aber das hat wohl nicht funktioniert und sie hat sich eher entladen. Mal sehen, wie weit ich komme.
Ko Adang
Bereits bei unserer Fahrt zum ersten Halt in Ko Adang stellen wir fest, dass hier alles voller großer Quallen (Durchmesse so um die 40 cm) ist. Man sieht vom Boot aus regelrecht einen Quallenteppich. Bei unserer Ankunft an der Westküste von Ko Adang sind zwar keine große Quallen mehr da, aber so viele kleine, dass man zwangsläufig mit ihnen in Kontakt kommt.
Deutlich weniger gefährlich sind die Einsiedlerkrebse, die es hier überall am Strand gibt. Einsiedlerkrebse bilden ihr Haus nicht selbst, sondern leben in Schneckenhäusern. Sie wechseln dieses häufig entsprechend ihres Platzbedarfs. Die Krebse hier schieben ihr Haus.
Während Corona herrschte „Wohnungsmangel“, weil sich die Einsiedlerkrebs in Thailand stark vermehren konnten, es aber nicht so viele Schneckenhäuser gab.
Ko Yang
Der Halt hier ist nicht lang. ALso schnell wieder zurück zum Boot. Das ist wegen der Strömung nicht ganz einfach. Und plötzlich begegnet mir auch noch das hier:
So eine Qualle ist schon schön anzusehen. Nur nicht schön anzufassen.
Ko Rawi
Von Ko Yang ist es nur ein Katzensprung (das war das Lieblingswort von Jaya) nach Ko Rawi.
Hier haben wir mit über zwei Stunden am meisten Zeit. Einen Teil davon brauchen wir fürs Mittagessen. Es gibt drei kleine Gerichte zur Auswahl, die jeweils aus Reis und Hähnchen bestehen. Auf Vorbestellung gibt es ein alternatives vegetarisches Gericht. Dazu gibt es eine Fisch-Chili-Limetten-Soße im Beutel und ein gekochtes Ei. Es gab wohl mal eine Ernährungsempfehlung in den 70ern, dass Eier gut sind, und seither essen Thailänder zu jeder Mahlzeit ein Ei.
Auf Ko Rawi gibt es eine Bebauung der Nationalparkbehörde, die hier auch Getränke, Kokoseis(?) und kleine Gericht zu fairen Preisen verkauft. Die beiden Gebäude, die am modernsten wirken, scheinen verlassen. Da alle Sitzbänke durch die zig Touristen-Langschwanzboote belegt sind, setzen wir uns auf die drei Treppenstufen zu diesen beiden Gebäuden.
Nach dem Mittagessen besuche ich den Bereich hinter diesen Gebäuden. Dort befindet sich viel Müll. Außerdem wurde ein Loch von einigen Metern Durchmesser und knapp zwei Metern Tiefe ausgehoben, in dem sich noch mehr Müll befindet, allerdings nicht so viel, dass sich sicher sagen ließe, dass das Loch speziell dafür ausgehoben wurde.
Neben dem Müll befindet sich noch etwas anderes im Loch:
Bindenwarene sind in Thailand so unbeliebt, dass das Wort ein äußerst schweres Schimpfwort für Menschen ist. In Singapur denken die Menschen, dass diese dort vorkommenden Warane gefährlich/giftig seien. Die Echse macht aber keine Anzeichen, mich angreifen zu wollen, und trottet nach etwas Züngeln in den Wald.
-Mehr gibt es im Hinterland nicht zu sehen, da der Weg beim Loch endet. Gemeinsam mit einem anderen aus der Gruppe schaue ich mich daher am Strand um. Zeit für eine Fortsetzung unserer beliebten Reihe „unnötig paradiesische Bilder“:
Ko Hin Gnam
Unser letzter Stopp ist an der Südküste von Ko Hin Gnam. Hier gibt es etliche große Quallen, die man vom Boot aus sieht. Unser Guide Mo fasst eine auf der Oberseite an und hebt sie kurz hoch.
Ko Lipe
Nach unserer Rückkehr gegen 15 -stelle ich erstmal fest, dass ich meine Schnorchelsachen – ich habe als einziger eigene verwendet – auf dem Boot vergessen habe. Ich kann sie aber in dem Laden mit den unfassbar flauschigen Katzen, die jetzt nicht mehr da sind, organisieren und um 18 abholen. Danach gehe ich zum Sunset Beach, aber die Wolken hängen so tief, dass der Sonnenuntergang flachfällt. Dann sollte es doch anders als gestern eine Blaue Stunde einstellen, die ich wieder vom selben Platz beim Hotel Brothers Seaview beobachte. Und tatsächlich wird es blau.
Danach gehe ich zum Restaurant Thaidurm. Gestern waren wir schräg gegenüber im Tonkow. Das Thaidurm hat eine Warteliste, aber es sitzen schon vier von uns an einem zu großen Tisch. Die Getränkekarte wirkt spärlich. Ich sehe aber gegenüber einen Stand, an dem zahlreiche Gäste Smoothies, Säfte und Eistee kaufen und ins Restaurant tragen. Also mache ich das auch. Für 40 Baht (etwa 1 Euro) gibt es einen großen Bananensmoothie. Für 10 Baht mehr gibt es die XXL-Version.
Südostasien II Tag 13: Ko Lipe, Ko Rok Noi, Ko Yao Yai – Inselwechsel
Thailand hat noch mehr schöne Inseln – also weiter!
Heute fahren wir nach Ko Yao Yai („Insel Lang Groß“). Zu meiner großen Überraschung fahren wir nicht mit dem öffentlichen Schnellboot, das laut Fahrplan von 9 bis 16:30 unterwegs ist, sondern mit einem gecharterten Schnellboot. Daher müssen wir erst um 10 Uhr auschecken.
Trotz dem ziemlich guten Frühstück hier im Sita Beach bleibt da noch Zeit (40 Minuten), sich ein bisschen auf der Insel umzusehen.
Mein Ziel ist der Sunrise Beach, der sich logischerweise im Osten befindet. Der ist sehr schön, aber Zeit zum Baden bleibt leider nicht. Die sehr nahe, vorlagerte Insel Ko Usen ist aufgrund des Sonnenstandes kaum zu fotografieren.
Der Verkehr auf Ko Lipe erfolgt durch Mofas, Mofas mit Beiwagen und einige Autos. Mit letzten zwei kann nur die Hauptstraße befahren werden, in die Walking Street passen die Mofas mit Beiwagen nicht wirklich rein. Und woher gibt’s den Sprit? Von der Tanke natürlich. Die sieht hier so aus:
Das erinnert mich sehr an Bali. Und noch etwas erinnert mich an Bali: Der Einstieg zu unserem Schnellboot. Der ist nämlich wie zwischen Sanur (Bali) und Nusa Lembongan: kein Anleger, direkt vom Strand. Auch das Boot sieht so aus, nur etwas kleiner.
Bei unserem Schnellboot soll die Fahrt nur dreieinhalb Stunden. Auf knapp halber Strecke ist vor Ko Rok Noi machen wir eine Pipi-Pause. Ich bin enttäuscht, dass wir die Pipi-Pause nicht in Ko Phi Phi machen. Die Insel spricht man nicht Ko Fi Fi, denn letzteres würde voraussetzen, dass es ein altgriechischer Name wäre. Die Umschrift griechischer Wörter, insbesondere Eigennamen, mit „ph“ ist bereits seit rund 2000(!) Jahren falsch.
Die Crew nutzt die Pause zum Auffüllen des Treibstoffs. Nicht von der Insel, denn die ist unbewohnt, sondern mit Treibstoff, der in Kanistern unter dem Boden ist.
Aufgrund von Niedrigwasser können wir nicht direkt vorm Strandhotel landen sondern fahren eine ganze Ecke weiter nach Norden. Dort holen uns fünf Pickups ab. Erster Halt auf dem Weg zum Hotel ist ein 7-Eleven. Alles ist hier viel, viel billiger als auf Ko Lipe, das wirlich am Arsch der Welt liegt. Im 7-Eleven gibt es aber keinen Alkohol, weil das hier eine nahezu komplett muslimische Insel ist. Zum Glück gibt es kurz danach noch den „Family Mart“. Und weil die glückliche Familie Alkohol braucht, gibt es dort dann auch Alkohol.
Bei Ankunft im Hotel steht die Frage im Raum: Was machen wir morgen? Optionen (alles Privatgruppe, Dauer ca. 6 Stunden):
- Offizieller Ausflug von MPR: Ko Phi Phi und drei umliegende Inseln für 149 Euro pro Nase
- 3 Inseln des Ko-Khai-Archipels für 221 Euro Grungebühr plus 30 Euro pro Nase (Get Your Guide), wobei ich dafür vom Anbieter Anda Krabi noch ein Angebot i.H.v. 10.400 THB (267 Euro) für 10 Nasen erhalten habe (inkl. Schnorchelausrüstung, Mittagessen, Früchten, Transfer, usw.)
- Hong Island und zwei umliegende Inseln, mehr oder weniger angeboten vom Hotel
Nachdem ich bereits eine große Fangemeinde für meinen Vorschlag gesammelt habe, hauen uns die Bilder von Hong Island um und als dann noch – mit einiger Verspätung – der Preis – 6.000 bis 7.000 THB pro 18 Nasen (mit Transfer, ohne alles andere, aber auf Hong Island gibt es ein Café) – kommt, sind wir sofort dafür. (Der Vollständigkeit: Anda Krabi hätte Hong Island analog zu Ko Khai für 12.900 THB für 10 Nasen gemacht.)
Insgesamt kommen 11 Leute mit, plus Reiseleiter Mo. Damit zahlen wir pro Nase rund ein Zehntel vom MPR-Preis. Und wir werden keine 135 Euro im Hong-Island-Café lassen.
Südostasien II Tag 14: Nationalpark Thanboke Khoranee (Hong Island/Ko Hong, Ko Pak Bia, Ko Ka Mit, Ko Han Tu, Ko Nok), Laem Had Ko Yao Yai – Bootstour mal anders
Man kann auch ohne Schnorcheln einen Bootsausflug machen.
Nachtrag: Gestern war die obligatorische Janni-Zimmerparty. Viel mehr kann man hier auch nicht machen. Wir waren so lange am Singen, bis der ebenfalls deutschsprachigen Nachbar nachfragte, wie lange das dann noch ginge... Dann sind wir noch an den Pool gegangen und haben da weitgersungen.
Hier ist nun also die Alternative zum 149-Euro-Ausflug von MPR. Wir wollen den Touristenmassen aus Ko Phuket zuvorkommen und werden daher schon um 8 vom Hotel abgeholt.
Hong Island (Ko Hong)
Erster Halt ist Ko Hong, besser bekannt unter ihrem englischen Namen Hong Island. Da sind erstmal 300 Baht Eintritt für den Nationalpark fällig.
Typische Aktivität ist das Besteigen des Berges. Es führen eiserne 419 Treppenstufen hoch auf 109 Meter Höhe.
Wieder unten angekommen, gehe ich noch durch den Lehrpfad. Der Weg selbst ist wenig schön. Er führt vorbei an einem Felsen, wo Angestellte das Nationalparks am 26. Dezember 50 Verletzte des Tsunamis hingebracht haben. Durch den Wald ist der Ort wohl etwas sicherer.
Als ich aus dem Pfad herauskomme, ist bereits der gesamte Strand unten rechts im Bild voll mit Leuten.
Auf der Westseite der Insel gibt es eine Lagune (das ist nicht der eben erwähnte Strand sondern auf den vorherigen Bildern nicht zu sehen, da hinter der Steilwand rechts). Viel zu sehen gibt es nicht, außer Quallen.
Ko Pak Bia
Eigentlich wollen wir als nächster Ko Lao La Ding besuchen, aber da ist es zu voll. Daher fahren wir weiter nach Ko Pak Bia. Schnorcheln kann man hier leider nicht, da das Wasser zu trüb ist. Ich zettle daher aus Langeweile eine Quallenschlacht (bewerfen mit toten Riesenquallen ohne Tentakel) an und trage eine als Kopfbedeckung. Ein kleines Stück Qualle lege ich einer Mitreisenden auf den Bauch. „Die Qualle, die so schön prickelt in meine Bauchnabel“, meint sie im Stile der Schöfferhofer-Werbung.
Ko Ka Mit
Auf Ko Ka Mit leben Javaneraffen. Diese Population wird auch als Krabbenfresser-Makaken bezeichnet, da sie bei Niedrigwasser Krebse fressen. Wenn Touristenboote kommen, fressen sie aber halt das, was ihnen ins Wasser geworfen wird. So könnend die Touristen die Affen beim Schwimmen beobachten.
Ko Han Tu
Auf dem Weg zu unserem letzte Halt schauen wir uns die Insel Ko Han Tu an. Auf der Ostseite hat sie beeindruckende Stalagmiten.
Ko Nok
Letzte Insel auf unserer Bootstour ist Ko Nok.
„Kann man hier irgendwas machen außer Strand?“, frage ich Mo. „Nein“, sagt er. Nach kurzer Zeit zeigt er aber auf Leute, die oben auf dem höchsten Felsen der Insel stehen. „Aber das ist nicht so sicher.“
Der Weg ist ausgeschildert („Viewpoint 15 min“) und mit Seilen zum Festhalten ausgestattet. Also mache ich mich auf den Weg.
Laem Had
Wir werden am Strand Laem Had rausgelassen. Die auffällige Form des Strandes ist durch den Film The Mechanic (2011) bekannt.
Ko Yao Yai
Ich schließe mich einem anderen aus der Gruppe an, der die rund 7 Kilometer vom Laem-Had-Strand zurück zum Hotel laufen möchte. Aber wir kommen gar nicht richt los, denn unmittelbar nach Abfahrt der anderen sehen wir eine Agame und dann einen Krebs. Später sehen wir noch Reiher. Ein Eisvogel und eine Schlange direkt beim Hotel-Spa waren aber zu schnell zum Fotografieren. Unterwegs konnten wir gut und günstig essen, denn das Essen im Hotel ist ziemlich teuer.
Am Ende kommt der Preis pro Nase: 1124 Baht, 29 Euro. Mit Nationalparkgebühr (300 pro Nase), Mittagessen (70 pro Nase), Boot und Transfer.
Ich überlege, die Phi-Phi-Inseln übermorgen mit Anda Krabi zu machen. Da wäre auch Khai Nai dabei. Heute war ich nämlich etwas enttäuscht, dass Schnorcheln nicht möglich war, aber das sollte da ja anders sein. Und danach habe ich ja noch 3 Tage auf Ko Phuket.
Südostasien II Tag 15: Ko Yao Yai, Ko Phuket (Boat Lagoon Marina, Phuket-Altstadt, Wat Chalong, Mount Nakkerd Big Buddha, Patong Beach Bangla Road Walking Street) – Phuket-Einführung
Zuerst wird es religiös und niveauvoll. Dann geht es um Tischtennisbälle.
Wir haben es geschafft, unseren letzten Transfer auf dieser Reise – vom Flughafentransfer mal abgesehen – auf 10 Uhr nach hinten zu verschieben. Eigentlich war der für 8 Uhr vorgesehen. Zu einer zweiten Zimmerparty kommt es trotzdem nicht, da die meisten bereits um 21 so müde sind. Immerhin ist man so rechtzeitig zum Sonnenaufgang wieder wach.
Wir fahren wieder mit einem privaten Boot, aber die Strecke von Ko Yao Yai nach Ko Phuket ist diesmal nicht so lang. Ankunft ist in der „Boat Lagoon“, die optisch durch ihre Lage in einem Mangrovenhain und den blau-weiß gestreiften Leuchtturm schon etwas hermacht.
Von dort aus geht es zuerst in die Altstadt von Phuket. Dort haben wir anderthalb Stunden Zeit, uns umzusehen. Es gibt einige Gebäude im Kolonialstil, obwohl Thailand nie kolonialisiert wurde. Und gerade deshalb will man solche Gebäude hier eigentlich auch nicht haben. Man nennt sie deshalb Gebäude im sino-europäischen Stil.
Viel mehr interessiert mich aber ein anderes Gebäude, über das Santiano und Alligatoah 2019 ein Lied machten: „Wie zuhause“.
Ich sitz in einem Starbucks in Phuket. Mobiles Netz ist schneller als daheim: 4G+, mehr kann mein Handy nicht, statt wie zu Hause maximal 3.9G (LTE). Ich kaufe eine mit dem Ortsnamen beschriftete Tasse, werde aber nicht bedient von einer Kellnerin aus Mainz. Und Santiano und Alligatoah treffe ich auch nicht. Also eine eher enttäuschende Erfahrung als der moderne Style, wie man nach den Sternen greift.
Falls ihr euch jetzt fragt: „Wat?“ Richtig. Jetzt kommt Wat:
Wat Chalong
Wat Chalong ist der größte buddhistische Tempel Phukets. Wat bedeutet allerdings nicht Tempel, sondern Dorf, Haus oder Schule. In Wat Chalong werden zwei Mönche verehrt, die zur Zeit des Zinnabbaus lebten, durch den Phuket einst zu Ruhm kam, und die einen Aufstand der Arbeiter unterstützten.
Von hier aus sieht man den großen Buddha von Ko Phuket:
Mount Nakkerd Big Buddha
Für 500 Baht (13 Euro) Bestechungsgeld pro Fahrzeug machen die Fahrer unserer zwei Minibusse – ein weiterer hat ein Drittel unserer Gruppe auf deren Wunsch hin bereits ins Hotel gebracht – einen Umweg zum Big Buddha.
Big Buddha ist 45 Meter hoch und wurde von 2004 bis 2008 errichtet. Er sitzt auf einem Sockel mit 25 Metern Durchmesser, der wesentlich länger im Bau war. Es gab eine Sondergenehmigung, ihn hier mitten ins Naturschutzgebiet zu bauen. Der Buddhismus ist zwar keine Staatsreligion, wird aber vom Staat gefördert.
Der Eintritt kostet ebenso wie War Chalong nichts. Die oben abgebildete Treppe darf übrigens nur vorwärts bestiegen werden. Buddha soll man seinen Rücken nicht zuwenden.
Patong Beach (Bangla Road, Walking Street)
Am Abend fahren wir mit 17 Leuten noch zur Bangla Road. Die thailändische Antwort auf die Reeperbahn ist nur knapp 340 Meter lang (wobei man die Seitenstraßenschleife Soi Sea Dragon mitzählen könnte). Tabledance ist von der Straße aus sichtbar. Dicht and dicht stehen Damen, die eine Ping Pong Show anbieten (Einführen von Tischtennisbälle in die Vagina). Wir gehen in eine namenlose Seitenstraße der Bangla Road zu Backpacker. Dort gibt es lediglich Musik, Getränke, Billard und vor allem Bierpong. Tischtennisbälle bleiben uns somit nicht erspart, aber bei diesem Geschicklichkeitspiel haben alle Beteiligten haben alle ihre Klamotten an.
Ich fühle mich nicht wohl – und hungrig. Also gehe ich zur Goldenen Möwe an der Bangla Road. Für knapp 4 Euro gibt’s 12 Chicken Nuggets und ’ne Pommes. Die anderen sind sich noch nicht sicher, was sie machen wollen, aber einige scheinen sich die Sache mit den Tischtennisbällen etwas genauer ansehen zu wollen. Während wir diskutieren, läuft eine Familie an uns vorbei, mit dabei ein Kind im Kindergartenalter.
Ich fahre zurück zum Hotel. Genauer: Ich versuche es. Über Grab finde ich nichts, daher fahre ich mit einem der hier typischen Tuktuks zurück. Besonderheit der Gefährte ist, dass der Gastraum mit vielen Lautsprechern und übermäßig LED-Beleuchtung ausgestattet ist. Über Bluetooth können sich Gäste mit den Lautsprechern verbinden und ihre eigene Musik abspielen. Mein Handy ist leider leer, daher geht es leider (bzw. für andere: zum Glück) nicht Atemlos durch die Nacht.